Autor Thema: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront  (Gelesen 262575 mal)

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #480 am: 22.02.16 (11:38) »
Albert Schoen erhielt den PLM am 25. Oktober 1918 als Major und Kommandeur Jägerregiment zu Pferde 2 / Garde-Kavallerieschützendivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht an der Maas und in der Champagne. In dieser konnte Major Schoen mit seinem Regiment südlich Chevigny, tagelang selbst in vorderster Linie ausharrend, mehr als zehn durch zahlreiche Tanks unterstützte Angriffe - davon allein an einem Tage fünf Angriffe - überlegener feindlicher Jräfte zum Scheitern bringen. Das Regiment selbst führte drei erfolgreiche Gegenangriffe aus.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #481 am: 23.02.16 (09:49) »
Wilhelm von Puttkamer erhielt den PLM am 26. Oktober 1918 als Generalleutnant und Kommandeur 199. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht an der Maas und in der Champagne, in der die Division seit Anfang Oktober 1918 kämpfte. Am 19. Oktober 1918 brachte General von Puttkammer durch persönliches Eingreifen einen feindlichen Angriff auf den Höhen östlich von Vandy zum Stehen. Er führte einen Gegenangriff von Teilen seiner Division selbst in vorderster Linie, wobei er einige von den Franzosen gefangene Deutsche durch persönliches Eingreifen wieder befreite.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #482 am: 25.02.16 (09:29) »
Rudolf Dänner erhielt den PLM am 26. Oktober 1918 als Generalmajor und Kommandeur 1. bayerische Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas. In dieser kämpfte die 1. bayerische ID östlich Vouziers. Sie verhinderte hier in schwersten Kämpfen einen feindlichen Durchbruch. Generalmajor Dänner war dabei selbst dauernd im Mittelpunkt der Schlacht und hat durch sein persönliches Beispiel seine Truppen zum äußersten Ausharren angespornt und sie zu Gegenangriffen vorgerissen.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #483 am: 27.02.16 (09:02) »
Johann Rittter von Schmidtler erhielt den PLM am 26. Oktober 1918 als Major und Kommandeur 1. bayerisches Infanterie-Regiment / 1. bayerische Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas. In dieser eroberte Major Schmidtler mit den Resten seines Regiments aus eigenem Entschluß heraus am 21. Oktober 1918 den Käseberg. Trotz heftigster Gegenwehr konnte der Berg nach zweistündigem Kampf genommen und die kommenden fünf Tage siegreich gegen zwölf wütende Gegenangriffe des Feindes gehalten werden. Für diese Kämpfe wurde Major Schmidtler auch mit dem Ritterkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens ausgezeichnet.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #484 am: 28.02.16 (15:57) »
Albert Heuck erhielt den PLM am 28. Oktober 1918 als Oberst und Kommandeur 237. Infanteriebrigade / 119. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht zwischen Cambrai und St. Quentin. In dieser konnte Oberst Heuck mehrfach gefechtsentscheidend wirken. In kritischen Augenblicken war er stets in vorderster Linie, wo es ihm gelang, die stark geschwächten Infanterielinien immer wieder zum Stehen und mehrfach zum Vorgehen zu bringen. Am 3. und am 8. Oktober 1918 konnte er bei Prémont durch persönliches Eingreifen in der vordersten Linie starke feindliche Angriffe zum Stehen bringen und die eigene Verteidigung neu organisieren.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #485 am: 12.04.16 (10:22) »
Hans Petri erhielt den PLM am 28. Oktober 1918 als Major und Kommandeur II. Bataillon / Infanterieregiment 99 / 30. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht zwischen Cambrai und St. Quentin. Am 29. September 1918 führte Major Petri stellvertretend das IR 99 und konnte mit ihm einen englischen Großangriff bei Villers-Guislain und westlich Honnecourt vor den eigenen Linien abschlagen, sowie verlorengegange Grabenteile im Gegenstoß wieder nehmen. Die ihm anvertraute Stellung blieb in seinem Besitz und dem Gegner konnten schwerste Verluste zugefügt warden. Major Petri hatte an diesem Abwehrerfolg großen Anteil, da er selbst in vorderster Linie kämpfte.


Hans Petri erhielt den PLM erst im dritten Anlauf. Schon zuvor war er zwei Mal zu dieser Auszeichnung eingereicht worden.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #486 am: 12.04.16 (11:15) »
Edgar Josenhanß erhielt den PLM am 28. Oktober 1918 als Oberleutnant und Regimentsadjutant und Führer I. Abteilung / Feldartillerieregiment 504

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht zwischen Cambrai und St. Quentin. In dieser konnte sich Oberleutnant Josenhanß gleich mehrfach ganz besonders auszeichnen. Am 2. Oktober 1918 war er zum insgesamt vierten Mal verwundet worden, aber bei der Truppe verblieben. Auf seine Bitte hin übergab ihm das Regiment zwei Tage später die Führung über die I. Abteilung. Am 5. Oktober erfolgte Trommelfeuer auf die Infanterielinien und auf Vraucourt mit nachfolgendem Infanterieangriff. Während dieses Angriffes begab sich Oberleutnant Josenhanß zu den beiden Bataillonen des IR 139 in vorderste Linie sowie zu Teilen des IR 179. Er stellte fest, daß der Feind nur zögernd folgte und daß Montbrehain anscheinend nur von kleinen Teilen des Feindes besetzt war. Josenhanß zog eine seiner Batterien nach vor und verhinderte so daß weitere feindliche Vorstoßen des Gegners aus Montbrehain heraus. Auch bei einem eigenen Gegenangriff konnte er so wertvolle Hilfe leisten. In der Nacht zum 8. Oktober wurde der Regimentsgefechtsstand durch Artillerievolltreffer verschüttet. Bis zum Eintreffen eines neuen Stabes wurde Oberleutnant Josenhanß die Führung übertragen. In dieser schwierigen Lage war die Führung des Regiments allein in den Händen des jungen Oberleutnants, der sich glänzend bewährte. Als am 8. Oktober mit Beginn eines neuen feindlichen Angriffs Gerüchte von vorn kamen und vom Gefechtsstand aus nur zurückgehende Infanterie zu sehen war, verließ Josenhanß zu Pferde seinen Gefechtsstand und begab sich in die vorderste Linie zu seinen Batterien. Dadurch konnte hier die Stellung gehalten werden. Die weit vorn stehende 3. Batterie konnte noch 2 Geschütze zurückbringen, die 1. und 2. Batterie blieben mit Oberleutnant Josenhanß stehen und ließen den Feind nicht heran, bis wieder vorgeführte Infanterie die Stellung besetzte. Zwei feindliche Tanks, die bei Nachbartruppen durchgebrochen waren und die Batterien von rückwärts angriffen, wurden abgeschossen.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #487 am: 12.04.16 (13:20) »
Fritz Rümmelein erhielt den PLM am 28. Oktober 1918 als Leutnant d.R. und Adjutant III. Bataillon / Reserve-Infanterieregiment 87 / 21. Reservedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrkämpfe vor der Hermann-Stellung. Leutnant Rümmelein hatte sich bereits in den Jahren zuvor mehrfach ganz besonders auszeichnen können. Am 9. Oktober 1918 verhinderte er mit einer aus Resten des RIR 87 zusammengestellten Abteilung von 2 Offizieren, 5 Unteroffizieren und 18 Mann, mit der er in zweiter Linie aufgestellt war, den Durchbruch des Gegners, welcher die HWL überlaufen hatte. Durch seinen Einsatz konnten weichende eigene Truppen zum Halten gebracht, eine neue Widerstandslinie organisiert und zunächst dem weiteren Ansturm der Gegner standgehalten werden. Als dann der Gegner, unterstützt von Panzerautos und zahlreichen Fliegern, doch in der Flanke einbrach, brachte Rümmelein die zurückflutenden eigenen Truppen erneut im MG-Feuer zum Stehen und vereitelte wiederum den Durchbruch, so daß eine geordnete Zurücknahme auf die Hermann-Stellung am Abend ermöglicht wurde.


Fritz Rümmelein konnte sich nicht lange am PLM erfreuen, er fiel noch am 4. November 1918. Er war der einzige Bataillonsadjutant, dem im Weltkrieg der PLM verliehen wurde. Da auch der Kommandeur des III. / RIR 87, Hauptmann Karl von Wenckstern, die Auszeichnung erhielt, waren sie in der Geschichte des Ordens das einzige Gespann, wo der Bataillonskommandeur und sein Adjutant mit dem PLM ausgezeichnet wurden.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #488 am: 18.04.16 (23:35) »
Wilhelm Kaupert erhielt den PLM am 29. Oktober 1918 als Generalmajor und Kommandeur 203. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht in der Champagne und an das Maas, in der die 203. ID vom 26. September bis 9. Oktober 1918 kämpfte. Vom 30. September bis zum 3. Oktober stand sie dabei bei der Gruppe Py im Brennpunkt des Kampfes und konnte die täglichen schweren Angriffes des Gegners zurückweisen und ihre Stellung restlos behaupten. Dies war auch ein Verdienst des Divisionskommandeurs, der die Widerstandskraft seiner Regimenter durch seine persönliche Einwirkung stärkte und sie zu Gegenangriffen mit fortriß.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #489 am: 20.04.16 (00:01) »
Siegfried Woltersdorf erhielt den PLM am 29. Oktober 1918 als Oberstleutnant und Kommandeur Infanterieregiment 153 / 8. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht zwischen Cambrai und St. Quentin, in der sich Major Woltersdorf gleich mehrfach ganz besonders auszeichnen konnte. Am 4. Oktober 1918 stand das IR 153 östlich des Scheldekanals, als nach stärkstem Trommelfeuer im feindlichen Angriff die Müllershöhe verlorenging. Im Gegenstoß konnte die Höhe wieder genommen werden, wodurch mehrere bereits abgeschnitte deutsche Stäbe und Widerstandsnester befreit werden konnten. Das IR 153 hielt die Höhe gegen weitere Angriffe in erbittertem, siegreichem Handgranatenkampf. Gegen die aus Le Catelet vorgehenden feindlichen Kräfte setzte Major Woltersdorf unterstellte Nachbartruppen und die Brigadereserve - die letzte des gesamten Korpsabschnitts - aus eigenem Entschluß ein. Ihnen gelang es, die Höhe bei La Pannerie nach heftigem Kampf zu erobern und zu halten. Major Woltersdorf hatte damit die Flanke der 8. ID gerettet, wahrscheinlich wäre auch die gesamte Artillerie verlorengegangen. Am 8. Oktober rettete der Major erneut die Lage. Mit den höheren Befehlsstellen bestand seit zwölf Stunden keine Verbindung mehr. Der 8. ID drohte die sichere Gefangenschaft. Als ältester auf dem Gefechtsfeld befindlicher Offizier der Division erteilte er dieser den Rückzugsbefehl, der überall noch durchgeführt werden konnte. Mit zusammengerafften Teilen bildete er eine Aufnahmestellung, doch erforderte die Lage weiteres Zurückgehen. In einer eilends erkundeten neuen Stellung gelang es Major Woltersdorf, bis zum Abend eine neue kampfkräftige, durch rückwärts eingebaute MG-Nester gestützte vordere Linie zu bilden.


Siegfried Woltersdorf war bereits für die "Operation Michael" zum PLM eingereicht worden.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #490 am: 20.04.16 (23:08) »
Clemens Pfafferott erhielt den PLM am 30. Oktober 1918 als Major und Kommandeur Infanterieregiment 152 / 41. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas. Am 9. Oktober 1918 konnte Major Pfafferott durch selbständiges Handeln mit seinem Regiment den Durchbruch der Amerikaner in Gegend von Cornay verhindern und im Gegenangriff im zähen Häuserkampf das Dorf wiedernehmen. Am 14. Oktober 1918 gelang es ihm, erst in der Nacht erneut eingesetzt, alle Angriffe des Feindes in der Stellung abzuschlagen, trotzdem das links von ihm eingesetzte Regiment zurückgegangen war. Durch zähes Aushalten und rücksichtslosen Einsatz seiner eigenen Person verhinderte der Major ein Aufrollen der Division und die Wegnahme der Chatillon-Höhe, des Stützpunktes der ganzen Stellung.


Clemens Pfafferott erhielt den PLM ebenfalls erst nach dem dritten Vorschlag.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #491 am: 21.04.16 (04:12) »
Hermann Wülfing erhielt den PLM am 30. Oktober 1918 als Major und Kommandeur Infanterieregiment 173 / 115. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas. Die 115. ID kämpfte dabei ab Ende September 1918 zwischen Argonnen und Maas bei Romagne-sous-Montfaucon und östlich Romagne bei Beaumont. Major Wülfing hielt mit seinem Regiment die am 28. September 1918 eingenommene Linie gegen fast tägliche schwere amerikanische Angriffe, die unter Masseneinsatz von Infanterie, Artillerie und Tanks durchgeführt wurden. Als am 9. Oktober 1918 ein starker Angriff das IR 136 traf und dasselbe aus Romagne herauszuwerfen drohte, gelang es dem rechts anschließenden IR 173, durch zähes Aushalten und durch einen vom Regimentskommandeur persönlich in vorderster Linie geleiteten Gegenstoß die Lage wiederherzustellen. Romagne, der Schlüsselpunkt der Stellung, wurde so gehalten.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #492 am: 22.04.16 (05:13) »
Heinrich Strack erhielt den PLM am 30. Oktober 1918 als Hauptmann und Kommandeur  I. Bataillon / Infanterieregiment 147 / 37. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht in der Champagne und an der Maas. Vom 27. bis 30. September konnte Hauptmann Strack mit seinem Bataillon 12 feindliche Tankangriffe weit überlegener Kräfte abweisen, verlorengegangene Teile seiner Stellung in schneidigem, kraftvollem Gegenstoß wiedergewinnen und den Gegner über seine Ausgangsstellung hinaus zurückwerfen.



Heinrich Strack stieg bis in den Dienstgrad Generalleutnant auf. Ich finde unterschiedliche Angaben zu seinem Geburtsort. Was ist richtig ? Danzig oder Leipzig ?

JakeV

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #493 am: 01.05.16 (11:16) »
Hallo,

Heinrich Strack wurde in Leipzig geboren.

Auch:

Friedrich Theodor von Miaskowski gest. am 19.06.1944 in Breslau

Jake

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #494 am: 01.05.16 (15:40) »
Sehr interessant. Vielen Dank!

Damit wäre von den bisher genannten Namen nur drei Todesdaten offen:

Hubert Heym
geboren am 12.03.1868 in Magdeburgerforth bei Burg
verstorben ???

Josef Barth
geboren am 26.07.1867 in Mannheim
verstorben ???

Otto Müller
geboren am 05.03.1871 in Wesel / Niederrhein
verstorben ???