Sag mal, ob es sich lohnt. Hört sich interessant an.
Interesant war es für mich nicht. Es handelt sich um schwachbrüstige Broschüren in einem eher kindlichen Stil gehalten und man fragt sich, für welche Klientel das geschrieben wurde, wenn selbst der Begriff "Zivilleben" mit "Armeejargon für nirmales DDR- Leben erklärt wird.
Allerdings ist es sehr interessant, wenn man es mit dieser Seite vergleicht:
http://www.kotsch88.de/pr-21.htm. Da tauchen nämlich die selben Personen wieder auf, zB der"....allseits geachteter Bataillonskommandeur Oberstleutnant Wegener ", den der Autor aus seiner Sicht gaaaanz anders dastellt. Naja, der war eben nur Soldat/Gefreiter, der Seitenbetreiber dagegen Zugführer in besagtem Regiment.
90% dessen was in der Broschüre geschildert wurde, habe ich so oder so ähnlich auch erlebt bzw wahrgenommen. Den Massensuff, den Betrug, zT. Schickanen, die EK- Bewegung unterdrückung der jüngeren Soldaten durch die älteren und das mit offener oder versteckter Billigung der Offiziere.
Als ich das so mal im NVA Forum schilderte, wollte man mich dort am liebsten lynchen. Nun fühle ich mich bestätigt, dass es so tatsächlich so war und nicht nur von mir so gesehen oder empfunden wurde. Insofern hat mir das Büchlein was gebracht.
Einige Dinge wunderten mich schon. So zB. kann ich m ich nicht entsinnen, dass die NVA Soldaten als Landser bezeichnet wurden und dass der Begriff "Hugo" für Ladeschütze, von dem "Hugo" aus dem faschistischen Tigerpanzer abgeleitet wurde- steht so ähnlich drinn.
Überhaupt versucht der Autor öfter eine Verbindung zur Wehrmacht und NVA zu knüpfen, wobei die NVA aus seiner Sicht noch "schlechter" abschnitt:"Selbst die Nazis haben sowas nicht gemacht..."
Auch der Autor sprach von Kanonenöfen, aber er frohr gewaltig, weil sie kaum wärme speicherten wenn sie mal ausgingen. Der HP Betreiber hat das anders in Erinnerung:"Sehr spartanisch, aber auch irgendwie gemütlich am Kanonenofen..."
Immerhin hat er den übermässigen Alkkonsum auch bemerkrt, wenn auch wohl etwas verharmlost:"Der berühmte Befehl 30/74 war natürlich nicht absolut durchsetzbar. Es gibt immer einen Weg... Nicht selten zeigte der Alkohol dann aber auch seine unschönen Seiten."
Eher war es so wie der Gefreite Schütze, der Autor und ich es erlebt haben. Dennoch eine nette Seite.
Das "Buch" selbst bringt keinerlei neue Erkenntnisse, äh, doch: Ich musste feststellen, dass ich damals nicht im PR 21, sondern im PR 23 (Julian Marchlewski) gedient hatte
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