Autor Thema: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918  (Gelesen 10037 mal)

IM

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Re: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918
« Antwort #15 am: 18.05.09 (08:51) »
Also, über das Feldartillerieregiment 261 scheint es wohl keine Chronik zu geben, habe da zumindest erst einmal nichts finden können.

Im Netz findet sich jedoch noch eine Aufstellung zur 197. Infanteriedivision. Vielleicht ist dies ja noch nicht bekannt:

http://www.1914-18.info/erster-weltkrieg.php?u=215&info=197.Infanterie-Division

Klarcia

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Re: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918
« Antwort #16 am: 18.05.09 (20:01) »
Recht herzlichen Dank, IM, für diese wertvollen Auskünfte, die uns weiter helfen werden.

IM

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Re: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918
« Antwort #17 am: 18.05.09 (20:52) »
Dann hätte ich mal noch eine Frage. Woher stammen denn diese ausführlichen Daten zum Werdegang Deines Großvaters? Lese ich dies richtig, daß dies eine Auskunft auf eine Anfrage schon vor dem Zweiten Weltkrieg ist?

Klarcia

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Re: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918
« Antwort #18 am: 18.05.09 (22:10) »
Ja, mein Grossvater hat diese Militärdisentzeit-Bescheinigung (wie sie genannt wird) am 9.3.1934 von der Stuttgart=W (?) Reichsarchivzweigstelle erhalten mit dem Vermerk "Vorstehende Eintragungen stimmen mit den Urgaben der Kriegsstammrolle der 2. Battr. Feld. Regts Nr.261 überein."
Anmerkung: Andere Bescheinigungen über Militärdienstzeit, insbesondere Militärpässe, werden nicht mehr erteilt.
1) Dienstverhältnis a) vor dem Krieg (nichts) b) nach Eintritt der Mobilmachung (was ich schon angegeben habe)
2) Gefechtshandlungen (pro Jahr eine Kampfhandlung) oder ein 2monatiger Aufenthalt im Kriegsgebiet (siehe oben)
3) Beförderungen (die habe ich schon erwähnt)
4) Orden: E.K. zweiter Klasse am 23.August 1917
5) Bemerkungen (nichts)

Ich weiss nicht, ob mein Grossvater sie beantragt hatte, aber wir können es vielleicht annehmen, da er Lothringer war und daher 1915-1918 Deutscher war und 1934 Franzose.

Vor der 1. Rubrik steht allerdings: für den ehem. Uffz...., geb. am...in..., Kreis...ohne Anmerkung des Staates aber als er 1894 geboren wurde, war Lothringen schon im deutschen Kaiserreich.

Weitere Informationen über die Posten, die er belegt hat und über die verschiedenen Kriegsgebiete (nicht immer präzis), wo seine Einheit war, haben wir durch seine ca. 50 Karten und Briefe (darunter auch einpaar Fotos), die meisten zwischen Okt.1917 und Okt.1918 (die anderen sind wahrscheinlich verloren gegangen)erfahren. Was auch für mich interessant war, aber zugleich eine Schwierigkeit: 1915 und 1916 hat er in Sutterlin Schrift geschrieben, dann eher in unserer modernen Schrift, manchmal aber mit einer Textstelle in Sutterlin. Natürlich alles auf Deutsch, obwohl er zuhause Französisch sprach.
Eine interessante Information aus seinen Briefen: manche elsässische Soldaten bekamen französische Zeitungen, und zwar Le petit parisien (sie hatten anscheinend aboniert). Das kann ich mir schwer erklären, wegen der Zensur.

Klarcia

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Re: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918
« Antwort #19 am: 18.05.09 (22:18) »
Ich weiss auch nicht, aus welchem Grund er seine Schrift mitten in den Kriegsjahren geändert hat: wahrscheinlich musste er vor dem Krieg in der Schule in Sutterlin schreiben, aber warum er es sich irgendwann an der Front abgewöhnt hat? Nur weil es bequemer oder leichter war? Ich weiss auch nicht, bis wann diese Schrift in Deutschland allgemein verwendet war. Vielleicht hast du auch eine Antwort darauf?

IM

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Re: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918
« Antwort #20 am: 18.05.09 (23:39) »
Danke für den ausführlichen Einblick. Einen solchen Nachlaß aus dem Ersten Weltkrieg dürften nur noch sehr wenige haben, wenn es den eigenen Großvater betrifft.

Zu der Sache mit der Schrift kann ich nichts weiter sagen, ...

Klarcia

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Re: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918
« Antwort #21 am: 19.05.09 (18:22) »
macht nichts, vielleicht finde ich eine Antwort bei Spezialisten der Linguistik.

Hast du sonst andere Quellen, die bestätigen, dass Soldaten aus "angeschlossenen" Regionen Zeitungen in einer Fremdsprache, und zwar, aus der Presse des Feindes bekommen durften? Das finde ich höchst erstaunlich in Kriegszeit.

IM

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Re: Militärdienstzeit-Bescheinigung 1915-1918
« Antwort #22 am: 19.05.09 (18:26) »
Nein, das wäre mir auch komplett neu, ... Dazu könnte ich auch nichts weiter beisteuern.