Autor Thema: SS Fallschimjägerbataillon 500  (Gelesen 40735 mal)

bani

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #15 am: 31.01.06 (17:36) »
DAS meinte ich damit!


Da blieb ja nicht viel. Dirlewanger oder das bis heute dubiose SS-Sturmbataillon 500 mit Ingo Petersson alias Porsch. :-\

steffen04

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #16 am: 01.02.06 (10:09) »
Fallschirmjäger der Waffen-SS

Bereits 1937 wurde mit einigen Freiwilligen der Verfügungstruppe eine Kernzelle einer SS-Fallschirmeinheit ins Leben gerufen, das Projekt wurde aber 1939 wieder beendet.

1943 wurde die Gründung eines SS-Fallschirmjäger-Bataillons für Spezialoperationen beschlossen. Die Hälfte der 1000 Mann waren SS-Freiwillige. Der Rest stammte aus SS-Straflagern, darunter dem SS-Militärgefängnis Danzig-Matzkau. Gängige Vergehen waren Befehlsverweigerung, Feigheit vor dem Feind, Aufsässigkeit ... Nicht aufgenommen wurden Männer, die gegen das NS-Regime selbst opponierten und Schwarzhändler. Mit der Aufnahme in das Bataillon wurden die Männer voll rehabilitiert und wieder in ihre alten Dienstränge eingesetzt. Das Bataillon war also keine Strafeinheit im eigentlichen Sinne.

Im Oktober 1943 wurde das SS Fallschirmjäger-Bataillon 500 offiziell in Chlum, Tschechien, gegründet. Erster Kommandeur war Sturmbannführer Gilhofer, vorher 10. SS-Panzerdivision Frundsberg.

Das Bataillon umfasste 4 Kampf- und eine Stabs-Kompanie. Im November 43 wurden die Männer zur Luftwaffen Fallschirmschule Nr. 3 in Mataruska-Banja, Serbien verlegt. Hier erfolgte die Sprungausbildung und ein extrem hartes physisches Training mit Gewaltmärschen und Gebirgsausbildung..

Den Januar 44 verbrachte die Truppe in Ungarn. Im Februar, zurück in Jugoslawien, wurden die Fallschirmjäger in ihre ersten Kampfhandlungen gegen Tito-Partisanen verwickelt. Von Februar bis April waren sie in Serbien, Montenegro, Mazedonien und Bosien gegen kommunistische Partisanen eingesetzt. Sie kämpften dabei als leichte Infanterie, nicht als Luftlandetruppen. Sie kämpften u.a. gemeinsam mit der 7. SS Freiwilligen-Gebirgsdivision „Prinz Eugen“. Ende April 44 wurden sie aus der ersten Reihe herausgelöst. Gilhofer übergab das Kommando an SS-Hauptsturmführer Kurt Rybka.

Rybka bekam bald Befehle aus Berlin: ein Luftlandeeinsatz mit ganz besonderem Ziel: der Gefangennahme Josip Brosz´, besser bekannt als Tito. Die Operation bekam den Namen „Rösselsprung“ und wurde für den 25.Mai 44 angesetzt. Die Bodenoperationen wurden von „Prinz Eugen“, der 1. Gebirgsdivision, der 373. ID (kroat) und jugoslawischen Freiwilligenverbänden durchgeführt. Die SS-Fallschirmjäger wurden in Ju52 und Lastensegler verladen und sollten den Ort Drvar, in dem sich das Hauptquartier Titos befand abriegeln, ein Entkommen Titos während des Vormarsches der Bodentruppen verhindern.  Das Unternehmen schlug weitgehend fehl. Tito konnte entkommen, das Bataillon blutete im Feuer der Partisanen aus. Von 1000 Mann konnten nur 200 durch „Prinz Eugen“ entsetzt werden. Der Bataillonskommandeur Rybka wurde schwer verwundet.

Die 200 Überlebenden blieben im Kampf gegen die Tito-Partisanen. Erst im Juni 44 wurden sie aus der Front gelöst und in Lubljana aufgefrischt. Trotz Verstärkungen zählte das Bataillon nur 294Mann, als es Ende Juni ins Baltikum verlegt wurde. Ein Luftlandeinsatz auf der Insel Aaland wurde abgeblasen Das Bataillon kämpfte als Teil der Heeresgruppe Mitte im Baltikum. Als es im Oktober „Großdeutschland“ zugeteilt wird, zählt es weniger als hundert Mann. Im November geht es zurück nach Österreich, dort wird aus den Überlebenden und neuen Freiwilligen das SS Fallschirmjägerbataillon 600 gebildet. Ausbildungsschwerpunkt ist Panzerbekämpfung und Kommandooperationen, Luftlandeausbildung findet nicht mehr statt. Auch werden keine Bewährungssoldaten mehr aufgenommen. Zwei Kompanien kämpfen unter Skorzeny während der Ardennen-Offensive. 1945 geht es zurück in den Osten, einzige Aufgabe ist es, die Rote Armee aufzuhalten, koste es, was es wolle. Das Bataillon kämpft u.a. an der Oderfront. Im April werden die Reste nach Norddeutschland verlegt und nehmen dort noch einmal den Kampf an der Westfront auf. Die wenigen Überlebenden gehen im Mai in amerikanische Gefangenschaft.

Quelle: http://www.1939-45.org/articles/500ss.htm

Hoover

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #17 am: 01.02.06 (11:11) »
Na, da stimmt ja nicht viel mit Porschs Geschihcten überein.

waldi44

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #18 am: 01.02.06 (16:36) »
Tja, aber es hiess, sie wurden erst in ihre alten Ränge zurückversetzt, nachdem das Bataillon in SS Fallschirmjägerbataillon 600 umbenannt wurde. Das alte SS Fallschirmjägerbataillon hörte also auf zu existieren, oder?

Zwar konnten die Fallschirmjäger Tito nicht fangen, aber dessen neue, aus England(?) eigetroffene Uniform erbeuten, die er bei seinem fluchtartigen Abgang zurück liess!

steffen04

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #19 am: 01.02.06 (16:47) »
Laut der von mir zitierten Quelle, sind die Soldaten sofort in ihre alten Ränge wiedereingesetzt worden. Daher sei das 500 auch kein Strafbataillon, sondern eine Bewährungseinheit. Ich kann das aber nicht durch eine zweite Quelle verifizieren.

Pech für Tito mit der Uniform. Deshalb musste er für den Rest seines Lebens mit dieser weissen Karnevalsuniform aus dem Kostümverleih rumlaufen.

bani

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #20 am: 01.02.06 (17:16) »
.... Die SS-Fallschirmjäger wurden in Ju52 und Lastensegler verladen und sollten den Ort Drvar, in dem sich das Hauptquartier Titos befand abriegeln, ein Entkommen Titos während des Vormarsches der Bodentruppen verhindern.  ...


So nicht ganz richtig.
Die Fallis sollten NICHT abriegeln!

Der Korpsbefehl des den Einsatz ausführenden XV. Geb.AK besagt:
""SS-Fallschirm-Btl. 500 springt am X-Tag früh nach Stuka-Vorbereitung in Drvar ab mit dem Auftrag,  sofort nach der Landung unverzüglich und rücksichtslos vor allem Hauptstab Tito auszuschalten. ..."

Also zwischen abriegeln sowie unverzüglich und rücksichtslos ausschalten verstehe ich schon was anderes!

Die Info stammt aus der Reihe LUFTWAFFE IM FOCUS, No. 2 ( 2003 ).
In dem Heft befand sich ein Artikel über denm Luftwaffeneinsatz bei "Rösselsprung".
( Die Hefte sind SEHR zu empfehlen für jeden an der Luftwaffe interessierten! )


Zum Thema Umbenennung hatte ich bei Märchenonkel Petersen schon was geschrieben:

1945 gab es in der Waffen-SS keinen Bewährungstruppenteil mit der Nummer 500, weil das SS-Fallschirmjägerbataillon 500 nach der Rehabilitierung der Bewährungsschützen die Nr. 600 angenommen und bei den SS-Jagdverbänden als Kommandotruppe Aufnahme gefunden hat.

Und die Rehabilitierung erfolgte NACH dem Tito-Einsatz.
« Letzte Änderung: 01.02.06 (17:18) von bani »

Erichx

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #21 am: 01.02.06 (18:29) »
Porsch beschreibt ja nicht das "SS-Fallschirmjägerbataillon 500" welches später zum " SS-Fallschirmjägerbataillon 600" umbenannt wurde sondern das "SS-Bataillon 500" später "SS-Sturmbataillon 500" und letztendlich "SS-Bewährungsverband 500".
Ob es die Einheit wirklich gegeben hat ??? Wer Zeit, Lust und Zugang zu Archiven hat, kann anfangen zu suchen. In Porschs Büchern gibt's genug Anhaltspunkte für eine Recherche. :-\

bani

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #22 am: 01.02.06 (19:31) »
@ Erichx:

Sieh mal unter LITERATUR bei Ingo Petersson nach, da hab ich einiges dazu geschrieben!
Hier mal ein kurzer Ausschnitt daraus:

"Soweit dem Verfasser bekannt, haben Aufzeichnungen eines Angehörigen der SS-Brig. Dirlewanger dem Autor eines Romans über einen "sonderlichen" Haufen zur Verfügung gestanden, dem er in dichterischer Freiheit die hier beanstandete Bezeichnung gegeben hat.
Da zur Zeit des Erscheinens keine Möglichkeit bestanden hatte, die dort beschriebenen Vorgänge nachzuprüfen, fanden sie Eingang in die Literatur und gingen ungeprüft in verschiedene sonst ernstzunehmende Arbeiten ein.
Nach einem Gutachten des Bundes- (Militär-) Archivs in Freiburg ( Breisgau ) gibt es keinen nachweis für die Existenz eines "Sturm-Btl. 500" in der Waffen-SS ( Vopersal )."


Mehr sollte dazu eigentlich nicht zu sagen sein!

Ronny22

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #23 am: 02.02.06 (04:32) »
Zwar konnten die Fallschirmjäger Tito nicht fangen, aber dessen neue, aus England(?) eigetroffene Uniform erbeuten, die er bei seinem fluchtartigen Abgang zurück liess!

Naja damit hätte er schon mächtig Eindruck schinden können... ;D aber so hatten die 500er was zum vorzeugen.




Und noch ein paar gute Fotos von den SS-Fallis...






Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
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Hoover

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #24 am: 02.02.06 (12:20) »
Interessantes Bild oben.

Was ist der Knabe links vom Falli mit der Tito-Jacke denn für einer?
Feldbluse aus ital. Tarnmuster, SS-Adler auf der Brust und eine Heeresfeldmütze auf dem Kopf...
Interessiert mich ziemlich.

Ronny22

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #25 am: 02.02.06 (14:26) »
Interessantes Bild oben.

Was ist der Knabe links vom Falli mit der Tito-Jacke denn für einer?
Feldbluse aus ital. Tarnmuster, SS-Adler auf der Brust und eine Heeresfeldmütze auf dem Kopf...
Interessiert mich ziemlich.

Ich denke das Foto wurde nach Abschluss der Kämpfe gemacht, als dann die 500er mit den Bodentruppen zusammentrafen.

Und auf dem Balkan waren die italienischen Tarnuniformen bei der Wehrmacht ja alltäglich anzutreffen.


Habe im Axisforum auch gelesen das die 500er wohl auch den Adler auf der Brust trugen, weil die "Knochensäcke" von der Luftwaffe kamen und nicht alle der SS-Norm entsprachen (umgearbeitet waren?).

Auch die Helme trugen ja auch den Luftwaffen-Adler.
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Hoover

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #26 am: 02.02.06 (16:37) »
Ich kenne mich mit Uniformierung im 2. Wk aus, aber diese Zusammenstellung SS-Brustadler und Heeresfeldmüzue finde ich schon interessant.

Die SS-Fallschirmjäger bekamen ihre gesamte Sprungausrüstung von der Luftwaffe, daher die Lw-Abzeichen. Es gibt zwar Knochensäcke im Erbsentarnmuster, aber die sind entweder gefälscht oder privat hergestellt. Es wurden 5 Stück bei Kriegsende in Dachau bei der KZ-Bekleidungsfabrik gefunden, aber das war es auch schon. Der SS-Falli im Einsatz trug Splittertarn.

Übrigens: Fast alle SS-Fallis während Rösselsprung trugen Gebirgsschuhe, keine Springerstiefel.

Erichx

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #27 am: 30.04.07 (14:46) »
Rösselsprung mit Karte in der ÖMZ:

http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=455

Tom301

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #28 am: 17.09.07 (09:54) »
Ich kenne mich mit Uniformierung im 2. Wk aus, aber diese Zusammenstellung SS-Brustadler und Heeresfeldmüzue finde ich schon interessant.

Die SS-Fallschirmjäger bekamen ihre gesamte Sprungausrüstung von der Luftwaffe, daher die Lw-Abzeichen. Es gibt zwar Knochensäcke im Erbsentarnmuster, aber die sind entweder gefälscht oder privat hergestellt. Es wurden 5 Stück bei Kriegsende in Dachau bei der KZ-Bekleidungsfabrik gefunden, aber das war es auch schon. Der SS-Falli im Einsatz trug Splittertarn.

Übrigens: Fast alle SS-Fallis während Rösselsprung trugen Gebirgsschuhe, keine Springerstiefel.


Hallo Hoover,

... wie kommst Du als "Uniformkenner" darauf das der Soldat einen "SS-Brustadler" ( Du meinst sicher SS-Ärmeladler) trägt ???

Der Soldat ist ein "Brandenburger" und trägt das normale Hoheitsabzeichen in der Wehrmachtsausführung auf der rechten Brustseite seiner Feldbluse aus ital. Tarnmaterial.
Daher auch die Kombination mit der "Heeresfeldmütze".
(P.S.: lasse Dich bitte nicht von den leicht "abgerundeten" Unterseiten der Adlerflügel täuschen, es ist kein SS-Ärmeladler den der "Brandenburger" da auf seiner Feldbluse trägt!)




Zur besseren Unterscheidung der Hoheitsabzeichen von Wehrmacht und W-SS mal zwei Bilder aus dem MFF:

Wehrmacht:


Waffen-SS:



Thema Bergstiefel ... richtig, der größte Teil der Fallschirmjäger trug Bergstiefel, dass waren aber nur die Angehörigen des SS-Fj.-Btl. 500 und der "Brandenburger" die mit den Lastenseglern abgesetzt wurden.
Keiner der Fallschirmjäger oder Brandenburger die über Drvar abgesprungen sind trugen Bergstiefel, sondern die "Springerstiefel".

Noch ein paar kurze Fakten zur Operation "Rösselsprung":

314 Mann sollten aus den Ju-52 mit dem Fallschirm abspringen und die Stadt einnehmen,
340 Mann sollten mit den Lastenseglern ausgewählte Objekte angreifen und
220 Mann waren für die Landung bzw. den Absprung in einer 2. Welle vorgesehen.
Hinzu kamen einige bosnische Hilfstruppen, Angehörige der Division „Brandenburg“, sowie weitere Spezialkräfte wie Dolmetscher und Funker.
Jeder Soldat erhielt ein Foto von Tito, der wenn möglich lebendig gefangen genommen werden sollte, wenn nicht, zu erschießen war.


Ich hoffe meine "konstruktive" Kritik wird nicht falsch verstanden, wenn weitere Info's zum Thema SS-Fallschirmjäger/ -Bataillon 500/600 ( Operationen )erwünscht sind oder gesucht werden, dann bitte melden !!!

WICHTIG: Die hier gezeigten Bilder dienen nicht der Verherrlichung des 3. Reiches und seiner Organisationen, sondern der dokumentarischen Darstellung und Geschichtsforschung!

Ronny22

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Re: SS Fallschimjägerbataillon 500
« Antwort #29 am: 17.09.07 (18:20) »
Hinzu kamen einige bosnische Hilfstruppen.......

Ist bekannt um welche bosnische Truppen es sich handelte???
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

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