Eine genaue Schilderung zum Zwischenfall von einem wohl Beteiligten:
Guten Abend,
ich habe es erst jetzt gelesen und festgestellt das einige unstimmigkeiten herrschen bei der Dartellung des Feuergefechts in Prizren 1999. So manches hatt mich erzürnt und überrascht. Zuerst möchte ich mitteilen das ich direkt bei diesem Feuergefecht in Prizren 1999 dabei war, was auch heisen soll nur weil es in den Medien kam das dies nicht der einzigste vorfall, am Anfang der Kosovo Mission, war.
Zuerst zu dieser Frage welche Einheiten waren vor Ort ?
sehr geehrter fumanju und Seventy6er der TPZ "Fuchs" war von Jägern des GebJgBtl. aus Schneeberg besetzt. Die 2 TPZ "Fuchs" um die Ecke waren besetzt von Jägern des Jgbtl.292 Donaueschingen in einem dieser "Füchse" war ich selber, sollte einer an diese angaben zweifeln kann er in der 3./ und 4./Kompanie JgBtl. 292 Anrufen und sich erkundigen bzw. vorbeikommen und sich Fotomaterial ansehen, wenn es denn unbedingt sein muss(Front-Tourismus). Es ist auch richtig das Kameraden des JgBtl. 292 den Stab in Tetovo bewachten diese Soldaten waren von der 2.Kompanie. Wir waren eine Donaueschinger Kompanie und waren die ersten im Einsatzland weil wir Anfangs noch den Auftrag hatten OSZE beobachter im Notfall mit der KSK zu Evakuieren, dies war Sachstand März ´99, doch wie bekannt änderte sich die Lage und wir wurden eingegliedert und trugen den Namen 4./VstkJgBtl.
So, dann zu dem Vorwurf alles sah planlos aus, meine Herren ich gebe zu bedenken das dies kein besuch auf der Standortschießanlage war, wo man wenn man keine Lust mehr hatt einfach geht, dies war Realität und nicht nur in diesen 30 min. sondern vorher und nachher genauso. Ich gebe zu bedenken das ich und all meine Kameraden in den Anfangstagen im kosovo max. 2h schlaf am Tag hatten und dieser wurde im TPZ getan, wenig Wasser und schlechtes Essen "EPA", Übergriffe der Bevölkerung auf Serben, Heckenschützen die auf Zivilisten schoßen, Verwesungsgeruch und Leichen überall. Diese Grundanspannung die schon herrschte wurde dann noch gesteigert durch diesen zwischenfall. Desweiteren wurden wir und die TPZ Besatzung der GebJg. nicht wie im Kino einfach rausgelöst und andere übernehmen, sondern der "normale" Tag und die Woche ging weiter.
Weswegen der verwundete 2. Serbe erst später verarztet wurde lag nicht an der Trägheit sondern unter der Meldung von Zivilisten das sich Hekenschützen in der alten Ruine versteckt hatten um auf uns zu Feuern.
Der Leutnant der den Feuerbefehl gab bekam die höchste Auszeichnung die die Bundeswehr verleihen kann:
das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold
sollte jemand nicht damit vereinstanden sein das das JgBtl.292 auch dabei war, dem sei gesagt die Realität lässt sich nicht verleugnen !
Kurz noch zu dem Vorfall in Bosnien ´97
diese zwei Kameraden waren von der 2./JGBtl 292 .Ich war zu dieser Zeit auch im Einsatz in Raijlovac/Sarajevo war in der 3.Kompanie GepEinsVerb. ich kann nur sagen das nach diesem Vorfall das Verhältniss zwischen Jägern und Aufklärern sehr angespannt war. Da wir im Einsatz waren durften wir nicht viel Fragen oder Nachforschen was diesen Vorfall bertaf.
Zum Schluß noch eine persönliche Sache : kein Soldat von 1999 wurde anständig und fair psychologisch betreut.
Gruß Wolfshund
ehem. 4./JgBtl 292 III.Zug
Quelle: Sondereinheiten