Na bitte! Das war doch gar nicht so schwer.
Der 31jährige Prinz Georg Wilhelm, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, (ältester Sohn des Ernst August II. von Hannover) war am 20.05.1912 - also heute auf den Tag genau vor 98 Jahren - auf der Reichsstraße 5 Richtung Schwerin unterwegs. Auf Höhe des Dorfes Nackel verlor er bei hoher Geschwindigkeit wegen schadhafter Fahrbahn die Kontrolle über den Wagen und rammte fast ungebremst mehrere Bäume. Er und der Beifahrer - sein Kammerdiener - verstarben noch am Unfallort. Der Chauffeur, welcher im Fond saß, überlebte leicht verletzt.
Erzfeind der Welfen, Wilhelm II., dem diese Nachricht telegrafiert wurde, schickte sofort seine Söhne August Wilhelm und Eitel Friedrich samt Kavallerie- und Infanterieeinheiten zum Ort des Geschehens. Nach einer Trauerfeier in der Kirche zu Nackel erfolgte die Überführung der Leichname mit feierlichem Ehrengeleit ins österreichische Exil nach Gmunden und dort die Teilnahme am Begräbnis.
Um sich für diese freundliche und versöhnliche Geste zu bedanken, besuchte Welfenprinz Ernst August III. daraufhin den Kaiser in Berlin. Bei dieser Gelegenheit lernte er dessen Tochter kennen. Die Heirat ein Jahr später setzte einen Schlußstrich unter die seit Jahrzehnten bestehende Feindschaft zwischen Hohenzollern und Welfen. Gleichzeitig war diese „Versöhnungsfeier“ die letzte große Party des europäischen Hochadels vor dem Weltkrieg. (Und danach hatte er in weiten Teilen Europas nicht mehr viel zu melden.)
Gruß Falk
http://www.quitzow-kurier.de/Nummer%2021.pdfhttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29194746.html