Ja, mein Grossvater hat diese Militärdisentzeit-Bescheinigung (wie sie genannt wird) am 9.3.1934 von der Stuttgart=W (?) Reichsarchivzweigstelle erhalten mit dem Vermerk "Vorstehende Eintragungen stimmen mit den Urgaben der Kriegsstammrolle der 2. Battr. Feld. Regts Nr.261 überein."
Anmerkung: Andere Bescheinigungen über Militärdienstzeit, insbesondere Militärpässe, werden nicht mehr erteilt.
1) Dienstverhältnis a) vor dem Krieg (nichts) b) nach Eintritt der Mobilmachung (was ich schon angegeben habe)
2) Gefechtshandlungen (pro Jahr eine Kampfhandlung) oder ein 2monatiger Aufenthalt im Kriegsgebiet (siehe oben)
3) Beförderungen (die habe ich schon erwähnt)
4) Orden: E.K. zweiter Klasse am 23.August 1917
5) Bemerkungen (nichts)
Ich weiss nicht, ob mein Grossvater sie beantragt hatte, aber wir können es vielleicht annehmen, da er Lothringer war und daher 1915-1918 Deutscher war und 1934 Franzose.
Vor der 1. Rubrik steht allerdings: für den ehem. Uffz...., geb. am...in..., Kreis...ohne Anmerkung des Staates aber als er 1894 geboren wurde, war Lothringen schon im deutschen Kaiserreich.
Weitere Informationen über die Posten, die er belegt hat und über die verschiedenen Kriegsgebiete (nicht immer präzis), wo seine Einheit war, haben wir durch seine ca. 50 Karten und Briefe (darunter auch einpaar Fotos), die meisten zwischen Okt.1917 und Okt.1918 (die anderen sind wahrscheinlich verloren gegangen)erfahren. Was auch für mich interessant war, aber zugleich eine Schwierigkeit: 1915 und 1916 hat er in Sutterlin Schrift geschrieben, dann eher in unserer modernen Schrift, manchmal aber mit einer Textstelle in Sutterlin. Natürlich alles auf Deutsch, obwohl er zuhause Französisch sprach.
Eine interessante Information aus seinen Briefen: manche elsässische Soldaten bekamen französische Zeitungen, und zwar Le petit parisien (sie hatten anscheinend aboniert). Das kann ich mir schwer erklären, wegen der Zensur.