Damit komme ich nun zu den Verleihungen für das Kriegsjahr 1918. Und gleich die erste ist wiederum ein sehr interessanter Fall.
Hans Markmannn erhielt den PLM am 12. Februar 1918 als Leutnant und Stoßtruppführer und Kompanieführer im Infanterieregiment 186 / 56. Infanteriedivision.
Die Verleihung an den jungen Leutnant Markmann war Mitte Februar 1918 die erste Verleihung an einen Kompanieführer, der sich über längere Zeit im Grabenkampf hervorragend bewährt hatte. Markmann hatte zum Zeitpunkt der Verleihung insgesamt 8 erfolgreiche Stoßtruppunternehmen durchgeführt.
Die ersten beiden Stoßtruppunternehmen hatte Markmann am 14. und 24. Januar 1917 bei Berry au Bac noch als Fähnrich geführt. Denen folgten zwei bei Soupir am 24. März und am 15. April 1917, letztere bereits während des zehntägigen feindlichen Artillerievorbereitungsfeuers zur Aisneschlacht. Seine fünfte und sechste Unternehmung führte Markmann am 15. und am 24. Mai im Oberelsaß durch. Danach wurde der Leutnant Kompanieführer. Auch in dieser Verwendung bewährte er sich vollauf, so wies er am 8. Juni 1917 einen gegen seinen Abschnitt gerichteten englischen Angriff mit seiner Kompanie erfolgreich zurück und nahm die bereits eingedrungenen Teile des Gegners im Grabenkampf gefangen.
In der Abwehrschlacht bei Verdun wurde Markmann am 9. September 1917 schwer verwundet, er als seine zum Gegenstoß angesetzte Kompanie durch die vergasten Schluchten und stärkstes französisches Abriegelungsfeuer vorführte. Mit noch nicht ausgeheilter Wunde kehrte er recht schnell an die Front zurück, und schon am 3. Dezember 1917 führte er wieder eine neue gewaltsame, mit großen Schwierigkeiten verbundene Stoßtruppunternehmung gegen stark ausgebaute und hartnäckig verteidigte feindliche Gräben bei Avocourt aus.
Am 5. Januar 1918 drang Leutnant Markmann nach kurzem Artillerie- und Minenfeuer mit zwei aus zwei Offizieren und 59 Mann bestehenden Stoßtrupp in den französischen Graben nordöstlich Avocourt ein, Der von ihm persönlich geführte Stoßtrupp stieß bei dem Unternehmen auf die größten Schwierigkeiten. Bereits beim Vorgehen durch starkes französisches MG-Feuer behindert, mußte er vor dem über Erwarten starken Drahthindernis der feindlichen Stellung liegenbleiben. Doch Leutnant Markmann war nicht gewillt, das Unternehmen an solchen Schwierigkeiten scheitern zu lassen. In tollkühnem Entschluß aufspringend, riß er seine Leute durch sein Beispiel mit sich. Trotz heftigster Gegenwehr der Franzosen drang er in ihren starkbesetzten Graben ein und rollte ihn mit Handgranaten auf. 35 Gefangene, darunter zwei Unteroffiziere, wurden eingebracht, dazu zwei Musketen. Mit nur geringen Verlusten führte Leutnant Markmann zurück, doch beim Rücktransport der Gefangenen schlug eine feindliche Mine in diese und tötete 15 Mann. Nach diesem nunmehr insgesamt 8. Stoßtruppunternehmen wurde Leutnant Markmann von seinem Regimentskommandeur zum PLM vorgeschlagen. Darin gibt er an, daß Markmann nunmehr die Zahl der lebend eingebrachten Gefangenen auf 102 erhöht habe, wozu noch 1 MG Und 9 Musketen kommen.
Die Verleihung erfolgte am 12. Februar 1918, doch Markmann sollte die höchste Auszeichnung nicht lange und sie nur ein weiteres Mal gegen den Feind tragen. An 27. Februar 1918 führte er bei Avocourt erneut ein Stoßtruppunternehmen tief in den französischen Graben hinein. Die Unternehmung gelang, doch Markmann wurde dabei schwer verwundet. Dieser Verwundung erlag er noch am gleichen Tag.