Militärgeschichte > Nichtdeutsche Armeen im 2. Weltkrieg

Der letzte Flug von Admiral Yamamoto & das Schicksal seiner Eskorte

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Ronny22:



Am 18.April 1943 startete Admiral Isoroku Yamamoto an Bord eines G4M-Bombers zu einer Inspektions-Tour von mehreren
Inselstützpunkten auf den Salomonen.
Die Amerikaner waren in der Lage den codierten Funkspruch über seine Flugroute abzufangen und zu entschlüsseln.
Man wollte den Top-Strategen der Kaiserlich Japanischen Marine ausschalten also wurde eine Gruppe P-38 damit beauftragt
den Admiral abzufangen und abzuschiessen.
Die US-Abfanggruppe wurde US Army Major John W. Mitchell geführt und bestand aus 16 P-38G der 339.Fighter-Squadron die von Guadalcanal aus starteten.




Die Maschine P-38G "Miss Virginia" Nr. 43-2204 geflogen von Lt. Rex T. Barber schoss Admiral Yamamotos Maschine ab.


Der Transport bestand aus 2 Mitsubishi G4M - Bettys der 705.Kokutai, jeweils eine für Admiral Yamamoto und jeweils eine
für seinen Stabschef Vizeadmiral Ugaki.

Maschine 323:

- Pilot: Stabsfeldwebel Takeo Kotani (gefallen)
- Co-Pilot: Matrose Akiharu Ohsaki (gefallen)

- Passagiere: Admiral Isoroku Yamamoto (gefallen)
                   Fregattenkapitän Ishizaki (Sekretär) (gefallen)
                   Fregattenkapitän Toiban (Senior Air Staff Officer?) (gefallen)
                   Konteradmiral Kitamura (Buchführer der Flotte) (gefallen)
                                Konteradmiral Takata (Chefarzt der Flotte) (gefallen)


Maschine 326:

- Pilot: Feldwebel Hiroshi Hayashi (überlebt)
- Co-Pilot: Matrose Fumikatsu Fujimoto (?)

- Transport-Kommandant: Oberfeldwebel Hiroaki Tanimura (gefallen) 

- Passagier: Vizeadmiral Matome Ugaki (überlebt)


Die Eskorte Yamamotos bestand aus 6 - A6M3 Zero-Jägern, der 204.Kokutai (Jagd-Gruppe) stationiert auf Rabaul,
geflogen von:

linke Flanke:

- Oberfähnrich Takeshi Morisaki

- Oberfeldwebel Toyomitsu Tsujinoe

- Feldwebel Shoichi Sugita


rechte Flanke:

- Feldwebel Yoshimi Hidaka

- Feldwebel Kenji Yanagiya

- Feldwebel Yasui Okazaki


Unfähig ihren Oberbefehlshaber zu beschützen schworen die 6 Zero-Piloten ihre Schuld mit ihrem Blut, im Kampf zu begleichen. Innerhalb von 3 Monaten waren 4 von ihnen gefallen, einer schwerverwundet zurück in Japan und somit blieb nur noch einer übrig, der umso verbissener kämpfte.


Die 3 Piloten die den Status eines Asses erlangten waren:


- Feldwebel Yoshimi Hidaka:

Hidaka erzielte während des Krieges 20 Abschüsse und fiel am 7.Juni 1943 über den Russell-Inseln.



- Feldwebel Kenji Yanagiya:



Wurde am 8.Juni 1943 während eines Luftkampfes über Guadalcanal schwerverwundet und verlor dadurch seinen rechten Arm. Daraufhin wurde er zur Genesung zurück nach Japan gebracht wo er im Oktober 1944 soweit wieder genesen war das er in den Dienst zurückkehren konnte. Er flog aber keine Kampfeinsätze mehr und wurde stattdessen Ausbilder.
Yanagiya überlebte den Krieg mit insgesamt 8 Abschüssen und heiratete die Krankenschwester die ihn nach seiner schweren Verwundung gepflegt hatte.



- Feldwebel Shoichi Sugita



Trat mit 15 in die Kaiserlich Japanische Marine ein und schloss im März 1942 seine Flugausbildung ab und traf im Oktober 42
an der Front, auf dem Stützpunkt Buin ein.
Sugita schoss in diesem o.g. Luftkampf die P-38 von 1stLt. Raymond K. Hine ab.
Nach der Blamage des 18.Aprils 1943 warf Sugita alle Vorsicht über Bord und wurde einer der gefährlichsten Gegner der Amerikaner.
Er kehrte nach mehreren Verwundungen immer wieder an die Front zurück um im Kampf den Tod zu suchen.
Seine Suche endete erfolgreich für ihn am 15.April 1945. Sugita startet trotz eines schweren Jabo-Luftangriffs zusammen mit
seinem Flügelmann Leutnant Toyomi Miyazawa und wurde noch beim Start abgeschossen durch Lt.Cmdr. Weatherup.

Bis zu seinem Tod errang Sugita 120+ Abschüsse.


Die Absturzstelle und das Wrack von Yamamotos Flugzeug kann heute noch besichtigt werden nahe Buin auf Bouganville.




Quellen:

"Ostatni lot admirala Yamamoto" [übersetzt: "Last flight of adm. Yamamoto"] von Waldemar Pajdosz & Wojciech W. Wachniewski

"Aces of the rising sun 1937-1945" von Henry Sakaida

"WorldWideWeb"

hec801:
Interessant!

Hätte nicht geglaubt, dass ein japanischer Pilot 120+ Abschüsse erzielt hat...

Gruss

Hannes

Andi:
@ hec801:

Nummer 2 auf der Liste der erfolgreichsten japanischen Jagdflieger ist:

Hiroyoshi Nishizawa mit 103 Abschüssen.


P.S.: Nur so als Ergänzung


Gruss,

Andreas

Ronny22:
@Andi

Nishizawa war "nur" Nr. 3 auf der Liste der erfolgreichsten Jagdpiloten Japans mit 86 Abschüssen.  ;)

Nummer 1 ist Leutnant Tetsuzo Iwamoto, 203 Kokutai mit 202 Abschüssen:




Unter anderem schoss er ab:

- F4F: 7
- F4U: 38
- F6F: 29
- P-38: 4
- P-39: 2
- P-47: 1
- P-51: 1
- Spitfire: 4
- SBD: 48
- B-25: 8


Leider verkraftete er die Kapitulation seines Landes seelisch nicht und verfiel dem Alkohol. Er starb mit nur 38 Jahren 1955, an einer Entzündung einer Operationsnarbe am Rücken. Die von mehreren Operationen einer alten Kriegsverletzung herrührte.

waldi44:
Yamamoto war ein bemerkenswerter Mann! Ein Militär, der DIESEN Krieg, nicht Krieg allgemein, ablehnte! Dennoch gab er sein Bestes und war dem Kaiserhaus loyal ergeben. Alle kennen seinen Ausspruch am Ende eines jeden "Pearl Harborfilmes": Ich glaube, wir haben einen schlafenden Riesen geweckt!
Das sagte er, nicht Hollywood!
Yamamoto sagte voraus, dass Japan infolge seines Überraschungsrundumschlages weit expandieren und im ersten Kriegshalbjahr von Sieg zu Sieg eilen werde, um dann langsam aber stetig von der materiellen Überlegenheit der Amerikaner erdrückt und besiegt zu werden!
Gut für ihn, dass er die Wahrwerdung seiner Vorahnung nicht miterleben musste!

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