@Richtschütze
Stell erstmal das Bier weg und kommt wieder auf ein normales Diskussions-Level runter....gegenseitiges anmaulen und verbale Entgleisungen führen zu keinem Ergebniss.
Die Alliierten setzten wie gesagt auch ausländische Piloten ein, genau wie Deutschland.
Als Buchempfehlungen:
An deutscher Seite - Internationale Freiwillige von Wehrmacht und Waffen-SS - Autor: Hans Werner Neulen
Universitat Verlag - 518 Seiten
ISBN: 3800410699
Am Himmel Europas - Autor: Hans Werner Neulen
Universitas Verlag - 388 Seiten, 70 s/w-Fotos
ISBN: 3800413663
Das die Engländer kurz vor einer kastrophalen Situation standen ist unbestritten, aber sie kamen nie in diese Situation weil sie ihre Taktik änderten. Das verschaffte den Engländern Luft ihre Jagdwaffe zu reorganisieren und neu auszurüsten.
Danach gelang es der Luftwaffe nicht mehr ihr Ziel, der Zerschlagung des Fighter Command, zu verwirklichen.
Also somit war die Luftschlacht um England gescheitert und die Chance Großbritannien als Gegner auszuschalten für immer vertan.
Eine deutsche Invasion hätte sicher Erfolge erzielt, aber der Faktor der britischen Home Fleet und ihrer Übersee-Geschwader sollte nicht ausser acht gelassen werden.
Den die britische Seemacht war gewaltig...und ich denke auch ohne fremde Hilfe hätten diese Einheiten relativ viel Unheil anrichten können. Sei es im Landziel-Beschuss oder im Angriff auf die Invasionsflotte und deren Versorgungseinheiten.
Dazu mal ein Zitat aus dem Marine-Forum:
...
Zu den konkreten Vorbereitungen:
Luftwaffe und Kriegsmarine hielten den Seelöwen für riskant und unnötig. Im Falle der Luftwaffe führte das dazu gar nicht erst dafür zu planen. So wie die Luftwaffe überzeugt war den Handelskrieg gegen England im Wesentlichen allein führen zu können, so war man dort überzeugt, dass man England friedensbereit bomben könne. Seelöwe war mehr ein Notnagel, ein Gedankenexperiment. (Das hielt die Luftwaffe nicht davon ab einige Spielprojekte wie eigene Landungsfahrzeuge anzuleiern oder Ende September (!) 194o als Heer und Marine den Seelöwen bereits eingeschläfert hatten detailierte Ausführungsbestimmungen für eben diesen Seelöwen zu erarbeiten.)
Die Kriegsmarine hingegen traff alle notwendigen Vorbereitungen auch wenn sie eigentlich um’s Verrecken nicht wollte und das alles irrsinnig riskant fand. Es wurde Schiffsraum kalkuliert und zusammengezogen. Das traf die Deutsche Wirtschaft entschieden hart. Besonders der Handel mit Skandinavien lit sehr unter dem Requirieren von Dampfern. Auch die Versorgung von Grossstädten mit Kohle und Lebensmitteln stellte ein Problem dar, mit der Mehrzahl der Flussleichter an der Kanalküste. Besondere Sorgen bereitete die nahende Erntezeit. Viele Lebensmittel wurden über Flüsse und Kanäle transportiert.
Mögen tat die Seekriegsleitung das alles nicht. Man analysierte und bewertete die Lage mit einem bei der Deutsche Seekriegsleitung ungewohnten Realismus. Es sei nahezu unmöglich die Seiten des Landungsbereiches gegen Einbrüche der Royal Navy aus der Themsemündung und aus dem Raum Portsmouth zu sichern. Minenfelder, so beeindruckend sie auf dem Papier aussähen könnten je nach Tiede überlaufen werden. Gute Eigensicherung und draufgängerische Kommandanten sollten mehr als 7o% einer Zerstörerflottille den Durchbruch durch die maximal machbaren Deutschen Minensperren erlauben!
Die Luftherrschaft im Landungsraum sei absolute Voraussetzung aber Luftangriffe gegen bewegte Seeziele seinen auch dann noch unzuverlässig. (Das Unternehmen Cerberus, bei dem zeitweilig rund 5oo Flugzeuge beider Seiten versuchten nahezu wahllos gegnerische und eigene Schiffe zu versenken, machte später deutlich wie unsicher Erkennung und Versenkung selbst ungepanzerter Einheiten aus der Luft ist.) Es sei nicht als gegeben anzunehmen, dass alle durchbrechenden Schiffe dauerhaft abgefangen werden könnten
Damit aber war für die Kriegsmarine klar, dass man im Landungsraum mit frei operierenden Englischen Zerstörern zu rechne habe. Schlecht! Sehr, sehr schlecht!
Die Strasse von Dover hoffte man mit Seezielartillerie von Land aus decken zu können. Aber – so die Einsicht der Skl – sicher sei auch das nicht.
...
So – das ganze war eine etwas ausgeuferte Buchbesprechung zu:
Karl Klee “Das Unternehmen Seelöwe” (3oo Seiten) und “Dokumente zum Unternehmen Seelöwe” (45o Seiten).
Braucht man den zweiten Band? Ich ja! Da stehen aber wirklich ‘nur’ über rund 45o Seiten Auszüge aus den Kriegstagebüchern der Abteilung Landesverteidigung der Wehrmacht, des OKW, Generalobers Halders und anderer drin. Da sind die massgeblichen Originalbefehle zur Vorbereitung abgedruckt, die Denkschriften von Jodl und der Seekriegsleitung zum Seelöwen und so dit un’ dat. So lässt sich der sich anbahnende Sinneswandel gegenüber der Rolle Russlands richtig schön nachvollziehen. Man erfährt viel über die kleinen Probleme, die Haken und Ösen bei so einem Grossunternehmen. Viele Querelen werden sehr viel deutlicher in internen Papieren der drei Teilstreitkräfte. Wenn man’s mag ...
Dazugekommen sind für meinen Text einzelne Informationen aus:
David Isby “The Luftwaffe and the War at Sea, 1939-1945: As Seen by Officers of the Kriegsmarine and Luftwaffe”
Vater und Sohn Bennett “Hitler's Admirals”
Jak P.Mallmann Showell “Fuehrer Conferences on Naval Affairs”
oder
Wagner Gerhard “Lagevorträge des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine vor Hitler 1939 – 1945” (gleicher Inhalt, etwas weniger zusätzliche Dokumente als Showell.)
Salewski “Seekriegsleitung I und III”
Eric Grove “German Capital Ships and Raiders in World War II; Vol2 Scharnhorst to Tirpitz”
Und aus diversen Artikeln:
John P. Campbell “A British Plan to Invade England, 1941” in ‘Journal of Military History’, Vol. 58, No.4, 663-684
Joseph A. Maiolo “The Knockout Blow against the Import System: Admiralty Expectations of Nazi Germany’s Naval Strategy 1934 – 1939” in ‘Historical Research’ Vol. 72, No.178, 2o2-228
Martin van Creveld “25 October 194o: A Historical Puzzle” in ‘Journal of Contemporary History’, Vol. 6, No.3, 87-96
Andreas Hillgruber “England’s Place in Hitler’s Plans for World Domination” in ‘Journal of Contemporary History’, Vol. 9, No.1, 5-22
Edward Rose & Dierk Willig “Specialist Maps Prepared by German Military Geologists for Operation Sealion: the Invasion of England Scheduled for September 194o” in ‘The Catographic Journal’, Vol. 41, No.1, 13-35
Alan F. Wilt “Shark and Harpoon: German Cover Operations Against Great Britain in 1941” in ‘Military Affairs’, Vol. 38, No.1, 1-4
P.G. Lachlan “The German Invasion Plan; Operation Sealion”, in ‘Royal United Service Institution, Journal’ Vol: 92, 541-548
H.A. De Weerd “Hitler’s Plans for Invading Britain” in ‘Military Affairs’, Vol. 12, No.3, 142-148
John Farquarson “After Sealion: A German Channel Tunnel?” in ‘Journal of Contemporary History’, Vol. 25, No.4, 4o9-431
So – das sollten so die massgeblichen Quellen gewesen sein, die ich genutzt hab.
Also wie erwähnt hätte die britische Marine einen gewaltigen Faktor gestellt, denn auf diesem Gebiet waren die Briten Deutschland leider massiv überlegen.
Hätte der Gröfaz die Invasion durchgeboxt wäre das sicher in einem Desaster geendet und der Krieg hätte wirklich schon zeitig vorbei sein können.
Und wenn du von einem "Präventivkrieg"
gegen Stalin sprichst, dann sollte man vielleicht auch bedenken das sich Stalin einen entblössten deutschen Rücken vielleicht nicht hätte entgehen lassen.