Eine Frage zur "Gegenreaktion": Welchen Kenntnisstand hatte denn die deutsche Wehrmacht über Stärke und Aufstellung der Roten Armee im Vorfeld von Barbarossa?
sie erfasste den aufmarsch nicht vollkommen (fremde heere ost).
hitler in einer depesche an mussolini am 21.6.1941:
„Der Aufmarsch der russischen Kräfte - ich habe die letzte Karte durch General Jodl ihrem hiesigen Attaché, dem General Maras, vorlegen lassen - ist ungeheuer. Es sind eigentlich alle verfügbaren russischen Kräfte an unseren Grenzen... Ich bin daher nach einem ewigen Grübeln doch zu dem Entschluss gekommen, die Schlinge lieber vorzeitig zu durchhauen, ehe sie zugezogen werden kann.“
okw Chef keitel an ribbentrop vom
11.mai 1941:
"Das Oberkommando der Wehrmacht ist durch diese Tatsachen mit dem Auswärtigen Amt laufend mitgeteilter Grenzverletzungen sowjetrussischer Flugzeuge und Soldaten zu der Überzeugung gekommen, dass dieses, einer Mobilmachung praktisch gleichkommende Maß des sowjetrussischen Aufmarsches an der deutschen Ostgrenze nur noch als Vorbereitung für sowjetische Offensivmaßnahmen größten Umfanges gedeutet werden kann. Die Gefahr eines bewaffneten Konflikts rückt daher in bedrohliche Nähe. Der annähernd abgeschlossene Aufmarsch ihrer Wehrmacht ermöglicht der sowjetischen Staatsführung dabei
die freie Wahl des Angriffsbeginns. Entsprechende deutsche Gegenmaßnahmen werden nunmehr unumgänglich."
dann noch dieser text:
Geheime Kommandosache
Oberkommando der Wehrmacht Berlin, d.
11. Juni 1941 Ausl. Nr. 212/41 g. Kdos. Chefs.
An die Reichsregierung über den Herrn Außenminister des Auswärtigen
Um die Jahreswende 1939/40 bestanden noch keine Besorgnisse für die Sicherheit der deutschen Ostgrenze. Die Sowjetunion hatte bei der Liquidierung Polens eine äußerlich freundschaftliche Haltung gezeigt. Bereits Anfang 1940 mußte jedoch mit Befremden festgestellt werden, daß die Sowjetunion nicht nur ihre Westgrenze stark zu befestigen begann..., sondern daß sie in immer beunruhigendem Maße eine Verstärkung der Grenztruppen vornahm.
Am
1. September 1939 hatten im Gebiet westlich der Linie Archangelsk-Kalinin-Poltawa-Westspitze Krim gestanden:
44 Schützendivisionen,
20 Kavalleriedivisionen
3 motorisierte Panzerbrigaden.
Aus Anlaß des Polenfeldzuges hat die Sowjetunion bis zum
28. November1939 diese Truppen um 47 Divisionen verstärkt... auf:
76 Schützendivisionen, 21 Kavalleriedivisionen, 17 motorisierte und Panzerbrigaden.
Trotz der Beendigung des Polenfeldzuges wurden die Verstärkungen im großen Umfange fortgesetzt. So kamen bis zum
12. März 1940 mindestens 16 weitere, wahrscheinlich sogar 25 neue Divisionen neu hinzu. Die Gesamtstärke der sowjetischen Truppen im westlichen Grenzgebiet betrug danach Mitte März 1940:
86 - 95 Schützendivisionen , 22 Kavalleriedivisionen, 22 motorisierte und Panzerbrigaden.
Ein eindringliches Bild der außerordentlichen sowjetischen Truppenzusammenziehungen an der Westgrenze gibt die nachstehende Aufstellung aus der Anlage 2:
1. September 1939: 65 Divisionen
28.November 1939: 106 Divisionen
1. Mai 1940:
116 Schützendivisionen
20 Kavalleriedivisionen
40 motorisierte und Panzerbrigaden
(zusammen ca. 158 Divisionen).
All diese Tatsachen zwingen zu dem Schluß, daß die Sowjetunion sich bereit macht, in jedem ihr geeignet erscheinenden Augenblick zum Angriff gegen das Großdeutsche Reich anzutreten.
Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht gez. Keitel
dazu ist noch anzumerken, das vom stand 1.mai 1940 bis zum 22.6. juni 1941 über ein jahr noch verging, wo der aufmarsch immer weiter ging.
dazu noch dieses zitat:
9. Juni 1941 im Kriegstagebuch des OKW: "Vortrag LIL über Aufmarsch russischer Luftwaffe auf Grund von Bildern und Funkerkundung. In Grenzbezirken ca. 4000 Flieger, weiter rückwärts noch 1100 Flieger." (Zit. n. Schramm, OKW, II, S. 402)
das ganze habe ich beim googeln hier gefunden:
http://www.politikforen.net/showthread.php?36690-Was-war-der-Angriff-auf-die-Sowjetunion&p=1575361wer will kann da noch mehr herausziehen. auf jedenfall reicht das aus, dass die fakten niemals einen "überfall" hergeben, sondern nur einen angriff. warum das wort überfall so gern postuliert wird, liegt m.E. an dem kriminilasierenden touch dieses wortes. es passt so "wunderbar" zur derzeitigen "verteufelungskampagne der wehrmacht" als gesamtpacket. dazu passt auch die derzeitige mediale hetze gegen den einfachen soldaten in form eines machwerkes namens "soldaten", wo man tendenziell negative "abhörprotokolle" gefangener deutscher soldaten aneinander reihte.
ein schwarzbuch vom "bösen deutschen soldaten", der nicht angreift, sondern immer jeden und alles "überfällt":