Autor Thema: Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?  (Gelesen 29446 mal)

waldi44

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Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
« Antwort #60 am: 05.04.10 (10:41) »
Danke für den Hinweis @IM!
Da kann man ja wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln und sich Wundern, warum "Altweibersommer" noch immer "Altweibersommer" heisst.

"In diesem Jahr sollten die «Zehn kleinen Negerlein” in Hannover als Theaterstück aufgeführt werden. Ein Verein namens »African Action” monierte den Titel, was zunächst höchstens die immer dankbaren Medien interessiert hätte. Aber genannter Verein alarmierte die «Antidiskriminierungsstelle”, die es in der niedersächsischen Landeshauptstadt gibt.

Mit deutscher Gründlichkeit nahm sie ihre Arbeit auf, informierte die erstaunten Christie-Erben in London (wo sich bisher offenbar kein Protest erhoben hatte) und ließ nicht eher locker, bis diese einem Neutitel für Deutschland zustimmten. Weil man schon einmal dabei war, erweiterte man diese Zustimmung auf die Neuauflage des Buches, das seither ebenfalls »Und dann gabs keines mehr” heißt. Leider konnte man handlungsintegrale Elemente wie «Nigger Island”, den Ort des Geschehens, nicht politisch korrigieren. Auch das alte Kinderlied »Zehn kleine Negerlein” muss mehrfach Erwähnung finden. Deshalb gibt’s einleitend vorsorglich eine weitschweifige Entschuldigung an möglicherweise weiterhin erregte Zeitgenossen. Und so ist diese Welt wieder ein besserer Ort geworden …"


http://www.krimi-couch.de/krimis/agatha-christie-zehn-kleine-negerlein.html

Vielleicht sollte man ja auch mal über den Begriff Deutschland nachdenken, wo dieser doch so belastet ist ::)....

Wolfshund

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Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
« Antwort #61 am: 06.04.10 (19:30) »
Vielleicht wurde das noch nicht erwähnt hier:

Den Begriff Sinti und Roma hat man ausschließlich nur in Deutschland in die Medienkultur eingeführt, woanders in der Welt sind es nachwievor Zigeuner in den Medien. Außerdem ist der Begriff selbst Nonsens, weil Sinti eine Untergruppe der Roma ist. Das ist so sinnvoll wie die Aufzählung Schwaben und Deutsche...
Zudem gibt es Zigeuner, die nichts mit Sinti und Roma gemein haben und deshalb sich von diesem Begriff vereinnahmt und diskriminiert fühlen.


1956 gab es ein Entschädigungsurteil des Bundesgerichtshofs, daß so formuliert wurde: " Die Zigeuner neigen zur Kriminalität, besonders zu Diebstählen und Betrügereien. Es  fehlen ihnen vielfach die sittlichen Antriebe zur Achtung vor fremden Eigentum, weil ihnen wie primitiven Urmenschen ein ungehemmter Okkupationstrieb eigen ist."
Vorsicht bissig!

IM

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Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
« Antwort #62 am: 09.05.10 (16:01) »
Nun stehen auch "Tim und Struppi" vor Gericht, ...

Zitat
Ein Kongolese, der in Brüssel lebt, sieht sich und seine Nation durch einen Comic rassistisch verunglimpft.

...


Wenn es nach Mbutu Mondondo ginge, dann würde der Hergé-Comic allerdings fortan in den Giftschrank gesperrt. Der Kongolese, der in Brüssel lebt, sieht sich und seine Nation durch den 70 Jahre alten Comic rassistisch verunglimpft. In einem Zivilverfahren gegen Hergés Nachlassverwalter Moulinsart wurde in dieser Woche erstmals verhandelt. Der Anwalt des Verlags hat allerdings gleich zu verstehen gegeben, dass sein Haus nicht daran denkt, sich einer aus dem Ruder gelaufenen Political Correctness zu beugen.

Quellen:
http://www.ksta.de/html/artikel/1270457806388.shtml

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/Kongolese-bringt-Tim-Struppi-vor-Gericht_aid_852770.html

steffen04

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Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
« Antwort #63 am: 09.05.10 (18:46) »
Nun stehen auch "Tim und Struppi" vor Gericht, ...

Zitat
Ein Kongolese, der in Brüssel lebt, sieht sich und seine Nation durch einen Comic rassistisch verunglimpft.

...


Wenn es nach Mbutu Mondondo ginge, dann würde der Hergé-Comic allerdings fortan in den Giftschrank gesperrt. Der Kongolese, der in Brüssel lebt, sieht sich und seine Nation durch den 70 Jahre alten Comic rassistisch verunglimpft. In einem Zivilverfahren gegen Hergés Nachlassverwalter Moulinsart wurde in dieser Woche erstmals verhandelt. Der Anwalt des Verlags hat allerdings gleich zu verstehen gegeben, dass sein Haus nicht daran denkt, sich einer aus dem Ruder gelaufenen Political Correctness zu beugen.

Quellen:
http://www.ksta.de/html/artikel/1270457806388.shtml

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/Kongolese-bringt-Tim-Struppi-vor-Gericht_aid_852770.html

Das Heft ist aber auch der Hammer. Unvergessen die Sequenz, als Tim einen Schimpansen abknallt, ihm das Fell abzieht um sich damit zu verkleiden

Oder der Gazellenmassenmord....

Kann man sich so heute in einem Comic nicht mehr so recht vorstellen

Amselfeld

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Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
« Antwort #64 am: 09.05.10 (20:18) »
Zitat
Die Klage schadete dem Comic in keinster Weise. Das Buch schnellte von Platz 4343 auf fünf der Bestseller-Liste des Buchversandes Amazon.

Ob der Kongolese ....oh man so ein doofes Wort, weil ein Fluß nicht lesen kann...also noch mal neu: Ob der Kongomann, oder der Mann aus dem Kongo jetzt einen Scheck von diesem Verlag bekommt? Bessere PR geht ja nicht, wenn man sogenanntes Grenzwertiges vermarkten will. Am besten forstet man jetzt alle Comic Serien durch, wo besonders zwei Vornamen vorkommen. Da fällt mir Tom und Jerry ein, oder Fix und Foxy. Rod und Tod von den Simpsons sind auch nicht ohne in einer Zeit wo die Kirche in der Krise ist. Asterix ist wohl auch rassistisch, wo die bretonisch-keltische Rasse gegen die Rasse der Römer kämpft...

Ernst15

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Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
« Antwort #65 am: 10.06.10 (22:38) »
1956 gab es ein Entschädigungsurteil des Bundesgerichtshofs, daß so formuliert wurde: " Die Zigeuner neigen zur Kriminalität, besonders zu Diebstählen und Betrügereien. Es  fehlen ihnen vielfach die sittlichen Antriebe zur Achtung vor fremden Eigentum, weil ihnen wie primitiven Urmenschen ein ungehemmter Okkupationstrieb eigen ist."

Und da schämt man sich, heute in der Pommesbude ein Zigeunerschnitzel zu bestellen, aus Angst nicht pc zu sein. ;D