Der Ausbruch aus dem Kessel von Bobruisk erfolgte in den letzten Juni-Tagen. Man müßte den genannten Ort auf der Karte genau lokalisieren, ...
Vermißt kann mehreres bedeuten.
Im damaligen Chaos wollte jeder möglich selbst überleben. Gab es in den Rückzugsgefechten Opfer, konnten diese meist nicht geborgen werden. Selten wollte jemand dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen, um etwa noch Erkennungsmarken zu bergen. Das galt natürlich besonders, wenn es zusammengewürfelte Haufen von irgendwelchen Versprengten waren.
Es kämen theoretisch mehrere Varianten in Betracht. Entweder er ist an jenem Tag ums Leben gekommen, im Gefecht gefallen, ohne daß dies jemand von seinen verbliebenen Kameraden gesehen und damit gemeldet hat. Bei der nächsten "Zählung" war er nicht mehr anwesend und galt damit als vermißt.
Genauso gut kann er von seinen Leuten, durch welche Umstände auch immer, getrennt worden sein und eventuell in den kommenden Tagen ums Leben gekommen sein. Auf alle Fälle galt er von dem Moment an bei seiner Einheit auch als vermißt.
Ebenso kann er mit den Leuten, mit denen er noch zusammen war, gemeinsam in Gefangenschaft geraten sein. Keiner hat dies beobachtet, auch da galt er als vermißt.
Dann kann man das alles auch noch weiter stricken. Er kann sofort nach der Gefangennahme ums Leben gekommen sein, genauso gut erst nach Jahren, ...
Ein solches Einzelschicksal nach so vielen Jahren noch endgültig aufzuklären, da müßten die Faktoren Glück und Zufall eine wichtige Rolle spielen.