Forum für deutsche Militärgeschichte

Interna => offener Themenraum => Thema gestartet von: waldi44 am 16.12.09 (00:02)

Titel: Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 16.12.09 (00:02)
Habe gerade etwas über die Vernichtung der Zigeuner im 3. Reich gelesen und da kam mir doch spontan der Gedanke: Woher kommen die Begriffe "Sinti" und "Roma"? Klar könnte ich Googeln, aber dann brauchten wir keine Foren mehr- egal welche ::) und ist der Begriff Zigeuner eine Beleidigung? Das trifft auch auf den Begriff "Jude" zu. Muss es korrekt Israelit heissen, auch wenn der Betreffende mit Israel zB. nichts am Hut hat?
Für Afrikaner gilt was?
Nordafrikaner sind keine "Schwarzen", weisse Südafrikaner aber dennoch Afrikaner und Afrikaner keine Moren? Sind Schlitzaugen Asiaten oder nur Chinesen/Japaner/Koreaner/Vietnamesen? Inder sind keine Schlitzaugen aber Asiaten....
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 16.12.09 (02:33)
Habe gerade etwas über die Vernichtung der Zigeuner im 3. Reich gelesen und da kam mir doch spontan der Gedanke: Woher kommen die Begriffe "Sinti" und "Roma"? Klar könnte ich Googeln, aber dann brauchten wir keine Foren mehr- egal welche ::) und ist der Begriff Zigeuner eine Beleidigung? Das trifft auch auf den Begriff "Jude" zu. Muss es korrekt Israelit heissen, auch wenn der Betreffende mit Israel zB. nichts am Hut hat?
Für Afrikaner gilt was?
Nordafrikaner sind keine "Schwarzen", weisse Südafrikaner aber dennoch Afrikaner und Afrikaner keine Moren? Sind Schlitzaugen Asiaten oder nur Chinesen/Japaner/Koreaner/Vietnamesen? Inder sind keine Schlitzaugen aber Asiaten....
Da fragst du was, Waldi. Teils kann ich helfen.
Sinti sollten ursprünglich aus Sindh kommen (irgendwo in Pakistan). Bei Roma hab ich keine Ahnung. Jude und Israeliten sind nicht identisch. Ursprünglich gab es die 12  Stämme Israels. Als das Reich zerriß, kamen da zwei Reiche. Das eine enthielt 10 und das andere zwei Stämme. Bei den letzten war der Stamm Juda (+ Levi??). Die zehn Stämme wurden schon eher weggeführt und wo die geblieben sind, weiß man nicht. Zurzeit könnte man also reden über Abkömmlingen Judas.

«Schlitzaugen» sind Menschen die zur mongoloide Rasse gehören. Die haben eine Falte bei der Auge, wodurch es scheint, ob sie Schlitzaugen haben. Bei älteren «Weißen» scheint es aber oft, ob sie auch Schlitzaugen haben. Da ist die Haut nicht mehr elastisch.
Inder gehören nicht zur mongoloide Rasse. Wie das heute heißt, weiß ich nicht genau (Terminologie ändert zu schnell und zu oft   >:( ), aber sie zähl(t)en zur Indo-Germanische Rasse.

Moren waren m.E. die Araber, die im Mittelalter in Spanien lebten, obwohl man später die Bevölkerung von NW-Afrika auch so nannte.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: GR162 am 16.12.09 (07:52)
Also bei der Bezeichnung Jude würde ich mal sagen, das Jude bzw. jüdisch eine Bezeichnung der Galubensrichtung ist und nichts mit der Nationalitaet oder Herkunft zu tun hat.

In Israel leben Israelis,diese sind (nicht alle) jüdischen Glaubens also Juden.

In Amerika leben Amerikaner auch teilw. jüdischen Glaubens.

Jude ist für mich eine Bezeichnung wie Christ oder Moslem,Hindu etc. und hat nichts mit der Herkunft oder Nationalitaet zu tun.

Für Menschen dunkler bzw. schwarzer Hautfarbe habe ich es so gelernt das man wohl politisch korrekt einfach Farbige dazu sagt. In Amiland sagen die glaube ich black People also schwarze Menschen.

Ich denke der ganze politisch korrekte Mist ist eh Unsinn die Betroffenen sehen es oftmal relativ gelassen.Es kommt ja immer auf den Kontext an in dem eine Begrifflichkeit verwendet wird.

Man sollte natürlich Schimpfworte wie Nigger oder Schlitzaugen nicht verwenden das versteht sich ja von selbst.

Inder sind für mich Inder und Menschen mit "Schlitzaugen" (oder sagt man Mongolischer/Asiatischer Augenpartie ?) sind allgem.Asiaten.

Ich denke man muss unterscheiden zwischen Begrifflichkeiten die sich auf:

die Hautfarbe
das Herkunftsland
den Menschentypus eines Kontinents
Anatomische Merkmale
den Glauben

beziehen. 

Das ganze ist natürlich kombinierbar und da muss man selber schauen wie man es rüberbringt das jeder Bescheid weis was man nun meint.

Wie wäre es mit einem farbigen Chinesen jüdischen Glaubens so als Beispiel ?

Gruss Sascha

Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Richtschuetze am 16.12.09 (08:09)
Zitat
und ist der Begriff Zigeuner eine Beleidigung

Mir hat vor Jahren ein "Zigeuner" erklärt das eben dieses Wort "Herrum-Ziehender-Gauner" bedeutet!  :) 

Ich habe bei Ihm ein Auto gekauft (privat) und am Telefon nicht vorher gewußt wenn ich da vor mir habe! (Er sprach richtigen in der Gegend bekannten Dialekt  ;D ) ´

Als ich dann bei Ihm war, muß ich wohl komisch aus der Wäsche geschaut haben, darauf kamen wir ins Gespräch!!
Was soll ich sagen das Auto war super!! Sehr Gastfreundlich und er hatte hübsche Töchter!!!! :D

Gruss
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Michael 60 am 16.12.09 (15:29)
Ich habe mal zu der"reisenden ethnischen Minderheit" Sinti/Roma gesagt. Da meinte der Chef zu mir, wir sind Zigeuner!
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 16.12.09 (21:59)
Hallo,
.Das Wort Zigeuner wird von einigen Z. Verbaenden inzwischen abgelehnt,nicht so von der Vorsitzenden der Sinti Allianz Natascha Winter und natuerlich auch nicht von vielen Anderen.Die Zigeuner bezeichnen sich selbst als Sinti wobei es tatsaechlich auch vorkommt,das sie sich auch als" Mir sin doch arme Zigeiner" bezeichnen,im Gespraech mit Gadje,den Nichtzigeunern. Moechten eigentlich nicht das dieses Wort Sinti oder die Bezeichnung zum allgemeinen Gebrauch verunstaltet wird.Die heute oft verwendete Bezeichnung RomaundSinti,als eine zusammengehoerende Einheit, ist zwar ein in die Mode gekommenes Wort,aber sachlich unrichtig,weil sich z.B. die Sinte dagegen verwahren und es ausserdem 2 versch. Staemme sind,mit eigenen Traditionen,Kulturen und einer voneinander abweichenden Sprache.Zwar z.T. fuer beide zu verstehen,aber eben nur zum Teil,wenn auch aehnlich.Die neuste speziell von Behoerden und Polizei
gebrauchte Bezeichnung ist"Reisende ethnische Minderheit" oder auch nichtsesshafte ethnische Minderheit",um weder
Zigeuner noch RomaundSinti zu gebrauchen,welches angeblich nicht der politischen Corectness entspricht.
Die Provinz Sindh liegt nicht in Packistan sondern in Centralindien.Es ist zwar richtig,das die Zigeuner aus dieser Ecke der Welt stammen,aber nicht nur die Sinti sondern auch die Roma und alle ihnen zugehoerigen Clans und Grossfamilien.
Auf keinen Fall bedeutet das Wort Zigeuner ziehende Gauner.Das ist ein deutsche Verballhornung des Wortes,das sich aber in den Koepfen der Leute irgendwie festgesetzt. In vielen anderen Sprachen werden diese Menschen so
aehnlich bezeichnet.Sei es Zingara,Ziganski,Cikani oder aehnlich.Im spanischen Gitanos und in franzoesisch Gitán.Urspruenglich stammt dieses Wort aus dem Altgriechieschen und lautete Ashikani oder Aziganoi und bedeutete damals etwa so viel,wie:" Die sich nicht beruehren lassen" Also unberuehrbar im umgekehrten Sinne.Es ,das Wort,kam dann ins Latein und lautete jetzt: "Ziganorum"plural und "Zigawner" singular,allerdings gibt es auch hier versch. Schreibweisen.
Die Sprache kommt aus dem Sanskrit und hat noch heute,viele viele Worte,die der modernen indischen Umgangssprache,dem Hindi  oder Sindhi,sowie dem Urdu entsprechen.In der Hauptsache Haupt - und Eigenschaftsworte
sowie Zahlworte.z.B. Wasser -Paní- , Hunger - Bukh-, Schwarz-Kahlo-,Haar-Baal-, Feuer- Jakh-,Mund- Mui-, Nase-Nakh-,
Eins-jekh-,zwei- dui-, drei- thrin-, in Hindi, ekh,do thin und vieles mehr.Wie gesagt es gibt aber einige Haupt und Nebendialekte,die stark voneinander abweichen,wobei allerdings die oben angefuehrten Worte,meist sehr aehnlich sind.
Romm  ist nicht nur Stammesbezeichnung sondern heisst auch Mann,oder wird in Verbindung mit vielen anderen Worten gebraucht die Kultur oder Tradition ausdruecken,Romano Jakh,Zigeunerfeuer.romano kowa,Zigeuner Sitten oder Moden,
romano Chal,Zigeuner Essen,romano baschepén,Zigeuner Folklore(Tanz Musik)
Hoffe ich konnte ein klein wenig zu diesem interessanten Thema beitragen. Koennte aber noch viel mehr dazu berichten.
Alarich
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 16.12.09 (23:58)
Donnerwetter, DAS nenn ich eine fundierte Erklärung :D! Dass Sinti von der indischen Privinz Sinth stammt wusste ich nicht, dass mit der Verballhornung war klar ;D!
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Richtschuetze am 17.12.09 (06:15)
@Alarich gute Erklärung!!  ;)
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 17.12.09 (11:59)
Die Provinz Sindh liegt nicht in Packistan sondern in Centralindien.
Was ist die Wert Deiner ganzen Erzählung? Wenn sie schon eine so leicht zu bestreiten Fehler enthält?

Ich schrieb eher
Zitat
Sinti sollten ursprünglich aus Sindh kommen (irgendwo in Pakistan)

Laut Wiki:
Zitat
Der Sindh ist eine von vier pakistanischen Provinzen.
Der Hauptstadt ist Karatschi. Einer, der auch nur einige Ahnung von Geographie hat, weiß, wo Karatschi liegt.
Dennoch, ich werde eine Karte hinzufügen, worauf die Provinz Sindh angegeben wird.

(https://forum.balsi.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fcommons%2Fe%2Feb%2FPakistanSindh.png&hash=a15066a6677b8175c640afb72181e944662eaabc)
Karte von Pakistan
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 17.12.09 (22:14)
Hallo Nomen,
wo Du recht hast, hast Du recht.Die Provinz Sindh oder auch nur Sind, liegt im heutigen Packistan.Entschuldige bitte das Versehen.Deshalb ist es aber nicht noetig,den Wert meiner Aussage in Frage zu stellen.
Da die Zigeuner nicht nur aus Sindh stammen,sondern auch aus  dem benachbarten  Rajastan auf der indischen Seite,zumal sie ca. 1000 Jahren vor der erst im letzten Jahrhundert erfolgten Teilung des Subkontinents in Indien und Packistan,ihr Ur-Heimatland verliessen, ist mir dieser Fehler unterlaufen.Karatchi in Packistans habe ich weder erwaehnt noch irgendwann in Frage gestellt.Die heutigen Zigeuner verliessen ihr Land im 11 Jahrhundert,nachdem Mahmoud al Chazni ein afghanischer Koenig und Despot in nur 27 Jahren(1000 -1027) ihr Land ca. 18 mal blutig heimgesucht hatte.
Vo da an begann die Wanderung und Suche nach einer neuen Heimat der Zigeuner ueber einen Nord-und einen Suedwanderweg bis hinein nach Europa.1348 die ersten Zigeuner in Macedonien,1361 die erste Meldung von ihrem
Auftauchen in Dubrovnik,1378 erschienen sie in Zagreb.Dann ihr erstes behoerdlich beglaubigtes Erscheinen in der deutschen Stadt Hildesheim,Han.im Jahre 1407,dieses Auftauchen wurde beglaubigt durch eine ,noch heute in den Archiven der Stadt Hildesheim ruhenden Eichamtsrechnung.Kann dort besichtigt werden.Ihre weitere Verbreitung,in ganz Europa und Suedeuropa ging dann rasch vonstatten.Zeitgleich mit ihrem Erscheinen ging auch eine Diskriminierungs und Vernichtungswelle durch die Laender.In vielen Laendern und Fuerstentuemer wurden die Zigeuner fuer Vogelfrei erklaert und es wurden Kopfpraemien fuer jeden toten Z. ausgesetzt.In Rumaenien wurden sie beispielsweise noch bis 1876
als Kettensklaven gehalten.Trotzdem und seltsamerweise ist Rumaenien heute das Land mit den meisten(ca.2,5Millionen) Zigeunern in Europa.  Lange vor Hitler ,im Jahre 1905 schrieb schon der Regierungsrat Alfred Dillmann beim koeniglich bayrischen Justizministerium,sein " Zigeunerbuch" in dem er ausfuehrte Zigeuner sind Ungeziefer und muessten vernichtet werden.Und so ging es weiter bis in die heutige Zeit. Die Methoden sind subtiler aber der gleich Rassismus ist geblieben.Zwar gibt es heute,die IRU,International Romani Union,mit Beobachterstatus in der UN,es gibt einige wenige
Abgeordnete im Europaparlament,aber das gleiche Misstrauen und der gleiche Hass ist bei Vielen latent vorhanden wenn es um Zigeuner geht.

Ladsho Kretshuno thai jeck shukar devleskro Ratt
But Baxt,thai sastimos ano nevo Bersh

Frohe Weinacht und eine schoene heilige Nacht
Viel Glueck und Gesundheit im neuen Jahr

Alarich

Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 17.12.09 (23:15)
Pakistan entstand erst 1947 :o!
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 17.12.09 (23:33)
Karatchi als Hauptstadt Packistans habe ich weder erwaenhnt noch irgendwann in Frage gestellt.
Nur so nebenbei: Karatchi ist nicht Hauptstadt Pakistans, sondern von Sindh. Pakistan hatte inzwischen schon drei verschiedene Hauptstädte. Bis 1958 war Karatchi es. Danach wurde es Rawalpindi. Währenddessen baute man nicht so weit von Rawalpindi einen neuen Stadt: Islamabad. Der ist jetzt Hauptstadt.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 18.12.09 (16:01)
Auch nur so ganz nebenbei,habe geschrieben,das ich einem Irrtum aufgesessen bin und auch die Gruende hierfuer dargelegt und mich fuer diesen Irrtum auch entschuldigt.Betone nochmals,das in meinem ersten Posting,das Wort Karatchi
nie aufgetaucht ist.Ich denke das sollte jetzt reichen.
Alarich
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: logo am 23.12.09 (14:08)
Also Alarich, so ungefähr habe ich das auch gelesen, auch das einige Zigeuner auch als Zigeuner benannt werden wollen habe ich in Rumäniem selbst erlebt, noch vor der Wende ! War übrigens genausowenig ein Schimpfwort wie Neger, was ja nicht anderes heißt als Schwarzer.
Die Frage ist , warum waren die Zigeuner einer Antihaltung (Diskriminierung ist ja eine neuzeitliche Sprachregelung) in der Bevölkerung ausgesetzt ?
Da gibt es auch Antworten, die sind zum Beispiel in alten Kirchenbüchern in Brandenburg und Sachsen-Anhalt (bestimmt auch woanders)  gut und nachhaltig nachgewiesen. Als den Söldnertruppen im 30.jährigen Krieg die zu plündernden Dörfer ausgingen, waren es Zigeuner die die Söldnertruppen in die noch nicht heimgesuchten abgelegenen Dörfer führten, da sie Ortskenntnis besassen. Das wie gesagt hat sich genauso in die Hirne der Menschen eingebrannt wie das Lied "Pommerland ist abgebrannt" und wahrscheinlich haben sie das auf dem Balkan genauso gemacht, da ist ja zum Teil der Hass noch größer. Aber wie gesagt das ist vielleicht nur ein Aspekt aus dem "Brandenburgischen" (Sachsen-Anhalt gehörte ja zum Teil damals dazu), das das kein gutes Gesamtbild in Bezug auf die Zigeuner  für die ansässige Bevölkerung gibt , ist nur allzu verständlich.
logo
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: GR162 am 23.12.09 (14:22)
hat es nicht vieleicht mehr damit zu tun das "Zigeuner"keinen festen Wohnsitz haben,staatenlos sind und umherziehen und somit als "Landstreicher" angesehen wurden ?

Die übliche Bettelei,Wahrsagerei,Hausiererei,keine normale Schulausbildung auch kleine Diebstähle usw. wird sicher auch Vorurteile geschürt haben denke ich.

Der Mensch ist halt skeptisch denen gegenüber die völlig anders leben als man es selber gewohnt ist,das ist nunmal in der Natur des Menschen drin.

Schon in der Vorzeit wollte man ungerne Angehörige eines fremden Stammes vor der eigenen Höhle sehen.

Ich hege da keine Vorurteile allein schon aus Mangel an Erfahrung mit Zigeunern, ich versuche nur zu rekapitulieren was ich gesehen,gelesen und gehört habe und stelle Vermutungen an.

Gruss Sascha
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 23.12.09 (17:30)
Hallo Alle Interessierten,
ja Logo Du hast sicherlich recht,wenn Du es mit dem Wort Neger vergleichst, denn die Ablehnung dieses Wortes hat sich erst in zweiter Linie in den Koepfen der "Neger" gebildet.Sie wurden erst von weissen Sozialapostel auf diese vermeintliche Diskriminierung hingewiesen. Da ich in Mittelamerika lebe,kann ich auch davon ein Lied singen.Allerdings ist das Wort Neger(Negro bei uns) hier ueberhaupt nichts abfaelliges.Ein liebender Mann sagt zum Beispiel zu seiner Frau,Geliebten etc.:"Ay mi Negra linda",oder umgekehrt:"AY mi Negro lindo" auch wenn sie weiss sind,es ist also hier ein Kosewort.Mit den Zigeuner geschah es aehnlich.Kann mich noch gut daran erinnern,wie das Wort ROMA UND SINTI regelrecht in die Koepfe hineingedrueckt wurde.Inzwischen ist das ein regelrechter Kult geworden,bei dem eine Reihe von Interessengruppen mitmischen,denn es gibt Zuschuesse, Foerdergelder,Stipendium an denen zum groessten Teil Nichtzigeuner partizipieren.Erst vor Kurzem,ich glaube vor 2 Jahren
wurde eine grosse Diskussion,wg. eines moeglichen Schulunterichts in Romanes in Gang gesetzt und zwar von Gadje,also Nichtzigeuner.Gott sei Dank haben sich der ueberwiegende Teil der Zigeuner,allen voran Nataschah Winter von der Sinti Allianz, dagegen ausgesprochen.Es waere auch ein fast unmoegliches Unterfangen gewesen,denn es gibt neben den 2 Hauptsprachen,noch eine Vielzahl von Unterdialekten.Allein in Rumaenien gibt es 4 oder 5 Unterdialekte,bei einer Bevoelkerung von ca. 2,2 Millionen Zigeunern dort.Allerdings gibt es inzwischen ein sogenanntes Standart romanes,das
von einer Kommission von international bekannten Roma Experten 1990 erarbeitet wurde.Beteiligt waren daran,auch wnn Euch die Namen nichts sage,ausschliess Zigeuner,wie, Prof. Georgi Demeter,DR. Ian Hancock,DR.Rajko Djuric,Prof. Marcel Courthiade,Gheorghe Sarau von der Uni Bukarest und einige andere,wie z.B. Yanko Weiss Reinhardt aus der BRD.
Dummerweise wurde diese Standardtsprache ,obwohl gut,einfach und wichtig,von den Meisten nicht akzeptiert.Wird aber trotzdem an den Unis Bukarest,Prag und Paris gelehrt.
Was Sascha schreibt ist natuerlich auch richtig,bloss man muss sich fragen warum? warum stahlen sie,warum betrogen sie
usw.Sie standen seit ihrem Auftauch in Ost und Westeuropa immer mit dem Ruecken an der Wand,mussten und wollten aber leben.Der Mensch wird ja nicht geboren um gleich wieder zu sterben.Sie bekamen aber nur ganz selten eine Chance.Es war ueber die Jahrhunderte und bis auf den heutigen Tag ein Teufelskreislauf,aus dem es kaum ein Entrinnen gab.Sie sahen anders aus,pflegten zunaechst noch Sitten und Gebraeuche ihrer indischen Heimat.Sie kleideten sich anders,sie hatten eine andere Sprache.sie machten eine andere Musik,sie kochten und assen anders und vor allen Dingen,sie waren damals in der Erstzeit noch recht dunkel.Die einfaeltigen und bigotten Buerger des Mittelalters  fuerchteten sich vor diesen dunklen Gestalten.Dazu kam dann spaeter,keine Papiere,keinen Heimat-oder Geburtsschein,
also kein Heimatrecht und ohne all dieses keinen Wandergewerbeschein.Da sie leben mussten,verkauften sie ohne dieses verdammten Schein.Sie wurden natuerlich geschnappt und kriminalisiert.Das war der Anfang,aber es ging immer so weiter.Um an Papiere zu kommen, zahlten sie einem ,mehr oder weniger wohlmeinenden Buerger eine X Summe,damit er sie in seinem Hause als wohnhaft anmeldet.Meistens kam dies heraus und sie standen wieder ohen alles da und dazu kam eine Anzeige und Strafe,wg. Erschleichung von Personalunterlagen etc.Es gab Delikte und Strafen ,die so hahnebuechen waren,wie meist alles,was im Zusammenhang mit Zigeunern stattfand.Nichtabhalten der Kinder vom Betteln,Steineschmeissen(auf einen Hund der auf sie zurannte um sie zu beissen) Herumlungern,Verkauf von anderen waren,als die im Wandergewerbeschein verzeichneten,Verkauf in Gegenden ,die nicht im W.Gewerbeschein eingetragen waren-wenn sie nun endlich einen W.Gewerbeschein hatten.Das Mitnehmen von eigenen Kinder auf solchen Verkaufswanderungen und und und.Ueber das Thema habe ich Buecher und Artikel verfasst,habe einen 10 seitigen
Kommentar ueber das 1905 geschriebene "Zigeunerbuch " von Dillmann geschrieben,aber viel hat das alles nicht bewirkt.Bin noch heute Mitglied in der IRU,internationalen Zigeuner Union und war mit einer Delegation dieser Union
aif der Holocaustkonference 1999 in Washingto DC.Trotz aller Anstrengungen,stehen die Zigeuner noch immer am Anfang,weniger vielleicht in der BRD und in Gesamtwesteuropa,aber doch in Osteuropa und auf dem Balkan bzw. in Griechenland.Dies Obwohl,es schon laengst nicht mehr so ist wie frueher.Viele haben inzwischen Schulbildung und sogar
Studium und alademische Grade,wie Ihr aus den von mir oben genannten ersehen koennt.In Hlidesheim bei Hannover
gibt es einen Verbund von jungen Zigeunern,dei Mit Radio Tonkuhle und Multi Kulti ein kulturelles Anliegen,von Zigeuner
fuer Zigeuner und alle Sympatisanten geschaffen haben,das sich sehen hoeren lassen kann.Darueber hinaus veranstaltet die gleiche Gruppe unter der Schirmherschaft des Ober buergermeisters,jedes jahr,ich glaube im Juni,ein
Django Reinhardt gewidmetes Konzert,das seinesgleichen in ganz Deutschland nicht aufzuweisen hat.Dies mit von Jahr zu Jahr mir wachsendem Erfolg.OK das war es was ich noch los werden wollte.Bin aber weiterhin bereit Euch alle diesbezueglichen Fragen gerne zu beantworten.
Herzliche Weihnachtsgruesse nochmals an Alle
Alarich

PS: Uebrigens gibt es im Internet ein interessantes Interview zu der Sprach Charta, mit Natascha Winter,gefuehrt von einem Zigeunerintelektuellen und Schriftsteller mit dem Namen Yanko Weiss Reinhardt,der natuerlich auch im Internet zu finden ist.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 23.12.09 (18:18)
Diese Namentitulatur erinnert mich an ein Niederländisches Sprichwort: «al draagt een aap een gouden ring, het is en blijft een lelijk ding» (Auch wenn eine Affe eine goldene Ringe trägt, sie ist und bleibt potthäßlich).
Bei Euch hat man einen Spruch, der ungefähr dasselbe bedeutet: «Affen bleiben Affen, wenn man sie auch in Sammet kleidet».

Vor 20-30 Jahren wurde bei uns eine "Putzfrau" plötzlich eine "Interieurbetreuerin". Und war das Wort "Putzfrau" ab sofort eine Beleidigung. Die Arbeit aber blieb dieselbe.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 24.12.09 (05:23)
Hallo Nomen,
Du hast tatsaechlich recht.Einen solchen Spruch gibt es im Spanischen.Er lautet  :" El mono,aunque se viste de seda,
mono se queda." Auch wenn der Affe sich in Seide (nicht in Samt) kleidet,bleibt er ein Affe.Wenn Du diesen Spruch auf die Zigeuner beziehst und das hast in Deinem Beitrag ohne Frage,dann hast Du Dich hier im Forum,als Antidemokrat und Rassist
ausgewiesen und Deine Ansichten von vorher ad absurdum gefuehrt. Haette nie geglaubt,das es heute noch jemand gibt der ganz offen Zigeuner auf die Stufe von Affen stellt,nur weil ihm die von mir genannte Titel einiger Zigeunerwissenschaftler bzw. Schriftsteller und Professoren suspekt erscheinen.  Danke fuer Deine ploetzliche  Offenheit.Ich weiss nun genau ,was ich von dir zu halten habe.Frage mich nur,ob Du juedische Akademiker,genauso abqualifizieren wuerdest.
Ist wirklich schon ganz starker Tobak,den Du uns hier servierst.
Alarich
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: GR162 am 24.12.09 (10:33)
Ich denke Nomen will nicht Zigeuner auf die Stufe von Affen stellen mit seiner Aussage.

Es geht wohl eher darum ob der Begriff Zigeuner nun ein Schimpfwort oder angemessen ist und das sich Titularien über die Jahre ändern und oftmals auch political corectness in sowas einschleicht.

Ein Neger ist ein schwarzer oder farbiger,eine Putzfrau ist eine Raumpflegerin etc.

Ich finde nicht das Nomen sich so missverstaendlich ausgedrückt hat das der Eindruck entsteht er würde Zigeuner auf die Stufe von Affen stellen. Wer sich übrigends schon öfter Beitraege von Nomen durchgelesen hat für den zeichnet sich ganz klar ein anderes Bild von ihm ab als das was du ihm hier unterstellst.

Was mich nur ein wenig verwundert ist das du lieber alarich die Zigeuner so gut vertritts aber selber offene Antihaltungen z.B gegen die Polen hast. Deine Tolleranz gilt anscheinend auch nicht für alle und jede Volksgruppe. Ich habe auch deien Beitraege gelesen und die zeichnen auch ihr eigenes Bild.

Ansonsten ist heute Weihnachten und wir sollten solche Streitigkeiten vieleicht mal ruhen lassen. Ich glaube nämlich das Christus für alle Menschen gestorben ist,sogar für diejenigen die nicht an ihn glauben.

Wenigstens an Weihnachten kann man die Streitigkeiten vieleicht mal etwas ruhen lassen.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 24.12.09 (10:46)
Balsi ist dagegen, wenn ich von etwas sage, daß es DUMM ist. Hier mache ich doch eine Ausnahme!!
Daß Du nicht einsiehst, daß ich nichts mehr sage als "ungeachtet wie man Menschen nennt, sie ändern sich nicht", sagt eher was über Dein Urteilsvermögen.

Ob Du einen Rothaut oder Indianer nennst, es bleibt ein Mann, der bestimmte Merkmale hat. Und ob es einen negativen Name oder einen neutralen Namen ist, ist dabei unwichtig. Zur Zeit stört man sich aber an Namen, die an sich nicht verletzend sind. Erst die Menschen geben sie eine bestimmte Bedeutung.
Bei Euch kennt man den Begriff "Asylanten". Normal bei uns waren das vor 30 Jahren noch buitenlanders (Ausländer). Danach, weil es soviel waren, daß die Menschen auf sie herab sahen, wurden es Allochtonen. Der Name war geändert, die Meinung aber nicht. Jetzt sind es nicht Nederlanders, sondern "medelanders" (Mitländer).

In diesem Thread wurde gesagt, daß Zigeuner sowohl eine negative Bedeutung hat als eine positive. Darauf reagierte ich, und sagte nichts mehr und nichts weniger als "Dessenungeachtet wie man es nennt, die Meinung der Menschen ändert sich nicht".

GR162 hat es ausgezeichnet gesagt. So gut hätte ich es nie selbst sagen können. DANKE!
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 24.12.09 (10:51)
Nana, alarich- kommt jetzt dein feuriges Temprament durch ;D? Nein, Nomen Nescio, hat keineswegs Zigeuner mit Affen gleichgesetzt. Der Vergleich ist nun mal so und wenn ich an einige "Zigeinerbarone" aus dem Balkan denke, so laufen die aber tatsächlich rausgeputzt wie Zurkusaffen herum ::). Aber bei allem Putz und Pomp, sie bleiben Zigeuner und werden meist von Nichtzigeunern und Regierungsstellen auch so behandelt und das ändert sich erst, wenn Geld fliesst.

Zitat:
"Kann mich noch gut daran erinnern,wie das Wort ROMA UND SINTI regelrecht in die Koepfe hineingedrueckt wurde.Inzwischen ist das ein regelrechter Kult geworden,bei dem eine Reihe von Interessengruppen mitmischen,denn es gibt Zuschuesse, Foerdergelder,Stipendium an denen zum groessten Teil Nichtzigeuner partizipieren.Erst vor Kurzem,ich glaube vor 2 Jahren..."

Wie Wahr wie wahr. Etwas länger ist es schon her, da wurde der "Mohrenkopf" oder "Negerkuss" meiner Kindheit in "Schaumkuss" umbenannt um die armen Neger in Afrika nicht zu diskreminieren. Hat es schon jemand den Glücklichen gesagt?
Womit man sich auch meiner Fragestellung wieder annähert: Modebegriff?

Ah, er hat es selber geklärt! War etwas zu langsam.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Jürgen Fritsche am 24.12.09 (14:31)
Einen solchen Spruch gibt es im Spanischen.Er lautet  :" El mono,aunque se viste de seda,
mono se queda." Auch wenn der Affe sich in Seide (nicht in Samt) kleidet,bleibt er ein Affe.

Moin Alarich,

und in ähnlicher Bedeutung das Sprichwort, das ich aus Kolumbien kenne: "Hijo de tigre sale pintado" ...

("Der Sohn des Jaguars kommt gepunktet auf die Welt" - bei uns: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm", "Wie der Vater, so der Sohn")

Der Jaguar ist und bleibt ein Jaguar (womit wir von den Affen weg wären  ;D )
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 24.12.09 (23:55)
Hallo Leute,
ihr koennt mir ja erzaehlen was Ihr wollt,Nomen hat ganz eindeutig die Grenzen ueberschritten,was ich z.B. in meinen Postings gegen die Polen, Tschechen oder Jugoslawen nie getan habe.Zwar habe ich aus meiner Antipathie gegen diese Voelker nie einen Hehl gemacht,aber ich habe mich nie dazu hinreissen lassen ,sie mit Affen zu vergleichen.
Nomen bezieht sich doch ganz eindeutig auf mein Posting worin ich die fuer die Gestaltung des standarisierten romanes
verantwortlichen Experten mit Titel und Namen nenne,in dem er schreibt  diese Namentitulatur erinnert mich an ein niederlaendisches Sprichwort,das dann folgt.Eindeutiger geht es doch gar nicht.Er deutet mit seinem Text auch zugleich an,das diese Titel moeglicherweise auch nicht echt sind,wenn er das Wort schreibt,diese Namentitulatur und dann das Sprichwort von den Affen folgen laesst.Wenn ich ihm ueberhaupt in diesem Zusammenhang etwas zu Gute halten kann,dann ist es sein mangelndes Beherrschen der deutschen Sprache. Es ist mir unverstaendlich,wie sich jemand dabei zur Schuetzenhilfe hergeben kann.
Danke Juergen,aber das von Dir genannte Sprichwort trifft nicht den Kern.Es ist mir hier bekannt mit: Tal Palo,tal astillo,
was aber immer Generationuebergreifend gemeint ist,was in diesem Fall aber nicht  greift.Es ist das Individuum,die Person als solche,die sich nicht aendern kann,was immer sie auch tut.Ring durch die Nasen,goldene Ketten um den Hals,seidene Kleider  oder akademische Grade und Titel,darunter kommt immer der Zigeuner zum Vorschein mit all dem Negativen was ihm bzw. dem Wort anhaengt.Werde Euch mal eine Namensliste von den meisten beruehmten Zigeunern zukommen lassen im neuen Jahr,das die Zigeuner nevo Bersh oder auch nevo Bresh nennen.Angefangen vonYul Brynner,bis hin zu Michael Caine,ueber Ava Gardner oder Elvis Presley.
Alarich
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: GR162 am 25.12.09 (00:54)
Sorry,aber Nomen kann man wirklich nicht unterstellen das er gegen gewisse Volksgruppen ist und ich habe seine Aussage in einem ganz anderen Kontext verstanden genau wie andere offensichtlich auch.
Wenn man sich seine anderen Postings anschaut weis man wessen Geistes er ist.

Bei dir ist bisher nur der Geist von Intolleranz zu erkennen gewesen.Zu guter letzt sprichst du noch auf seine vermeintlich mangelnden deutschen Sprachkenntnisse an um ihn damit indirekt nur herabzusetzen.

Nur du lieber alarich interpretierst wieder was rein was dir in den Kram passt.

Selber ein Fall von Intolleranz und einem Frauenbild aus der Steinzeit verhaftet,oftmals falsche Daten nennend sich nun zum steiniger Nomens  aufzuschwingen ist nen Witz.

kehre erstmal vor der eigenen Haustüre. Ich leiste jedem Schützenhilfe der meiner Meinung nach zu Unrecht beschuldigt wird.

Sorry,aber über deine Scheinheiligkeit muss man sich aufregen.





Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 25.12.09 (04:11)
Ich werde Ihre Äußerungen, Herr Alarich, negieren, denn es wäre zwecklos zu reagieren. Wissentlich bleiben Sie meine Integrität beschmutzen, damit versuchend mich bewußt zu beleidigen und zu verletzen.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 25.12.09 (10:02)
Männer, nur keine unnötige Aufregung an den Tagen des Friedens und der Nächstenliebe. Ihr könnz euch ja auch privat ein paar Nettigkeiten Mailen und somit alle Unstimmigkeiten bereinigen.

@ alarich: Die von dir genannten Personen sind Zigeuner? Hätte ich nicht gedacht. Nicht weil ich es den Zigeunern nicht zugetraut hätte, sondern weil ich dachte, dass würde man irgendwie schon mal gehört haben. Hab ich aber nicht!
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Walter23 am 25.12.09 (11:28)
Moin

Bzgl. der "Wert-Neutralität" von Sprichworten kann man doch auch herrlich im Kreis diskutieren.

Jedoch ist es wie es schon bemerkt worden ist wohl auch abhängig wie es in anderen Kulturkreisen
gesehen wird und in der Tat ist in den Niederlanden das Denken doch in Details anders als in
Deutschland, Frankreich, Polen etc. Es ist zwar Europa, aber manche Unterschiede lassen sich
nicht durch EU-Kommissionen "gleichmachen/wegreglementieren" - Der Unterton mit dem Menschen
nächsten Verwandten ist in den Niederlanden wohl noch mehr oder minder "neutral", während er
hierzulande (Deutschland) einen eher eindeutig abwertenden Klang hat -

So kann ja eine falsche Nationalitäten/Glaubenszuordnung ja eindeutig als Beleidigung gewertet werden.

Es macht doch schon einen Unterschied, ob ich einen Vertreibenen/Aussiedler mit "Du Pole" bezeichene
oder einen Polen - Ebenso hat für mich der Schulgeschichtsunterricht und auch die Wirkung der Mediendarstellung
bewirkt, dass Jude sich irgendwie eher wie ein Schimpfwort "anfühlt", obwohl die Kreise die einen mehr
oder minder offenen Antisemitismus zu Tage tragen lieber von Abrahamitischen/Mosaischen Glaubensbrüdern
reden.


Nun denn bzgl. des Negers/Schwarzen
Einige Zeit lang wurde hierzulande die Bezeichung "Farbige" als DIE politisch korrekte Bezeichnung
angepriesen und man hat dabei wohl geflissentlich ausgeblendet, dass die Bezeichung "Farbige" ('coloured')
gerade in den Zeiten der 'Rassentrennung/Segregation' in den USA  noch an etlichen öffentlichen Plätzen und
Einrichtungen fand - Es zwar ein (heute sagt man) Afroamerikaner, der in einem 'Gedicht' anmerkte, dass es schon
verwunderlich sei, dass gerade die 'Weißen', die ja je nach Gemüts/Gesundheitslage verschiedene Färbungen annehmen
können, sich herausnehmen, die 'Schwarzen' als 'Farbige' zu bezeichnen. Die negative Einordnung des Wortes 'Neger'
kommt ja wie hinlänglich bekannt aus der Wortherabsetzung von 'Neger' zu 'Nigger' ,wobei es hier ja noch 'Nigeria & Niger'
gibt. Auch ist die Bezeichnung 'Nigger' in Kreisen von Afroamerikanern, die sich dieser "Gangster-HipHop-Kultur" zuordnen
auch ein gern verwendter Begriff, um sich wohl von den "weichen" Afroamerikanern abzugrenzen. DieseWortverwendung
ist jedoch wohl nur innerhalb dieser Kreise als "Titel" üblich - wenn ein "Fremder" dieses Wort in den Mund nimmt verdreht
sich natürlich die Lage doch ein wenig zu Ungunsten des Fremden - Ähnlich verhält es sich wohl auch hierzulande bei Begriffen,
wie Kanacke - Fidschi etc. .


Ansonsten ist diese Wortklauberei um den politisch Korrekten Begriff in meinen Augen irgendwie nur "Augenwischerei" und
hat ein verqueres Toleranzdenken in sich, welches Toleranz zum Teil als "Solange es mich nicht selbst betrifft ist es mir egal" missversteht.


Übrigens wird hierzulande ja auch schon lange nicht mehr von 'Gastarbeitern oder Ausländern' gesprochen und wer es tut macht
sich verdächtig... Heute heißt es Migranten, bzw. Migrationhintergrund und da wird der Versuch unternommen, dass es ja immer
eine natürliche Migrationsbewegung gab und es zum Beispiel mit der Integration der Vertriebenen/Aussiedler (sind ja auch
Migranten...  ::) ) in Summe doch wunderbar geklappt hat... Das diese Gruppe vom Ursprungland als "Deutsche oder Hitlerkinder" etc.
betrachtet wurden und hierzulande als "Polen (auch in eindeutig abwertender Verwendung) - Rucksackdeutsche" bezeichnet wurden
lässt man außen vor und wendet sich denen zu die heute "zu integrieren" sind  - Auch wenn sie die Sprache nicht erlernen wollen.

Naja ist alles nicht so einfach ;-)

Gruß
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 25.12.09 (15:50)
Moin

Bzgl. der "Wert-Neutralität" von Sprichworten kann man doch auch herrlich im Kreis diskutieren.

Jedoch ist es wie es schon bemerkt worden ist wohl auch abhängig wie es in anderen Kulturkreisen
gesehen wird und in der Tat ist in den Niederlanden das Denken doch in Details anders als in
Deutschland, Frankreich, Polen etc. Es ist zwar Europa, aber manche Unterschiede lassen sich
nicht durch EU-Kommissionen "gleichmachen/wegreglementieren" - Der Unterton mit dem Menschen
nächsten Verwandten ist in den Niederlanden wohl noch mehr oder minder "neutral", während er
hierzulande (Deutschland) einen eher eindeutig abwertenden Klang hat -
Hier wird aber bewußt hineininterpretiert. Um bei meinem Beispiel der Putzfrau zu bleiben:
Ich habe nicht gesagt, sie mußte ein Ausbildung folgen, bekam einen anderen Namen, aber blieb dennoch Putzfrau. Nein, nichts änderte sich. Nur der Name.
Wenn Herr Alarich redet über gebildete Menschen, dann sind das für mich nun eben Menschen, die eine Ausbildung bekamen. Ungeachtet ihre Herkunft. Ob «German», «Rothaut», «Neger», «Jude» oder «Zigeuner», es sind gebildete Menschen. Ich würde sogar nicht daran denken zu schreiben «der gebildete Zigeuner», es sei, man kann aus dem Kontext herausholen, daß das nicht abwertend gemeint ist.

Fast 60 Jahre her, sagte meine Großmutter mir (und das hat sie sehr oft danach wiederholt) "Sehe nie auf Menschen herab, denn auch wenn man mir alle Geld der Welt bieten wollte, denn noch möchte ich den Scheißhaufen nie wegräumen müßen".
Meine Großmutter war selbst eine Indische Mischling. Die wußte, was diskriminieren bedeutete. Da merkte sie, als sie in Singapore kam, wie die Engländer auf sie hinunterblickten.

Eben darum empfinde ich dies als eine schwere Beleidigung.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Walter23 am 25.12.09 (18:04)
Moin

Zitat
[..]
Hier wird aber bewußt hineininterpretiert.
[..]

Naja diese Redewendung mit dem Affen hat ja nichts mit einer Umbenennung des Affen zu tun,
sondern dass er sich "kleiden/verstellen/bilden" kann wie er will und dennoch bleibt er ein Affe.

Hier ist eben der Unterschied, ob jemand trotz seiner Eigenleistung auf einen Punkt hin reduziert wird
oder ob er nur einen anderen Namen erhält.

Da braucht also nichts bewusst hineininterpretiert werden. Hier spielt nämlich ein mehr oder
minder vorhandenes (bewusstes und nicht vergessenes) Geschichtsverständnis mit hinein,
welches eben durch die unseelige 12-Jahres-Regierung in Deutschland mit geprägt wurde -
so wurden auch etliche gebildete in und mit der Gesellschaft verbundene Menschen auf einen
Punkt hin reduziert, der für sie an sich gar nicht mehr von Relevanz war, aber durch eine
Gesetzgebung ausschlaggebend wurde.

An dieser Stelle ist wohl eben der "Unterschied" der "Sprachkultur" und dem eigenen Hintergrund
zu spüren.

Gruß

Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 25.12.09 (18:46)
Ich würde sogar nicht daran denken zu schreiben «der gebildete Zigeuner», es sei, man kann aus dem Kontext herausholen, daß das nicht abwertend gemeint ist.


DAS allerdings würde ich schon als "verdächtig" bezeichnen ::)! Donnerwetter, "ein gebildeter Zigeuner", so als hätte man das nie für möglich gehalten, dass ein Zigeuner auch gebildet sein könne! Ähnlich "ertaunlich" wie ein Negersklave, der lesen und schreiben konnte.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 25.12.09 (20:12)
Hallo und frohe Weihnachten an Alle,
ich habe Nomen nichts unterstellt wie Sascha schreibt,sondern er hat es so geschrieben.Ob er sich dessen bewusst war was er da schreibt und ob er es so gemeint hat entzieht sich meiner Kenntnis.Das hat mit seinen Postings von vorher ueberhaupt nichts zu.Uebrigens ist Deine Art Stellung zu nehmen schon etwas seltsam Sascha,bei Nomen benutzt Du seine Postings von frueher als Verteidigung,bei mir als neue Attacke.Gut das ist Dein Bier und damit musst Du fertig werden.An der Aussage von Nomen,das sage ich nochmal ist gar kein Zweifel oder einer andere Interpretation moeglich,denn er bezieht sich doch ganz direkt,auf das von mir Geschriebene,als ich die Vaeter des standarisierten Romanes mit Namen und Titeln nannte und er mit dem Satz antwortete."Dabei faellt mir ein niederlaendisches Sprichwort ein usw." Alles was er und einige andere jetzt zu seiner verteidigung anfuehren ist doch nur Geschwaetz und Ausreden.Jetzt schreibt ich haette ihn herabgesetzt und beleidigt,schreibt aber nicht detailliert mit was.Das ich Ihnen einen Rassisten genannt habe oder einen Antidemokraten,aber natuerlich.Das hat er sich doch selbst zuzuschreiben.Seine Aussage steht und kann nicht anders interpretiert werden.Uebrigens weiss ich nicht,wie ploetzlich das Wort von gebildeten Zigeunern hier ins Spiel kommt.Ich habe lediglich von Zigeunern gesprochen,die inzwischen eine Ausbildung erfahren haben,von gebildeten Zigeunern,mit dem Ausruf des Erstaunens(gibt es denn so was auch) so wie Du es schreibst,Waldi, habe ich nie gesprochen.Dies auch nur deshalb,weil es in der Vorzeit,speziell in der Zeit des Schreckens fuer Zigeuner,gar nicht moeglich war und nicht weil ihr IQ vielleicht weniger hoch ist,als bei anderen Menschen.Meine Einstellung zu Polen,bleibt davon unberuehrt aus ganz persoenlichen Erfahrungen und Gruenden.Ich wede jetzt Nomens Aussage und die Vorgeschichte dazu,damit auch der Zusammenhang erkannt werden kann,in ein Zigeuner Forum zur Diskussion stellen.Vollkommen wertfrei und neutral
und werde die Reaktion von dort abwarten.Bin schon jetzt davon ueberzeugt das die Reaktionen in der ueberwiegenden
Mehrzahl nicht anders sein werden als die meine.
Gruss an Alle
Alarich
Noch einen Nachsatz fuer Dich Waldi.Fast alle von mir genannten Namen sind ueberpruefbar,weil im Internet vorhanden.
Dr.Rajko Djuric,Philologie und Philosophie,Zigeuner aus Serbien,Verfasser von von 36 Buechern,hauptsaechlich Sachbuecher ,aber auch Literatur und Gedichtbaende,wie sein bekanntes Werk,BiKereskro- bimuleskro - ohne Heim und ohne Grab.Traeger des Kurt Tucholsky Preises und des Livelihood Avards.War vor einigen Jahren nominiert fuer den Literatur Nobelpreis.
Prof. Marcel Courthiade,Uni.Sorbonne ,Paris,spricht  mindestens 8 Sprachen
Dr. Ian Hancock,Uni Berkeley Californien USA,Zigeuner aus einer engl. Rommichel Familie(engl.Roma)
Lic.Yanko Weiss Reinhardt,Zigeuner Schriftsteller,letztes Buch "Wanderer zwischen den Welten" in deutsch
Dr.Prof. Gheorghe Saurau,lehrt,romanes und romanische Sprachen an der Uni Bukarest,Rumaenien,der einzigste Nichtziggeuner
in dem Reigen,spricht aber fliessend romanes undist ein unbedingter Experte bei allem was Roma angeht.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Walter23 am 25.12.09 (21:15)
Moin

Da die Zahl der Schreiber hier in dem Thema noch recht überschaubar ist finde ich

Zitat von: Alarich
[..]
Alles was er und einige andere jetzt zu seiner verteidigung anfuehren ist doch nur Geschwaetz und Ausreden.
[..]

Recht pauschal  ;)


Von meiner Warte ist wohl auf beiden "Seiten" ein wenig "Sturheit" zum Verständnis der Beiträge anderer Mitschreiber
vorhanden.

Also verhaltet Euch doch mal ein wenig "Weihnachtlicher".

Gruß
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 26.12.09 (00:28)
Ích meine aber, so einen Beitrag wie diesen zu diesem Thema findet man, wenn auch kontrovers, kaum einem anderen Forum!
Ein MARKENZEICHEN!
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: logo am 28.12.09 (16:13)
@alarich, vielleicht hat Nomen der ja Holländer ist , nur ein wenig "schlecht" deutsch geschrieben, solltest Du in Deiner Einschätzung nicht vernachlässigen.
Ansonsten hoch interassant das Thema "
logo
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 28.12.09 (20:58)
Hallo Logo,
da kannst Du durchaus recht haben,aber das hatte ich in einem meiner ersten Postings schon angedeutet,als ich schrieb:
"Das Einzigste was ich ihm(Nomen) dabei zu Gute halten kann ist sein mangelndes Beherrschen der deutschen Sprache."
Ich warte nun erstmal ab was meine Freunde von der Zigeunerseite zu diesem Ausspruch schreiben werden,um Euch das dann hier gebuendelt mitzuteilen.
Gruss und Danke
Alarich
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 29.12.09 (11:01)
@alarich, vielleicht hat Nomen der ja Holländer ist , nur ein wenig "schlecht" deutsch geschrieben, solltest Du in Deiner Einschätzung nicht vernachlässigen.
Gib's doch auf, Logo.

Dieser "Herr Alarich" liest was er will, interpretiert wie er will und zitiert wie er will.
Ich geb Dir ein Beispiel worin er mich «zitiert»:
Zitat
An der Aussage von Nomen,das sage ich nochmal ist gar kein Zweifel oder einer andere Interpretation moeglich,denn er bezieht sich doch ganz direkt,auf das von mir Geschriebene,als ich die Vaeter des standarisierten Romanes mit Namen und Titeln nannte und er mit dem Satz antwortete."Dabei faellt mir ein niederlaendisches Sprichwort ein usw." Alles was er und einige andere jetzt zu seiner verteidigung anfuehren ist doch nur Geschwaetz und Ausreden.

Ich schrieb aber etwas anderes
Zitat
Diese Namentitulatur erinnert mich an ein Niederländisches Sprichwort
Ich schrieb nicht Titulatur, sondern Namentitulatur. Der Unterschied ist nur fünf Buchstaben, aber wichtig. Denn das bedeutet nicht mehr oder weniger, denn daß es sich nicht auf Titeln, sondern auf Namen bezog. Eine Metapher also, wobei die Affe stellvertretend ist für die Namen. Ich reagierte nicht auf seinen Beitrag, sondern gab eine allgemeine Meinung. Das wurde erst mit Recht klar, weil es noch am Beispiel der Putzfrau verdeutlicht wurde.

Logisch, daß ich mich dann beleidigt fühle. Da ist nicht Rede von schlecht geschrieben, sondern von entweder schlecht gelesen oder schlecht interpretiert. Und da wagt dieser Mann es mich Rassist zu nennen. Er sollte seinen Mund spülen!

Was soll ich jetzt mit Reaktionen von einer Seite anfangen. Ich weiß im Voraus, wie er es präsentierte.
Er hat ja seine Weise von Zitieren bereits gezeigt.
Titel: Re:Frage: Sinti und Rome- eine Modebegriff?
Beitrag von: Alfons Zitterbacke am 29.12.09 (11:20)
Sorry,aber Nomen kann man wirklich nicht unterstellen das er gegen gewisse Volksgruppen ist und ich habe seine Aussage in einem ganz anderen Kontext verstanden genau wie andere offensichtlich auch.
Wenn man sich seine anderen Postings anschaut weis man wessen Geistes er ist.

Bei dir ist bisher nur der Geist von Intolleranz zu erkennen gewesen.Zu guter letzt sprichst du noch auf seine vermeintlich mangelnden deutschen Sprachkenntnisse an um ihn damit indirekt nur herabzusetzen.

Nur du lieber alarich interpretierst wieder was rein was dir in den Kram passt.

Selber ein Fall von Intolleranz und einem Frauenbild aus der Steinzeit verhaftet,oftmals falsche Daten nennend sich nun zum steiniger Nomens  aufzuschwingen ist nen Witz.

kehre erstmal vor der eigenen Haustüre. Ich leiste jedem Schützenhilfe der meiner Meinung nach zu Unrecht beschuldigt wird.

Sorry,aber über deine Scheinheiligkeit muss man sich aufregen.


Guten Tag GR162, "Robin Hood" und Rächer der Entrechteten hier im Forum!

Dieser persönliche öffentliche Angriff ist wohl mehr als verurteilungswürdig.
Herr Sascha, Sie haben sich hier wohl ein wenig als Moderator 'gefühlt' - aber das sind Sie beileibe nicht - und daher steht Ihnen diese Art von öffentlicher Zurechtweisung eines Forenmitgliedes nicht zu!


Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 29.12.09 (17:39)
Hallooooooo! Wie weiter oben schon mal angemahnt: Keine unnötige Aufregung und vor allem keinen Streit um des "Kaisers Bart".
Mitunter wird eben mal etwas falsch verstanden oder auch falsch ausgedrückt. Böswilligkeit wir mal niemanden unterstellt, aber Mimosenhaftigkeit in einem Militärforum ist auch fehl am Platz.
Kritik der Mitglieder untereinander, so sie fair und im Rahmen eins guten zwischenmenschlichen Umgangstones liegt, kann auch recht anregend sein. Betrachte es doch mal von dieser Seite @Alfons Zitterbacke! Auch gibt es bei uns keine ausgesprochene Hierarchie: User - Moderator - Admin. Das halten wir etas lockerer hier....
Bisher war dieser Thread doch recht informativ und ausgewogen, trotz des einen oder anderen Missverständnisses.

Mal eine Frage: Ein Jude ist sehr oft an seinen Namen, sowohl Vor- als auch Nachnamen zu erkennen. Wie sieht es damit bei Zigeunern aus?
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 29.12.09 (22:19)
SORRY - HABE WOHL AUS VERSEHEN GESCHLOSSEN 8)! WAR KEINE ABSICHT :-*!
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Balsi am 29.12.09 (22:28)
neee keine Sorge ich hatte geschlossen.. weil es wieder so weit war, das sich die Teilnehmer der Diskussion nicht an regeln halten wollen. Wer sich beschimpfen will ist hier falsch am Platz und wer andere Meinungen nicht respektiert ebenso. Persönliche Angriffe wird es hier nicht geben. Also haltet Euch dran.. sonst ist der Beitrag wieder zu. Ihr seid doch alle erwachsen genug um damit umzugehen....
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: GR162 am 29.12.09 (23:09)
ich hoffe nicht das jetzt wieder aufgrund meines Beitrages geschlossen wird. Nur soviel möchte ich noch sagen:

Ich bin weder der Foren Robin Hood noch ein Moderator. Ich bin ganz normaler User. Wir als User sind für den Umgang und die Zustände hier in erster Linie verantwortlich.
Wenn einen etwas stört darf man das möglichst sachlich auch aussprechen. Das hat nichts mit Amtsanmassung zu tun. Das Forum gehört den usern und eien gewisse Gruppe moderiert halt da wo es nötig ist. Manchmal können wir uns selber moderieren meine ich zumindest.

Mein vermeintlicher Angriff auf User Alarich gibt nur Fakten wieder die sich für mich so darstellen. In alten Beitraegen greift er gewisse Volksgruppen offen an und zeigt ein etwas fragwürdiges Frauenbild. An anderer stelle schwingt er sich zum verfechter von Werten einer Volksgruppe auf. Das passt meiner Meinung nach nicht zusammen und ich weis das ich damit nicht allein da stehe.
Ich habe alarich schonmal ganz klar gesagt wie ich zu seinen Aussagen stehe und ich denke unsere Standpunkte sind klar.
Dann wird meiner Meinung nach ein User zu Unrecht als "Rassist" dargestellt der sich in der Vergangenheit immer von genau anderer Seite dargestellt hat.
Klar wenn man jemanden falsch verstehen möchte. Seltsamerweise habe nicht nur ich Nomen so verstanden wie er es meinte.

So und nun kann man denken was man möchte,wenn mir etwas nicht passt werde ich das auch aussprechen,jeder andere darf sich natürlich anders dazu äussern ist nen freies Forum.

Naja solche Beitraege neigen natürlich immer zu Zündstoff untereinander udn oftmals wird das geschrieben Wort anders verstanden als es eigentlich gemeint war. Man steht sich halt nicht direkt gegenüber.

So das wars,sorry aber auf eine Darstellen darf man auch eien Gegendarstellung bringen. Geren auch den Beitrag entkernen und soweit alles nebensaechliche in den papierkorb da kann man ja weiterlesen und sogar dazu weiterschreiben.

Zurück zum Thema.

Was meint waldi mit am Namen erkennen ? Nicht alle heissen Israel,Jakob,ester oder Goldstein etc.

Was ist mit Juden gemeint ? Juden ist eine bezeichnung für Angehörige jüdischen Glaubens. Wenn nun Fritz Müller jüdiscehn Glaubens ist erkennt man nichts am Namen und wenn die Person jüdischen Glaubens Shaka Zulu heisst erkennt man auch nichts. Namen sind nicht immer vom Glauben geprägt und nicht jeder Moslem heisst Mohammed mit Vornamen. In Lateinamerika ist der Vorname Jesus gebräuchlich er muss deshalb noch lange kein Christ sein.

Sicher gibt es Namen die von Glaubensgemeinschaften gern verwendet werden aber  deshalb von sehr oft zu erkennen halte ich für etwas übertrieben.

Sorry,aber mir kommt da etwas aus einer Zeitlichen Periode in den Sinn wo jeder jüdiscehn Glaubens einen "jüdiscehn" Namen annehmen musste und aus Michaela dann z.B Ruth wurde.  Vieleicht kommt daher die Annahme das man "juden" oft am Namen erkennt.

Naja Deutsche erkennt man auch am Namen wenn sie Fritz Müller heissen.

Michel Friedmann da erkenne ich nichts am Namen wobei der Vorname mich irgednwie nach Frankreich hinzieht.

Man sollte Menscehn nicht nach Namen oder Äusserlichkeiten beurteilen.

Ich heisse Sascha und das ist die russisceh Koseform von Alexander. Unsere Familie hat abolut nichts mit Russen zu tun,aber zu meiner Zeit war das ein populärer Name.

Gruss Sascha
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Jürgen Fritsche am 29.12.09 (23:11)
da kannst Du durchaus recht haben,aber das hatte ich in einem meiner ersten Postings schon angedeutet,als ich schrieb:
"Das Einzigste was ich ihm(Nomen) dabei zu Gute halten kann ist sein mangelndes Beherrschen der deutschen Sprache."

Moin "Alarich",

apropos ;D: Schon "einziger" als "einzig" gibt es logischerweise nicht, und das "Einzigste" daher erst recht nicht ... ;D

Dieser Superlativ wird zwar leider häufig und unbedacht verwendet, es gibt ihn in der deutschen Sprache aber definitiv nicht - ebensowenig in anderen, mir bekannten Sprachen.  ;)
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Jürgen Fritsche am 29.12.09 (23:20)
Michel Friedmann da erkenne ich nichts am Namen wobei der Vorname mich irgednwie nach Frankreich hinzieht.

Moin Sascha,

dieser Mann heißt "Michel Friedman" (mit einem "n") - und die Variante mit dem fehlenden "n" ist eher nicht deutsch, denn (so z. B. Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Friedman))
Zitat
"Friedman entstammt einer polnisch-jüdischen Familie"
Mit dem frz. Vornamen hast Du aber recht.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 30.12.09 (00:45)
Dieser Superlativ wird zwar leider häufig und unbedacht verwendet, es gibt ihn in der deutschen Sprache aber definitiv nicht - ebensowenig in anderen, mir bekannten Sprachen. 
Auch in meiner Muttersprache macht man genau denselben Fehler: enigste. Das Unikat «enige» kann man nie übertreffen.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: alarich am 30.12.09 (16:56)
Hallo,
zunaechst zu Dir,lieber Juergen.Du hast natuerlich recht,aber ganz besonders diese Wortschoepfung ist in der Umgangs=
sprache so fest verwurzelt,das man es fast automatisch schreibt.Allerdings dachte ich nicht das diese Entgleisung meinerseits ein Posting wert sein sollte.Trotzdem danke fuer den Hinweis.
Zum Thema selbst nur so viel,genau das was mir einige hier unterstellen,naemlich etwas hinein zu  interpretieren oder falsch zu zitieren,geschieht jetzt mit mir.Besonders Sascha ist in seiner Boeswilligkeit kaum noch zu uebertreffen ,das hat  A.Zitterbacke  schon ganz richtig erkannt.Nomen schreibt ich haette ihn nicht richtig zitiert,anstatt das Wort Namentitulatur
zu schreiben haette ich nur Titulatur geschrieben.Das ist mir neu,denn immer noch zu lesen in meinem Posting Nr. 22
steht ganz klar und deutlich Namentitulatur,was auch immer das sein soll. Ich habe nur von Titeln geredet,das Wort Titulatur nie benutzt.Wenn er nun auch noch sagt er haette sich mit seinem Kommentar nur auf die Namen bezogen und nicht auf die Titel,dann ergibt das doch ueberhaupt keinen Sinn.Also lassen wir es dabei.Werde aus diesem Grunde auch
die schon jetzt aufgelaufene Reaktion auf der Zigeunerseite nicht hier rein stellen um weitere unnoetige Konfrontationen
zu vermeiden.Unnoetige deshalb,weil a.die Einsicht fehlt und b. weil er von einer Seite hier eine derartige Unterstuezung
erfaehrt,die ihn natuerlich glauben machen laesst,das er mit diesem unverschaemten Vergleich das Richtige geschrieben hat.
Zu Waldis Frage,die im Uebrigen durchaus berechtigt ist folgendes.
Frueher,als das erste Aufkommen der Zigeuner in Westeuropa gemeldet wurde,vor ca.600 Jahren,sie waren damals aber schon mindestens ca. 200 Jahre unterwegs,fort aus ihrer angestammten Heimat Indien, hatten sie nur ihren Rufnamen,der oft genau wie bei Indianer zum Beispiel,aus dem Tierreich stammte,natuerlich in romanes.Oder sie trugen einen Namen der auf ein Ereignis zur Zeit der Geburt oder auf ein koerperliches Maengel bzw. Vorzug hinwies.
Dazu einige Beispiele: Ballo = Schwein, Baschno = Hahn, Sonakei =Gold, Tiknoshero=kleiner Kopf,Lalleri =der Stumme
Macho =Fisch,Traubela = Traube,Forella = Forelle etc. Spaeter als sie dann um ihre buergerlichen Rechte bemueht waren,
Ausweise,Papiere fuer Standesamt etc. wurden  in Deutschland einfach deutsche Fam.Namen angenommen,die allerdings einen Deutschen bzw. Nichtzigeuner nicht auf die Herkunft oder Ethnie des Namenstraegers schliessen lassen.
Anders natuerlich bei einem Insider,wenn der die Namen Winterstein ,Herzberger,Laubinger,Steinbach,Weiss,Reinhardt oder Rose hoert,weiss er meist sofort mit wem er es zu tun hat.Dazu kommt nun noch eins.Die erstgenannten Tiernamen
wurden zwar durch die Standesaemter  durch deutsche allerwelts Vornamen erzetzt,zum Beispiel im Pass oder beim Einwohnermeldeamt,sie wurden aber fast bis auf den heutigen Tag der Tradition entsprechend weitergegeben.Damit wurden sie unter ihresgleichen angeredet und identifiziert.Der Name vom Standesamtes geriet und geraet vollkommen in Vergessenheit.Vielleicht erinnert sich noch einer von Euch an den grossen Zigeunergeiger Schnucknack Reinhardt aus Karlsruhe.Vorletztes Jahr,so glaube ich, leider  verstorben.Dieser Rufname ist ein gutes Beispiel fuer die Namensgebung unter Zigeunern.
Der Kleine hatte schon als Baby eine,aus Sicht seiner Mutter,wunderschoene grosse Nase.Daraus wurde schoen=shukar
und Nase = Nack,also shukarnack,etwas verballhornt von Deutschen wurde daraus Schnuckenack.Muss aber noch dazu sagen,das die letzte und juengste Generation sich die Namen von einst nicht mehr so einfach geben laesst.Die Zeiten haben sich auch bei Zigeunern geaendert.Die jungen Leute von heute bevorzugen Namen wie Antonio,Carlos,Ricardo,
Angelo,Mario oder Federico um sich damit ihrem Aussehen entsprechend ein wenig italienisches oder spanisches Flair zu geben.
Hoffe damit Waldis Frage, einigermassen beantwortet zu haben
Gruss Alarich
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 30.12.09 (17:08)
Super @alarisch. Da haben  wir ja wieder einen Teil unseres uns selbst auferlegten Bildungsauftrages erfüllt ;)! Interessant, aufschlussreich und lehrreich. Danke für deine Mühe.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Balsi am 30.12.09 (18:34)
sehr interessant..danke...

als kleine Anmerkung für alle.. ich denke jetzt hat sich jeder einmal ausgelassen und dabei solls bleiben...die Diskussion ist grundsätzlich interessant, wenn nicht diese gegenseitigen Beschimpfungen wären.. da hat keiner mehr wirklich Lust mitzulesen
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Wolfshund am 03.04.10 (12:16)
Sinti und Roma... bei der Polizei darf diese Wortschöpfung nicht mehr verwendet werden. Sie ist diskriminierend. Warum? Weil jedes Wort, daß nach einer Zeit negative Berichte in den Medien liefert einer öffentlichen Abwertung unterliegt. Da kann man sich drehen und wenden wie man will, dass wird immer so sein.
Da hilft es auch nichts, daß die Polizei in BW ab 1992, nicht mehr kriminelle Zigeuner als "Zigeuner, Landfahrer oder Sinti oder Roma" benennen darf. Es folgte Wortschöpfung Nummer eins: "Mobile Ethnische Minderheit" - weil gleich jeder wußte was damit gemeint war, verschwand dieser Begriff aus der amtlich verordneten Sprachregelung auch schnell. Heute wird das so formuliert: "Angehörige reisender Familien" - auch damit weiß wohl jeder wer damit gemeint ist, wenn sie im Polizeibericht stehen. Ansonsten könnte man am Flughafen jede Tourifamilie kriminalisieren...die reisen schließlich auch irgendwohin.
Ähnliches widerfährt ja auch das Wort "Migrant", daß doch das Wort "Ausländer" ablösen sollte. Mitlerweile sagt man doch lieber wieder Ausländer, anstatt Migrant, weil Ausländer doch so schön verallgemeinernd klingt. Migrant ist schließlich eine Sammelbezeichnung für Sinti & Roma oder dem volkstümlichen Zigeuner. Dazu gehören auch viele weitere Volksgruppen ausländischer Herkunft, besonders jene von dem T. Sarrazin ständig spricht.

(https://forum.balsi.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.iisg.nl%2Fcollections%2Fzigeuner%2Fimages%2F2001-5370-400.jpg&hash=0153c5b2d6ce4faa1ff48ada840eee4a3d360f79)

lief früher erfolgreich im ZDF, ein trickreicher Zigeuner legt immer wieder die KuK Polizei herein, die meist immer irgendwie zu spät kam um ihn zu schnappen. Vielleicht hat man sich damals schon die Ösi-Schnecken-Witze erzählt...
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 03.04.10 (14:55)
Warum und wozu überhaupt "krimineller Zigeuner"? Für einen Steckbrief oder eine Fahndungsbeschreibung mag das eventuell noch angehen, auch Kimineller mit  südländischem Aussehen oder Osteuropäischen Dialekt, mit asiatichem Aussehen oder ein Krimineller afrikanischer Herrkunft.
Für die Klatschkolumne einer Zeitung reicht es doch: Krimineller Eierdieb. Zigeuner oder Farbiger schühren in diesem Zusammenhang doch nur Ängste und Vorurteile.
Bei statistischen Erhebungen zB., ist das dann wieder etwas anderes ::)!
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Wolfshund am 03.04.10 (17:43)
Tja wozu eine offizielle Sprachregelung, wenn sie erstens scheitert und zweitens nicht beim Volk ankommt? Es ist völlig egal was Zeitungen bei einem Verbrechen "umschreiben", damit es keine Vorurteile gibt. Letztlich wird lokal immer die Wahrheit herauskommen, ob es ein Zigeuner war oder sonst wer auch immer.  Auch die nächsten Neubegriffe werden an der Realität gemeßen und nicht an schön gefärbten Wortglaubereien.  
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 03.04.10 (19:57)
Genau. Um in Forumssprache zu bleiben:
Ein Historiker wird schreiben entweder Nazis, NSDAPers oder Mitglieder der NSDAP.
Selbst rede ich manchmal über Hitlers braune Bande. Ich habe aber viel «schönere Umschreibungen» dafür gelesen. Manche sogar sehr erfinderisch.
Dennoch, jeder versteht auf Anhieb, was gemeint war.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Walter23 am 04.04.10 (00:46)
Moin

Kurz etwas zum "Streitpunkt" der Seite Zwei

=>

Zu Frankfurt an dem Main (http://www.volksliederarchiv.de/text1533.html)

Zitat von: Asu dem Text
[..]
Zu Frankfurt an dem Main
Die Wäsche wird nicht rein;
Sie bürsten und sie bürsten
Die Fürsten bleiben Fürsten
Die Mohren bleiben Mohren
Trotz aller Professoren

Im Parla- Parla- Parlament
Das Reden nimmt kein End!
[..]

Zitat von: Info von der Seite
[..]
Text: Georg Herwegh - 1848
Musik: Trad.

Scheint sich wohl um eine ältere Redewendung zu handeln.

= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

Bzgl. "Neubenennungen" - offizielle Sprachregelungen
In der Tat... Manches ist schon arg dahergestelzt und verfremdet den Ursprung mehr, als dass er Klarheit schafft.

Gruß



Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: uwys am 04.04.10 (18:08)
Ist den Zigeuner für einen solchen eine Beleidigung?
Diese Frage meine ich durchaus ernst, denn es gibt doch immer wieder die Rede von den ungarischen Zigeunern, oder von der Zigeunermusik.
Ich persönlich empfinde dieses Wort nicht als Beleidigung.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Wolfshund am 04.04.10 (18:21)
Beleidigung? Kann ich mir nicht vorstellen. Man müßte ja die ganze Literatur, Musik oder Filme bearbeiten, wo auch immer Zigeuner drin steht, gesungen oder gesprochen wurde, nur um es auf einen zeitgeistlichen Nenner zu bringen, wenn es in den Medien wiederholt wird. Beispiel:

(https://forum.balsi.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fecx.images-amazon.com%2Fimages%2FI%2F41SD99S3YQL._SL500_.jpg&hash=f56313512d250aa80f4def04d14f25ee8aede424)

Deren Lied Der Zigeuner wird nachwievor im Radio gespielt, weil gern gehört. Wie albern würde das doch klingen wenn Cindy und Bert jetzt umtexten müßen, damit sie dann "Der Sinti und Roma" singen dürfen?
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Wolfshund am 04.04.10 (18:23)
Beleidigung? Kann ich mir nicht vorstellen. Man müßte ja die ganze Literatur, Musik oder Filme bearbeiten, wo auch immer Zigeuner drin steht, gesungen oder gesprochen wurde, nur um es auf einen zeitgeistlichen Nenner zu bringen, wenn es in den Medien wiederholt wird. Beispiel:

(https://forum.balsi.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fecx.images-amazon.com%2Fimages%2FI%2F41SD99S3YQL._SL500_.jpg&hash=f56313512d250aa80f4def04d14f25ee8aede424)

Deren Lied Aber am Abend spielt der Zigeuner wird nachwievor im Radio gespielt, weil gern gehört. Wie albern würde das doch klingen wenn Cindy und Bert jetzt umtexten müßen, damit sie dann "....spielt der Sinti und Roma" singen dürfen?
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: uwys am 04.04.10 (18:35)
Albern hin oder her, das Buch von Agatha Christie
Zehn kleine Negerlein
darf ja unter diesem Titel in Deutschland auch nicht mehr verkauft werden.
Das Lied darf ja auch nicht mehr gelehrt werden.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Wolfshund am 04.04.10 (19:59)
Du fragst nach Zigeuner und gibst mit Negerlein die Antwort. Meinst du nicht auch das ist Quatsch? Hier in Deutschland haben bestimmte Begriffe ihre eigene Geschichte. Verallgemeinern lässt sich das nicht.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Nomen Nescio am 04.04.10 (21:35)
Albern hin oder her, das Buch von Agatha Christie
Zehn kleine Negerlein
darf ja unter diesem Titel in Deutschland auch nicht mehr verkauft werden.
Das Lied darf ja auch nicht mehr gelehrt werden.
Dies geht ja zu weit   :-X

Wir haben das Jahrhundert alte Fest von Sinterklaas alias Sint-Nicolaas alias Sint alias Sankt-Niklaus am 5. Dezember. Statt mit Weihnachten beschenken wir einander dann. Sint wird begleitet durch seinen Knecht Schwarzen Peter.
Da haben einige Surinamer das als Diskriminieren empfunden, und beim Gericht eine Klage eingereicht. Sie verloren übrigens.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 04.04.10 (22:45)
Da haben einige Surinamer das als Diskriminieren empfunden, und beim Gericht eine Klage eingereicht. Sie verloren übrigens.

Vor Jahren hat mal eine ältere Dame gegen den Begriff "Altweibersommer" geklagt- wegen Diskriminierung älterer Frauen. Sie hat übrigens auch verloren, hätte aber auch anders enden können ::).

Zu "Zehn kleine Negerlein":
(https://forum.balsi.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fecx.images-amazon.com%2Fimages%2FI%2F41DHJDS67BL._SL500_AA300_.jpg&hash=c10a5b78bf4163d6eaee8ab664d2584afd315f05)

http://www.amazon.de/Zehn-kleine-Negerlein-Agatha-Christie/dp/3502517673 (http://www.amazon.de/Zehn-kleine-Negerlein-Agatha-Christie/dp/3502517673)
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: IM am 04.04.10 (23:28)
Waldi, Dein Link für nur noch zu einem gebrauchtem Exemplar der Auflage von 2001.

Zitat
Für die Neuübersetzung von Sabine Deitmer 2003 wurde dann der bis heute verwendete Titel gewählt "Und dann gabs keines mehr".

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Und_dann_gabs_keines_mehr

Schau mal bei Amazon unter diesem Titel nach, dort wirst Du dann wirklich fündig.
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: waldi44 am 05.04.10 (10:41)
Danke für den Hinweis @IM!
Da kann man ja wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln und sich Wundern, warum "Altweibersommer" noch immer "Altweibersommer" heisst.

"In diesem Jahr sollten die «Zehn kleinen Negerlein” in Hannover als Theaterstück aufgeführt werden. Ein Verein namens »African Action” monierte den Titel, was zunächst höchstens die immer dankbaren Medien interessiert hätte. Aber genannter Verein alarmierte die «Antidiskriminierungsstelle”, die es in der niedersächsischen Landeshauptstadt gibt.

Mit deutscher Gründlichkeit nahm sie ihre Arbeit auf, informierte die erstaunten Christie-Erben in London (wo sich bisher offenbar kein Protest erhoben hatte) und ließ nicht eher locker, bis diese einem Neutitel für Deutschland zustimmten. Weil man schon einmal dabei war, erweiterte man diese Zustimmung auf die Neuauflage des Buches, das seither ebenfalls »Und dann gabs keines mehr” heißt. Leider konnte man handlungsintegrale Elemente wie «Nigger Island”, den Ort des Geschehens, nicht politisch korrigieren. Auch das alte Kinderlied »Zehn kleine Negerlein” muss mehrfach Erwähnung finden. Deshalb gibt’s einleitend vorsorglich eine weitschweifige Entschuldigung an möglicherweise weiterhin erregte Zeitgenossen. Und so ist diese Welt wieder ein besserer Ort geworden …"


http://www.krimi-couch.de/krimis/agatha-christie-zehn-kleine-negerlein.html (http://www.krimi-couch.de/krimis/agatha-christie-zehn-kleine-negerlein.html)

Vielleicht sollte man ja auch mal über den Begriff Deutschland nachdenken, wo dieser doch so belastet ist ::)....
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Wolfshund am 06.04.10 (19:30)
Vielleicht wurde das noch nicht erwähnt hier:

Den Begriff Sinti und Roma hat man ausschließlich nur in Deutschland in die Medienkultur eingeführt, woanders in der Welt sind es nachwievor Zigeuner in den Medien. Außerdem ist der Begriff selbst Nonsens, weil Sinti eine Untergruppe der Roma ist. Das ist so sinnvoll wie die Aufzählung Schwaben und Deutsche...
Zudem gibt es Zigeuner, die nichts mit Sinti und Roma gemein haben und deshalb sich von diesem Begriff vereinnahmt und diskriminiert fühlen.


1956 gab es ein Entschädigungsurteil des Bundesgerichtshofs, daß so formuliert wurde: " Die Zigeuner neigen zur Kriminalität, besonders zu Diebstählen und Betrügereien. Es  fehlen ihnen vielfach die sittlichen Antriebe zur Achtung vor fremden Eigentum, weil ihnen wie primitiven Urmenschen ein ungehemmter Okkupationstrieb eigen ist."
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: IM am 09.05.10 (16:01)
Nun stehen auch "Tim und Struppi" vor Gericht, ...

Zitat
Ein Kongolese, der in Brüssel lebt, sieht sich und seine Nation durch einen Comic rassistisch verunglimpft.

...


Wenn es nach Mbutu Mondondo ginge, dann würde der Hergé-Comic allerdings fortan in den Giftschrank gesperrt. Der Kongolese, der in Brüssel lebt, sieht sich und seine Nation durch den 70 Jahre alten Comic rassistisch verunglimpft. In einem Zivilverfahren gegen Hergés Nachlassverwalter Moulinsart wurde in dieser Woche erstmals verhandelt. Der Anwalt des Verlags hat allerdings gleich zu verstehen gegeben, dass sein Haus nicht daran denkt, sich einer aus dem Ruder gelaufenen Political Correctness zu beugen.

Quellen:
http://www.ksta.de/html/artikel/1270457806388.shtml

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/Kongolese-bringt-Tim-Struppi-vor-Gericht_aid_852770.html
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: steffen04 am 09.05.10 (18:46)
Nun stehen auch "Tim und Struppi" vor Gericht, ...

Zitat
Ein Kongolese, der in Brüssel lebt, sieht sich und seine Nation durch einen Comic rassistisch verunglimpft.

...


Wenn es nach Mbutu Mondondo ginge, dann würde der Hergé-Comic allerdings fortan in den Giftschrank gesperrt. Der Kongolese, der in Brüssel lebt, sieht sich und seine Nation durch den 70 Jahre alten Comic rassistisch verunglimpft. In einem Zivilverfahren gegen Hergés Nachlassverwalter Moulinsart wurde in dieser Woche erstmals verhandelt. Der Anwalt des Verlags hat allerdings gleich zu verstehen gegeben, dass sein Haus nicht daran denkt, sich einer aus dem Ruder gelaufenen Political Correctness zu beugen.

Quellen:
http://www.ksta.de/html/artikel/1270457806388.shtml

http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/Kongolese-bringt-Tim-Struppi-vor-Gericht_aid_852770.html

Das Heft ist aber auch der Hammer. Unvergessen die Sequenz, als Tim einen Schimpansen abknallt, ihm das Fell abzieht um sich damit zu verkleiden

Oder der Gazellenmassenmord....

Kann man sich so heute in einem Comic nicht mehr so recht vorstellen
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Amselfeld am 09.05.10 (20:18)
Zitat
Die Klage schadete dem Comic in keinster Weise. Das Buch schnellte von Platz 4343 auf fünf der Bestseller-Liste des Buchversandes Amazon.

Ob der Kongolese ....oh man so ein doofes Wort, weil ein Fluß nicht lesen kann...also noch mal neu: Ob der Kongomann, oder der Mann aus dem Kongo jetzt einen Scheck von diesem Verlag bekommt? Bessere PR geht ja nicht, wenn man sogenanntes Grenzwertiges vermarkten will. Am besten forstet man jetzt alle Comic Serien durch, wo besonders zwei Vornamen vorkommen. Da fällt mir Tom und Jerry ein, oder Fix und Foxy. Rod und Tod von den Simpsons sind auch nicht ohne in einer Zeit wo die Kirche in der Krise ist. Asterix ist wohl auch rassistisch, wo die bretonisch-keltische Rasse gegen die Rasse der Römer kämpft...
Titel: Re:Frage: Sinti und Roma - eine Modebegriff?
Beitrag von: Ernst15 am 10.06.10 (22:38)
1956 gab es ein Entschädigungsurteil des Bundesgerichtshofs, daß so formuliert wurde: " Die Zigeuner neigen zur Kriminalität, besonders zu Diebstählen und Betrügereien. Es  fehlen ihnen vielfach die sittlichen Antriebe zur Achtung vor fremden Eigentum, weil ihnen wie primitiven Urmenschen ein ungehemmter Okkupationstrieb eigen ist."

Und da schämt man sich, heute in der Pommesbude ein Zigeunerschnitzel zu bestellen, aus Angst nicht pc zu sein. ;D