So wie es ausschaut hatte Gockel ein MG 249(p) , einen polnischen Klon des brit. wassergekühlten Vickers-MG . Beute-MG waren am Atlantikwall , ebenso wir Beutegeschütze , wahrlich keine Seltenheit ...
Ähnlich wie bei den "Beutesoldaten"....
Dann stellen wir mal eine Hypothese zu dem Fall auf...
Also die Daten sollen sein:
12.000 Schuss verfeuerte MG-Munition
ca. 400 Schuss - Karabiner-Munition (macht ca. 80 Ladestreifen)
2000 Opfer...
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Da anzunehmen ist, das die Schüsse aus dem Karabiner wohl ein besseres Trefferbild erzielten und wenn man mal eine 70 %ige Trefferquote anlegt, dann macht das 280 Treffer.
Anmerk.: 70% bedeutet von 5 Schüssen im Magazin treffen 3,5 ein Ziel ... (ein gutes Ergebniss für einen Gewehrschützen ohne ZF)
Dann bleiben 12.000 Schuß mit einer angenommenen 50%igen Trefferquote, d.h. von abgegeben 10-15 Schuss pro Feuerstoss, treffen 5 - 7,5 Schuss ein Ziel...also gerundet 5-7 Treffer pro Feuerstoss.
Nehmen wir die goldene Mitte, 6 Treffer pro Feuerstoss....d.h. das von 12.000 abgefeuerten Schuss, 2000 ein Ziel trafen.
Nun bedenken wir als Kenner der Materie, das ein MG-42 eine relativ hohe Schussfolge gegenüber vergleichbaren MG's hatte.
Dadurch bedingt liegen die Treffer relativ eng beinander, somit sind Mehrfachtreffer bei einem Ziel relativ sicher.
Nehmen wir an das bei der Hälfte der Opfer mindestens 2 Kugeln dasselbe Ziel trafen. Dann haben wir von 2000 Treffern eine ungefähre Zielanzahl von 1000.
Addieren wir nun die Anzahl der möglichen getroffenen Ziele von 1000 und 280 erhalten wir eine ungefähre Anzahl von 1280~1300 Zielen.
Dieses Rechenspiel ist rein hypothetisch und soll zeigen das unter logischen und objektiven Gesichtspunkten eine Opferanzahl von grobgerechnet 1500 Opfern mehr als realistisch wäre.
Denn anderfalls hätte Severloh mit einer extremen Treffsicherheit schiessen müssen, noch dazu mit wenig Kampferfahrung und innerhalb einer der mörderischsten Schlachten des 2.Weltkriegs, während der er unter Beschuss stand.
Zum Teil sogar direkt von einem Zerstörer beschossen und knapp verfehlt wurde...
Und aus welchen Gründen die Amerikaner ihre Opferzahlen nach dem Krieg noch schönigen sollten, bleibt mir schleierhaft. Das während des Krieges die genauen Opferzahlen unter Verschluss gehalten wurden, ist nachvollziehbar.
Aber eine höhere Opferanzahl zu unterstellen und diese durch das Anzweifeln der Richtigkeit der amerikanischen Quellen zu belegen, halte ich für Wunschdenken.
Und wie schon einmal erwähnt umschreibt Severloh in seinem Buch die Zahl von 2000 Gefallenen eher als patzige Antwort auf die dreisten Fragen seines amerikanischen Interviewers.
"...Er bohrte weiter: "Waren es mehr als eintausend...? Jetzt wurde es mir zuviel, und gerade weil es mich so unangenehm berührte, nahm ich eine ebenso kaltschnäutzige Haltung an wie er, und entgegnete: "Das waren sicher mehr als eintausend - eher noch mehr als zweitausend Mann...."
Quelle: WN 62 - Erinnerungen an Omaha Beach Normandie, 6.Juni 1944 - von Hein Severloh - Seite 129