Autor Thema: EK I im Polenfeldzug  (Gelesen 328843 mal)

IM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #480 am: 20.03.20 (11:26) »
Hm,  ... 20. Oktober oder 1. Oktober, das wäre schon ein großer Unterschied. Was war nun der richtige Verleihungstag?

Ich bearbeite ja nach wie vor die in Sachsen geborenen Ritterkreuzträger. Da habe ich Extremfälle mit bis zu fünf unterschiedlichen Angaben, wann beispielsweise das EK I verliehen wurde:

- Urkunde zum EK
- Eintrag im Soldbuch
- Auflistung der Auszeichnungen in der Personalakte
- Auflistung der Auszeichnungen im Vorschlag zum Deutschen Kreuz in Gold
- Auflistung der Auszeichnungen im Vorschlag zum Ritterkreuz

In allen fünf Quellen stehen unterschiedliche Zahlen. Und hier geht es auch nicht nur um Abweichungen von wenigen Tagen.


Freikorps

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #481 am: 20.03.20 (11:38) »
Hallo Ingo,

nach langen Jahren des Dokumentensammelns, ist für mich die Verleihungsurkunde
mit ihrem Datum entscheidend, was Sachbearbeiter damals und in vielleicht auch jüngerer
Zeit in Archiven daraus auch gemacht haben ist da für mich zweitrangig.
Wenn die Urkunden nicht vorhanden sind, was ja oft vorkommt, muss du wohl oder übel
doch den Karteikarten oder Pers.-Akten vertrauen..... ;)

Grüße Hartmut

IM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #482 am: 20.03.20 (12:05) »
Keine Frage, die Urkunde ist die beste Quelle. Aber, wie erwähnt, man hat da selten Einblick und muß auf andere Quellen vertrauen. Meist sind dies die DK- oder RK-Karteikarten.

Nach all den Jahren habe ich meine persönliche Sichtweise geändert. Wenn man in Publikationen irgendwo abweichende Daten feststellt, sollte man nicht gleich nach Fehlern schreien, sondern eher hinterfragen, welche Quelle genutzt wurde.


MM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #483 am: 29.03.20 (10:24) »
Irnfried Freiherr von Wechmar
Kommandeur Aufklärungsabteilung 3
Hauptmann (?)

14.09.1939 Spange zum EK II
09.10.1939 Spange zum EK I



Soldbuchseite
« Letzte Änderung: 29.03.20 (10:40) von MM »
~ sic transit gloria mundi ~

Suche Informationen, Unterlagen, Fotos, Urkunden und Sonstiges zum KGzbV 323/Transportgeschwader 5 (Me 323 Gigant), der schweren Panzerjägerabteilung 560 (Nashorn/Jagdpanther)
Ausserdem Feuerzeuge die in Kriegsgefangenschaft in Tunesien/Afrika hergestellt wurden.

IM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #484 am: 29.03.20 (10:38) »
Danke!

Ich habe gleich mal gegoogelt und auch das Soldbuch gefunden, aus dem Du wohl die Daten hast. Dienstgrad müßte dann Major sein.

MM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #485 am: 29.03.20 (10:42) »
Guten Morgen,

das Soldbuch war auch meine Quelle.
So schnell war ich nicht mit dem Foto einstellen, ich hoffe es funktioniert.

Ich konnte das Ausstellungsdatum des SB nicht genau lesen, es wurde ja mit Dienstgrad Major ausgestellt.

MM
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MM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #486 am: 29.03.20 (10:46) »
Es wurde vor Kriegsbeginn ausgestellt, also stimmt Major.

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #487 am: 29.03.20 (10:48) »
Sehr schön, so kommt immer mal wieder ein neuer Name hinzu.

MM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #488 am: 16.05.20 (11:04) »
Zitat
- Josef Gretschmann, Oberfeldwebel (?), Angehöriger Infanterieregiment 40 / 27. Infanteriedivision, späterer Ritterkreuzträger genauer Dienstgrad und Einheit nicht bekannt

Verleihungsdaten Josef Gretschmann

EK2 am 25.09.1939
EK1 am 30.11.1939

als Unteroffizier 6.Kp./IR 40/27.InfDiv

Gretschmann erhielt beide Eisernen Kreuze jeweils als erster Angehöriger des gesamten Regiments (sic!)

Im Frankreichfeldzug bewährte sich G. erneut.
„Da er das EK 2 und 1 schon von Polen her besaß, wurde ihm als Anerkennung für seine besonderen Leistungen im Westfeldzug von seinem Regimentskommandeur ein Buch mit eigenhändiger Widmung überreicht.“

01.10.1937 Gefreiter
01.10.1938 Unteroffizier
01.02.1940 Feldwebel
??.??.??      Oberfeldwebel (zumindest war er zur RK-Verleihung schon OFw)

Josef Gretschmann wurde am 11.08.1941 als Oberfeldwebel 6./SR 40 das Ritterkreuz verliehen.
Der Verleihungsvorschlag zum RK wurde am 02.08.1941 vom Regimentskommandeur Oberst Licht unterzeichnet.
G. wurde am 09.08.1941 vormittags durch Kopfschuss schwer verwundet, aus diesem Grund wurde die RK-Verleihung auf dem Dienstweg beschleunigt.

Quelle: RKA III/2017

Gruss, MM.
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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #489 am: 16.05.20 (22:55) »
Klasse !!

Ein weiterer Unteroffizier. Da war 1939 das EK I absolut herausragend.

Für eine erneute Bewährung in Frankreich ein Buch mit Widmung des Regimentskommandeurs, na da wird er sich aber gefreut haben.

Ich kann auch ergänzen, denn inzwischen habe ich einen Zeitungsartikel anläßlich der Ritterkreuzverleihung. Daraus geht hervor, das EK II verdiente er sich beim Weichsel-Übergang und das EK I bei den Kämpfen bei Zamosc.

Das Ritterkreuz verdiente er sich bei Smolensk. Nachts wurde die Stellung der Kompanie von einem sowjetischen 52-Tonnen-Panzer überrannt. Im Artikel berichtet Gretschmann selbst:

"Mit zwei Mann fuhr ich raus aus unserem Loch. Ich sah, daß der Panzer dem Feuerschein unseres Pak-Geschützes nachfuhr, und da sagte ich mir, mit Licht wirst du den dicken Brocken drankriegen. Dadurch, daß ich die Leuchtpistole abschoß, bekam ich ihn dorthin, wo ich ihn haben wollte. Mehrmals wollte ich auf ihn hinauf, um Eierhandgranaten anzubringen, aber er war zu hoch. Als ich sah, daß ich ihm so nicht beikommen könnte, rief ich meinen zwei Mann zu: "Benzin her!" Sie brachten Benzin, mit dem ich den Panzer übergoß und dann zündete ich ihn an. Auf welche Weise ihm dann vollends der Garaus gemacht wurde, weiß ich nicht mehr, das hat dann die Infanterie besorgt."

Ich vermute mal, diese Tat war der letzte Anstoß, den mehrfach verdienten Unterführer zum Ritterkreuz einzureichen. Über die Kopfverwundung ist auch was zu finden:

"Den 52-Tonner hat ein anderer Sowjetpanzer an mir zu rächen versucht. Ich bekam eines an den Kopf, aber die Kugel hat den Schädel nicht durchschlagen und nun bin ich schon wieder ausgeheilt". ... So Gretschmann im erwähnten Zeitungsartikel anläßlich der Überreichung des Ritterkreuzes im Lazarett.


IM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #490 am: 16.05.20 (23:12) »
Gleich noch mal ein Überblick über die bisherigen Namen aus den untersten Dienstgraden:

12.10.1939   Unteroffizier Rolf Dreßler     
30.10.1939   Unteroffizier Walter Buschner
09.11.1939   Unteroffizier Walter Trogisch   (Verleihung an der Westfront)
30.11.1939   Unteroffizier Josef Gretschmann   (späterer Ritterkreuzträger als Oberfeldwebel)
16.12.1939   Unteroffizier Max Friedrich   (später Ritterkreuzträger, Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und der Nahkampfspange in Gold)


02.10.1939   Gefreiter Francke   (Flugzeugführer im KG 30)
27.10.1939   Gefreiter Willy Ritter   (späterer Ritterkreuzträger als Hauptmann)


Willy Ritter ist ein sächsischer Ritterkreuzträger. Hier würde ich zu gerne die Geschichte zur EK-I-Verleihung wissen. Er ist bisher der einzige Mannschaftsdienstgrad, wo uns die genauen Daten zu seiner EK-I-Verleihung sind.

MM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #491 am: 18.05.20 (14:18) »
Oberst Helmut Ringler
Spange zum EK I am 28.11.1939 als Major und Kommandeur III./IR 61

andere Quelle sagt III./IR 62

hmmm..

Ringler erhielt die Spange zum EK I als Bataillonskommandeur III./IR 62.
Er wurde erst später zum IR 61 versetzt und war dann dessen Kommandeur vom 21.05.1940 bis 31.07.1941.

Gruss, MM.
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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #492 am: 18.05.20 (18:03) »
Danke. Wird sofort korrigiert.

copiloto

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #493 am: 22.06.20 (12:11) »
Hello.
Generalmajor Johann Meyerhöfer:
05.12.1939 Spange zum EK I
19.09.1939 Spange zum EK II

Source:
https://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=5&t=210462

Regards

IM

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Re: EK I im Polenfeldzug
« Antwort #494 am: 22.06.20 (21:15) »
@copiloto

Vielen Dank und Willkommen in unserer Runde!