Autor Thema: Krieg in Afghanistan  (Gelesen 193374 mal)

waldi44

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 3050
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #450 am: 01.02.10 (11:03) »
Gestern kam ein Beitrag :10 Tage bei den Mudjahedin". Fast eine Slapstick Komödie, allerdings mit toternstem Hintegrund. Die alliierten Truppen können froh sein, dass die Leute von moderner Technik noch immer eher wenig Ahnung haben....
Ein Trupp Kämpfer wird von einem Reporter gefilmt. Die Männer kamen eben an und wollten einen Panzer knacken, aber der Panzer war schon weg. Dann brach Streit aus, wer daran Schuld sein. "Ihr wart zu langsam!", "Nein, du hast uns zu spät benachrichtigt (per Handy).", "Als der Panzer hier war habe ich euch gerufen.", "Ja, aber wir dachten er fährt erst los und wir hätten noch Zeit."!
Etwa später.
"Ist die Mine gelegt?", "Ja", "Da kommen Fahrzeuge, los zünde die Mine!", Kämpfer fummelt mit Fernbedinung in Richtung Mine rum, so als wolle er beim Fernseher das Programm wechseln. "Du musst "D" drücken!", "D? Wo ist das?", "Wie oft hast du gedrückt? Fünf mal?", "Ja, aber die Mine geht nicht hoch!"
Die Fahrzeuge verschwinden. Dann stellt man fest, dass man die Handys vertauscht hatte und drückt erneut die Tastatur. Nichts passiert. Alles schimpft auf den Bombenbauer. Der nimmt das Handy und probiert es selber- Karbum, die Mine explodiert! Schlussendlich tauchen wieder Fahrzeuge auf. Man nimmt sie ins Vesier und gerade als man abdrücken will taucht eine Gruppe Frauen und Kinder auf. Nicht, dass man sich daran weiter gestört hätte, nur verdeckten sie dummerweise das Schussfeld und als die Panzergranate entlich unterwegs war, war auch dieses Fahrzeug sicher entschwunden.
Schlussendlich brach man für heute den "Kampf" ab und berichtete dem Chef in etwa von den Vorgängen, aber, wie im Orient üblich etwas ausgeschmückt. Immerhin musster der Feind ettliche Tote zurück lassen....

Allerdings zeigte der Berricht auch die Ergebnisse erfolgreicher Anschläge und die Ohnmacht und Verlogenheit der Afghanischen Sicherheitskräfte, die eben diese Strasse als feindfrei und absolut sicher bezeichneten. Tage später war einer der Kontrollposten zerstört und es gab echte Tote.

GR162

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 570
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #451 am: 01.02.10 (12:51) »
Ich weis ehrlich gesagt nicht was ich von solchen Fernsehteams halten soll die den Terroristen noch ein Medium und eine Plattform bietet um sich gloreich darzustellen.
Ist das noch Berichterstattung oder ist es indirekte Werbung für die Terroristen ?Was von beiden Dingen überwiegt? Aber wer erwartet schopn Moral von Journalisten,schicke Bilder die sich vermarkten lassen sind fast immer wichtiger als alles andere.

Gruss Sascha

waldi44

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 3050
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #452 am: 01.02.10 (13:36) »
Als el kaida Mitglieder auftauchten, sollte der Reporter wegen Spionage angeklagt werden. Lediglich das islamische Gastrecht rette ihm das Leben, als der örtliche Kommandant ihn vor der "Verhandlung" nahelegte auf nimmerwiedersehen zu verschwinden. 
Tja, das mit der öffentlichen Plattform ist so eine Sache, wird sie nicht auch jedem Amokläufer gewährt?

Ostpreuße

  • Gast
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #453 am: 01.02.10 (14:24) »
Also für mich stellt sich die Lage in Afghanistan bei weitem nicht so eindeutig dar, wie sie oft in den Medien gezeichnet wird. Die Frage, wen man dort alles zur Kategorie „Terrorist“ zählen kann, dürfte zumindest eine Diskussion wert sein.

Selbst wenn ich die Verschwörungstheorien und Ungereimtheiten zum 11. September außen vor lasse, frage ich mich, was ist inszeniert, und was entspricht der Wahrheit, und vor allem, was sind die wahren Gründe für den Militäreinsatz in diesem wie auch in anderen Ländern.

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/11/11595/1.html
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/12/12926/1.html

Es ist schon hochinteressant, zwischen welche Personen und welchen Konzernen engste Verbindungen bestehen, und welche Ambitionen ebendiese Konzerne haben. Man möge nur mal nach solchen Begriffen googlen wie Unocal Karzai, Condoleezza Rice Chevron, Enron Harken Energy Bush, Halliburton Dick Cheney ... da tun sich Abgründe auf.

Gruß Falk

Hero-Dude

  • Gast
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #454 am: 01.02.10 (16:47) »
Ja, den von Waldi erwähnten Bericht hab ich auch gesehen, nur leider schon wieder verdrängt.

Speziell die Szene mit den Frauen sagt doch auch schon einiges aus,.... wie war das mit den Zivilisten bei der "deutschen Bombardierung"?
Hier zählen die Zivilisten doppelt und dreifach..... speziell weils wieder wir Deutschen waren!! Selbst die "ehrenvollen" Amerikaner haben
da ordentlich mit Schlamm geschmissen.

PS: Soll sich nicht so anhören, als wären die zivilen Opfer deshalb in Ordnung!!!!

 

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7698
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #455 am: 09.02.10 (00:07) »
Es gibt für den Einsatz im Afghanistan eine neue Verleihung einer hohen Auszeichnung. Sie geht an einen Hund, ...

Der Sprengstoff-Suchhund Treo, ein achtjähriger Labrado, wird mit der britischen Dickin Medal ausgezeichnet, der höchsten britischen Auszeichnung für Tiere, die sich im Kriegseinsatz verdient gemacht haben.

Zitat
Treo, ist ein achtjähriger Labrador und Sprengstoff-Suchhund bei der Britischen Armee. Im Einsatz hängen Leben und Tod seiner zweibeinigen Kameraden oft von seinem professionellen Riecher ab.

Wie zuletzt bei einer Patrouille im afghanischen Helmand, wo Treos Nase Soldaten und Zivilisten vor einer Katastrophe bewahrte. Auf einer staubigen Straße waren, unsichtbar für alle, Sprengstoff-Fallen eingegraben. Treo erschnüffelte die Bomben, warnte seinen Chef Sergeant Dave Heyhoe. Sein treuer Treo wird nun für Heldenmut und seine Hingabe im Dienst mit dem Viktoria-Kreuz für Tiere, dem "Dickin Orden", ausgezeichnet. Eine große Ehre.

Der Orden, der seit 1943 vergeben wird, gilt weltweit als die höchste Auszeichnung für Tiere, die sich im Kriegseinsatz verdient gemacht haben.

Wenn am 24. Februar Prinzessin Alexandra die Medaille um Treos Hals hängt, tritt er in die Fußstapfen von 62 tierischen Helden, an die der Orden bereits verliehen wurde. Zuletzt erhielt 2007 die Labradorhündin Sadie die Auszeichnung, weil sie in Kabul noch rechtzeitig eine Bombe mit Fernzündung entdeckte. Zwei Blindenhunde bekamen die Plakette, weil sie am 11. September 2001 ihre Herrchen rechtzeitig aus dem brennenden World Trade Center führten. Weitere Ordensträger: 32 Brieftauben, 23 Hunde, drei Pferde und eine Katze namens Simon.


Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/nachrichten/293218.html

Auf englisch-sprachigen Seiten läßt sich dazu noch einiges mehr finden, ...


Es ist bereits die zweite Verleihung der Dickin Medal für Afghanistan, eine ist für den Irak-Krieg erfolgt.

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #456 am: 11.02.10 (10:47) »
Dies ist fast unverschämt:

Die Niederlande haben in Afghanistan Truppen. Sie versuchen dort mit wechselndem Erfolg Schulen, Krankenhäuser, usw, zu bauen.

Eine Termin von zwei Jahren (war verabredet) wurde bereits einmal mit zwei Jahre verlängert. Jetzt kommt das Ende der zweiten Termin.
Der NAVO Sekretär-General hat daraufhin der Niederländische Regierung einen Brief geschickt. Er schrieb u.a.

Wenn die Niederländer dort noch ein Jahr bleiben, dann wird die NAVO dafür sorgen, daß ein anderes Land im Bezirk Uruzgan die führende Rolle der Niederländer übernimmt.

Oh ja, laß bitte die Flugzeuge auch noch da...

Geld..., ja, das ist ja Schade, denn da wird nicht durch andere Länder subventioniert. Zwar ist man da, aber die Rechnung kommt noch dazu.
« Letzte Änderung: 11.02.10 (12:19) von Nomen Nescio »

Bruno

  • Gast
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #457 am: 11.02.10 (11:29) »
Mal sehen ob die PvdA Rückgrat zeigt, und die Mission nicht noch ein mal um zwei Jahre fortgesetzt wird. Denn, wenn's an Balki & Co. (Hörige der USA) gelegen ist, wird die Kriegsmission Friedens-/Schulungsmission selbstverständlich und bedingungslos verlängert.

waldi44

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 3050
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #458 am: 11.02.10 (12:44) »
...., wird die Kriegsmission Friedens-/Schulungsmission selbstverständlich und bedingungslos verlängert.

Inzwischen ist man in der Sprachregelung soweit, dass man von kriegsähnlichen Bedingungen zur militärischen Auseinandersetzung gewechselt hat. Verunfallte deutsche Soldaten fallen mittlerweile und verdiente Soldaten erhalten Orden. Immer schön aktuell bleiben....

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7698
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #459 am: 13.02.10 (23:25) »
Am heutigen Tag haben die Koalitionstruppen in der Helmand-Provinz eine großangelegte Offensive begonnen, beteiligt sein sollen 15.000 Soldaten mit schwerem Gerät und Luftunterstützung. Angeblich sollen sich auf der anderen Seite 1.000 Taliban-Kämpfer verschanzt haben. Nur, in den heutigen Presseberichten war die Rede von "nur überraschend geringem Widerstand".

Was hat man sich eigentlich erhofft ? Es ist ja nicht die erste derartige Offensive in der Helmand-Provinz. Vertrieben hatte man die Taliban bisher nie. Die jetzige Aktion war wochenlang angekündigt worden. Hat man nun wirklich damit gerechnet, die Taliban würden sich einer offenen Feldschlacht stellen ?

Mit dem heutigen Tag ist die Zahl der britischen Kriegstoten in Afghanistan auf 258 gestiegen, und hat damit die Verluste des Falklandkrieges von 1982 überstiegen.

Rechnet man die britischen Kriegstoten im Irak hinzu, die derzeitig bei 179 liegen, dann liegt die Zahl der gefallenen britischen Soldaten im sogenannten "Krieg gegen den Terror" derzeitig bei 437.

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #460 am: 20.02.10 (13:29) »
Unsere Regierung ist über Afghanistan gefallen.
Ganz kurz gesagt: unseres Parlament hatte deutlich gesagt «kein weiterer Aufenthalt in Uruzgan».
Einmalig (was heißt einmalig, das ist auch so dehnbar) war schon die Aussendung von Militär mit zwei Jahren verlängert.

Ein Teil der Regierungskoalition fand «Schluß ist Schluß». Ein anderes Teil behauptete «Die Umstände sind aber geändert; jetzt haben wir Obama; wir könnten an einer anderen Stelle in Afghanistan aktiv sein; usw».
Es wird jedenfalls Konsequenzen für Afghanistan und für die NATO haben.

IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7698
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #461 am: 20.02.10 (13:34) »
Zitat
Es wird jedenfalls Konsequenzen für Afghanistan und für die NATO haben.

Ein Sieg für die Taliban, zumindest ein moralischer.

Gestern ging übrigens mal wieder eine Zahl durch die Presse. Laut ISAF wird die Zahl der kämpfenden Taliban in Afghanistan auf bis zu 36.000 geschätzt.

http://www.welt.de/politik/ausland/article6462491/Isaf-geht-von-bis-zu-36-000-Taliban-Kaempfern-aus.html

Hero-Dude

  • Gast
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #462 am: 20.02.10 (14:14) »
Unsere Regierung ist über Afghanistan gefallen.
Ganz kurz gesagt: unseres Parlament hatte deutlich gesagt «kein weiterer Aufenthalt in Uruzgan».
Einmalig (was heißt einmalig, das ist auch so dehnbar) war schon die Aussendung von Militär mit zwei Jahren verlängert.

Ein Teil der Regierungskoalition fand «Schluß ist Schluß». Ein anderes Teil behauptete «Die Umstände sind aber geändert; jetzt haben wir Obama; wir könnten an einer anderen Stelle in Afghanistan aktiv sein; usw».
Es wird jedenfalls Konsequenzen für Afghanistan und für die NATO haben.


Obama,.... auch wenn man anfangs naive Hoffnungen hatte der Junge macht was anders.... nein, im Grunde genommen ist er doch auch nur eine Marionette und macht weiter wie bisher. Gibt es eigentlich Neuigkeiten, wann Guantanamo endgültig geschlossen wird?

 

GR162

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 570
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #463 am: 20.02.10 (16:04) »
Was erwartet man von einem Amerika mit einem 2 Parteien System,in dem derjenige Präsident wird der die finanzstärksten Lobbyisten hinter sich hat die seinen Wahlkampf finanzieren ?

Indem Wahlmänner Stimmen vom Volk bekommen und diese Wahlmänner dürfen später nach eigenen Gutdünken einen Präsidentschaftskandidaten unterstützen obwohl das Volk sie gewählt hat um einen anderen Kandidaten zu unterstützen.

Ein Land das foltert entgegen den eigenen Gesetzen und sich damit rauswindet das es ja in einem fremden Land passiert.

Wo die obersten Richter vom Präsidenten benannt werden anstelle vom Volk.

Ein Land mit einer sehr seltsamen zweifelhaften Demokratie will die Demokratie in ein Land bringen wie Irak oder Afghanistan. In Ländern wo Regionalfürsten herrschen und sich untereinander nicht einig sind.

Amerika deine Zeit als Weltmacht ist vorbei. Die Chinesen haben euch eh schon finanziell in der Hand.


Scholl-Latour hat schon vollkommen Recht gehabt,wir haben in Afghanistan nichts zu suchen und abgesehen von den islamistischen Taliban sidn die wirklichen Terroristen in Pakistan und anderen Ecken beheimatet.

Sinnloses sterben vieler und verschwendete Milliarden in Zeiten wo es den wetslichen Ländern selber ziemlich dreckig geht.

so wie Hitler nichts von Napoleon gelernt hat haben die Amis und die Westmächte nichts aus Vietnam und dem verlorenen Afghanistan Krieg der Russen gelernt.

Im Prinzip verteidigen wir sogar indirekt die schwächelnden Russen in Afghanistan,halten wir ihnen doch den Rücken frei. Russland wird zusehend islamischer und die ehemaligen Republiken machen ihnen das Leben schwer. Ausserdem steht noch der übermächtige Chinese an Russlands Grenzen.

Kein Wunder das sich die Russen für einen andauernden Einsatz der Westmächte in Afghanistan einsetzen.




IM

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 7698
Re:Krieg in Afghanistan
« Antwort #464 am: 22.02.10 (23:03) »
Zitat
Sinnloses sterben vieler und verschwendete Milliarden in Zeiten wo es den wetslichen Ländern selber ziemlich dreckig geht.

Allein die Zahl der toten US-Soldaten seit Beginn der "Operation Enduring Freedom" im Oktober 2001 hat nun die 1.000 erreicht.

 

post