Autor Thema: Polnischer Historiker: Hitler war ein großer Staatsmann  (Gelesen 10705 mal)

Nomen Nescio

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Es ist ziemlich naiv Hitler immer nur nach seinem Buch zu beurteilen. Schließlich hat er als Staatsmann alles andere , als nach diesem Buch gehandelt.  Oder steht etwa in diesem Buch: " Wir müssen unbedingt ein Bündnis mit den Bolschewisten schmieden" ??? Nö steht nicht so drin.

Die meisten die Hitler nur nach diesem Buch beurteilen, und es auch noch wie ein politisches Drehbuch handhaben, haben deshalb keine Ahnung. Die Tragen nur ne riesige Kiste mit Hitler-Klischees mit sich rum, anstatt selbst mal nachzudenken, daß Hitler ein Vertreter einer heute für viele nicht mehr verständlichen Wertewelt war.  Und statt sich mit dem reinen Faktischen zu beschäftigen, sind die meisten Forumäußerungen nur emotionale Wertungen, die unter dem Strich nur Datenmüll sind.  In etwa so: "Hitler war ein Idiot"

Komisch, dass dann die Deutschen solange einen "Idioten" an der Macht liessen, statt ihn  im Jahrhundert der Putsche wegzuräumen. Und vorallem: Komisch, daß es Leute gibt, die auf " Hitlers idiotische" Autobahnen herumfahren. Denn das hat er auch bereits in Landsberg geplant.
Wenn man das Buch "nur ein wenig" bildlich nimmt, hat er so ungefähr alles dort geschrieben, was er versuchte zu erreichen.

Weil nicht auf seinem Stirn geschrieben stand "Vorsicht, gefährlicher Idiot", war man auch nicht auf seine Tücke gefasst.

Terra incognita

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Zitat
Wenn man das Buch "nur ein wenig" bildlich nimmt, hat er so ungefähr alles dort geschrieben, was er versuchte zu erreichen.

Dieses Buch ist an der politischen Wirklichkeit gescheitert! Oder willst du weißmachen, dass sich die Weltlage, seit er das geschrieben hat nicht weiter entwickelt hat?? 

Zitat
Weil nicht auf seinem Stirn geschrieben stand "Vorsicht, gefährlicher Idiot", war man auch nicht auf seine Tücke gefasst.

Das soll eine faktische Erklärung sein?  Vorallem erklär mal diese "Tücke", das wäre mal ein gutes Beispiel was du wirklich darüber aussagen kannst.

Balsi

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Es ist ziemlich naiv Hitler immer nur nach seinem Buch zu beurteilen.

genau... beurteilen wir ihn doch mal nach seinen Taten...Krieg und Mord. Das ist doch wohl eher etwas dünne... die Person Hitler daran festzumachen, daß er eben nicht ganz genau das tat was er im Buch geschrieben hat. Buch hin oder her.....

Nomen Nescio

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Das soll eine faktische Erklärung sein?  Vorallem erklär mal diese "Tücke", das wäre mal ein gutes Beispiel was du wirklich darüber aussagen kannst.
Daß ein Vertrag für ihn nur ein Fetzen Papier war. Daß er bestimmte Gruppen der Bevölkerung verfolgen, internieren und sogar töten würde. Daß er alles, wofür Recht stand, vergewaltigen würde. Daß er gegen die halbe Welt Krieg führen würde. Das er viel Menschen zum Biest machte. Manche, weil er sie schlimmer als Bestien gegen Mitmenschen benehmen ließ. Öfter, weil sie manchmal wie Tiere leben mußten, sogar noch bis nachdem die Nazis durch die Alliierten gestellt wurden.

Reicht das?

waldi44

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Ach was? Ich meine in Deutschland gab es viele "Idioten" (im umgangssprachlichen Sinn gemeint), die das Land/Volk regierten und das Volk folgte meist willig, deshalb heisst es ja auch (f)Volk(g) und wenn @Richtschütze vom "Idioten" spricht, so meinte er das im umgamngssprachlichen Sinn, selbst wenn Hitler mit zunehmender Kriegsdauer auch deutliche Symtome des körperlichen und geistigen Zerfalls zu zeigen begann.
Hitler nur an "Mein Kampf" festzumachen, wäre selbstverständlich zu kurz gegriffen, aber das Buch und sein Inhalt bietet zumindestens Anhaltspunkte über seine Gedankenwelt und seine Zukunftspläne. Nun wird den Deutschen immer vorgeworfen, sie hätten das Buch nicht gelesen und wenn doch, nicht verstanden oder dessen Inhalt gutgeheissen. Hm? Chamberlain und Daladier, das habe ich schon mehrfach betont, haben das Buch aber anscheinend auch nicht gelesen und all ihre sie umgebenden Schlaumeier, nennt man wohl Experten, auch nicht oder sie haben es ebenfalls nicht verstanden!
Schlussendlich waren sie es, die einen nicht unerheblichen Anteil daran hatten, das Hitlers Phantasien wahr werden konnten! Hitlers Wertewelt war nur bedingt die Wertewelt seiner Zeit. Aber er und seine Gefolgsleute schafften es, sie dem Volk so nahe zu bringe, dass sich viele diese Unwerte zu eigen machten und alte Werte einfach fallen liessen.
Übrigens hatte Hitler kein Bündnis mit den Bolschewisten "geschmiedet", sondern ein Zweckbündnis mit ihnen abgeschlossen. Solche Bündnisse schloss er mit jedem, auch mit den Polen und wenn sie ihren Zweck erfüllt hatten, erneuerte sie nicht mehr und schloss gegebenenfalls mit dem Gegner von Gestern ein Bündnis gegen den Freund von heute. Solche politischen/militärischen Konstellationen konnte er, als er das Buch schrieb nicht voraussehen.
« Letzte Änderung: 23.02.09 (17:38) von waldi44 »

Terra incognita

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Daß ein Vertrag für ihn nur ein Fetzen Papier war. Daß er bestimmte Gruppen der Bevölkerung verfolgen, internieren und sogar töten würde. Daß er alles, wofür Recht stand, vergewaltigen würde. Daß er gegen die halbe Welt Krieg führen würde. Das er viel Menschen zum Biest machte. Manche, weil er sie schlimmer als Bestien gegen Mitmenschen benehmen ließ. Öfter, weil sie manchmal wie Tiere leben mußten, sogar noch bis nachdem die Nazis durch die Alliierten gestellt wurden.


1.Welcher Vertrag? Und wo steht das in dem Buch, daß er Verträge nicht achten wollte?

2. Wo steht das in "Mein Kampf" mit den "internieren" und "töten"?

3. Welches Recht hat er den genau vergewaltigt?

4. "Das er gegen die halbe Welt Krieg füren will": Das kann ich dir jetzt schon sagen: Das steht nirgends in dem Buch.

5. "Das er viel Menschen zum Biest machte."  Tut mir leid, in dem Satz erschließt sich keinerlei Sinn. Beschreib das doch mal genauer.

6. "Manche, weil er sie schlimmer als Bestien gegen Mitmenschen benehmen ließ."  Steht ganz sicher so nicht in dem Buch: Die SS-Justiz und der Kommandant von Buchenwald belegen etwas ganz anderes.

7."wie Tiere leben mußten"  Es gab deutsche Beschwerden das internierte polnische Kriegsgefangene mehr zu Essen hatten als deutsche Frontsoldaten. Davon abgesehen steht sowas auch nicht in dem Buch, daß er Menschen wie Tiere leben lassen wollte.


Balsi

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hmm... ich versteh jetzt nicht was ich davon halten soll? Soll ich meine Meinung zu Hitler jetzt ändern, nur weil er seine Taten nicht explizit Wort für Wort so niedergeschrieben hat wie er sie später durchgeführt hat? Wer kann denn schon heute wissen was er in 10 Jahren macht. Dies also als Nachweis heranzuführen ist nicht gerade wissenschaftlich fundiert, sondern eher was für den Stammtisch.

War Hitler also letztlich nur gezwungen so zum Tier zu werden, weil ihn andere dazu zwangen und er das ja alles garnicht wollte, eben weil er es nicht in seinem Buch genauso reingeschrieben hat? Ich grabe Jahr für Jahr die Ergebnisse seiner Politik aus dem Boden Russlands, Polens und Ungarns... die ich ausgrabe wird es wurscht sein, ob Hitler irgendwas in seinem Buch geschrieben hat.

Nomen Nescio

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Weil nicht auf seinem Stirn geschrieben stand "Vorsicht, gefährlicher Idiot", war man auch nicht auf seine Tücke gefasst.

Das soll eine faktische Erklärung sein?  Vorallem erklär mal diese "Tücke", das wäre mal ein gutes Beispiel was du wirklich darüber aussagen kannst.
Seine Tücke können aber auch, und so meinte ich es, Sachen sein, die nicht im Buch standen. "Ach, so schlimm wird er nicht sein", wurde oft gedacht. Er war aber tausend Mal schlimmer.

Dennoch, wenn man zwischen den Zeilen lesen könnte, hätte man gewarnt werden sein.
Im Inhalt sucht man vergebens "Krieg führen"; "Ausrotten der Juden"; "die Gerechtigkeit vergewaltigen". Und vom Wert von Verträge sucht man auch vergebens.
Aber... da steht ja deutlich z.B. "So ist jede Wiedergewinnung einer deutschen Selbständigkeit nach außen in erster Linie gebunden an die Wiedergewinnung der inneren willensmäßigen Geschlossenheit unseres Volkes", aber er ging viel weiter! Man hätte also etwas ahnen können.

Eines ist jedenfalls sicher: jedes Wort diesem größten Verbrecher der Geschichte gewidmet, ist - wenn es nicht unbedingt notwendig ist - ein Wort zuviel.

waldi44

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Das mit "zwischen den Zeilen" lesen ist so eine Sache. Manchmal liest man, was garnicht dort steht und übersieht dabei das tatsächlich geschriebene. Wenn doch alles so klar war, wieso haben die Siegermächte des 1. Weltkrieges das nicht verhindert, als sie es noch gefahrlos gekonnt hätten? Im Nachhinein ist immer alles klar, so wie bei Nostradamus eben auch, nur dass auch dessen Vorhersagen, die immer erst im Nachhinein einem historischen Ereignis zugewiesen werden konnten, keinem Betroffenen je etwas genutzt hätten!

Mal ganz nebenbei: Weder im Kapital, noch im Manifest steht etwas von Massenmord und/oder Weltrevolution. Aber zwischen den Zeilen.....

Terra incognita

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Zitat
m Inhalt sucht man vergebens "Krieg führen"; "Ausrotten der Juden"; "die Gerechtigkeit vergewaltigen"

Tja damit ist doch wohl alles gesagt, daß dieses Buch für politische Erklärversuche völlig wertlos ist. Hitler als Staatsmann muß man im Kontext der politischen Entwicklung ab 1933 untersuchen. Es bringt dabei überhaupt nichts erstmal einpaar inhaltslose Hitler-Klischees
in den Raum zu werfen.

Zitat
Aber... da steht ja deutlich z.B. "So ist jede Wiedergewinnung einer deutschen Selbständigkeit nach außen in erster Linie gebunden an die Wiedergewinnung der inneren willensmäßigen Geschlossenheit unseres Volkes"

Und was soll daran verbrecherisch sein? Nach Versailles war Deutschland ausgeplündert, entwaffnet und entrechtet, im ganzen Reich tobte der Bürgerkrieg! Da etwas anderes zu sehen, als das Recht auf Selbstverdeitigung, Selbstbestimmung und die Ausübung der Hoheitsrechte ist völlig absurd.

@Balsi

Es geht ausschließlich um dieses Buch, was kein Leitfaden für den Politiker Hitler war. Und das Deutsche Volk hatte auch keine hellseherischen Fähigkeiten. Es nahm nur den wirtschaftlichen und politischen Aufstieg mit Hitler wahr. Die Propaganda tat schließlich auch ein übriges.

Nomen Nescio

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Mal ganz nebenbei: Weder im Kapital, noch im Manifest steht etwas von Massenmord und/oder Weltrevolution. Aber zwischen den Zeilen.....
Das ist es nun eben.

Vom Kapital könnte man noch sagen "Nicht der Prophet ist schlimm, sondern seine Schüler". Bei diesem braunen Verband war der Führer sogar der schlimmste.