Aigai, die erste Haupstadt der Makedonen
Einige Kilometer westlich von Veria befindet sich das Dorf Vergina . Da fand man die Reste der makedonischen Haupstadt Aigai.
Die systematischen Ausgrabungen der weitläufigen Hügelnekropole durch den Professor der Archäologie in der Uni von Thessaloniki Manolis Andronikos (1976-1980) führten zur Aufdeckung der Königsgräaber. Diese werfen Licht auf die Geschichte und die Kultur der antiken Makedonen und haben damit unsere Vorstellungen zu diesem Volk zurechtgerückt, dem viele seiner Zeitgenossen mit Feindschaft und spätere Historiker mit Zweifel begegneten.
Der eindruchsvolle Palast, das Theater, die Agora, die Heiligtümer der Eukleia und der Göttermutter, ein grosses hellenistisches Wohnhaus und andere private und öffentliche Gebäude, die vielen freigelegten makedonischen Kammergräber, die weitläufige prähistorische Hügelnekropole, die archaischen Gräber mit den reichen Beigabensowie die Grab- uhd Weihinschriften der klassischen und hellinistischen Zeit liefern auch wertvolle Anhaltspunkte zur Revision der antiken makedonischen Geschichte und Kultur.
Der grosse Tumulus - die Königsgräber
Auch - Megali Toumba – genannt, bedeckte einige Königsgräber von Aigai. Er wurde in der Antike aufgeschüttet, nachdem einfallende Feinde die Nekropole geplündert hatten und Pyrrhos mit seinen Söldnern abgezogen war (274-3 v.Chr.) Die vom grossen Tumulus bedecktenGräber und kleineren Tumuli waren 60 Jahre zuvor angelegt worden.
Die Ausgrabungen im grossen Tumulus (1976-1980) brachten hochbedeutende Monumente ans Licht, die einen Markstein in der Geschichte und der Archäologie Makedoniens bilden. Nach Abschluß der Grabungsarbeiten wurde 1992 über diesen kostbaren Denkmälern ein grosses Schutzdach errichtet und darüber Erde in Form des Grabhügels aufgeschüttet.
Die Aufdeckung eines grossen ungestörten makedonischen Kammergrabes (Philippsgrab) 1977 war ein entscheidendes Ereignis, da in dem Totem Philipp II. Erkannt wurde, die militärische und politische Persönlichkeit des 4. Jhs. V. Chr.
Philipp wurde nach seine Ermordung in Eile zusammen mit reichen Gaben in dem monumentalen Kammergrab beigesetzt.
Wertvolle Waffen und kostbare Silber- und Bronzegefäße begleiteten den berühmten Toten. Von der goldelfenbeinernen Kline sind die Elfenbeinfiguren eines Relieffrieses erhalten, ein herrausragendes Werk der Kleikunst. Im Vorraum des Grabes wurde eine zweite Bestattung aufgedeckt. Hier ruhte eine junge Frau, wahrscheinlich die letzte gemahlin Philipps II., Kleopatra. Ihre gebeine waren in Goldbrokat gehüllt und in einer goldenen truhenförmigen Urne, Larnax, beigesetzt. Zur prächtigen Ausstattung des Grabes gehörte noch eine zweite goldelfenbeinerne Kline, und die kostbaren goldenen Kränze und Diademe zeugen von ungewöhnlichen Reichtum der Toten. Das Hauptmerkmal des Grabes ist jedoch das große Wandgemälde auf seiner dorischen Fassade, ein 5,60 m langer Fries mit der Darstellung einer vielfigurigen Jagdszene in einer üppigen Waldlandschaft, eine farbenreiche Komposition von herausragender Qualität.
Von weiteren Funden wird später berichtet.
Quelle, VERGINA Ein Druck des Kultusministeriums 2000