Was soll das jetzt sein? Die Franzosen haben Mist gemacht, da dürfen wir das auch? Oder was? Jedes Opfer ist eines zu viel. Egal ob es ein Franzose in Oradour, ein deutscher in der Tschechei, ein Jude in Treblinka, ein Sowjet vor Moskau oder ein Ami in einer brennenden B17 gewesen ist. Wenn ich drüber nachdenke wird mir bei allen schlecht. Zum einen, weil sie schlicht und einfach tot sind, zum anderen, weil sie gestorben sind, weil Deutschland diesen Krieg begonnen hat.
Ist doch albern.
Sicher kann/ oder muss man Einzelfallbetrachtungen anstellen. Z.B. wie war es wirklich in Oradour? Oder was ist in der Tschechei passiert. Aber sachlich und ein bischen weniger Emotionen - auch wenn's schwerfällt. Ich kann mich da wohl auch reinsteigern. Meine Familie hat genug Verluste durch den zweiten Weltkrieg (und seine Folgen) gehabt. Ich kann gut auf die Amerikaner sauer sein, auf die Russen auch, aber manchmal weniger, fast gar nicht auf die Brits. Meine Familie hat da unterschiedlichste Erfahrungen gemacht. Aber in einer rationalen Minute bin ich meist sauer auf den Führer, denn der hat meine Leute nach Afrika, an die Ostfront und gegen die Amerikaner geschickt, wenn man's stark vereinfacht. Und das ist es eben, Deutschland hat den Krieg vom Zaun gebrochen. Ich will damit nicht sagen, dass wir in der Täterrolle verharren und ständig Reue bekunden müssen. Muss man von Fall zu Fall sehen. Aber nicht 'WIR' und 'DIE'. Andere Nationen haben auch genug Dreck am Stecken, ohne Frage, das ist auch diskussionswürdig, kann aber nicht abgewogen werden. Und schon gar nicht mit "Aber die haben doch auch...". Das ist wie im Kindergarten.
Im übrigen gibt es den Volkstrauertag, und der ist eigentlich dafür gedacht, ALLEN Opfern zu gedenken.
Gruß Nightwish