Hm, ich hoffte auf mehr Beiträge... aber danke an die beiden Schreiber
!
Ich denke, dass Friedrich auf einen gewissen Niveau, welches nicht dem von ihm selbst geforderten leider nicht entspricht, ein umfassend informierendes Werk geschaffen hat. Auch was die vernichteten Werte angeht, eine beeindruckende Sammlung. Allerdings kann man es irgendwann nicht mehr lesen, weil man das Gefühl hat, dass man es immer wieder liest. Das kann man als schlechte literarische Leistung sehen, oder als Folge, der von Friedrich ausgelösten 'zweiten Entfesselung des Bombenkrieges'. Letzteres wäre dann ja ein 'Lerneffekt' für die später geborenen.
Leider ist vieles mit Fehlern behaftet, und interessanterweise ohne eine Archivquelle. Er bedient sich der Quellen, die er im Editorial niedermacht, bzw. die es ja gar nicht gibt, nach Seebalds und seiner Meinung, und führt seine hohen Ansprüche ad absurdum.
Seine Wortwahl ist zwar gewaltig, aber auch zum Teil bedenklich. Z.B. Einsatzgruppen, Schlächter... Auch die Personifizierung des Bomber Command (er lässt chronisch das Personalpronomen weg) und der deutschen Städte, wirkt entweder aufgesetzt oder dumm. Dumm kann es aber nicht sein, denn schreiben kann er durchaus. Also will er gezielt Emotionen wecken. Und dass ist meiner Ansicht nach trivial oder banal, nicht wissenschaftlich. Naja, er übertreibt nicht, aber sein Stil hat eine eindeutige Opfer-Täter Zuordnung.
In Brandstätten ist mir der Zusammenhang von Fotos und Zitaten nicht klar. Irgendwie wirr und 'stimmungsmachend'. Zum Teil auch falsch und wiedersprüchlich. Wehrmachtssoldaten werden einmal als 'Russenkommando' und einmal als 'SS-Wachmanschaften' tituliert.
Wenn er in der Brand seinen eigentlich angenehmen Stil durchgezogen, wissenschaftlich korrekt gearbeitet und nicht so stimmungshaschend/ -machend formuliert hätte, wäre es ein wirklich gutes Buch.
Zur 'deutschen Seele': Ich weiß nicht, ob sie gewartet hat. Aber sicherlich wurde das Buch hochgespielt.
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