Autor Thema: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront  (Gelesen 262534 mal)

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #285 am: 25.08.14 (16:09) »
Julius von Langsdorff erhielt den PLM am 22. April 1918 als Major und Kommandeur Infanterieregiment 184 / 183. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für seinen Einsatz während der "Operation Michael". Das IR 184 kämpfte im Rahmen der 2. Armee vom 21. bis 22. März 1918 in der Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand. Dabei konnte sich Major von Langsdorff mit seinem Regiment besonders bei der Einnahme von Epéhy auszeichnen.



Das wäre jetzt schon die dritte Verleihung, die mit den Kämpfen um die Ortschaft Epéhy am 22. März 1918 in Verbindung steht.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #286 am: 26.08.14 (19:18) »
Otto Ruhnau erhielt den PLM am 22. April 1918 als Major und Kommandeur Reserve-Infanterieregiment 440 / 183. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte auch hier wieder für die "Operation Michael", ebenfalls für die Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand, in der Major Ruhna mit seinem Regiment besonders erfolgreich kämpfte. Auch das RIR 440 war entscheidend an den Kämpfen bei Epéhy und dem Durchbruch durch die britischen Stellungen beteiligt.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #287 am: 27.08.14 (21:15) »
George Soldan erhielt den PLM am 22. April 1918 als Hauptmann und Kommandeur III. Bataillon / Infanterieregiment 184 / 183. Infanteriedivision.

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", in der Hauptmann Soldan mit seinem Bataillon besonders erfolgreich in  der Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand kämpfte. An der Einnahme von Epéhy war er entscheidend beteiligt. Hauptmann Soldan nahm in einem geschickt angesetzten Angriff nach schwerem Häuserkampf den hartnäckig verteidigten Nordteil von Epéhy.



Das wäre jetzt bereits die 70. (!) Verleihung für die "Operation Michael", und ein Ende ist noch nicht abzusehen.

Am 22. April 1918 gab es somit vier Verleihungen in einer Division! In der 184. Infanteriedivision wurden der Divisionskommandeur, zwei Regimentskommandeure und eben George Soldan als einer der Bataillonskommandeure mit dem PLM ausgezeichnet.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #288 am: 28.08.14 (16:50) »
Wilhelm Hundrich erhielt den PLM als Oberst und Kommandeur Infanterieregiment 27 / 211. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", in der sich Hundrich, zum damaligen Zeitpunkt noch Oberstleutnant, mit seinem Regiment in der Durchbruchsschlacht zwischen St. Quentin und La Fére ganz besonders bewährte. Fünf Tage lang hielt der Angriff an, bei dem als herausragender Erfolg die Einnahme von Fort Malmaison gelang.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #289 am: 28.08.14 (21:27) »
Ferdinand Brisken erhielt den PLM am 23. April 1918 als Hauptmann und Kommandeur II. Bataillon / Füsilierregiment 40 / 28. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", in der Hauptmann Brisken mit seinem Regiment in der Durchbruchsschlacht bei St. Quentin und La Fére kämpfte. In den Verfolgungskämpfen zeichnete er sich wiederholt besonders aus. Nachdem sämtliche Kompanieführer seines Bataillons gefallen oder außer Gefecht gesetzt waren, hatte er in der vordersten Schützenlinie sein Bataillon zum Angriff und Sieg geführt und dadurch zu den Erfolgen seines Regiments und seiner Division entscheidend beigetragen. Bei Warsy und Becquigny stürmte er persönlich mit Teilen seines Bataillons die Übergänge über den Avre-Bach und brachte so den Abschnitt in den Besitz der Division und ermöglichte das weitere Vorgehen.
« Letzte Änderung: 29.08.14 (09:23) von IM »

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #290 am: 29.08.14 (17:40) »
Ich habe jetzt bereits 274 Verleihungen erfaßt. Da stellt sich so langsam die Frage, wer war denn der höchstdekorierte Frontoffizier der Westfront ?

Da die preußischen Könige gleichzeitig auch die Kaiser des Deutschen Reiches waren, hatten die preußischen Auszeichnungen innerhalb des Reiches auch das höchste Ansehen. Somit könnte man bei dieser Frage also nach Personen suchen, die folgende Auszeichnungen hatten: Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern + PLM + Eichenlaub zum PLM.

Und da es um die Westfront geht, sollten alle diese drei Auszeichnungen auch dort erworben worden sein. Ich habe bewußt das Wort Frontoffizier verwendet, somit kommen nur Offiziere mit einem Dienstgrad Oberst abwärts in Frage, also maximal Regimentskommandeure. Eichenlaubträger unter den Regimentskommandeuren gab es insgesamt eh nur sechs, somit dürfte es recht übersichtlich werden.

Es gibt sogar zwei Personen, die wurden zusätzlich zu den drei genannten Auszeichnungen noch mit dem Komturkreuz zum Hausorden von Hohenzollern ausgezeichnet. Es waren dies Friedrich Graf von der Schulenburg und Walter Reinhardt. Beide waren aber keine direkten Frontoffiziere.

Friedrich Graf von der Schulenburg erhielt das Ritterkreuz und das Komturkreuz des Hausordens von Hohenzollern bereits im Jahr 1915. Verliehen wurden diese beiden Auszeichnungen allerdings für seinen Einsatz an der Ostfront, somit würde er eh rausfallen.

Walter Reinhardt erhielt das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern ebenfalls schon 1915. Auch er erwarb sich diesen Orden an der Ostfront. Den PLM, das dazugehörige Eichenlaub und das Komturkreuz des Hausordens von Hohenzollern erhielt er an der Westfront. Allerdings war er Oberst und Chef des Generalstabes der 7. Armee, und somit kein „direkter Frontoffizier“.

Also muß die Suche beginnen bei den bisher aufgeführten Trägern des Eichenlaubes zum PLM, die diese Auszeichnung als Regimentskommandeure an der Westfront erhielten.

Da wäre bisher Oskar Schwerk. Er hatte den PLM bereits am 21. September 1916 erhalten, nachdem er bereits zuvor zwei Mal ohne Erfolg vorgeschlagen worden war. Allerdings kann ich keinen Hinweis finden, daß er stattdessen mit dem Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern ausgezeichnet wurde. Damit fällt er auch raus.

Ernst Freiherr von Forstner erhielt das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern im März 1917, den PLM am 31. Oktober 1917 und das Eichenlaub am 17. Juni 1918. Alle drei Auszeichnungen erwarb er sich an der Westfront. Das wäre somit Kandidat Nr. 1 !!

Konrad Kraehe erhielt den PLM am 8. Oktober 1917 und das Eichenlaub am 15. August 1918. Das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern hatte er im November 1916 erhalten, allerdings für eine Tat an der Ostfront. Somit kommt er ebenfalls nicht in Frage.

Wilhelm von Goerne erhielt den PLM am 20. Mai 1917 und das Eichenlaub am 26. August 1918. Das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern hatte er im September 1916 erhalten. Doch auch diese Verleihung war an der Ostfront erfolgt. Damit fällt auch er raus.


Das wären die 4 Regimentskommandeure mit dem Eichenlaub, die ich bereits bearbeitet und mit gelistet habe. Es würden also noch zwei Namen fehlen.

Der erste wäre Siegfried Graf zu Eulenburg. Das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern erhielt er für die Schlacht an der Somme, den PLM dann allerdings für seinen Einsatz an der Ostfront. Somit brauche ich da gar nicht weitersuchen, er fällt also auch raus.

Dann bliebe noch Wilhelm Reinhard. Auch er erhielt das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern für die Schlacht an der Somme, den PLM dann jedoch an der Ostfront. Damit kommt auch er nicht in Frage.


Das heißt, es gab nur einen einzigen direkten Frontoffizier, der sich rein an der Westfront das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern + den PLM + das Eichenlaub zum PLM erwarb. Es war dies Ernst Freiherr von Forstner.

Das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern erhielt er Anfang März 1917. Wann genau, das weiß ich nicht. Seine Verleihung wurde am 24. März 1917 im Militärwochenblatt bekanntgegeben. Ernst Freiherr von Forstner war zu diesem Zeitpunkt Oberstleutnant und Kommandeur Leib-Grenadierregiment 109 / 28. Infanteriedivision. Die Verleihung erfolgte für die Kämpfe bei Verdun, an denen Freiherr von Forstner mit seinem Regiment seit Ende Januar 1917 auf dem östlichen Maas-Ufer teilnahm. Die Verleihung dürfte in Zusammenhang stehen mit der begrenzten deutschen Angriffsaktion „Kleiner Balkan“. Das Leib-Grenadierregiment 109 konnte dabei wertvolles Kriegsmaterial des Gegners erbeuten und drei Offiziere und 183 Mann gefangennehmen.

Den PLM erhielt Ernst Freiherr von Forstner am 31. Oktober 1917, ebenfalls als Oberstleutnant und Kommandeur Leib-Grenadierregiment 109 / 28. Infanteriedivision. Die Verleihung erfolgte für die Abwehrschlacht bei Verdun im Herbst 1917. In der Verleihungsbegründung steht folgendes: „… Das Regiment befindet sich seit dem 26. Januar 1917 vor Verdun. … Während dieser Zeit hat das Regiment durch seine Haltung, seine Ausdauer, seine frischen Taten und Unternehmungsfreudigkeit, auch unter schwierigsten Verhältnissen, den ersten Platz in der Division eingenommen und die besondere Anerkennung und Wertschätzung seiner Vorgesetzten gefunden. Durch zahlreiche, teils selbständige, teils in Verbindung mit den anderen Regimentern ausgeführte Patrouillenunternehmungen ist es dem Leib-Grenadierregiment fast stets gelungen, dem Feinde Gefangene abzunehmen und dadurch wichtige Aufschlüsse über seine Kräfteverteilung und Absichten für die höhere Führung herbeizuschaffen. – Das Beispiel des Regiments wirkte anregend und vorbildlich auf die gesamte Infanterie der Division und erzeugte einen allgemeinen Druck auf den Gegner. … Die Unternehmungen des Leib-Grenadierregiments waren glänzend vorbereitet und durchdacht und stets erfolgreich. – Ihr Wert lag – abgesehen von dem Eindruck auf den Feind – in der Unterstützung, die sie der Truppenführung brachten. Der Geist der unbedingten Pflichttreue und Verlaßbarkeit, der in den Reihen des Regiments lebt und von seinem Kommandeur entwickelt und gepflegt wird, befähigt die Führung zu wagemutigem Entschluß und gibt ihr das Vertrauen auf erfolgreiche Durchführung. Das Regiment hat nie versagt, hat jede Aufgabe kriegerischer Betätigung … mit besonderem Schwung und rücksichtsloser Energie durchgeführt. Es handelt sich um überragende Verdienste eines Regiments und seines Kommandeurs. Die Verleihung des Ordens Pour le mérite wird in Vorschlag gebracht in der Absicht, durch die besondere Auszeichnung des Oberstleutnants Freiherr von Forstner die glänzenden Leistungen seines Regiments zu ehren."

Das Eichenlaub zum PLM erhielt Ernst Freiherr von Forstner am 17. Juni 1918. Er war auch zu dieser Zeit noch Oberstleutnant und Kommandeur Leib-Grenadierregiment 109 / 28. Infanteriedivision. Die Verleihung erfolgte für den Einsatz des Regiments in den Angriffskämpfen zwischen Soissons und Reims, beginnend am 27. Mai 1918, die sogenannte "Operation Blücher-York". Ich zitiere wieder aus meiner Quelle: „Wie immer von ihrem tapferen Regimentskommandeur hervorragend geführt, erstürmten sie am 27. Mai, dem ersten Schlachttag, den Winterberg (Chemin des Dames) und stießen nach überraschender Wegnahme einer feuernden feindlichen Batterie durch bis an den Vesle-Abschnitt. Vom 28. bis 30. Mai drangen sie unter Beseitigung vieler MG-Nester und Stützpunkte bis an die Marne vor, die sie in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai auf einem dort gefundenen Boot trotz dauernden feindlichen Feuers vom anderen Ufer mit zwei Bataillonen überschritten. Hervorzuheben ist, daß auch hier wieder dem Leib-Grenadierregiment als erstem der 7. Armee der Uferwechsel und die Bildung eines Brückenkopfes gelang. Das rasche Nachdrängen des Regiments schnitt viele Franzosen ab. Die siegreichen Kampftage vom 27. bis 30. Mai brachten ihm 1.200 Gefangene, darunter 12 Offiziere, 23 Geschütze, 100 MG und 17 Autos ein."

Die wichtigsten Kampfstationen von Ernst Freiherr von Forstner zum höchstdekorierten Frontoffizier der Westfront waren also zwei Mal Verdun und die Angriffsschlacht zwischen Soissons und Reims.


Es gab an der Westfront eine Menge Kompanie- und Bataillonsführer, die sich das Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern und den PLM erwarben und die es in ihren Dienstgraden und Verwendungen wesentlich schwerer hatten, diese Auszeichnungen zu erhalten, aber mit dem zusätzlichen Eichenlaub zum PLM dazu gab es mit Ernst Freiherr von Forstner nur einen, und der war Oberstleutnant und Regimentskommandeur.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #291 am: 04.09.14 (10:42) »
Ludwig Sieger erhielt den PLM am 27. April 1918 als Generalleutnant und Führer XVIII. Reservekorps

Die Verleihung erfolgte für die am 9. April 1918 beginnende "Operation Georgette", die Vierte Flandernschlacht. In dieser kämpfte Generalleutnant Sieger mit seinem Korps erfolgreich in der Schlacht um den Kemmelberg, der am 25. - 26. April 1918 eingenommen werden konnte.


Am 3. November 1918 erhielt Ludwig Sieger als Generalleutnant und Führer XVIII. Reservekorps das Eichenlaub zum PLM. Ich setze diese Verleihung in die Abwehrschlacht zwischen Somme und Oise. In meiner Quelle wird dafür aus dem Verleihungsvorschlag folgendes zitiert: "Seit dem 9. August 1918 in schwersten Kämpfen, in 13tägiger Abwehrschlacht zwischen Roye und Noyon und anschließender Rückwärtsbewegung alle Stellungen restlos gehalten, trotz zahlenmäßiger Überlegenheit des Gegners."
« Letzte Änderung: 04.09.14 (11:01) von IM »

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #292 am: 12.09.14 (05:17) »
Paul Grünert erhielt den PLM am 3. Mai 1918 als Generalleutnant und Führer XXXIX. Reservekorps

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", in der Generalleutnant Grünert mit seinem Korps im Verband der 2. Armee kämpfte. In der Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand kämpfte das Korps nicht an der Durchbruchsstelle, sondern es fesselte die gegenüberstehenden Feindkräfte und trug so entscheidend für den Fortgang der Kämpfe auf dem linken Armeeflügel bei. In den folgenden Kämpfen bis zur Einstellung der Offensive konnte sich Generalleutnant Grünert immer wieder besonders hervortun.
« Letzte Änderung: 12.09.14 (14:05) von IM »

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #293 am: 12.09.14 (19:52) »
Hans von Werder erhielt den PLM am 3. Mai 1918 als Oberst und Kommandeur  81. Infanteriebrigade / 17. Reservedivision.

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Georgette", beginnend am 10. April 1918. Oberst von Werder war mit seinem Korps an der Einnahme von Messines beteiligt, das noch am ersten Angriffstag genommen warden konnte. Es folgte der Sturm auf die Höhen von Wytschaete und die Behauptung derselben gegen starke Gegenangriffe vom 16. bis 18. April 1918.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #294 am: 12.09.14 (20:34) »
Carl Merkel erhielt den am PLM 3. Mai 1918 als Oberstleutnant und Chef des Generalstabes XXXIX. Reservekorps

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael". Wie schon erwähnt, wurde am gleichen Tag auch der Führer des XXXIX. Reservekorps mit dem PLM ausgezeichnet. Die Verleihungsbegründung dürfte somit ähnlich sein, wie die für Paul Grünert, der seinen Chef des Stabes selbst zur hohen Auszeichnung eingereicht hatte. In der Durchbruchsschlacht zwischen Gouzeaucourt und Vermand kämpfte das Korps nicht an der Durchbruchsstelle, sondern es fesselte die gegenüberstehenden Feindkräfte und trug so entscheidend für den Fortgang der Kämpfe auf dem linken Armeeflügel bei. In den folgenden Kämpfen bis zur Einstellung der Offensive konnte sich Oberstleutnant Merkel immer wieder besonders hervortun.


Chef des Generalstabes des XXXIX. Reservekorps war Carl Merkel seit dem 18. März 1915. Schon am 11. August 1917 war er, damals für die Kämpfe im Osten, zum PLM eingereicht worden, ohne daß jedoch eine Verleihung erfolgt war.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #295 am: 15.09.14 (19:42) »
Helmuth Bohm erhielt den PLM am 5. Mai 1918 als Major und Kommandeur Reserve-Infanterieregiment 32 / 113. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", bei der sich Major besonders beim Übergang über die Somme verdient gemacht hatte.

Ich zitiere:

"Nach der Durchbruchsschlacht bei St.Quentin - La Fére stürmte das RIR 32 an die Somme vor. Daß es ihm hier gelang, die Flußübergänge im Bereich der 113. ID zu öffnen, verdankte es vornehmlich dem tatkräftigen, persönlichen Eingreifen seines Regimentskommandeurs. Bei Pargny überschritt Major Bohm mit seinen Bataillonen den Fluß, fand aber beim weiteren Vordringen nach Norden an dem zu zäher MG-Verteidigung eingerichteten Ludwigsriegel starken Widerstand, wodurch gleichzeitig das Vorwärtskommen des bei Licourt kämpfenden rechten Flügels der 6. ID beeinflußt ward. Nachdem Major Bohm die Lage der englischen MG-Nester am Ludwigswege persönlich sorgfältig erkundet hatte, führte er zwei ihm zugeteilte Batterie in flankierende Feuerstellungen auf das jenseitige Ufer, schoß sie von dort aus auf die von ihm festgestellten Ziele persönlich ein, begab sich trotz stärksten feindlichen Feuers zu Pferde wieder zu seinen Bataillonen und führte sie zum Sturm. Die Folge seines entschlossenen, umsichtigen Handelns war einmal die Fortnahme des Ludwigsriegels und in weiterer Auswirkung der Fall des zäh verteidigten Somme-Übergangs von St.Christ."

Im Verleihungsvorschlag hieß es dann:

"Major Bohm erkämpfte am 23. März 1918 den Somme-Übergang bei Pargny und hatte Befehl, von hier nach Norden mit vier Bataillonen vorstoßend, den Übergang der übrigen Teile der Division bei St.Christ zu erleichtern. Der Gegner leistete zunächst beim Übergang, dann auf dem westliche Somme-Ufer in einer mit einem starken Hindernis und zahlreichen MG-Nestern versehenen Stellung zähen Widerstand. Major Bohm setzte persönlich die Begleitbatterien und eine weitere Batterie auf dem östlichen Ufer ein, leitete ihr Feuer, ritt auf das westliche Ufer zurück und führte sein Detachement zum Angriff vor. Um 5 Uhr nachmittags hatte Major Bohm das ihm gesteckte Ziel erreicht. Seinem persönlichen Einfluß, seinem Beispiel und der Angriffsfreudigkeit der ihm folgenden Truppen ist der Erfolg zu verdanken."


Somit gingen auch im Mai 1918 die Verleihungen für die "Operation Michael" weiter. Die an Major Bohm wäre damit bereits die 75. Verleihung in unserer Auflistung.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #296 am: 16.09.14 (15:54) »
Friedrich von Pirscher erhielt den PLM am 5. Mai 1918 als Major und Kommandeur Infanterieregiment 459 / 236. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", genauer für die Erste Schlacht bei Arras. In den Kämpfen am 28. März 1918 konnte sich Major von Pirscher mit seinem Regiment ganz besonders bei der Einnahme von Neuville-Vitasse auszeichnen, bei den das IR 459 jedoch schwerste Verluste erlitt, den Gegner aber aufrollen konnte.


Für die Abwehrschlacht zwischen den Argonnen und der Maas im Herbst 1918 wurde Major von Pirscher, weiterhin Kommandeur des IR 459, am 18. Oktober 1918 noch zum Eichenlaub eingereicht, ohne daß bis Kriegsende noch eine Verleihung dieser Auszeichnung an ihn erfolgte.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #297 am: 17.09.14 (18:49) »
Ernst von Hohnhorst erhielt den PLM am 6. Mai 1918 als Oberstleutnant und Kommandeur Infanterieregiment 91 / 19. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die Endkämpfe der "Operation Michael". Am 5. April 1918 konnte Oberstleutnant von Hohnhorst, der bereits in den Kampftagen zuvor Erfolge erringen konnte, mit seinem Regiment die Pappel-Stellung nördlich Hangard nehmen.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #298 am: 18.09.14 (15:46) »
Lothar Fritsch erhielt den PLM am 6. Mai 1918 als Major und Kommandeur Infanterieregiment 357 / 199. Infanteriedivision

Die Verleihung erfolgte für die "Operation Michael", bei der sich Major Fritsch mit seinem Regiment während der Kämpfe an der Somme am 24. und 25. März 1918 ganz besonders auszeichnen konnte. Am 24. März erstürmte er bei Bouchavesnes und Erstürmung den Marrières-Wald und am 25. März gelang die Erstürmung der Höhen Moreuil.



Zu Lothar Fritsch fehlt mir der Todesort.
« Letzte Änderung: 18.09.14 (15:59) von IM »

racker

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" an der Westfront
« Antwort #299 am: 19.09.14 (06:40) »
Lothar Fritsch soll in Schledorf bei Bad Tölz verstorben sein.