Autor Thema: Russland ehrt deutsche Veteranen die auf Seite der Roten Armee kämpften  (Gelesen 50856 mal)

Nomen Nescio

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Eine feste Überzeugung, sofern sie auch eine solche ist und das Handeln nicht auf unmoralische Interessen beruht, so wie es eindeutig in der Führungsriege der beiden totalitären Systeme der Fall war, ist zumindest für mich pers. immer eine Rechtfertigung des Entschlusses zu Handeln bzw. Stellung zu beziehen.
Das ist eine diskutabele Aussage, Tobias.
Was wir heute gehörend zur Moral finden, war vor x Jahren anders. Nicht umsonst schrieb Brecht «Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral». In den Anfangsjahren Hitlers hatte man Mühe regelmäßig zu essen. Da hatte man keine Zeit für Moral. Wer mit stehlen Essen bekam, hatte es gut getan.

Freilich, bestimmte Sachen galten sogar damals auch. Aber vieles wurde auch einfach beim Müll gesetzt.

Richtschuetze

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Zitat
Soll das im Umkehrschluss heissen, das der Nationalsozialismus und der damit verbundene Antisemitismus dann ebenso als
ein nobles Ansinnen anerkannt werden muss??? 


Ronny nochmal für Dich Tobias schrieb:


Zitat
Grundsätzlich sind alle Soldaten Menschen. Wen ich als Feind sehe, den Mann der mir gegenüber liegt oder der links neben mir, hängt von der Überzeugung ab. Wer will einem Mann das Recht nehmen für seine Ziele zu kämpfen?

das sehe ich genauso, bestimmt war/ist es nicht Nobel für den Nationalsozialismus zu kämpfen genauso wenig wie für die Roten auch!

Zitat
Dafür auch mal Bücher und Quellen nutzen die nicht nur aus der Feder von Ehemaligen stammen.....

Vielleicht solltest Du mal mit Ehemaligen reden und das Handeln aus der Sicht der damaligen beurteilen lernen?


Zitat
Freiwillige klang einfach besser wie, Zwangsrekrutierte und fremdländische Wehrpflichtige..... 


Sicher Ronny reden mal mit den Leuten! ::)

Gruss

Ronny22

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@Richtschütze


Zitat
Dafür auch mal Bücher und Quellen nutzen die nicht nur aus der Feder von Ehemaligen stammen.....

Vielleicht solltest Du mal mit Ehemaligen reden und das Handeln aus der Sicht der damaligen beurteilen lernen?

Zitat
Freiwillige klang einfach besser wie, Zwangsrekrutierte und fremdländische Wehrpflichtige..... 


Sicher Ronny reden mal mit den Leuten! ::)

Vielleicht solltest Du auch mal im Gegenzug ein paar Bücher lesen.....statt Dich ausschließlich auf die Aussagen von einer
Handvoll Menschen zu verlassen und diese als allgemeinverbindlich zu deklarieren.

Meine Empfehlungen:

- Paul Milata "Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu – Rumäniendeutsche in der Waffen-SS"
Böhlau Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3412138066

- Rolf-Dieter Müller "An der Seite der Wehrmacht – Hitlers ausländische Helfer beim ‚Kreuzzug gegen den Bolschewismus 1941-1945"
München 2007, ISBN 3861534487


Und eine gute Zusammenfassung findest Du hier !

Zitat
1943/1944 wurden die Legionen, die unter Wehrmachtskommando standen, trotz einiger Widerstände der Regierungen ihrer Heimatländer, die der SS überwiegend sehr kritisch gegenüberstanden, größtenteils in die Waffen-SS überführt.

Freiwillige der Wehrmacht wurden ohne gefragt zu werden zu "Freiwilligen der Waffen-SS"....  ::)

Und das Los der Volksdeutschen war, ihre Wehrpflicht in der Waffen-SS ableisten zu dürfen....nicht frontverwendungsfähige
"durften" dann in der Lager-SS "dienen"....

Literatur-Tip: Michael Ficzel  "Zum Stehen verdammt ..."  ISBN 3905248190
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

Nomen Nescio

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Ist es vielleicht einfacher, Richtschütze und Ronny, wenn wir konstatieren, daß man mit Überzeugung für etwas kämpfen kann, ohne sich zu befassen mit der Frage «wofür kämpfe ich»?

Es gibt ja immer eine kleine Gruppe Menschen, für wen ein Menschenleben nicht zählt. Die sogar gerne quälen. Sich daran ergötzen. Wenn es eine Anzahl solcher Menschen bei der SA gegeben hat (wovon ich fast sicher bin), und sie später für die SS ausgewählt wurden...
Wissenschaftlich wurde festgestellt, daß es möglich ist moralische Hemmungen abzubauen. Ich kann mich vorstellen, daß so nach und nach, wenn man daran arbeitet, ein SSer nicht mehr die Abscheu fühlte bei verbrecherisch handeln. Besonders, wenn er das Beispiel bekam von solchen obererwähnten Menschen.

Nicht jeder wurde dafür auserwählt, das ist richtig. Wir können es uns kaum vorstellen, aber «Kameradschaft», entstanden durch das zusammen teilen von Lebensgefahr, kann auch Hemmungen abbauen. Und so könnte es auch passieren, daß an sich «integere» Menschen doch skrupellose Taten begangen.

Damit sage ich also nicht, daß diese Menschen skrupellos waren, sondern daß sie unter diesen spezifischen Umständen sich so benahmen.

Ich glaube, daß Ronny Recht hat. Ich denke aber auch, daß Richtschütze sich zu wenig realisiert, daß in fast jedem Menschen noch immer ein Tier verborgen ist. Daß nur darauf wartet, um unter den «richtigen» Umständen wieder sein Gesicht zu zeigen.

Richtschuetze

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Zitat
Ist es vielleicht einfacher, Richtschütze und Ronny, wenn wir konstatieren, daß man mit Überzeugung für etwas kämpfen kann, ohne sich zu befassen mit der Frage «wofür kämpfe ich»?

@Nomen sehr gut erkannt bzw geschrieben! ;)

 
Zitat
gibt ja immer eine kleine Gruppe Menschen, für wen ein Menschenleben nicht zählt. Die sogar gerne quälen. Sich daran ergötzen. Wenn es eine Anzahl solcher Menschen bei der SA gegeben hat (wovon ich fast sicher bin), und sie später für die SS ausgewählt wurden...


Auch da gebe ich Dir Recht!

Zitat
Freiwillige der Wehrmacht wurden ohne gefragt zu werden zu "Freiwilligen der Waffen-SS".... 


Das kenne ich nur aus Erzählungen umgekehrt also freiwillig zur Waffen SS, warum kann ich gerne mal schrieben!

Zitat
Und das Los der Volksdeutschen war, ihre Wehrpflicht in der Waffen-SS ableisten zu dürfen....nicht frontverwendungsfähige
"durften" dann in der Lager-SS "dienen"....

Das stimmt viele wollte gerne für Deutschland kämpfen und zur Wehrmacht gehen, dass wurde Ihnen leider nicht gestattet! Ich habe einen Rumänien kennen gelernt!

Aber ich werde Ronnys Hinweis mal zu Herzen nehmen und mir  Rolf-Dieter Müller "An der Seite der Wehrmacht – Hitlers ausländische Helfer beim ‚Kreuzzug gegen den Bolschewismus 1941-1945"
München 2007, ISBN 3861534487 bestellen!!!

Gruss




GR162

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na obwohl wir schon fern vom eigentlichen Thema sind trotzdem noch nen Buchhinweis für dich Ralf:

Hans Werner Neulen:An deutscher Seite

Internationale Freiwillige von Wehrmacht und Waffen SS

Universitas Verlag,ISBN 3-8004-1069-9

Da werden die vielfältigen Hintergründe der Freiwilligkeit von überzeugten Nazis bis hin zu Freiheitskämpfern fürs eigene Land beleuchtet.

dann hätte ich noch:Die Ost Reiterschwadron 299 von Alfred Mann anzubieten,er war ein Deutscher Soldat in dieser Einheit und nach dem Kriege katholischer Pfarrer und berichtet seine Erlebnisse.

Da geht es speziell um Russen die bei der Wehrmacht dienten,auch aus vielfältigen Gründen wie Wiederstand gegen Stalin,Freiheitsbestreben der eigenen Landesteile und letzten Endes um den Deutschen Gefangenenlagern zu entkommen.

zum Abschluss dann noch von Leon Degrelle:Denn der Haß stirbt. Interessante Person und interessantes Buch,auch die Aspekte wie die Belgier nach dem Kriege mit Degrelle und den Freiwilligen umgingen ist äusserst erschreckend und teilweise fragwürdig.Aber Degrelle war halt zeitlebens ein Nationalist und ein ewig rechter und bekennender Hitler Fan was sich auch deutlich in seinem Buch niederschlägt.

alternativ könnte ich dann noch den Werdegang von Europäischen Freiwilligen die mit den höchsten Auszeichnungen bedacht wurden in Buchform anbieten oder von Schulze Kossesn Europas Freiwillige im Bild.

Da ist von Nazis über Nationalisten,Kommunistenhasser so ziemlich alles vertreten und man sieht erstmal wie vielschichtig besonders das Thema der Freiwilligen ist. Die Motivationen waren sehr unterschiedlich und man kann sicher nicht alle als NS Fans über einen Kamm scheren.

Richtschuetze

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Zitat
na obwohl wir schon fern vom eigentlichen Thema sind trotzdem noch nen Buchhinweis für dich Ralf:

Morgen Sascha,

also das Buch von Degrelle habe ich! Allerdings war ich nicht ganz so zufrieden damit, da er sehr viel politische Themen behandelt! (darüber haben wir schon gesprochen  8))

das Buch über die Reiterschwadron 299 habe ich nach einem Hinweis von Dir Ende letzten Jahres gekauft und war zufrieden!  ;) (auch darüber haben wir gesprochen, nee nee Junge Du bist mit Deinen Gedanken bei Deinem Auto!!!)

Zitat
Die Motivationen waren sehr unterschiedlich und man kann sicher nicht alle als NS Fans über einen Kamm scheren
.

Ich denke damit hast Du ganz recht!

Gruss

GR162

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tja man kann nicht immer alles im Kopf behalten. Den Neulen,An deutscher Seite leihe ich dir mal.

Gruss Sascha

Nomen Nescio

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Bleibt die Frage unbeantwortet, ob es möglich ist, daß durch die Verbrechen im Osten vereinzelt deutsche Soldaten sich realisierten, daß sie eine verbrecherische Sache dienten. Und entschieden, daß sie das nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten.

Richtschuetze

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Zitat
daß sie eine verbrecherische Sache dienten. Und entschieden, daß sie das nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten.



@Nomen

Ohja sogar recht viele, aber das Problem war wie da raus kommen!?
Du hast letztens einen guten Satz hier geschrieben:"right or wrong my country" so oder so ähnlich werden viele gedacht haben!

Gruss

Amselfeld

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ohne worte.... >:(

und herr westerwelle ehrt nur  gefallenen rotarmisten in königsberg!  wir wissen, wie antideutsch schwesterwelle ist, aber er hätte wenigstens am steinernen kreuz (2009 errichtet!) , was den 5000 königsbergern gedachte, die von britischen bomben getötet wurden, einen kranz niederlegen können. 125000 königsberger waren noch in der stadt, als die udsser dort einmarschierte. nur 25000 überlebten diese schreckenszeit, bevor sie für immer vertrieben wurden. also 100000 deutschen die dort oder in sibirischen lagern umkamen, werden offiziell einfach vergessen!!!

Richtschuetze

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Ja ich muss Dir da Recht geben Amselfeld, ich könnte bei diesem Anblick ko......... >:(

Wie viele von diesen Rotarmisten werden wohl geraubt/vergewaltigt/ gemordet und geplündert haben bevor sie ins "Grass" gebissen haben! :-X

Es ist eine Schande...............sowas gibt es in keinem Land der Welt!

GR162

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Eine noch größere Schande ist es das die gleichen Politiker aktuell unsere Soldaten in einen sinnlosen Krieg verheizen. Was meine Veteranen dazu sagen möchte ich hier lieber nicht öffentlich äußern. Die Vergangenheit schmähen, Soldaten verleugnen,Fahnenflüchtige ehren und unsere Bundeswehr Kameradinnen und Kameraden in einem sinnlosen Krieg als Kanonenfutter der Amis in den Tod schicken. irgendwie Schizo oder nicht ?


Nightwish

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Die folgenden Äußerungen sind als allgemeine zu betrachten, die letzten Beiträge sind nur das Initial dazu:

Vielleicht sollte man sich Gedanken darüber machen, weshalb die Roten kamen, weshalb noch so viele Deutsche in östlichen Städten waren und weshalb es zu einer Schreckenszeit wurde...

Was manche Veteranen sagen, möchte man auch besser nicht lesen. Nur weil irgendjemand irgendwann irgendwo in einem bewaffneten Konflikt gewesen ist, macht ihn das nicht zu einem weiseren Menschen. Manche schon, aber nicht alle. 
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

GR162

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schon klar warum die Sowjets kamen und was der Auslöser war, nur wer über die Verbrechen der Deutschen Soldateska spricht der sollte auch erwähnen das es von der anderen Seite genau solche Verbrechen gab. Das wir den Krieg begonnen haben rechtfertigt aber nicht die Schandtaten der anderen.

Der Aufruf von einem Herrn Ehrenburg sagt denke ich genug aus. Man kann nicht immer nur mit dem Finger auf andere zeigen,sondern sollte auch mal vor der eigenen Türe kehren. dabei geht es nicht darum die Schuld des einen abzumildern mit der Aussage das die anderen ja auch böses getan haben. Es ist aber eine zu einseitige Darstellung nur immer alles auf die Deutsche Schuld zu reduzieren.

Nur jemand der jahrelang in einem bewaffneten Konflikt oder nennen wir es Krieg war, kann wirklich beurteilen wie schrecklich sowas ist. Das macht niemanden weise,aber er weis wovon er spricht und hat Erfahrungen gesammelt. niemand hasst den Krieg mehr als Soldaten,weil sie ihn führen müssen. Politiker die meist nicht mal gedient haben verurteilen auf der einen Seite etwas und aktuell schicken sie selber Deutsche in den Krieg.


jahrzehntelang wurden "anständige" deutsche Soldaten von der Politik geschmäht,verachtet und mit Verbrechern in einem Atemzuge genannt.Das Verfassungsgericht hat entschieden das ich mich damals (beim Bund) rechtlich zulässig als potentieller Mörder betiteln lassen musste.
Die gleichen Politiker/Richter schicken heute unsere Soldaten in den sinnlosen Tod (oder lassen es zu) um Deutschlands Freiheit am Hindukusch zu verteidigen.

Das da jemand der 4 Jahre lang seine Jugend im russischen Dreck verbracht verbracht hat,etwas derbe Worte für unsere Politiker findet die aus der Vergangenheit wenig gelernt haben ist für mich verständlich und durchaus legitim.

Meine Veteranen sowie mein Opa verloren ihre Jugend,Heimat Freunde,Familie uvm. in einem Krieg den sie nicht wollten aber führen mussten. Sie mussten Menschen töten die an anderer Stelle zu anderer Zeit vielleicht Freunde geworden wären. Einige die ich kenne haben Orte aus der Kriegszeit besucht und mit ehemaligen Feinden Freundschaften geschlossen,da beide Seiten im gleichen Dreck gelegen haben und das gleiche erlebten.

Ich kann nur für die sprechen die ich kenne und niemand von ihnen hat gefallen am töten gefunden auch wenn es sicher solche kranke Menschen gibt.

kein Land der Erde ist so gut im eigenen Nest beschmutzen wie Deutschland.selbst unsere ehemaligen Gegner schütteln nur den Kopf über soviel Selbstgeisselung.


 

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