Der Krieg war zwar für die meisten deutschen Soldaten "offiziell" mit dem 8.Mai 45 beendet ... Freiheit gab es für sie aber nicht.
Na, was hätten die Allies denn deiner Meinung nach tun sollen, die Millionen deutschen Soldaten vielleicht noch bewaffnet rumrennen lassen?
Nun ... von "bewaffnet herumlaufen lassen" war in meinem Text aber noch nicht einmal im Ansatz die Rede.
Ich geb dir ein (hoffe ich) gutes Beispiel, um meinen Kommentar vielleicht etwas verständlicher zu machen:
Lies dir doch einmal das Ende des Ersten Weltkriegs über die Verlierer-Nation Deutschland und seiner Soldaten einmal genauer durch.
Wurden damals die deutschen Soldaten auch hinter Zäunen wie Vieh gehalten, zur Zwangsarbeit verurteilt oder in Gulags verschickt ?
... und Deutschland komplett zerstückelt, besetzt und vom kleinsten Betrieb bis zum größten Konzern (+ deren Patente) ausgeraubt ?
Kam dies alles AUCH am Endes des WKI vor ... und dieser Zustand hielt bei den Gefangenen sogar noch bis zu 10 Jahre lang an ?
Falls nicht, warum sollte dann der 8.Mai 1945 von irgend-einem
damals lebenden Deutschen als Befreiung empfunden werden ?
...
und um das Thema "Befreiung" ging es hier doch ausschließlich, oder nicht ?
Gegen die deutsche Zivilbevölkerung (vor allem in Osten) begann viel Leid erst damit, da jene (ohne Schutz!) zu Freiwild wurden.
"Befreiung" von Grundbesitz, Nutztieren ... und oftmals auch vom Leben <= der 8.Mai steht dafür als Beginn - und nicht als Ende.
Das ist zwar richtig und absolut bedauernswert, allerdings endeten zu diesem Zeitpunkt die Flächenbombardements, die bis dato ebenfalls viele Opfer forderten.
Aber jetzt fängt wahrscheinlich eine Diskussion an, welche Opfer denn besser gewesen wären.
Ich halte zwar auch nichts davon, diesen Tag als "Befreiungstag" hochzustilisieren, allerdings muß man immer daran denken, der Krieg hatte ein Ende, und damit auch der sinnlose Tod vieler deutscher und natürlich auch der alliierten Soldaten.
Hier irrst du leider in deinem Kommentar - zumindest wenn man den offiziellen Zahlen glauben darf -
da es bis Ende des WKII "nur" ca. 600.000 zivile Opfer in Deutschland durch Bomben zu beklagen waren.
Die Opfer der Vertreibungen - abgesehen davon, dass sämtliche Vertriebenen Opfer-in-ihrer-Seele waren - sind
allerdings mehr als
3 mal so hoch wie die der Bombenopfer angesiedelt - die meisten davon
nach Kriegsende.
Diese geschätzt ca. 2 Millionen von etwa 14 Millionen Deutschen, die auf der Flucht und bei den Vertreibungen umkamen,
waren zum Teil Ende 44 bzw. Anfang 1945 die ersten Opfer - über sie wurde aber vor allem in dem Zeitraum "hergefallen",
als keine deutschen Truppen mehr zu deren Schutz in jener Gegend waren, um deren Besitz, Leib und Leben zu schützen.
Kurz: Der Krieg war "militärisch" zu Ende - "ethnisch" begann dieser mMn erst
ab dem 8.Mai 1945 ... mit Millionen deutscher Opfer.
Über die Sinnlosigkeit dieser Opfer braucht man aber offensichtlich nicht zu reden, da jene i.d.R. wohl keiner Erwähnung wert sind.