Autor Thema: Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)  (Gelesen 32850 mal)

steffen04

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Re: Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #15 am: 21.02.07 (15:20) »
Hier die Geschichte eines US-Generals, der ganz sicher nie die Absicht hatte, in vorderster Linie zu fallen (nach David, Saul: Die größten Fehlschläge der Militärgeschichte):

Als die Deutschen am 14. Februar 1943 ihren Angriff gegen den Kasserine-Pass begannen, war es ihnen eine große Hilfe, dass das II. US-Korps von Generalmajor Lloyd Fredenhall kommandiert wurde.

Fredenhall hatte die Landung der alliierten Truppen im November 42 bei Oran im Vichy-französischen Algerien gut abgewickelt und wurde deswegen von Eisenhower zum Korps-Kommandanten ernannt. Eisenhower war allerdings entsetzt, als er seinen Kommandeur am 13. Februar, einen Tag vor dem Angriff besuchte, und feststellen musste, dass Fredenhall seinen Gefechtsstand, der 110km hinter der Front lag, seit Wochen nicht mehr verlassen hatte. Aus Furcht vor feindlichen Flugzeugen hatte er seine Pioniere drei Wochen lang Luftschutzkeller graben lassen. Zu seinen vorderen Einheiten hatte er nur telefonischen Kontak, die Truppenaufstellung organisierte er mit großmassstäblichen Karten, die er auf dem Boden seines Hauptquartiers ausbreitete.

Neben der deutschen Luftwaffe fürchtete er auch die Abwehr und formulierte daher seine Befehle so, dass die der Gegner nicht so einfach durchschauen konnte. Leider hatten die eigenen Truppen damit auch so ihre Schwierigkeiten.

Ein schönes Beispiel:

Verlegen Sie Ihr Kommando. Das heisst, die Fussgänger, die Knallbüchsen, Bakers Haufen und den Haufen, der das Gegenteil von Bakers Haufen ist, und den großen Knaben sobald wie möglich nach M. Es ist genau nördlich von da, wo Sie sich jetzt befinden. Ihr Chef soll sich bei dem französischen Gentleman melden, dessen Namen mit J beginnt und zwar an einem Ort namens D, der sich fünf Planquadrate links von M befindet.

Unnötig zu sagen, dass Rommel ihn gefrühstückt hat. Das Gebuddel seiner Pioniere hätte er sich m.E. sparen können. Ich nehme an, die Deutschen hätten ihn nicht mal dann ausgeschalten, wenn er unter einem Tiger gecampt hätte



Hier noch einer netter Link zu Kasserine:

http://www.sixthscalebattle.com/about.html

IM

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Re: Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #16 am: 05.11.07 (18:27) »
Gibt es irgendwo eine Liste der gefallenen US-Generäle ?

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Re: Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #17 am: 12.11.07 (18:41) »
Der letzte US-General, der im Einsatz ums Leben kam, düfte Brigadier General Richard Joseph Tallman gewesen sein. Er fiel am 9. Juli 1972 in Vietnam.

Nightwish

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Re: Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #18 am: 12.11.07 (21:45) »


Im Endkampf um Berlin war Weidling, als er noch Kommandierender Korpsführer war, teilweise seinen GefStand nur einige hundert Meter hinter der HKL gehabt, da lagen bei den Alliierten oft noch nicht mal die BtlGefStände!

Gruss

Hannes

Da hatte Weidling schon aus Platzgründen auch nicht die Möglichkeit seinen Befehlsstand weit hinter die Front zu legen...  ;)

lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

Jan-Hendrik

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Re: Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #19 am: 16.11.07 (21:46) »
I hätt da noch einen...mal einen Russen.

Der Befehlshaber der 3.Weißrussischen Front, Armegeneral I.D. Tscherjachowski wurde am 18.2.45 bei Mehlsack i. Ostpreußen tödlcih verwundet, sein Nachfolger wurde Marschall der SU Wassilewski  ;)

Jan-Hendrik

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Re: Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #20 am: 26.06.09 (22:01) »
Ich bringe den alten Thread mal wieder etwas nach oben, da ich gerade über folgende Info gestolpert bin:

Der erste amerikanische General, der während des Krieges in Europa fiel, war Brigadier General Nathan Bedford Forrest III. Er fiel am 13. Juni 1943, als er einen Bombenangriff auf Deutschland anführte.

Es gibt sogar eine Bio bei Wikipedia:

http://en.wikipedia.org/wiki/Nathan_Bedford_Forrest_III

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Re:Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #21 am: 21.07.09 (17:08) »
Der amerikanische Rear-Admiral Don Pardee Moon befehligte 1944 zu Invasionsbeginn die Marinestreitkräfte im Abschnitt "Utah".

Am 5. August 1944 erschoß er sich dann selbst.



Hier mal der Link zu einer kleinen Bio bei Wikipedia:
http://en.wikipedia.org/wiki/Don_P._Moon

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Re:Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #22 am: 23.07.09 (17:59) »
Und noch einer aus der Normandie:

Der amerikanische Generalleutnant Lesley James McNair kam am 25. Juli 1944 durch Bomben eigener B-17 ums Leben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lesley_J._McNair

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Re:Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #23 am: 30.09.09 (12:32) »
Der ranghöchste amerikanische General, der bei direkten Kampfhandlungen ums Leben kam, war Lieutenant General Simon B. Buckner Jr.

Er fiel am 18. Juni 1945 als Kommandierender General der 10. US-Armee in der Schlacht um Okinawa durch einen japanischen Volltreffer in seinen Unterstand.

http://de.wikipedia.org/wiki/Simon_B._Buckner_junior

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Re:Welche Generäle fielen im Kampf (alliierte und eigene)
« Antwort #24 am: 30.09.09 (13:00) »
Mal noch etwas zu dem am Anfang dieses Threads Genanntem. Es handelt sich dabei um US-Major General Maurice Rose.

Er fiel am 30. / 31. März 1945 in Paderborn. Er dürfte der letzte amerikanische General gewesen sein, der in Europa bei Kampfhandlungen ums Leben kam, oder zumindest einer der letzten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Maurice_Rose

Zitat
Während des alliierten Vorstoßes im Rheingebiet stieß er mit seinen Truppen am 6. März 1945 nach Köln vor, überquerte dann den Rhein und rückte Richtung Paderborn vor. Er war am Abend des 30. März auf einer Aufklärungsfahrt um den restlichen Weg nach Paderborn auszukundschaften, als vier Tiger-Panzer der aus Ausbildungs- und Ersatzeinheiten gebildeten SS-Panzerbrigade "Westfalen" plötzlich auf der Straße auftauchten. Rose wies den Fahrer seines Jeeps an, in schnellem Tempo an den Panzern vorbeizufahren. Sein Jeep wurde abgedrängt und durch einen Baum zum Halten gebracht. Rose, sein Adjutant und sein Fahrer stiegen aus dem Jeep, um sich einem deutschem Panzerkommandanten zu ergeben, der sie aus dem Turmluk seines Panzers dazu aufforderte. Als Rose zu seiner Pistole griff, um sie aus dem Holster zu nehmen oder mit dem Holster zu entfernen, erschoss ihn der deutsche Soldat . Er durchlebte möglicherweise noch die Nacht, da manche Quellen den 31. März als Datum seines Totes angeben. Eine Untersuchung stellte später fest, dass Rose nicht das Opfer einer Gräueltat war.

Als Reaktion auf den Tod von General Rose ermordeten seine Truppen in den darauffolgenden Tagen über 100 deutsche Kriegsgefangene in der Nähe des Waldparks "Haxtergrund". Zum Gedenken an dieses Kriegsverbrechen wurde dort 2002 ein Gedenkstein aufgestellt .


In der deutschen Presse wurde der Tod von Rose propagandistisch verwertet:

"Der jüdische USA-General Maurice Rose, der Sohn eines Neuyorker Rabbiners, wurde in Paderborn erschossen. Von den Tätern fehlt jede Spur, man nimmt an, daß er von der Wehrwolgbewegung liquidiert worden ist, wird aus Washington berichtet. Es ist nur bekannt, daß er von einer Gruppe deutscher Zivilisten gestellt und von einem der Männer mit fünf Schüssen niedergestreckt wurde.
..."

 

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