Autor Thema: Euro  (Gelesen 7980 mal)

Nomen Nescio

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Euro
« am: 14.02.10 (20:22) »
Da haben wir jetzt eine EINMALIGE Chance die Regeln der Euro anzupassen. Griechenland braucht Hilfe. Portugal und Irland kommen natürlich auch noch. Spanien und Italien !!! sollen wir auch nicht vergessen.

Hilfe? OK, aber dann werden die Regeln geändert.
1 Die Mehrheit der unterstützenden Ländern kann ein Land (bzw mehrere Länder) aus dem Euro schmeißen.
2 Dieselbe Mehrheit kann zwingend vorschreiben, wie die erste 5 Jahre die Finanzen in diesen Ländern verwendet werden. Evt einmal verlängern mit 5 Jahr.
3 Dieselbe Mehrheit hat das Recht alle Bücher zu prüfen.

Also nicht die EU-Kommission, sondern die zahlenden Länder.

Was denkt Ihr davon???

IM

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Re:Euro
« Antwort #1 am: 14.02.10 (20:57) »
Wie soll allein Punkt 1 funktionieren ??

Nomen Nescio

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Re:Euro
« Antwort #2 am: 14.02.10 (22:09) »
Ich denke je nachdem ein Land zahlt, bekommt es auch prozentual mehr Stimmen.
Beispiel:
Deutschland sollte 35% der Gelder aufbringen müßen ==> 35% der Stimmen.
Niederlande 15% ==> 15% der Stimmen.
England kein Mitglied der Eurozone ==> keine Stimme

Je mehr unsere Länder zahlen müßen, je wichtiger wir finden, daß nicht wieder so leicht über unseres Geld verfügt wird.
Mein Land hat die meisten Pensiongelder der ganzen EU gespart. Nur durch diese Banditenbanden, die ihre Bilanzen anmalten und behaupteten, alles sei in Ordnung, haben wir inzwischen fast 100 Milliarden Euros verloren. Von unserem gesparten Geld.

Bei Euch ist es ein Umschlagsystem, d.h. die Menschen von heute bezahlen die Renten der Pensionierten. Bei uns ist etwa 3/4 gespart und ist nur 1/4 Umschlag. Und dann merkt man ganz deutlich, daß die Spargelder minder wert werden. Denn die Prämien werden sofort erhöht.

IM

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Re:Euro
« Antwort #3 am: 14.02.10 (22:13) »
Der Zusammenschluß der Euro-Länder ist ein wirtschaftliches Experiment, und Experimente gehen nicht immer gut aus, ...

Hier kommt jedoch dazu, daß die jetzige Finanzkrise durch die Gier einiger Weniger ausgelöst wurde. Die Folgen sind noch lange nicht absehbar. Und was man nicht sehen kann, kann man auch nicht beherrschen.

Man könnte eigentlich wieder den alten Spruch von Churchill anwenden.

Noch nie haben so viele so wenigen so viel zu verdanken gehabt.

steffen04

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Re:Euro
« Antwort #4 am: 15.02.10 (08:49) »
Ich denke je nachdem ein Land zahlt, bekommt es auch prozentual mehr Stimmen.
Beispiel:
Deutschland sollte 35% der Gelder aufbringen müßen ==> 35% der Stimmen.
Niederlande 15% ==> 15% der Stimmen.
England kein Mitglied der Eurozone ==> keine Stimme

Stimmt. Außerdem sollten man dringend über dasd Europa der zwei Geschwindigkeiten nachdenken. Ein harter Kern mit echter politischer und wirtschaftlicher Einheit, drumherum eine Freihandelszone. Damit wäre z.B. auch das Türkei-Probelm gelöst.


Bei Euch ist es ein Umschlagsystem, d.h. die Menschen von heute bezahlen die Renten der Pensionierten. Bei uns ist etwa 3/4 gespart und ist nur 1/4 Umschlag. Und dann merkt man ganz deutlich, daß die Spargelder minder wert werden. Denn die Prämien werden sofort erhöht.

Wir merken aber auch, daß unser Umlagesystem nicht mehr funktioniert (Stichwort Bevölkerungspyramide). Wir bezahlen jedes Jahr mehr Sozialversicherungsbeiträge und seit kurzem zusätzlich Steuern, um unser System am Leben zu erhalten. Wir sind der Frosch, dessen Wasser langsam erwärmt wird: er merkt´s nicht und wird gekocht. Ihr seid der Frosch, der in heisses Wasser geworfen wird: der merkt´s.

steffen04

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Re:Euro
« Antwort #5 am: 15.02.10 (09:42) »
Da haben wir jetzt eine EINMALIGE Chance die Regeln der Euro anzupassen. Griechenland braucht Hilfe. Portugal und Irland kommen natürlich auch noch. Spanien und Italien !!! sollen wir auch nicht vergessen.

Hilfe? OK, aber dann werden die Regeln geändert.
1 Die Mehrheit der unterstützenden Ländern kann ein Land (bzw mehrere Länder) aus dem Euro schmeißen.
2 Dieselbe Mehrheit kann zwingend vorschreiben, wie die erste 5 Jahre die Finanzen in diesen Ländern verwendet werden. Evt einmal verlängern mit 5 Jahr.
3 Dieselbe Mehrheit hat das Recht alle Bücher zu prüfen.

Also nicht die EU-Kommission, sondern die zahlenden Länder.

Was denkt Ihr davon???

Die Geberländer würden also einen Kommissar/Gouverneur/Konklursveralter für Griechenland einsetzen.
Dieser müsste, wie die griechische Regierung jetzt auch, zuallererst die Hälfte der Beamten rausschmeissen und das Rentensystem auf europäisches Normalnull, bzw. auf griechische Möglichkeiten, zurechtstutzen. Und auch sonst etwas Marktwirtschaftähnliches installieren.

Spätestens jetzt hättest du die erste Strassenschlacht. In Chile unter Pinochet hat das geklappt, aber in der EU? Weder realistisch noch erstrebenswert!!!

Besser ist es, die Griechen tatsächlich in die Pleite rauschen zu lassen. Dieser Fall muss unbedingt irgendwann einmal eintreten, um der Politik zu zeigen, daß ein Staatsbankrott tatsächlich passieren kann. Das kleine Griechenland wäre hierfür gut geeignet, besser jedenfalls als die anderen PIGS. Tatsächlich kann sogar Deutschland hopps gehen, wenn wir  noch sozialistischer werden,als wir eh schon sind. Allein deswegen wäre aus deutscher Sicht ein spektakulärer, aber noch beherrschbarer Crash wünschenswert.

Balsi

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Re:Euro
« Antwort #6 am: 15.02.10 (09:57) »
logischerweise werden die Griechen dies anders sehen. Verständlich. Das Problem liegt wohl einfach darin, das es Geber- und Nehmerländer gibt. Die die eher bekommen, sehen sich wohl kaum veranlasst etwas dafür zu tun, was sie eh bekommen.
Gehts uns denn mit dem Euro jetzt besser als vorher?

IM

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Re:Euro
« Antwort #7 am: 15.02.10 (10:06) »
Sind die westlichen Länder nicht eh schon alle bankrott ? Die einen mehr, die anderen weniger, ...

Die jetzige "Finanzkrise" hat man versucht zu in den Griff zu bekommen, indem man die Gelddruckmaschinen angeworfen hat, und hat sich damit schon die nächste Blase geschaffen.

Nomen Nescio

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Re:Euro
« Antwort #8 am: 15.02.10 (10:52) »
Wenn man vom Teufel redet...  >:(

Heut morgen um 07.00 Uhr hörte ich, das die vorige Griechische Regierung wissentlich die EU betrogen hat. Es ist technisch schwer zu erklären, aber vergleiche es mit einem, der eine Hypothek auf seinem Haus hat. Und jetzt ganz still, ohne einem was zu sagen, eine zweite Hypothek nimmt. Er hat dann wieder Geld um es zu verwenden. Daß die Schuld größer geworden ist, das wird verschwiegen.
Es wurde bei einer Amerikanischen Bank heimlich aufgenommen. Die jetzige Regierung hat es bekannt gemacht.

Und noch so was von heutmorgen: Frankreich nahm Kredite um seine Banken zu stützen. Jetzt wird zurückbezahlt. Und was tut Frankreich??? Es löst damit nicht die Anleihen ab, die es genommen hat um die Banken zu helfen, sondern «investiert» es um die Wirtschaft anzukurbeln. D.h. Konsumfördern.
Auch da wird also die Staatsschuld größer. Weil F aber so'n großes Land ist, wird es vermutlich von Vergeltungsmaßnahmen verschont bleiben.   >:(

Nomen Nescio

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Re:Euro
« Antwort #9 am: 15.02.10 (11:35) »
Gehts uns denn mit dem Euro jetzt besser als vorher?
Es ging uns jedenfalls besser, weil wir den Finanzkrach nicht so spürten. Dank des Euros.
Jetzt aber wird er von innen ausgehölt. Und da muß man einen Riegel vorschieben.

Als ich acht Jahr alt war, fuhren wir von den Niederlanden nach Indonesien. Während der Reise mußten wir plötzlich die Banknoten mittendurch schneiden. Ich glaube, das nur die Rechtehälfte noch was wert war: genau, die Hälfte.

Irgendwann in den sechziger Jahre. Ich war in England gewesen und hatte noch etwa 10 Pfund. Am Sonntag kam ich zurück. Am Montag war das Pfund mit etwa 15% abgewertet.
So erinnere ich mich auch noch sehr gut die große Inflation der achtziger Jahre. Als Zinsen bezahlt wurden von über 12%.

Auch wenn ich nicht die 20. Jahre Krise erlebte, ich weiß jedenfalls was es bedeutet, wenn Geld wenig(er) wert wird.
Laß bitte sowas nicht wieder passieren.

Balsi

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Re:Euro
« Antwort #10 am: 15.02.10 (11:56) »
das erinnert mich immer an meine Großmutter.. die letztes Jahr mit 93 verstorben ist. was hat die alles allein an geldänderungen durchgemacht.

Reichsmark, Rentenmark, DDR-Mark, D-Mark, Euro...Wahnsinn

IM

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Re:Euro
« Antwort #11 am: 15.02.10 (11:57) »
Zitat
Laß bitte sowas nicht wieder passieren.

Der Wunsch wird wohl nicht zu erfüllen sein, ...

Richtschuetze

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Re:Euro
« Antwort #12 am: 15.02.10 (16:08) »
Mann sollte mal in Deutschland fragen wer die gute alte D-Mark wieder haben möchte, mal sehen was da raus kommt!  ::)

Gruss

Richtschuetze

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Re:Euro
« Antwort #13 am: 15.02.10 (17:31) »
Zitat
Allein deutsche Banken haben gegenüber den Griechen Forderungen in Höhe von rund 32 Mrd. Euro. Alle sogenannten „PIIGS“-Staaten (Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien) zusammen stehen bei deutschen Banken mit 535 Mrd. Euro in der Kreide.

Da kann einem schlecht werden!  :o Ohne uns gäbe es wohl keine EU!

Gruss

wal

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Re:Euro
« Antwort #14 am: 15.02.10 (17:38) »
Bis jetzt Euro ist eine Erfolgsgeschichte. Sehen Sie was passiert mit britischen Pfund.
Zurueck zu Nationalwaehrungen? Das wird wirklich eine Katastrophe.

 

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