Ok, im Prinzip habt Ihr’s ja gesagt, ich konkretisiere mal. Angst vor inneren Unruhen in Zusammenhang mit der Entwicklung von Machtansprüchen dürfte wohl der Hauptgrund gewesen sein.
Bei den alten Germanen (Alt-Sachsen, Thüringer usw.) bestand der weitaus größte Teil der Bevölkerung aus Frilingen (Freien), die in keiner persönlichen Abhängigkeit standen und über freien, eigenen Grundbesitz (Allod) verfügten. Daneben gab es ein paar Edelinge sowie Unfreie (meist Kriegsgefangene) und Hörige (Halbfreie). Edelinge waren integrierter Bestandteil der Siedlungsgemeinschaft.
Mit der Unterwerfung durch die Franken wurde unter Zuhilfenahme der Zwangs-Christianisierung das Lehnswesen eingeführt. Landbewirtschaftung war zunehmend an persönliche Abhängigkeiten und Zwangsabgaben gebunden. Das Allodialwesen wurde zurückgedrängt. Der Stand der Frilinge (man könnte auch sagen der Mittelstand) verschwand weitgehend – einige wenige wurden Adlige – die meisten endeten als unfreie Bauern bzw. Leibeigene.
Während Adel/Edelinge noch bis ins Frühmittelalter weitgehend in die Dorfgemeinschaft integriert waren und Ihre Höfe nicht befestigen brauchten, änderte sich dies mit der zunehmenden Aneignung von Landbesitz und der daraus resultierenden Verschärfung der Besitz- und Machtunterschiede.
In diesem Zusammenhang sei auch auf das sogenannte „Bauernlegen“ ab dem 14. Jh. verwiesen, das eine ganz wesentlich Ursache für den Bauernkrieg war.
Lesestoff dazu:
- Paul Grimm, Vor- und frühgeschichtliche Burgwälle, Akademie der Wissenschaften Berlin 1958
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http://www.peter-hug.ch/lexikon/Frilinge-
http://de.wikipedia.org/wiki/Bauernlegen_(Geschichte)
Nomen und Richtschütze dürfen eine neues Rätsel aufgeben.