Schade, dass es keine Rückmeldung zu meiner Anfrage gegeben hat.
Doch vermutlich ist es so wie Balsi geschrieben hat und auch in dem Buch was ich angegeben habe steht, das viele Unterlagen vernichtet wurden oder verloren gingen, und was noch übrig war oft von Maiden- oder Lagerführerinnen oder Tagebücher weitergegeben wurde.
Ich habe jetzt noch folgendes versucht, eine Anfrage an das Landesarchiv Schwerin, dann an das Stadtarchiv Parchim , dann das Landeskreisarchiv Ludwigslust- Parchim und den Heimatverein Spornitz wo meine Mutter ja war und vielleicht dort die älteren Menschen, die diese Zeit noch mit erlebt haben , sich noch erinnern können, oder Fotos haben.
Mehr fällt mir dann auch nicht mehr ein.
Meine Mutter musste danach ja noch wo anders hin , der Arbeitsdienst war verlängert zu einem Kriegshilfsdienst. Sie kam nach Bösingfeld/ Extertal in ein Jugenderholungsheim, das war dann schon 1944. Dort konnte mir das Archiv sehr helfen. Es war auch kein Lager sondern eine große Villa mit Park, wo meine Mutter mit anderen Maiden die Kinder beschäftigte und beaufsichtigte die aus den umliegenden bombadierten Städten dort hinkamen.
Das Archiv hat mir sehr viele Fotos und Informationen über dieses Heim geschickt, auch Fahnenapell, die Fotos davon ,eben alles was da so anfiel. Die Villa gibt es heute noch und ist mittlerweile in Privatbesitz.
Doch mit anderen Archiven wie das von Schleswig-Holstein habe ich keine so guten Erfahrungen gemacht. Dort ist meine Mutter dann gelandet. im Juli 1945 wurde ihre noch eine Kennkarte ausgestellt, in ihren Unterlagen schrieb sie, dass sie auf der Flucht war kurz vor Kriegsende am 05.05. 1945 sind sie mit ihrer Führerin nach Flensburg, im Juli wurde ihr von der Polizeistation eine Kennkarte ,nur noch mit Reichsadler ausgestellt und Ende August kam sie dann nach Hause an. Wie weiß auch kein Mensch. Sie war 18 Jahre.
Also auch wie Balsi beschrieben hat gab es wohl Fluchtrouten. Doch wir haben nie etwas davon gewusst. Als sie lebte hat sie nie ein Wort darüber berichtet, dass sie In Flensburg gelandet war.
Ich habe dann dort im Archiv recherchieren lassen, ich wollte doch wissen gab es eine Meldekarte, wo hat sie gewohnt , wie hieß die Gruppenführerin mit denen die Mädels dahin mussten und dann gerade Flensburg, Dönitzregierung Chaos, ganz viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten, wo der Krieg noch länger dauerte. Was hat sie da gemacht? Wieso war das die Fluchtroute, wo sie von Bösingfeld/ Extertal grad mal in 30km zuhause gewesen wäre. Sie kam aus Porta Westfalica.
Ich habe keine Antworten bekommen, es sei nichts vorhanden und nichts ersichtlich, auch nicht beim Bundesarchiv in Berlin wo ich auch recherchierte, die mir aber wieder zu anderen Familienmitgliedern und Geschichten helfen konnten.
Ja jetzt warte ich mal ab, ob ich noch etwas erfahren darf, sonst lass ich los . Soviele Fragen sind übriggeblieben und erst jetzt gekommen, doch es ist Niemand mehr da, den man noch fragen kann aus der Familie und manche wollen auch nicht mehr darüber reden.
Adelina