Habe soeben "Zehn Jahre mit dem gelben Streifen" gelesen. Ein Buch von Volker Koop (nicht zu verweckseln mit dem allseits gechätzten Knopp), das über das Schicksal des ehemaligen Oberleutnants der NVA, Karl- Heinz Rutsch, berichtet!,
Von Anfang an musste ich mich vergewissernm dass das nicht meine Teilbiographie war.
Da stimmte tatsächlich FAST alles, man kann auch sagen: übereinstimmte Fast alles.
Wer etwas über die Stasiarbeit in Bezug mit Fahnenflüchtigen wissen will oder etwas über den Strafvollzug in Brandenburg, ist mit dem Buch bestens bedient. Dennoch gab es einige Punkte, denen ich so, wie sie dort geschildert wurden, nicht zustimmen konnte.
ZB. bin ich mir sicher, da es bei mir so war, dass Verhandlungen vor einem Militärgericht, IMMER in Uniform stattfanden! Bei mir war es so, dass ich eine Uniform der Stasi erhierlt- statt rot, mit rosa Schulerstückumrandung (man hatte nichts anderes) und es wegen meiner hellen Privatschuhe noch Knatsch gab, weil ja Schwarze zur Uniform angesagt waren.
Auch Mitgefangene von der Marine, erhielten eine Marineuniform, aber keiner trat vor das Militärgericht im ANZUG(Hochtzeitsanzug)!
Ganz klar und überzeugend ist auch nicht der Werdegang vom Mitläufer zum permanenten und konsequenten Regimegegner. War ich zB. bis zu meiner etwas fortgeschrittenen Wehrdienstzeit nicht. Zweifler, aber nicht Gegner!
Auch in der Beschreibung der Zustände in der StVA Brandenburg, unterscheiden sich unsere Erfahrungen, aber kaum grundsätzlich! Ich oder mein Mitgefangenen wurden NIE angeschrien und NIE Geschlagen - vom Hörensagen aber wusste ich und glaubte/glaube ich, dass es auch zu meiner Zeit ähnliches gab. Vor meiner Zeit massig!!!!!
Alles in allem, aber ein lesenswertes Buch, vor allem, wenn man selbst in Brandenburg war!