Überzeugt mich alles nicht, so bizzarr das klingt, der Kampf aus Stellungssystemen war in der russ. Verteidigungsdoktrin ebenso wie die Verzögerung einfach nicht vorgesehen, da wären wir wieder bei Sokolowski (liest sich aber nicht schön). Das hat bei denen 1 1/2 Jahre gedauert bis das funktionierte. Rationalität und Professionalität waren gerade zu Kriegsbeginn kaum die russ. Stärke.
Eine Anballung von Truppen, Flugzeugen etc. hatte da mit Angriffsvorbereitungen per se nicht zwingend was zu tun. Das das mit dem unverzüglichen Gegenschlag nicht funktionierte wundert nicht, aber aus russ. Sicht war das erst im "Nachhinein" klar (als es schiefging), da ist man immer schlauer (schlauer war die Wehrmacht Ende 1941 auch, bis dahin konnte man sich nicht vorstellen das nach 3 Monaten noch nennenswerte Kampfkraft da war).
Aber so ist halt Krieg.
Das völlige Fehlen jeglicher Dokumente diesbezüglich ist nur ein weiterer Punkt. Der Wehrmacht ist in den ersten Wochen so ziemlich alles an Unterlagen der überrannten Armeen und eine ganze Reihe hoher Kommandeure in die Hände geraten, gibt es da einen 1c-Bericht der von konkreten Angriffsplänen oder -vorbereitungen spricht? Was ist mit Halders Tagebuch? Überhaupt die ganze Memoirenliteratur greift das nie auf, obwohl das doch die beste Begründung für Feldzug wäre. Warlimonts Erinnerungen sind eine einzige Apologetik, 20 Seiten Erklärung das man den Kommissarbefehl abmildern wollte usw., aber nicht ein Wort das die Sache ein ungewollter Präventivschlag war.
Kann ja jeder seine Meinung haben, aber ich halte das für überflüssig, da nicht belegt und belegbar und darum rein spekulativ und damit unhistorisch.