Autor Thema: Rätseln  (Gelesen 55566 mal)

Ostpreuße

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #150 am: 20.05.10 (21:38) »
Na bitte! Das war doch gar nicht so schwer.  ;D

Der 31jährige Prinz Georg Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, (ältester Sohn des Ernst August II. von Hannover) war am 20.05.1912 - also heute auf den Tag genau vor 98 Jahren - auf der Reichsstraße 5 Richtung Schwerin unterwegs. Auf Höhe des Dorfes Nackel verlor er bei hoher Geschwindigkeit wegen schadhafter Fahrbahn die Kontrolle über den Wagen und rammte fast ungebremst mehrere Bäume. Er und der Beifahrer - sein Kammerdiener - verstarben noch am Unfallort. Der Chauffeur, welcher im Fond saß, überlebte leicht verletzt.

Erzfeind der Welfen, Wilhelm II., dem diese Nachricht telegrafiert wurde, schickte sofort seine Söhne August Wilhelm und Eitel Friedrich samt Kavallerie- und Infanterieeinheiten zum Ort des Geschehens. Nach einer Trauerfeier in der Kirche zu Nackel erfolgte die Überführung der Leichname mit feierlichem Ehrengeleit ins österreichische Exil nach Gmunden und dort die Teilnahme am Begräbnis.

Um sich für diese freundliche und versöhnliche Geste zu bedanken, besuchte  Welfenprinz Ernst August III. daraufhin den Kaiser in Berlin. Bei dieser Gelegenheit lernte er dessen Tochter kennen. Die Heirat ein Jahr später setzte einen Schlußstrich unter die seit Jahrzehnten bestehende Feindschaft zwischen Hohenzollern und Welfen. Gleichzeitig war diese „Versöhnungsfeier“ die letzte große Party des europäischen Hochadels vor dem Weltkrieg. (Und danach hatte er in weiten Teilen Europas nicht mehr viel zu melden.)

Gruß Falk

http://www.quitzow-kurier.de/Nummer%2021.pdf
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29194746.html

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #151 am: 20.05.10 (23:59) »
Klasse, Falk. Ein sehr gutes, interessantes Rätsel.

Christian

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #152 am: 21.05.10 (00:14) »
Die Kaisertochter stellt dieses Ereignis in ihren Erinnerungen doch reichlich merkwürdigt dar. Wer`s glaubt wird selig!

Zitat
Die Aufgabe, den Herzog von Cumberland und seine Gemahlin vom Tode ihres Sohnes Georg Wilhelm zu unterrichten, fiel dessen Bruder Ernst August zu. Das Herzogspaar befand sich auf dem Wege von Gmunden nach Dresden. Als der Prinz nun dem Leibarzt seiner Eltern die Todesnachricht telefonisch übermittelte, damit dieser jene schonend in Kenntnis setze, weiß er auf einmal, daß er das alles schon einmal gehört hat. Mein Gott, denkt er, das kenne ich doch. Staunend ob der wachgerufenen Erinnerung vergewissert er sich bei seinem Diener. Der weiß es auch: Ja, Prinz Georg Wilhelm hat das vor einem Jahr, als er von den Krönungsfeierlichkeiten aus London zurückkam, seinem Kammerdiener, dem alten Grewe, erzählt, und nachher der herzoglichen Familie, und alle haben so schrecklich gelacht - über den Traum. Georg Wilhelm hätte geträumt, er sei mit einem Auto in Preußen tödlich verunglückt, in der Nähe von Berlin.
Prinz Ernst August konnte nicht begreifen, daß dieser Traum nun schreckliche Wahrheit geworden war. Noch viel weniger begreiflich waren dann die weiteren Vorgänge, die auch die Einzelheiten des Traumes als Tatsachen entstehen ließen. Georg Wilhelm hatte berichtet, er habe geträumt, zwei preußische Prinzen seien zu seiner Beisetzung erschienen und Soldaten in roter Uniform hätten seinen Sarg eskortiert. Es ist mehr als verwunderlich, wie sich dann beim Tode des Prinzen das Bild fügte: Mein Vater gab von Homburg aus den Befehl, Eitel Fritz solle sich sofort zum Unglücksort begeben. Mein Bruder war jedoch nicht greifbar. Er war in Döberitz beim Exerzieren. Nun ließ mein Vater durchgeben, August Wilhelm solle den Auftrag übernehmen. So geschah es. Auwi fuhr sofort hinaus nach Nackel. Er war kaum dort, da erschien plötzlich auch Eitel Fritz, den inzwischen der Befehl des Kaisers erreicht hatte. Zwei Preußische Prinzen an der Bahre Georg Wilhelms! Von Homburg aus ordnete mein Vater auch an, daß eine Infanterie-Kompanie von einem bestimmten Regiment die Überführung des Sarges begleiten sollte. Die Truppe war nicht greifbar, sie war beim Geländedienst. Der Befehl ging nun an die Zieten-Husaren. Sie übernahmen die Trauereskorte - in ihren roten Uniformen! Ein wahrhaftig merkwürdiges Zusammentreffen. Fast unglaublich, diese Übereinstimmung von Vorahnung und tatsächlichem Geschehen.

Victoria Luise, Ein Leben als Tochter des Kaisers, Göttingen 1965, S 74.


Wir haben hier ja kürzlich nach "besonderen" Belohnungen im Bereich Militär gerätselt.  Versucht euch doch noch mal in diesem Bereich. Für die Meldung gewisser Vorkommnisse gab es in der Reichswehr...?

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #153 am: 22.05.10 (17:50) »
Kannst Du nicht ein Tipp geben, Christian?

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #154 am: 26.05.10 (21:49) »
CHRISTIAN.....

Scherzkoks

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #155 am: 29.05.10 (12:52) »
der lässt uns erst mal in unseren eigenen Saft schmoren 

Christian

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #156 am: 31.05.10 (02:01) »
Ok, der Tip: Wilhelm Groener.
Im Laufe des Tages gibt es noch mal einen und heute Abend die Lösung.

Christian

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #157 am: 31.05.10 (20:31) »
Nächstes Stichwort: Ulmer Reichswehrprozess.

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #158 am: 05.06.10 (23:42) »
Heute Abend ist schon längst vorbei und ich weiß noch nichts...  :'(

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #159 am: 06.06.10 (19:16) »

Text: Menschlicher Minensucher: Eine Frau durchquert einen Fluß - unter vorgehaltener Waffe, die nicht zu sehen ist. Aufnahme aus dem Jahr 1942

"Die Minenprobe"

Das scheinbar friedliche Motiv zeigt eine Russin, die als menschlicher Minenräumer durch eine Furt waten muss. Diese brutale Praxis hieß bei der Wehrmacht zynisch "Minensuchgerät 42". Die Aufnahme wurde als Motiv Nr. 74 der Fotoserie "Vom Donez zum Don" verbreitet. (Album Heer 481, anonym)



Entlarvende Bildrückseite

Erst die handschriftliche Bemerkung auf der Rückseite der Aufnahme einer watenden Frau entlarvt die scheinbar friedliche Szene als brutale Nötigung zur lebensgefährlichen Minensuche.
Ich habe noch eine wichtige Zeile gefunden
Zitat
Eine junge Frau, das Kleid geschürzt, durchschreitet eine Furt. Eine junge Frau? Nein, ein Minensuchgerät. Hinten auf dem Foto steht, in akkurater Tintenschrift: »Die Minenprobe«, aus der Serie »Vom Donez zum Don 1942«. Der erklärende Befehl lautete: »Da mit Verminung zu rechnen ist, ist für Bereitstellung von Minensuchgerät 42 (Juden oder gefangene Bandenangehörige mit Eggen und Walzen) in ausreichender Zahl zu sorgen.«

Ostpreuße

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #160 am: 07.06.10 (14:31) »
Ja, so kann man einen Thread auch ausbremsen. Bevor jener hier völlig zum Erliegen kommt: Es handelte sich im weitesten Sinne um Denunziation? Die Belohnung gehörte zur Kategorie Sachwerte?

Gruß Falk

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #161 am: 08.06.10 (17:16) »
CHRISTIAN....

Gib die Lösung, bitte.

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #162 am: 15.06.10 (22:53) »
Da Christian noch immer nicht reagiert, stelle ich doch einfach eine neue Frage :duck:

Ich suche einen Polnischen Juden, der zu Hause dennoch Deutsch sprach.
Als die Deutschen 1939 Polen angriffen flüchtete er. Er hat während des Krieges auf eine besondere Art ein Teil der Zeit überlebt. Später wurde er Christ und ließ sich taufen.

Wer wird gesucht? Hinweise werden auf Antrag gegeben.  ;D

Nomen Nescio

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #163 am: 17.06.10 (18:26) »
Weil die gesuchte Person geläufig Deutsch redete, hat sie während der Besetzung eine Zeit als Dolmetscher fungiert.

Ostpreuße

  • Gast
Re:Rätseln
« Antwort #164 am: 18.06.10 (09:02) »
Erinnert mich an dem Stoff von "Hilterjunge Salomon".

 

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