Christian, kannst Du das für mich belegen. Denn da möchte ich gerne mehr wissen. Das interessiert mich außerordentlich.
Stauffenberg erklärte gegenüber seinem Mitarbeiter Hptm Joachim Kuhn: " Die täglichen Berichte von Stäben über die Behandlung der Bevölkerung durch die deutsche Zivilverwaltung, der Mangel an politischer Zielgebung für die besetzten Länder, die Judenbehandlung beweisen, dass die Behauptung Hitlers den Krieg für eine Umordnung Europas zu führen, falsch sind. Damit ist dieser Krieg ungeheuerlich."
Die deutschen Verbrechen im Osten waren häufig Gesprächsthema Stauffenbergs. Und diese waren nunmal - neben der "Rettung des Reichs" - eine der wesentlichen Triebfedern der Verschwörer um Stauffenberg und Tresckow.
Wenn du konkrete Fragen hast, stehe ich gerne zur Verfügung, es sei aber auch ein wenig Fachliteratur empfohlen:
Peter Hoffmann, Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Die Biographie, München 2. Aufl. 2008.
Der deutsch-kanadische Historiker Hoffmann ist Fachmann für die Geschichte des Widerstands und
der Stauffenberg-Experte schlechthin.
Wer es kurz und bündig mag:
ders., Stauffenberg und der 20. Juli 1944, München 1998.
ders., Der militärische Widerstand in der zweiten Kriegshälfte 1942-1944/45, in: Aufstand des Gewissens. Militärischer Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime 1933-1945, hrsg. von Heinrich Walle, Berlin u.a. 1994, S. 395-419.
ders., Motive, in: Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die deutsche Gesellschaft und der Widerstand gegen den Nationalsozialismus, hrsg. von Jürgen Schmädeke, München 1985, S. 1089-1096.
Eine gute, aktuelle Übersicht zum militärischen Widerstand im Krieg, auch hinsichtlich der Motive, bietet:
Winfried Heinemann, Der militärische Widerstand und der Krieg, in: Die deutsche Kriegsgesellschaft, hrsg. von Jörg Echternkamp, München 2004 (=Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg 9/1), S.743-892, zur Motivation aus ethischen/moralischen Gründen v.a. S. 777-789.
Michael Wildt, Ethos der Tat. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, in: Willensmenschen. Ãœber deutsche Offiziere, hrsg. von Ursula Breymayer, Frankfurt a.M. 2000, S. 134-152.
Christian