Noch was zur Focke
Anfang 1942 war das Muster vollkommen serienreif, ein Auftrag auf 100 Maschinen wurde erteilt. Wegen der Kriegsereignisse und laufender Bombardierungen wurden jedoch bis Kriegsende nur 20 fertiggestellt und hiervon nur zehn geflogen. Von den beiden Maschinen, die nach Kriegsende noch flugfertig vorgefunden wurden, ging eine zerlegt nach den USA, während die zweite als erster Hubschrauber über den Kanal nach England geflogen wurde. Die Fa 223 zeigte gute Flugeigenschaften und war statisch und dynamisch mit Ausnahme der Stabilität um die Querachse um alle Achsen voll stabil. Beim Reiseflug mit 140 km/h konnte der Knüppel losgelassen werden, weil die Instabilität um die Querachse bei ungefähr 120 km/h verschwand. Trotz des dynamisch instabilen Fluges an Ort konnten 26 Piloten innerhalb einer Zeit von 21/2 bis 3'/2 Stunden vollkommen auf diesen Typ umgeschult werden. Zur Erprobung gehörten Flüge bei Windgeschwindigkeiten von 21 m/s und eine umfassende Gebirgsprüfung im Karwendelgebirge.
und zum Flettner
Diese Maschine war der erste Hubschrauber mit Drehmomentausgleich durch kleine Propleller an Auslegern. 1938 begann Flettner, im Team mit Dr. Kurt Hohenemser und Dr. Ing. Sissingh, mit der Konstruktion eines Hubschraubers, dessen Rotoren gegenläufig ineinanderkämmend über der Kabine montiert waren und neben dieser geschickten ( wenn auch komplizierten ) Lösung des Drehmomentausgleiches erstmalig die automatische Umschaltung vom Hubschrauber- auf Tragschrauberflug ermöglichten. Diese Umschaltung war seit je schon das Kriterium des Hubschraubers gewesen, der bei Ausfall des Triebwerkes nicht mehr flugfähig war. Nach einer ausgedehnten Erprobung dieser Maschine (Fl 265) durch die Marine im Mittelmeer und in der Ostsee, stand fest, das sich Hubschrauber dieser Art als Beobachtungsflugzeuge auch auf Seefahrzeugen bewähren würden. 1940 folgte ein RLM-Auftrag und Flettner entwickelte seine Fl 282 "Kolibri" , die sich konstruktiv sehr eng an das Vorgangsmuster anlehnte. Mit ineinanderkämmenden, gegenläufigen Rotoren und einem Bugradfahrwerk dürfte die Fl 282 als modernster Hubschrauber der Kriegszeit angesprochen werden. Für die Versuche wurden vierundzwanzig Maschinen dieses Typs gebaut und zum Teil auf Fahrzeugen der Marine eingesetzt und am Ende dieser Erprobung verfügte man über das flugstabilste Drehflügelflugzeug der Welt - ein Zeugnis, das amerikanische Piloten und Techniker nach dem Kriege ausstellten, nachdem zwei Beutemaschinen in den USA getestet worden waren!!!
Gruss