Autor Thema: Conny Meyer: Wie wahr muss Erinnerung sein?  (Gelesen 2864 mal)

Niwre

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Conny Meyer: Wie wahr muss Erinnerung sein?
« am: 01.04.06 (19:16) »
Der naechste Fall:

Wie wahr muss Erinnerung sein?

Zitat
Es ist bekannt, dass ehemalige KZ- Häftlinge sich immer wieder an Dinge erinnern, die unmöglich sind, sich niemals zugetragen haben. So könnte es sich bei Conny Hannes Meyers Autobiografie auch verhalten. Es gibt aber Indizien, dass es sich nicht bloß um eine Fehlerinnerung handelt, sondern dass Meyers Kindheit im KZ fiktiv ist und kein Tatsachenbericht. [...]

merlin61

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Re: Conny Meyer: Wie wahr muss Erinnerung sein?
« Antwort #1 am: 01.04.06 (22:33) »
Im Gegensatz zu C. Meyer, waren die nachfolgenden - mehr oder weniger - bekannten Personen (laut eigenen Angaben?) u.a. in Auschwitz:
(Da ich die Quelle nicht überprüfen kann, schaue man dazu am besten in deren Biografie - falls eine solche von oder über sie verfasst wurde.)



- Der österreichischen Juden und Linkssozialisten Benedikt Kautsky - Er verbrachte sieben Jahre in Lagern: Dachau, Buchenwald, Auschwitz und nochmals Buchenwald.
Nach dem Krieg schrieb er sein Buch: "Teufel und Verdammte". Seine Mutter starb als achtzigjährige im Dezember 1944 in Birkenau.

- Otto Frank und seine Töchter Anne und Margot. 
   Anne und Margot wurden nach Belsen deportiert, wo sie anfang 1945 starben, vermutlich an Fleckfieber(?).
   Otto Frank starb als alter Mann in der Schweiz.


- Leon Blum, Führer der Volksfrontregierung im Vorkriegsfrankreich.

- Simone Veil, spätere Präsidentin des Europaparlaments.

- Henri Krasucki, später Nummer zwei der französischen Gewerkschaft CGT.

- Marie - Claude Vaillant - Couturier, später Mitglied des ZK der KP Frankreichs.

- Jozef Cyrankiewicz, später polnischer Ministerpräsident.

- Dov Shilanski und Sheevach Weiss, früherer und heutiger(?) Vorsitzender der Knesseth.

- Georges Charpak, Nobelpreisträger für Physik 1992.

- Roman Polanski, Filmregisseur (Rosemary's Baby).

- Leo Baeck, bedeutender Rabbiner und Philosoph.

- Ernest Mandel trotzkistischer Chefdenker.

- Jean Amery, Philosoph.

- Samuel Pisar, französischer Schriftsteller.

- Jurek Becker, deutscher Schriftsteller.

- Erik Blumenfeld, CDU - Politiker.

- Hermann Axen, SED - Politiker.

- Paul Celan, Lyriker ( "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland ").

- Simon Wiesenthal, "Nazijäger".

- Ephraim Kishon, Satiriker.

- Heinz Galinski und Ignatz Bubis, ehemalige Vorsitzende des Zentralrats der deutschen Juden.

- Georges Wellers und Schmul Krakowski, beide Co-Autoren des Sammelbandes: "Nationalsozialistische Massentötungen durch Giftgas".

... und Elie Wiesel.
Optimismus ist ein Mangel an Information.
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.

Tobias

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Re: Conny Meyer: Wie wahr muss Erinnerung sein?
« Antwort #2 am: 02.04.06 (00:41) »
Ich seh das nicht so eng. Ist halt schnell gemachtes Geld, seine Geschichte etwas ausschmücken und dann hats sich. Wer weiß schon, ob die niedergeschriebenen Kriegserlebnisse jedes Landsers so wahr sind. Problematisch wirds wenn man sich auf solche "Tatsachen"berichte stützt. Aber der DÖW ist ja für einseitige Geschichtsauslegung bekannt - oder berüchtigt. Wie mans sehen will.

Ist Wiesels Geschichte nicht auch so eine nicht ganz astreine? Oder teilweis?! Soweit ich mich erinnern kann, waren ja auch in Wiesenthals Erzählungen Fehler und Widersprüche. Weiß da jemand was genaueres.

Ronny22

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Re: Conny Meyer: Wie wahr muss Erinnerung sein?
« Antwort #3 am: 02.04.06 (18:46) »
Wer weiß schon, ob die niedergeschriebenen Kriegserlebnisse jedes Landsers so wahr sind.

Siehe die Abenteur des Frithjof-Elmo Porsch....  ;D
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