Waldi, nun atme auch Du erst einmal wieder durch, mit Sachlichkeit hat dies auch nichts mehr zu tun, ...
Dann noch einmal eine kurze Zusammenfassung. Es wurde das Beispiel der "Odenwald" gebracht, verbunden mit dem Zusatz, daß es sich dabei um ein "klares Kriegsverbrechen" seitens der USA handelt. Meine Frage war, was dieses Ereignis denn zu einem solch "klaren Kriegsverbrechen" macht, worauf ein anderes Mitglied auf den Zug aufsprang und gleich davon sprach
Die USA kapern und beschiessen ohne Vorwarnung ein Schiff eines Landes was sich Ihnen gegenüber Neutral verhält, sie nehmen damit bewußt Menschenleben in Kauf.
Ich bringe die Geschichte mal etwas ausführlicher und werfe nicht nur einen Stichpunkt in den Raum.
Die "Odenwald" war ein sogenannter Blockadebrecher, sie war kein Schiff der deutschen Kriegsmarine, sondern ein in Diensten von Deutschland fahrendes Schiff mit deutscher Besatzung, jedoch keine Marinesoldaten. Wo genau sich das Schiff zu Kriegsbeginn befand und welche Geschichte es bis zum Auslaufen zu seiner letzten Fahrt erlebte, dies entzieht sich derzeit meiner Kenntnis.
Ausgangspunkt seiner letzten Fahrt war der japanische Hafen Yokohama. Mit über 3.800 Tonnen Rohgummi als Ladung an Bord lief die "Odenwald" am 21. August 1941 aus Yokohama aus. Ziel war es, diese wertvolle Ladung unbeschadet nach Deutschland zu bringen.
Die Geschichte der Blockadebrecher mit all ihren Aspekten ist äußerst interessant. An anderer Stelle hatte ich vor kurzem die Frage in den Raum geworfen, ob Interesse besteht, sich diesem Thema mal zu widmen. Mir selbst fehlen noch einige Daten, die sich vielleicht im gegenseitigen Austausch ergeben hätten. Nur blieb meine Frage unbeantwortet, ...
Zurück zur "Odenwald". Am 6. November 1941 kam es zu dem erwähnten Zusammentreffen mit dem kleinen amerikanischen Flottenverband des Leichten Kreuzes U.S.S. "Omaha". Der Ort des Zusammentreffens lag in der panamerikanischen neutralen Zone.
Die "Odenwald" gab sich als amerikanisches Frachtschiff "Willmoto" aus. Ob dies gegenüber einem amerikanischen Verband als Vorteil war, das bleibt einmal dahingestellt, da der Name der Tarnung sicher eh nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben dürfte. Selbst wenn der amerikanische Verband das Schiff hätte weiterfahren lassen, hätte allein der Verdacht, daß es sich um ein deutsches Schiff handelt, genügt, daß es seinen Zielhafen nicht erreichen würde. Das Schiff war enttarnt und die Amerikaner hätten mindestens dessen Position gefunkt.
Was auch immer nun im Detail an diesem Tag passiert ist, der deutsche Kapitän kam wohl auch zu dem Gedanken, daß er Deutschland nicht würde erreichen können. Wenn die wertvolle Ladung das Ziel nicht erreichen kann, dann soll sie auch nicht in andere Hände fallen.
An Bord der "Odenwald" wurden vorbereitete Sprengladungen gezündet und die Besatung verließ das Schiff. Noch bevor diese Selbstversenkung jedoch vollzogen werden konnte, erreichten Besatzungsangehörige der "Omaha" die "Odenwald". Sie retteten das Schiff, nahmen deren Besatzung an Bord und schleppten den deutschen Blockadebrecher nach Puerto Rico.
Soweit das Ereignis. Nun noch einmal meine Frage. Was macht diesen Vorgang zu einem "klaren Kriegsverbrechen" der USA ?
P.S. Noch etwas an Niwre, falls er wirklich mitliest, bezüglich der Aufteilung des Threads. Der beinhaltet inzwischen eh mehrere "Themen". Da wäre es wohl besser, ihn nunmehr so zu lassen. (meine Meinung), als ihn aufzustückeln und geteilt, aber zusammenhanglos irgendwo abzulegen.