so hier die weiteren Infos zur Person.. alles aus dem Buch "Stalin dt. Agenten" von Arthur Boje:
Lager Krasnogorsk (eines von den dreien) ca. Mai 1943:
"Manchen Äußerungen ehemaliger Vorgesetzter wirkten naturgemäß destruktiv auf die Haltung einiger Offiziere und ließen erahnen, daß die geschlossene Haltung des Offizierskorps in der Gefangenschaft zu schwinden begann. Der damalige Oberst Czimatis scheute sich nicht, bei der russischen Lagerleitung den Antrag zu stellen, daß er aufgrund seiner letzten Dienststellung als Brigadeführer eigentlich zu der Rangklasse der Generale gehöre und damit auch in den Genuss der besseren Generalsverpflegung zu kommen wünsche. Sein Ansinnen wurde zwar nicht erfüllt, aber der Politische Kommissar Dr. Saweljew alias Sawelli, der Leiter der politischen Forschungsabteilung im Lager, wurde auf ihn aufmerksam. Sein Geltungsbedürfnis und seine von ihm bei jeder Gelegenheit erwähnte Tätigkeit im Stab Görings für den Vierjahresplan boten den Politischen Kommissaren genug Ansatzpunkte, in einer "Sonderbehandlung" zu unterziehen, die ihm dann später auch eine führende Rolle beim "Bund dt. Offiziere" eingebracht hat. Diese Sonderbehandlung fand in der Lubjanka statt, wohin er noch während unseres Aufenthaltes im Lager Krasnogorsk verbracht wurde und wo Dr. Saweljew die politische Bearbeitung der Personen durchführte, die er als geeignete Objekte für seine Tätigkeit erkannt hatte.
Lager 20 B 09.1944 - 02.1945:
"Initiator der Vorträge war der Vertrauensmann des Nationalkomitees im Lager, Oberst Czimatis, ein sehr intelligenter Mann, der sich als Freund des Politischen Kommissars Stern bezeichnete. Er sprach gerne und gut, in geschliffenem Stil, und erwies sich als ein guter Kommentator für die Sowjets. Man konnte ihn als Edelkommunisten bezeichnen, von seinen sowjetischen Freunden mit guter Kleidung ausgestattet und nie ohne Monokel anzutreffen. nach seiner Gefangenschaft wandte sich Czimatis wieder in den kapitalistischen Westen, wo er in der Industrie eine wichtige Stellung inne hatte.
Ein kommunistischer Grundsatz lautet: "Es kommt nicht darauf an, mit wem man zusammenarbeitet, sondern zu welchem Zweck man zusammengeht.". Nach dieser Devise hat Czimatis gehandelt. Sein Ziel war, so bald und so sicher wie möglich die Heimat wiederzusehen. Das hat er ja dann auch erreicht. Zu diesem Zweck hat er auch Aufsätze in der "Verräterzeitung" (Freies Deutschland) geschrieben. Sicherlich nicht ganz freiwillig, denn solche Veröffentlichungen waren für die russische Feindpropaganda ein Testfall für die Aufrichtigkeit der dem sowjetischen Regime gegenüber bewiesenen kommunistischen Gesinnung.