So, ich hatte das richtig in Erinnerung. Dickfeld beschreibt seine Erlebnisse mit Reinhard Heydrich in seinem Buch „Die Fährte des Jägers“.
Ich hatte hier an anderer Stelle schon mal kurz erwähnt, daß ich persönlich finde, daß das Buch nicht gut aufgebaut ist. Daher kann ich auch leider nicht sagen, wann genau das Ereignis gewesen ist. Um auch nur ungefähr etwas sagen zu können, müßte ich einige Seiten mehr lesen. Erwähnt wird jedoch Charkow. Und es muß noch im Jahre 1941 gewesen sein.
Dickfeld schildert es so, daß Heydrich mit einer He 111 eingeflogen sei. Am Abend wurde er ihnen im Kasino vorgestellt, mit dem Hinweis, er wolle einige Einsätze fliegen. Zuerst flog Heydrich am folgenden Tag in Begleitung des Kommodore Hubertus von Bonin. Der hat ihn scheinbar von der Front ferngehalten, denn scheinbar hat sich Heydrich nach der Rückkehr beschwert, es sei ja nichts passiert.
Daraufhin hat Hubertus von Bonin Dickfeld beauftragt, er solle mit Heydrich einen Frontflug durchführen und dabei auf ihn aufpassen. Dickfeld schildert, er hätte Heydrich auf alle Eventualitäten eines solchen Fluges hingewiesen, und wenn es zu Feindberührung käme, solle er schnellstens verschwinden.
Dann schildert Dickfeld den eigentlichen Flug mit Heydrich, der wäre immer eifrig bedacht gewesen, an ihm dranzubleiben. Plötzlich sah Dickfeld unter ihnen ein gutes Dutzend sowjetischer Schlachtflieger. Sie machten gerade der deutschen Infanterie ordentlich zu schaffen. Dickfeld kippte ab und Heydrich folgte ihm. Dickfeld fliegt die Schlachtflieger an und feuert, Ergebnis ist, eine der Maschinen geht brennend zur Notlandung über. Als Dickfeld sich wieder nach Heydrich umschaut, kann er diesen nicht mehr sehen. Nun ist ihm laut seiner Erzählung mehr als unwohl und er jagt zurück nach Charkow.
Noch während der Landung sieht er Heydrichs Maschine beim Gruppenstab stehen. Er geht anschließend zu Heydrich und fragt ihn, wo er denn plötzlich gewesen sein. Hier zitiere ich Dickfeld wörtlich:
“Ein leicht säuerlich wirkender Gruppenführer meint: „Das ging mir alles zu schnell. Ich wollte Sie auch nicht stören, so bin ich zurückgeflogen.“
Anschließend erhält Dickfeld von seinem Kommodore noch einen ordentlichen Anschiß, warum ihm ein eventueller Abschuß wichtiger gewesen sei. Es sei seine verdammte Pflicht gewesen, den Abschuß sausen zu lassen und einen so wichtigen Mann wie Heydrich nicht im Stich zu lassen.