Autor Thema: Kahlschlag in Sachen Tradition  (Gelesen 35838 mal)

waldi44

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #45 am: 27.03.06 (22:42) »
Mal eine Frage in Sachen Tradition: Die NVA hatte eine ganz andere. Da waren zB. revolutionäre Matrosen wie Rudof Egelhofer oder Max Reichpietsch Namensgeber für Kasernen. Auch Felix Dscherschinski oder Rosa Luxemburg waren Namensgeber. Wie sieht das eigentlich mit diesen Traditionen aus ::)?

merlin61

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #46 am: 27.03.06 (22:55) »
Mal eine Frage in Sachen Tradition: Die NVA hatte eine ganz andere. Da waren zB. revolutionäre Matrosen wie Rudof Egelhofer oder Max Reichpietsch Namensgeber für Kasernen. Auch Felix Dscherschinski oder Rosa Luxemburg waren Namensgeber. Wie sieht das eigentlich mit diesen Traditionen aus ::)?
Die waren wohl die ersten Opfer, die der Political Correctness zum Opfer gefallen sind - sozusagen zum "warm-machen", auf das was danach folgt.


Irgend-wann-einmal gibt es nur noch Straßen mit Vögel, Dichter & Denker, Erfinder und Nobelpreisträgern ... oder einfach Nummern wie in den USA.
Was solls und wen juckts eigentlich, wenn die eigene Geschichte zuvor schon von allem (fremden!) Ãœbel befreit wurde ist dies nur der Deckel darauf.
Optimismus ist ein Mangel an Information.
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.

Niwre

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #47 am: 31.03.06 (13:11) »
Kampagne zur Ehrenrettung von Wehrmachtsfliegern

Zitat
[...]

Die rund 220 Unterzeichner des Aufrufes, unter denen etwa 70 Generäle und mit Heinz Trettner und Harald Wust zwei frühere Generalinspekteure der Bundeswehr zu finden sind, betonen hingegen, zur "bewahrenswerten Tradition" gehörten auch "herausragende Soldaten, die Beispiele für Menschlichkeit, Verantwortungsbewußtsein, Pflichterfüllung und Tapferkeit" gewesen seien.

Andi

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #48 am: 31.03.06 (16:20) »
Kampagne zur Ehrenrettung von Wehrmachtsfliegern

Zitat
[...]

Die rund 220 Unterzeichner des Aufrufes, unter denen etwa 70 Generäle und mit Heinz Trettner und Harald Wust zwei frühere Generalinspekteure der Bundeswehr zu finden sind, betonen hingegen, zur "bewahrenswerten Tradition" gehörten auch "herausragende Soldaten, die Beispiele für Menschlichkeit, Verantwortungsbewußtsein, Pflichterfüllung und Tapferkeit" gewesen seien.

Bleibt zu hoffen, dass es was bringt.  :-\

Niwre

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #49 am: 28.04.06 (13:04) »
Viel Lärm um nichts

Zitat
Bundeswehr: Die Musikkorps dürfen auch weiterhin den "Geschwader-Richthofen-Marsch" spielen / Kein Zusammenhang mit Traditionsstürmerei bei der Luftwaffe [...]

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #50 am: 28.04.06 (19:45) »
Fairer Weise muß man hier aber anmerken, das er nicht als Richthofenmarsch geschrieben worden ist , sondern nur später benannt !Intoniertz ist er wie er jetzt wieder genannt werden soll!
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Wilden

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #51 am: 08.05.06 (14:46) »
Mal eine Frage in Sachen Tradition: Die NVA hatte eine ganz andere. Da waren zB. revolutionäre Matrosen wie Rudof Egelhofer oder Max Reichpietsch Namensgeber für Kasernen. Auch Felix Dscherschinski oder Rosa Luxemburg waren Namensgeber. Wie sieht das eigentlich mit diesen Traditionen aus ::)?
Von der Geschichte in die Bedeutungslosigkeit verschoben. Weder das Wachregiment Felix Dzscherchinski noch die Offiziershochschule der Grenztruppen Rosa Luxemburg gibt es noch.  ;) 

bani

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #52 am: 08.05.06 (17:35) »
Nun ja, ich wäre schon "etwas" überrascht, wenn es DAS Wachregiment noch geben würde ... ::)

Hoth

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #53 am: 08.05.06 (21:33) »
Mal eine Frage in Sachen Tradition: Die NVA hatte eine ganz andere. Da waren zB. revolutionäre Matrosen wie Rudof Egelhofer oder Max Reichpietsch Namensgeber für Kasernen. Auch Felix Dscherschinski oder Rosa Luxemburg waren Namensgeber. Wie sieht das eigentlich mit diesen Traditionen aus ::)?
Von der Geschichte in die Bedeutungslosigkeit verschoben. Weder das Wachregiment Felix Dzscherchinski noch die Offiziershochschule der Grenztruppen Rosa Luxemburg gibt es noch.  ;) 

Was hätten solche Namen denn auch mit dt. Militärtradition zu tun? Von der SED allein aus ideologischen Gründen genommen, hätten sich die ollen Liebknecht, Luxemburg, Bebel usw. im Grabe umgedreht, statt deren guten Namen vom SED-Regime mißbrauchen zu lassen.
« Letzte Änderung: 08.05.06 (21:50) von Hoth »

Richtschuetze

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #54 am: 09.05.06 (06:45) »
Zitat
waren zB. revolutionäre Matrosen wie Rudof Egelhofer oder Max Reichpietsch Namensgeber für Kasernen

jetzt mal ehrlich wie kann man Soldaten die meutern ehren! ???Was soll dieser Mist wenn Du bei uns einen Befehl verweigers haste mächtig ärger!

Gruss

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #55 am: 09.05.06 (10:35) »
Nun das war und ist doch jetzt gerade in höchster Mode Desateure und Verweigerer zu ehren!
Ãœbrigens gibt es das Reichpietschufer in Berlin(West) nicht erst nach der Wende.... 8)
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Hoover

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #56 am: 09.05.06 (13:17) »
Sehe ich nicht so.
Schon Friedrich der Große sagte, er ernenne Offiziere auch, weil diese wissen müssen, wann sie Befehle nicht ausführen sollten.

In der deutschen Militärgeschichte ist leider der sprichwörtliche "Kadavergehorsam" üblich gewesen. Es gibt sicher 1000 Fälle, wo eine Befehlsverweigerung oder eine eigenmächtige Abänderung der gegebenen Befehle besser für das Volk war.

In bezug auf die Meuterer 1918 kann man sagen, dass deren Meuterei den Schlussstrich unter die Kämpfe im 1. Wk zogen und ein sinnloses Heldenopfer der Marine verhinderte. Ebenso gab es im 2. Wk viele Fälle von Befehlsverweigerungen oder meuterei, die sicher unsoldatisch, aber moralisch richtig waren. Ich selber kenne 2 ganz gute solcher Fälle.

Man muss sie nicht in den Himmel loben, aber deren Mut anerkennen.

Anders herum kann man die Generaltiät kritisieren, weil sie nichts gegen die damalige Situation unternahmen, wie es aber eigentlich die Pflicht eines Offiziers wäre.

Richtschuetze

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #57 am: 09.05.06 (13:31) »
Zitat
Anders herum kann man die Generaltiät kritisieren, weil sie nichts gegen die damalige Situation unternahmen, wie es aber eigentlich die Pflicht eines Offiziers wäre.


da würde ich Dir recht geben!

Trotzdem kann ein gegebener Befehl nicht erst noch diskutiert werden!Das ist Zeit die im Erstfall fehlt!Auch hat der Zugführer einen besseren Überblick als der Truppführer/Mann!

Gruss

P.S abgesehen davon wer weiss ob diese Leute wirklich so ehrenhaft gehandelt haben wie es heute gerne dagestellt wird!Oder ob sie nur zum eigenen wohl bzw schaden der Kameraden gehandelt haben!

Hoover

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #58 am: 09.05.06 (16:36) »
Zitat
Trotzdem kann ein gegebener Befehl nicht erst noch diskutiert werden!Das ist Zeit die im Erstfall fehlt!Auch hat der Zugführer einen besseren Überblick als der Truppführer/Mann!

Klar, wie Paulus in Stalingrad oder Schörner oder oder oder



Hoth

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Re: Kahlschlag in Sachen Tradition
« Antwort #59 am: 09.05.06 (17:32) »
Zitat
Trotzdem kann ein gegebener Befehl nicht erst noch diskutiert werden!Das ist Zeit die im Erstfall fehlt!Auch hat der Zugführer einen besseren Überblick als der Truppführer/Mann!

Klar, wie Paulus in Stalingrad oder Schörner oder oder oder




Naja Hoover, auch wenn man weiß was Du meinst und man z. B. weiß Gott kein Freund von Paulus ist, aber auch diese Bsp. hinken etwas, denn auch solche Befehlshaber wußten eben nicht sehr viel mehr außerhalb ihres Befehlsbereiches. So war es nun mal. Insofern kann man auch den dt. Militärs erst einmal grundsätzlich keinen Vorwurf machen rein milit. Befehle in der Weiterführung der dt. Tradition zunächst einmal auszuführen, bei denen sie eben in der dt. Tradition stehend bisher davon ausgehen konnten/mußten, daß der oberste Befehlsherr diese Befehle verantwortungsbewußt etc. erteilt.

Das hat mit Kadavergehorsam nichts zu tun, sondern ist bestes milit. Denken und Handeln im Bewußtsein und Gefühl höchsten Verantwortungsbewußtseins der obersten Führung und war bis zum Rußlandfeldzug absolut richtig und ein wichtiger Faktor der vielen Siege.

Das hier die Pervertierung und der Mißbrauch dieser an sich idealen milit. Eigenschaften und Handlungsweisen betrieben wurde je länger der Krieg dauerte kann man dem Soldaten insb. den Truppenkdr. nicht vorwerfen.

Hier ist den Verantwortlichen in OKW und OKH völliges moralisches Versagen vorzuwerfen, wenn man an den Kommissarbefehl etc. denkt. Der Truppenführer hat wohl kaum eine Chance.

Aber das ist insg. ein sehr komplexes Thema und nicht ohne Betrachtung der damaligen polit. und milit. Situation zu werten und natürlich aus heutiger Sicht und unter Friedensbedingungen immer leicht verurteilbar und erklärbar.


 

 

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