Autor Thema: Kriegsbeute, Beutegut und anderes - was ist dran ?  (Gelesen 8055 mal)

merlin61

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Der nachfolgende Text ist ein Auszug aus einer Rede zum 8.Mai 1945 entnommen.
Während ich es gelesen habe konnte ich eigentlich kaum glauben was da alles stand:

Zitat
[...] K. Akinscha - ein Moskauer Korrespondent der USA schreibt: 1945 wurde von den "Befreiern" aus dem Osten, wie aus dem
Westen, im besiegten Deutschland, der größte Kunstraub der Weltgeschichte verübt. Die "Legenden" von den kriegszerstörten
deutschen Kunstschätzen wurden durch den Mitarbeiter des Moskauer Puschkin-Museums, Grigorij Koslow, zerstört und widerlegt
und Auskunft gegeben über den Raubzug von 1945 sowie die geheime Lagerung der Kunstwerke in sowjetischen Depots.

Die Rote Armee hat mehr als 2 Millionen Kunstwerke und Kulturgüter aus Deutschland in die Sowjetunion geschafft.
Diese Zahl ergibt sich aus einer Bestandsaufnahme des Jahres 1957, die einen Überblick über jene Kunstgegenstände aus Deutschland,
die von den sogenannten "Beutebrigaden der Roten Armee" beschlagnahmt - also geplündert und in die UdSSR überführt wurden.
Über das Ausmaß der "privaten Beute" der Rotarmisten gibt es sowieso keine Angaben. Schon 1944 hatten die sowjetischen Streitkräfte
die Erlaubnis erhalten, Pakete mit Beutegütern aus Deutschland in die Heimat zu schicken.


Jean Beran - NC Sonderkorrespondent: Ein besonderer Gesichtspunkt der "Befreiung" Deutschlands von 1945 besteht darin,
daß die Deutschen, den Alliierten in Forschung und Technik, je nach Gebieten, um zehn bis 30 Jahre voraus waren, aber um
ihre gesamten wissenschaftlichen Schätze gebracht wurden.

Der "News Chronicle" schrieb am 21. Februar 1946, was er als einen - sogar unvollständigen - Überblick erwähnte:
Synthetischer Gummi: ein neuer Produktionsprozess, bei dem nur noch ein Drittel der Grundstoffmenge benötigt wird
wie im bisher üblichen Verfahren.
Raketen: lenkbare Geschosse, die den Atlantik in rascher Zeit überqueren können.
Blutplasma: künstlich hergestellt.
Brennstoffe: völlig neue Methoden für die künstliche Brennstoffherstellung die den Alliierten unbekannt waren.
Flugzeuge: wichtige Erfindungen in Richtung, mit denen sich die englischen und amerikanischen Fachleute noch gar nicht sich beschäftigt hatten.
Ionosphärenforschung: weit fortgeschritten, mit einer größeren Genauigkeit und Reichweite als jedes bisher den Alliierten bekanntes Gerät.
Infrarotstrahlen: Die deutschen Forschungsergebnisse ersparen den alliierten Wissenschaftlern 10 Jahre zeitraubende Arbeit.
Aerodynamik: Die deutsche Entwicklung besonders für Flugzeuge mit Überschallgeschwindigkeit ist sehr fortgeschritten,
die Forschung der deutschen Experten übertreffen jegliche ähnlichen Entwicklungen in den USA bei weitem.
Turbinenantrieb: die Deutschen haben eine Neukonstruktion entwickelt und eine Montagefabrikation, die die ursprüngliche Arbeitszeit
von 500 auf 10 Stunden herabsetzt.
Synthetische Stoffe: plastische Stoffe aus Kohle und Gummi, Textilien und Nahrungsmittel: sehr große Zahl von polieren Produkten, eine hervorragende Leistung.
Pharmazeutische Produkte: viele neue Erzeugnisse, wurden erbeutet, auch eine Methode, inaktives Insulin herzustellen,
verbesserte Schmerzmittel, Betäubungs- und Schlafmittel, Insektenpulver, die weniger giftig sind als die englische DDT.


Beran, der sich in einer Mischung aus Begeisterung und fassungslosem Staunen, seitenlang über den wissenschaftlichen Vorsprung
der Deutschen ausließ, stellte im "News Chronicle" anschließend fest: Das sind wenige von vielen tausend Entdeckungen, die erbeutet
wurden und die sich vom größten Industriegeheimnis bis zu den kleinsten Einzelheiten der Produktionsweise erstrecken.
Insgesamt gesehen ist es eine der gigantischsten Kriegsbeuten, die je ein Sieger erhoffen konnte.


C. Lester Walker, (Journalist USA) schreibt - "1945 spielte sich nicht nur der größte Kunstraub der Weltgeschichte ab,
verübt in Deutschland von Siegern, sondern auch der gewaltigste Diebstahl von Know-how"
.
In welchem Ausmaß das den anderen Staaten in Wissenschaft und Forschung weit vorausgeeilte Deutschland - das Deutsche Reich -
1945 von seinen Schätzen "befreit" wurde, lässt ein Artikel erahnen, den der US-amerikanische Walker im Oktober 1946 in
"Harpers Magazine" unter der Schlagzeile, "Secrets by the Thousends" veröffentlichte.
Die in Deutschland erbeuteten Aktenstücke mit wissenschaftlichen Geheimnissen seien auf eine Dreiviertelmillion angewachsen,
begann Walker seine Darstellung. Eigens ein neues deutsch-englisches technisches Fachwörterbuch sei aufgesetzt worden mit
etwa 40.000 neuen technischen und wissenschaftlichen Ausdrücken, um die sensationellen Fachausdrücke beim interessierten
Publikum bekannt zu machen.

Einzelbeispiele: "Wir erbeuteten unter diesen unschätzbaren Geheimnissen das Verfahren und die Apparaturen zur Herstellung
des besten Kondensators der Welt.
Millionenfach werden diese Kondensatoren in der Radion- und Hochfrequenz-Industrie gebraucht. Dieser - der deutsche - hält
mehrfaches Durchschlagen aus und fast 50 % höhere Spannung als unsere amerikanischen Kondensatoren!
Eine wahre Zauberei für unsere Radiofachleute."
Auch bei den synthetischen Textilien machten die amerikanischen Plünderer sensationelle Entdeckungen.
Walker: "Die Sammlung von Kriegsgeheimnissen hat auf dem Gebiet der Textilien so viele Offenbarungen gebracht,
daß den amerikanischen Fachleuten schwindlig geworden ist. Über die Ausbeute in den Laboratorien der I.G.Farbenwerke hieß es:
"Der größte Glücksfall von Fabrikationsgeheimnissen wurde uns in aus den Laboratorien und Werken des deutschen Chemiekonzerns
der I.G. Farben-Industrie zuteil. Nie zuvor soll es ein solches Schatzhaus von Geheimverfahren gegeben haben.

- Es umfasst flüssige und feste Brennstoffe, Metallurgie, synthetischen Gummi, Textilien, Chemikalien, Kunststoffe, Heilmittel und Farben.
"Die amerikanische Farbstoffindustrie wird mindestens um 10 Jahre vorwärtsgebracht", zitierte Walker einen US-amerikanischen Chemie
-Experten, der angesichts der Beute in Deutschland aus dem Staunen nicht herausgekommen war." - Könnten wir selber nie herstellen."

Nicht weniger eindrucksvoll sei die "Ausbeute" der "Suchtruppen" auf dem Gebiet der Lebensmittel-Forschung, der Medizin und der Militärtechnik
gewesen. Völlig umwerfend aber bei der Luftfahrt und den Raketen: "Die größte Bedeutung für die Zukunft besitzen die deutschen Geheimnisse
auf dem Gebiet der Luftfahrt- und der Raketengeschosse. Wie wir jetzt wissen, hatten die Deutschen bei Kriegsende 138 Typen von lenkbaren
Geschossen in verschiedenen Stufen der Fabrikation und Entwicklung unter Verwendung jeder bekannten Art des Fernlenkens und Fernzielens:
Kurzwellen-Draht, Leitwellen, Schall, Infrarot Lichtbündel, Magnetismus, um nur einige zu nennen - und zum Antrieb benutzten sie alle Methoden
von Düsenantrieb für Unter- und Überschallgeschwindigkeit.

Walker traf mit einem der US-amerikanischen Ausbeutungsoffiziere zusammen, der ihm aufgeregt eine winzige Röhre zeigte: "Es ist schweres
Porzellan, nicht Glas, und deshalb wirklich unzerstörbar. Sie leistet 1000 Watt mit einem Zehntel der Größe einer gleichen amerikanischen Röhre."
(Heute kennen wir das Geheimnis ihrer Herstellung.) - Er zeigte mir noch die "Infraroteinrichtung", welche die Deutschen erfunden haben, um nachts
sehen zu können. Die Deutschen konnten mit jeder Schnelligkeit in der Finsternis fahren und dabei Gegenstände 200 Meter voraus sehen. So ging es
noch laufend weiter mit Polaroid, der Optik, Brot und Mehlgeheimnissen, Fotografie, und wir mussten 10.000 bis 20.000 deutsche Patente bearbeiten."

Ein Hersteller von Textilien sagte noch: "Dieser Bericht würde meiner Gesellschaft 20 Millionen Dollar wert sein, wenn ich ihn allein haben könnte !!! "
Sie gesehen, man könnte allein auf diesem Gebiet einen ganzen Abend füllen.


Doch auch die anderen "Sieger", vor allem Franzosen und Russen, plünderten das deutsche Know-how. Doch am unverschämtesten "befreiten"
die USA Deutschland vom wissenschaftlichen Schatz, auch von den deutschen Wissenschaftlern, die man ebenfalls "mitgehen" ließ. [...]


Meine Frage zu dazu wäre, kann jemand hier die im obigen Text gemachten Angaben bestätigen ...oder gar dementieren ?
Optimismus ist ein Mangel an Information.
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.

Richtschuetze

  • Gast
Re: Kriegsbeute, Beutegut und anderes - was ist dran ?
« Antwort #1 am: 17.01.06 (06:30) »
Auszüge au: WOLFGANG POPP „WEHE DEN BESIEGTEN!“ Veröffentlichung des Instituts für Zeitgeschichte, Grabert Verlag Tübingen 2000:

DIE UNENDLICHE GESCHICHTE DER WIEDERGUTMACHUNG

...Anfang der fünfziger Jahre wurden die von den Alliierten als abgeschlossen erklärten Reparationen in „Wiedergutmachungszahlungen für die Opfer und Verfolgten des Nationalsozialismus“ umbenannt, um faktisch diese Tribute Deutschlands auf unbestimmte Zeit und mit immer neuen Begründungen einfordern zu können, wie dies die jüngsten Beispiele der Jahre 1998/99 zeigen... Dieser rein materielle Aspekt der Tributzahlung wurde nun im 20. Jahrhundert auf die höherwertige moralische Ebene gehievt, indem man dem besiegten Volk permanent die >ewige< Schuld an allem Übel eintrichtert, für die es über Generationen hinweg kollektiv zu haften habe....

...Um es klar auszusprechen: Deutschland hat sich seit 1953 keineswegs vor der Verantwortung gedrückt, tatsächliche Opfer des NS- Regimes angemessen zu entschädigen. Im Gegenteil! In den bisher über 100 Milliarden DM erbrachten Wiedergutmachungszahlungen sind noch nicht einmal die von den Sozialversicherungsträgern aufgebrachten Summen enthalten.

Diese historisch einmalige Wiedergutmachung setzte bereits zu einem Zeitpunkt ein, zu dem das zerstörte Deutschland selbst noch aufgebaut werden mußte, und hält auch fast 50 Jahre danach immer noch an, wobei die finanziellen Leistungen längst von einer Generation erbracht werden müssen, die an den nationalsozialistischen Verbrechen schon biologisch in keiner Weise beteiligt war. Über 80 Prozent jener Milliarden gingen ins Ausland, vor allem in die USA und nach Israel. Die ins Ausland überwiesenen Renten werden dabei ebenso dynamisiert wie die Renten für die eigenen jahrzehntelangen Beitragszahler. Man rechnet noch im Jahr 2000 mit fast 100 000 derartigen Rentenempfängern und Zahlungen bis ins Jahr 2037 !

Mit den eigentlichen Motiven der erst seit einigen Jahren forcierten Wiedergutmachungsforderungen befaßte sich Heinrich LUMMER, ehemaliger Innensenator und Bürgermeister von Berlin, in einem Zeitungsbeitrag, wobei er feststellte, daß diverse Kampagnen erst fünfzig Jahre nach Kriegsende so richtig und wirkungsvoll einsetzten mit dem Ziel, »Schuld und Sühne Deutschlands« in Dollar und Mark auszudrücken. Wörtlich schreibt er dazu:

„...Vorher hatte Deutschland dem Staat Israel und manchem osteuropäischen Land Wiedergutmachung geleistet. Diese Staaten sollten die pauschalen Leistungen individuell umsetzen. Es gab begründete Hoffnung, das Kapitel Wiedergutmachung, soweit es mit Dollar und DMark zu tun habe, könnte es als abgeschlossen gelten. Just als man in Deutschland das Gefühl bekam, nun könnte man ein normales Mitglied der Völkerfamilie werden, begannen die Aktionen zum Bau von Holocaust-Gedenkstätten. Und es begannen erneut Kampagnen, die Geld zum Ziel hatten....“

Bis 1993 fast 94 Milliarden DM entrichtet

Einer vom Bundesfinanzministerium im Oktober 1994 erstellten Dokumentation der deutschen Wiedergutmachungsleistungen seit 1953 sind nach B. STFIDLF (242) folgende Zahlen zu entnehmen (Stand: Januar 1994):

Bisherige Leistungen in Milliarden DM:


Bundesentschädigungsgesetz (BEG) 72,597
Bundesrückerstattungsgesetz (BRüG) 3,933
Entschädigungsrentengesetz (FRG) 0,459
Israel-Vertrag 3,450
Globalverträge (u.ä.) mit 16 Staaten 1,900


Sonstige Leistungen (Öffentlicher Dienst, Wapmarka,HNG-Fonds, Menschenversuchsopfer,
Art. Vi BFG-Sondergesetz etc.) 8,000
Leistungen der Länder außerhalb des BEG 2,254

Härteregelungen (ohne Länder) 0.737

Insgesamt 93.330.000.000 DM

Voraussichtliche künftige Leistungen:

30.535.000.000 DM

Voraussichtliche Gesamtleistungen:

123.865.000.000 DM


Hinzuzurechnen sind nach B. STEIDLE noch mindestens 30 bis 40 Milliarden DM »verdeckter« Wiedergutmachung an Israel (z.B. Waffenverkäufe), so daß »die bis 1993 geleisteten 93 Milliarden DM einer heutigen Kaufkraft von weit über 200 Milliarden DM entsprechen«.

Weitere „Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte“:

Trotz der bisherigen Milliardenzahlungen seit Jahrzehnten hat das Bundesministerium der Finanzen am 29. 10. 1992 ein weiteres Abkommen (>Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte<) mit der Jewish Claims Conference abgeschlossen, das die Entschädigung von jüdischen Verfolgten des Nationalsozialismus beinhaltet. Über den Stand der Abwicklung des Fonds berichtet die Bundesregierung jährlich zum 30. September. Aus dem 1997er Bericht läßt sich folgendes entnehmen (243):

»Die Verteilung der von Deutschland zum Zwecke der Entschädigung zur Verfügung gestellten Mittel ist der Jewish Claims Conference übertragen worden. Sie trifft die Entscheidungen im Einzelfall unter Zugrundlegung der mit dem Abkommen festgelegten Kriterien.

Die festgelegten Verwendungszwecke umfassen die Bereiche: Einmalige Beihilfen, laufende Beihilfen, einmalige Überbrückungsleistungen und Förderung von Alters- und Pflegeheimen. Die Abwicklung des Abkommens (Stand 30. 6. 1997) stellt sich in den einzelnen Bereichen wie folgt dar:

1. Einmalige Beihilfen von bis zu 5000 DM im Einzelfall wurden bisher 60137 mal bewilligt Gesamtkosten mehr als 300 Millionen DM.

2. Die Zahlung der laufenden Beihilfen hat am 1. 8. 1995 begonnen. Bis zum 30. 6. 1997 wurden 27840 Beihilfen bewilligt. Gesamtkosten:

mehr als 263 Millionen DM.

3. Das Abkommen sieht grundsätzlich bis zum Beginn laufender Beihilfen die Gewährung einmaliger Überbrückungsleistungen bis zu 10 000 DM vor. Bislang wurden 25 068 Anträge auf solche Leistungen bewilligt. Gesamtkosten:

mehr als 160 Millionen DM.

4. Auch sieht das Abkommen die institutionelle Förderung von Alters- und Pflegeheimen für hilfsbedürftige jüdische Verfolgte vor. Bis zum 30. 6. 1997 wurden 65 Projekte mit insgesamt rund

24,2 Millionen DM gefördert.

WEITERE NEUE FORDERUGEN: Gegen deutsche Unternehmen richteten sich seit 1977 verschiedene Sammelklagen. Opferanwalt Michael Witti: Mit Verwaltungkosten und „weiterenPosten“ (Anwaltshonorare) könne die zu zahlende Entschädigung kommen auf

12.000.000.000 DM

Gruss

Richtschuetze

  • Gast
Re: Kriegsbeute, Beutegut und anderes - was ist dran ?
« Antwort #2 am: 17.01.06 (07:37) »
Wenn die Amerikaner selbst zugeben daß diese größte geistige Beute der Weltgeschichte der amerikanischen Industrie - etwa der Raumfahrtindustrie - mindestens zehn Jahre Entwicklungsarbeit gespart habe, dann muß man hinzurechnen, daß jeder Entwicklung eine Idee und ein Ziel voraus gehen, Faktoren, die oft wichtiger sind als die technischen Verwirklichungen.“

Hans Werner WOLTERSDORF

Angesichts der selbst ausgestellten Freibriefe der Alliierten, von Deutschland >Reparationen< abzuverlangen, ist man geneigt festzustellen, daß sowohl die demokratischen als auch bolschewistischen >Befreier< Deutschland offensichtlich mit einem Selbstbedienungsladen verwechselten. Bereits während der Kampfhandlungen begannen sie im wahrsten Sinne des Wortes, zuzugreifen und sich an Deutschland gesundzustoßen. So erhielt jede in Ostdeutschland operierende sowjetische Division im März 1945 den Befehl, Beutegut in folgendem Umfang einzubringen und in die Sowjetunion zu schaffen (Vgl. Hans von Kranhals, Ostdeutschland - heute (1955), zitiert nach: Deutsche Monatshefte, Heft 1/1989,S.11):

Nahrungsmittel:
Brot- und Futtermittel 50.000 t
Mehl- und Nährmittel aller Art 30.000 t
Zucker 25.000 t
Fleisch- und Fischkonserven, Käse 5.000 t

Vieh:
Rinder 30.000
Schweine 5.000
Schafe 40.000
Pferde 3.000

Transportmittel:
Personenwagen 1.000
Lastwagen 4.000
Fahr- und Motorräder 10.000
Landmaschinen:
Traktoren 500
Mähmaschinen 5.000
Binder 3.000
Driiimaschinen 5.000
Dreschmaschinen 500
Zentrifugen 5.000
Haushaltswaren:
Uhren 2.000
Nähmaschinen 1.000
Wasserklosetts 3.000
Badewannen 3.000
Klaviere 5.000
Teppiche 12.000
Silberbestecke 200 Sätze
Geschirr 200 Sätze
Radios 6.000

Verschiedenes:
Säcke 200.000
Felle 10.000
Photoapparate 1.000
Akkordeons 1.500
Drahtnägel 50 t
Verbandsmaterial 10 t
Planen 500

Multipliziert man nun diese auf Befehl einzubringenden Unmengen an Gütern mit der Anzahl der etwa 210 sowjetischen Divisionen, die im März 1945 in Ostdeutschland eingedrungen waren, erhält man einen groben Eindruck über das Ausmaß erster sowjetischer Plünderungen in diesem Teil Deutschlands. Mit Reparationen im eigentlichen Sinne hatte dieser Raub nichts zu tun. Die Amerikaner verhielten sich bezüglich Raub und Plünderung keineswegs zurückhaltender.

Angesichts der unüberschaubaren Entnahmen der Alliierten aus Deutschland und der finanziellen und wirtschaftlichen Aufwendungen, die von Deutschland bzw. den deutschen Ländern Bundesrepublik, DDR und Österreich bislang erbracht worden sind, drängt sich auch die Frage nach der Höhe der bislang geleisteten Zahlungen auf. Fest steht lediglich,

daß es sich hierbei um Beträge und Werte handelt, die in der bekannten Geschichte nie zuvor eine Nation je aufgebracht hat.

Um so mehr erstaunt es, daß von offizieller Seite keine genauen Zahlen vorliegen und keine konkreten Angaben gemacht werden können!

Auf die Anfrage, wie groß nach damaligem und heutigemn Wert die deutschen Reparationsleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg aus Beschlagnahme von deutschem In- und Auslandsvermögen, deutschen Patenten, aus Demontage, Materiallieferungen (Entnahme aus laufender Produktion) und Enteignung mobiler und irnmobiler Vermögenswerte waren, gab der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Karl DILLER, am 9. März 2000 eine geradezu klassische Antwort (Az. VB2 - 0 1266 B - 7/00):

»Die erbetenen Angaben über den Wert deutscher Reparationsleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg sind in der gewünschten Form nicht möglich, da dem Bund entsprechendes Zahlenmaterial darüber nicht vorliegt.«

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat es - zumindest für die Bundesrepublik - keine dem Versailler Vertrag vergleichbaren Reparationsregelungen und damit auch keine nachvollziehbaren längerfristigen Reparationszahlungen gegeben. Vielmehr haben die Siegermächte einseitig Reparationen entnommen.

Verbindliche Aufzeichnungen darüber gibt es nicht. Verbindliche Angaben über von der ehemaligen DDR erbrachte Reparationen können ebenfalls nicht gemacht werden. Ebenso wenig können definitive Angaben zu den einzelnen Formen der von Deutschland erbrachten Reparationen oder gar eine Aufteilung nach deren damaligem und heutigem Wert gemacht werden. Lediglich in Form einer Zusammenfassung der in diesem Zusammenhang relevanten Bereiche, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, kann ein Überblick über deutsche Reparationen und andere in dieser Beziehung bedeutsame Leistungen nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben werden.

Die über Reparationen verfügbaren Zahlen sind nicht authentisch und beruhen im wesentlichen auf Schätzungen, da der Bund erforderlichenfalls auch nur auf die Literatur zurückgreifen kann, die den meisten wissenschaftlichen Bibliotheken zur Verfügung steht. Darüber hinaus enthält die Zusammenstellung der Kriegsfolgeleistungen weitere Leistungen zur Bewältigung der Auswirkungen des Krieges, zu denen beispielsweise die im Rahmen des Lastenausgleichs gewährten Hilfen gehören. Auch insoweit liegen jedoch nur Zahlen aus einzelnen Bereichen vor.

Der gesamte Wert der von den Siegermächten in unmittelbarem Zugriff genommenen Vermögenswerte sowie anderer deutscher Leistungen konnte bislang nicht festgestellt werden und wird nach Lage der Dinge wohl auch nicht mehr annähernd genau zu erfassen sein.

g

Auszug aus “Wiedergutmachung“ von Ernst Rumpf bearbeitet und ergänzt von A. v. Thadden, KULTUR UND ZEITGESCHICHTE. ARCHIV DER ZEIT/ROSENHEIM:

Reparationen auf Besatzungsbefehl

1. Westzonen

1) Kohleexport bis 1947: 200 Mio. $2)
2) Holzexport bis 1947: 1000 Mrd. RM2)
3) Industriedemontagen und Auslandsvermögen lt. alliierten, deutscherseits als zu niedrig angefochtenen Schätzungen im JARA-Bericht von 1961: 520 Mio. $ (1938)
4) Auslandsvermögen, Stand 1958, nach deutscher Schätzung: 20000 Mrd. DM3

5) Der Wert der 1945 von den Westmächten gestohlenen deutschen Patenten ist nie genau ermittelt worden. Schätzungen gehen bis zu: 30 Mrd. DM.


II. Sowjetische Besatzungszone
1) Demontagen: 1600 Mrd. $ (Wert 1938)
2) Holzeinschlag bis 1947: 600 Mio. $
3) Reparationen aus laufender Produktion bis 1949: 2-2,5 Mrd. $
4) Produktion der Sowjet. AG. bis 1948: 950 Mio $
5) Gleisabbau: 6000 km
6) Enteignete Lokomotiven: 1200
 

(1 Die Zahlen sind verschiedenen Schätzungen aus unkoordinierten Quellen entnommen. 2 Quelle: Harmssen-DenksChflft. 1947, Anl. XII, 5. 16/17. Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, Nr. 140 vom 5. 8. 1958. Zahlenangaben von 1-6 sind entnommen aus: Nettl, Peter: German Reparations in the Soviet Empire. Foreign Affairs, NewYork,Vol. 29, (1950/51), S. 300-307 .5 Quelle: Rupp, Franz: Die Reparationsleistungen der sowjetischen Besatzungszone, hrsg. vom Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen. Bonn 1951.)

Die umfassendste Zusammenstellung aller von den besiegten Deutschen nach 1945 erbrachten Zahlungen und Leistungen verdanken wir dem an der Universität Zürich lehrenden schweizerischen Professor Jörg Fisch. Seinem 1992 erschienenen umfassenden Werk „Reparationen nach dem Zweiten Weltkrieg" ist die folgende und abschließende Tabelle entnommen. Die bis 1953 von Ländern und Gemeinden erbrachten Leistungen fehlen auch hier. Sie können kaum noch ermittelt werden.

Leistungen der Bundesrepublik Deutschland

1953-1988, in DM (lfd. Preise) und Dollar (Wert 1938!)

1953-1988

1) Öffentliche Leistungen:

4646 Mio DM - 986,6 (1938) Mio Dollar

2) Individ. Wiedergutmachung:

55641 Mio DM - 9117,3 (1938) Mio Dollar

3) Lond. Schuldenabkommen:

15129 Mio DM - 3152,2 (1938) Mio Dollar

4) Besatzungskosten:

15176 Mio DM - 3379,8 (1938) Mio Dollar


Quellen:

1) Verträge mit Israel, westeuropäischen Staaten und internationalen Organisationen.

2,3) Deutsches Geld- und Bankwesen, Stat. Jb. BRD

4) Nach Rocke.

@Merlin gehen wir mal davon aus das nur die Hälfte von dem stimmt was da steht kann man spätestens jetzt verstehen warum wir Pleite sind!

Gruss

Richtschuetze

  • Gast
Re: Kriegsbeute, Beutegut und anderes - was ist dran ?
« Antwort #3 am: 17.01.06 (07:41) »
„Der deutsche Aderlaß“ von Claus [gesperrt],
Grabert Verlag Tübingen:

Die größte Plünderungsaktion in der Geschichte:
>Reparationen< für die Alliierten


in diesem Buch stehen ähnliche Angaben!

Gruss

Hoth

  • Gast
Re: Kriegsbeute, Beutegut und anderes - was ist dran ?
« Antwort #4 am: 17.01.06 (09:55) »
Man kann immer wieder nur feststellen, was für ein Wahnsinn!!! Und was für eine unterwürfige und verlogene dem eigenen Volk abgewandte Politikerkaste. Und als ob man sich von Schuld oder Teilschuld freikaufen könnte. Aber man hält in gewissen Teilen der Welt ja gern die Hand auf und die Moralkeule hinter dem Rücken versteckt.

oberfeldmaus

  • Gast
Re: Kriegsbeute, Beutegut und anderes - was ist dran ?
« Antwort #5 am: 17.01.06 (10:26) »
es werden auch wieder bessere zeiten für unser land kommen...jetzt nicht falschverstehen! alles politisch korrekt;)

...es gibt aber leider in der deutschen sprache keinen begriff der "wahnsinn hoch 1000" auszudrücken vermag...

Niwre

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Re: Kriegsbeute, Beutegut und anderes - was ist dran ?
« Antwort #6 am: 09.04.08 (14:36) »
http://forum.balsi.de/index.php?topic=1401.msg30038#msg30038

Was geschah mit den Milliarden?

Zitat
Nach der deutschen Wiedervereinigung erhielten viele Juden oder ihre Erben, die früher auf dem Gebiet der DDR lebten, das unter den Nazis enteignete Eigentum zurück. Zumindest gab es Entschädigungen, wenn die Grundstücke in Straßen, Parks oder in eine andere öffentliche Nutzung übergegangen waren oder wenn Betriebe nicht mehr existierten. Bisweilen aber erhielten die Erben nichts.

Das geschah dann, wenn sie eine Antragsfrist nicht eingehalten und ihr Vermögen in das Eigentum der Claims Conference übergegangen war. Ist diese Interessenvertretung der Opfer nun verpflichtet, ihre Erlöse aus dem Verkauf der erhaltenen Grundstücke zu veröffentlichen? Selbst unter den davon betroffenen Schoa-Opfern gibt es darauf unterschiedliche Antworten. [...]

 

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