@Niwre
ich erspare mir jetzt auf deine antworten einzugehen, sondern zeige einfach auf dem user AK 74 ZF, wie man konstruktive antworten gibt.
@AK 74 ZF
Aber sie befand sich in diesem Fall eindeutig in einer Zwangslage. (oder denkt hier irgendwer wirklich die UdSSR hätte die DDR 1961 einfach so dem "Westen" überlassen ?
du hast vergessen die UdSSR, als "damalige" zu bezeichnen. Denn schließlich war es auch die UdSSR, die unter Gorbatschow die Wiedervereinigung zuließ. die zwangslage waren die blöcke und zwar aus der sicht von oben nach unten. änderst du den blickwinkel von unten nach oben, hast du nur eine brutale teilung deutschlands auf dem tisch, mit schießbefehl, mauer und minen. die teilung war gegen alle deutsche. das buch rechtfertigt, die teilung von oben nach unten und alle opfer dieser teilung, werden damit als collateralschadensopfer hingestellt. kommunistische diktaturen interessiert der einzelne mensch nicht, es geht immer nur um die "sache", egal wer dabei auf der strecke blieb.
daß deutsche Kommunisten den Nazis von der Fahne liefen, da ihre Treue der "Deutschen Arbeiterklasse" und nicht dem "Führer" und seiner "Clique" gehörte, ist angesichts der nicht gerade zimperlichen Beziehungen zwischen Kommunisten und Nazis nicht unbedingt ganz verwunderlich.
kommunisten und nazis trennte womöglich nur die farbe vor 1933. schließlich behauptete goebbels 1926 öffentlich, er wäre "kommunist". als dann braun siegte liefen massenweise kommunisten zu den nazis über, der andere rest wurde aus den verkehr gezogen und ins kz gesteckt (wobei es diesen leuten wesentlich besser ging, als den anderen kz insassen!) im umgekehrten fall, wären bei einer bankrotten nsdap 1933 massenweise nazis zu den roten übergelaufen, weil schon die strukturen und die führungsprinzipien ähnlich waren. für mich bleibt deshalb das überlaufen aus "ideologischen gründen" grundsätzlich ein verrat gegen das eigene volk. schon deshalb, weil die auswirkungen eines desertierens zum feind immer opfer bei den zurückgelassenen kameraden kostet. verräter haben charakterliche defizite, wenn sie die eigenen kameraden verraten. reihen sie sich beim feind ein und schießen auch noch auf ihre ehemaligen kameraden, sind sie volksfeinde geworden.
Daß es nicht dem normalen damaligen "Mainstream" entsprach und die Moskau- und Stalinorientierung der KPD ein großer Fehler war, steht auf einem anderen Blatt.
die stalinorientierung produzierte stalinistische Überläufer und auch ganz gewöhnliche mörder (mielke) - unter dem strich vollkommen volksfeindlich, wenn man das eigene vaterland dann vernichten will und mindestens dabei mithilft.
AG Kessler ist als Gefreiter der Wehrmacht (aus eindeutig politischen Gründen) übergelaufen als dies noch nicht "Mode" war und zu diesm Entschluß, Angesichts Todesstrafe und Sippenhaft, durchaus Mut gehörte.
ich sags so, die einen waren als nazis verblendet, die anderen als rote verblendet. "mut zum desertieren" - nein das ist völlig fehl am platz, ich glaube nicht das du als gedienter grundsätzlich das desertieren als etwas positives findest. selbst wenn man ideologisch auf der gleichen seite steht. schließlich sind auch abertausende überzeugte rote zur wehrmacht übergelaufen, da stand auch nicht die nkwd beifall klatschend daneben.
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Zwischen einem Deserteur aus Feigheit und einem Überläufer aus Überzeugung besteht durchaus ein gewaltiger Unterschied.
in der auswirkung ist desertieren immer verrat an seine ehemaligen kameraden und nach bereitwilligen verhör kommen infos hervor, die dann tödliche konsequenzen für die zurückgelassen kameraden haben. da wird die stellung verraten, namen, waffen usw.
die "überzeugten" deserteure sind dann auch jene, die mehr geredet haben! das ist der einzige unterschied, denn ich sehe. und zwar im großen draufblick auf alle deserteure, egal in welche richtung sie übergelaufen sind.