Militärgeschichte > Personen

Hochausgezeichnete des Sanitätswesens

<< < (2/31) > >>

Jürgen Fritsche:

--- Zitat von: IM am 24.12.09 (22:05) ---Aber es sei schon mal gesagt, daß es sich hierbei um der Truppe beigegebene Sanitäter gehandelt hat, die also in vorderster Linie mit dabei waren.

--- Ende Zitat ---

Richtig, Ingo, sie gehörten den Truppen-Sanitätsdiensten an, wie die Einheitenbezeichnungen belegen.

Waren also wie die beiden Fw i. d. R. eingesetzt bei den Truppenärzten der Bataillone, damit T.V.Pl.-Verwendung. Die drei Uffz gehörten zunächst ihren Kp.San.Trupps an; im T.V.Pl.-Einsatzfall wurden sie dann nach Bedarf vom Truppenarzt für den T.V.Pl. angefordert.

IM:
Rudolf Bäcker

geboren am 21. Februar 1914 in Erndtebrück
verstorben am 3. September 2005 in Erndtebrück

Rudolf Bäcker hatte für seinen Einsatz drei Monate vor der Ritterkreuzverleihung bereits das Deutsche Kreuz in Gold erhalten. Die Verleihung erfolgte am 18. Juni 1943 als Angehöriger der 6. Kompanie / Grenadierregiment 36.

Balsi hat eine kleine Bio zu ihm:

http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Infanterie/B/Baecker-Rudolf.htm


Allerdings steht dort auch nur:


--- Zitat ---Für die Leistungen während der Kämpfe im Kuban-Brückenkopf erhielt Bäcker als Sanitäts-Feldwebel der Reserve, seit dem 04.03.1943, im Stab des II. Bataillons des Grenadier-Regiments 36, das Ritterkreuz.

--- Ende Zitat ---

Eine wirklich sehr ausführliche Bio zu Rudolf Bäcker findet sich bei

www.das-ritterkreuz.de


Dort wird auch ausführlich die Ritterkreuz-Tat beschrieben:


--- Zitat ---Im Gegenstoß als Kampfwagenführer

Die Krönung seiner Taten, für die Bäcker am 18. September 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erhielt, vollbrachte er während der 4. Großschlacht am Kuban, wobei diesmal in erster Linie der Gedanke an die Rettung seiner Kameraden das Gesetz seines Handelns diktierte. Nach tagelangen schweren Abwehrkämpfen setzten die Bolschewisten erneut mit Panzer und Flammenwerfer in den Nachtstunden ihre Angriffe fort. Schon waren sie über den Bataillongefechtsstand vorgedrungen, um nun seitlich umfassend, durch die infolge Kräftemangel nicht mehr zu schließende Lücke, in den Rücken des Bataillons zu gelangen. bei der Versorgung schwerverwundeter Kameraden wurde Bäcker von den Bolschewisten abgedrückt und überrannt. Ein deutscher Panzer, der zur Unterstützung der Infanterie heranrollte, wurde von B. aufgegriffen und über die Lage aufgeklärt.

Indessen waren jedoch die Soldaten des Bataillons bereits abgedrängt. Der Führer des Kampfwagens hatte daher - nachdem die infanteristische Deckung fehlte - bedenken, allein weiter vorzustoßen. Sofort erklärte sich Bäcker bereit, den Panzer so an den Feind heranzubringen, daß der Erfolg mit großer Wahrscheinlichkeit gewährleistet sein mußte.

Er selbst setzte sich mit einer Maschinenpistole und Handgranaten bewaffnet auf den Kampfwagen, um gegen die Nahangriffe der Bolschewisten zu sichern. Durch das unübersichtliche Gelände lenkte er den Panzer geschickt in den Rücken der Gegner.

Nicht umsonst hatte er fast die ganze Nacht im Gelände zugebracht und sich jede Einzelheit genau eingeprägt. Schon war das Motorengeräusch mehrerer Feindpanzer zu hören, während gleichzeitig Russen auf den Panzer zustürmten. So lag es jetzt an ihm allein, die Feinde abzuwehren. Ein heftiges Feuergefecht entwickelte sich, bis es endlich doch gelang, den Feind aufzuhalten, demzufolge zwei weitere feindliche Panzer abdrehten. Ein anderer Panzer stellte sich jedoch dem deutschen Gegenstoß und suchte, ihm einen entsprechenden Empfang zu bereiten. Er war allerdings von kurzer Dauer. Schon nach dem zweiten Schuß von deutscher Seite ging der sowjetische Stahlkoloß in Flammen auf, während die begleitende und bisher noch verbliebene Infanterie das Weite suchte.

Verfolgung war daraufhin der leitende Gedanke. So lenkte er den Kampfwagen den flüchtenden Sowjets in die Flanke, wodurch jeder noch vorhandene Widerstand gebrochen wurde. Damit war schließlich der Weg freigekämpft, um den verwundeten Kameraden so schnell wie möglich eine ärztliche Versorgung zu geben.

Die so angerichtete Verwirrung wurde unmittelbar anschließend durch das Bataillon zu einem Gegenstoß genutzt, der zu einer völligen Bereinigung der Einbruchstelle und zur Wiederherstellung der alten Hauptkampflinie (HKL) führte. Wiederum hatte er durch eine Tat aus eigenem Entschluß in außergewöhnlicher Tapferkeit dem Bataillon erhebliche Verluste erspart und drüber hinaus von dem gesamten Abschnitt eine schwere Bedrohung abgewendet.

Das ist in groben Zügen der Weg eines deutschen Sanitätsdienstgrades durch den Osten. Es ist ein Weg eines bewußten und überzeugten Kämpfers, der seine Aufgabe nicht darin erfüllt sieht, die bereits Verwundeten zu versorgen, sondern der in der Einsicht, daß Vorbeugen besser als späteres Heilen ist, auch bereit ist, durch unmittelbaren persönlichen Einsatz Gefahren für das Leben seiner Kameraden abzuwenden, wenn es die Lage erfordert.

Kriegsberichter Klaus Danzer

In einem Artikel in der Siegener Zeitung vom 26. September 1943 wurde die Tat des Sanitätsfeldwebels wie folgt gewürdigt:


Nahkampf gegen feindliche Panzer
Die Tat des Feldwebels Bäcker aus Erndtebrück

In allen Abschnitten der Ostfront sind es fast täglich die Leistungen einzelner deutscher Männer, die die Truppe zu großen und oft entscheidenden Taten mitreißen. Durch Unerschrockenheit und seine beispielhafte Tapferkeit hatte sich zum Beispiel der 29 jährige Feldwebel Bäcker aus Erndtebrück in Westfalen bereits das Deutsche Kreuz in Gold und die Silberne Nahkampfspange erworben. Bei einem der letzten bolschewistischen Großangriffe am Kubanbrückenkopf gelang dem Feind im Abschnitt des Bataillons, dem der Feldwebel angehört, ein örtlicher Einbruch. Aus eigenem Entschluß blieb Bäcker geschickt getarnt, in der Einbruchstelle zurück, um die Entwicklung des Kampfes aus nächster Nähe zu beobachten und im gegebenen Augenblick eingreifen zu können.

Als ein zum Gegenstoß anrollender deutscher Panzer in seine Nähe kam, überredete er den Kommandanten des Panzers, mit ihm in die Flanke des eingebrochenen Feindes zu stoßen. Unverhofft trafen sie dabei auf mehrere feindliche Kampfwagen, während gleichzeitig zahlreiche Bolschewisten von hinten den deutschen Panzer anzugreifen versuchten. Unglücklicherweise klemmte die Kanone des Panzers. so daß der Feldwebel zunächst allein mit seiner Maschinenpistole die Sowjets in Schach halten mußte.

Nur knapp verfehlte der erste Schuß eines feindlichen Panzers sein Ziel. In diesem Augenblick war aber auch die eigene Kanone wieder schußbereit und vernichtete den sowjetischen Kampfwagen, der bereits auf 12 Meter herangekommen war, durch einen Volltreffer. Dieser Erfolg genügte, um die übrigen Panzer zum Abdrehen zu veranlassen und die sowjetischen Schützen in die Flucht zu jagen. Dank der genauen Geländekenntnisse des Feldwebels konnte der deutsche Kampfwagen nun die Bolschewisten, die sich eingeschlossen glaubten und in hellen Scharen zurückströmten, weiter vorne in die Flanke fassen. Dem Bataillon des Feldwebels, das sich inzwischen gesammelt hatte, gelang es daraufhin, ohne Schwierigkeiten und ohne Verluste die alte Kampflinie wieder zu besetzen.


--- Ende Zitat ---

GR162:
Wahnsinnsleistung und eine schön umfangreiche Bio.

Gruss Sascha

IM:
Über Manfred Jordan findet sich leider nicht so viel:

geboren am 5. September 1920 in Berlin-Friedenau
gefallen am 10. Mai 1944 bei Kobusta-Veche / Moldawien

Letzter Dienstgrad war Sanitäts-Feldwebel.


Vielleicht findet sich in der Chronik der 13. Panzerdivision etwas, ...

IM:
Karl Nowotnik

geboren am 6. Dezember 1914 in Kreutz / Kreis Grünberg / Oberschlesien
verstorben am 20. März 1996 in Rathenow


Zu ihm kann ich selbst ausführliche Infos liefern, wieder aus unserem Zeitungsarchiv:

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln