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Suche nach Vermisstem Grendadier Albert Witzke

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Jürgen Fritsche:
Moin Bianca,


--- Zitat von: Bia Paradies am 14.06.20 (17:16) ---Insofern ist ggf.  beim Ort seit dem Albert vermisst wurde, nur ein v statt einem w verwendet worden.
--- Ende Zitat ---

"v" statt "w" ist in diesen Fällen völlig unerheblich! Die Transliteration des "в" aus dem Kyrillischen setzt im Deutschen eben ein "w", in international üblicher Schreibweise eben ein "v", das ja lautmäßig dem deutschen "w" entspricht.
Erheblich war nur die angegebene, von mir als eindeutig fehlerhaft bemängelte Schreibweise "Suchowle / Suchovle". Diese Form ist für das Russische und Ukrainische in sprachlicher Hinsicht nämlich völlig unpassend!
Es kommt vielmehr die im Text verwendete deutsche Schreibweise "Suchowola" oder aussprachegenauer "Suchowolja" (international "Sukhovola" bzw. "Sukhovolya", wie ich bereits schrieb) in Frage.


--- Zitat von: Bia Paradies am 14.06.20 (17:16) ---Zeile eingegangene Meldungen: 1.4.1944  I    7.3.44.    Suchovle , vermisst, dann eine weiterer Vermerk in der gleichen Zeile I 11 V.2. 1 lfd. 137
12.04.99 II  Registrierfall Nr. II/ 2 -08 ( Nachreg.) n.Nachr. 07.03.44 Suchowle / Rußl. , lt. DRK-Mü. v. 29.03.1999
Kann man daraus eventuell mehr erschließen?
--- Ende Zitat ---

Aus Deinen neuen, erweiteren Angaben läßt sich nun entnehmen, daß der Vermißtenzeitpunkt tatsächlich der 07.03.1944 war. Das läßt nun anhand des Wegs der 340. Inf.Div. eine genauere Suche nach der Ortslage zu!


--- Zitat von: Bia Paradies am 14.06.20 (17:16) ---LdW zur 340. Inf.Div.: "Mit Gewinnung des Südufers Bachabschnitt zwischen Rykanie und Lawrow am 5.3. war das Angriffsunternehmen des verstärkten GR 695 bis dahin zwar ein voller Erfolg bei hohen Feindverlusten, jedoch führte am 6.3. ein Gegenangriff ab Mittag, trotz Abschusses von 9 der 12 eingesetzten Feindpanzer und wiederum hohen feindlichen Personalverlusten durch heftigste, eigene Gegenwehr, wieder zum Verlust von Lawrow und den Höhen südlich Rykanie.Auch den ganzen nächsten Tag über stand die Division (mit verstärktem GR 695) bei Suchowola und nördlich Radomysl weiterhin in harten Abwehrkämpfen und konnte dort eine Abriegelungsfront aufbauen".
--- Ende Zitat ---

Den im Text genannten Raum Lawrow (ukr.: Lavriv) - Radomysl (ukr.: Radomyshl') findet man für den 07.03.1944 ca. 14 km weiter nw. des oben auf der Lagekarte für den 01.03.1944 bezeichneten Raums Targowica - Demidowka und ca. 17 km ssw. von Luts'k (dt. translit.: Luzk), also in der Oblast' Wolhynien. Den Ort Sukhovolya findet man unmittelbar zwischen Radomyshl' und Stavriv, also 3 km ö. von Radomyshl'. Koordinaten: 50°33'58" N 25°18'20" E.


--- Zitat von: Bia Paradies am 14.06.20 (17:16) ---Mich würde auch interessieren, mit welchen Waffen er ggf. gekämpft haben könnte, oder ob er vielleicht mit / in einem Panzer abgeschossen wurde.
--- Ende Zitat ---

Als zuletzt Angehöriger des Gren.Rgts. 695, das ja der 340. Inf.Div. unterstand, kämpfte er normalerweise mit Waffen, die der Infanterie zur Verfügung standen, im Kampf Mann gegen Mann durchaus auch mit dem Klappspaten, dem Bajonett oder dem Messer. Mit was genau, läßt sich situationsbedingt nur vermuten bzw. müßte man seinem Soldbuch oder Wehrpaß entnehmen, wo die an ihn ausgegebenen Waffen eingetragen wurden. Sein Soldbuch hatte er, wie jeder Soldat, bei seinem Verschwinden jedoch bei sich, der bei seiner Einheit aufbewahrte Wehrpaß könnte u. U. erhalten sein. Dazu müßtest Du mal beim BA, Abt. PA, anfragen.
Und da er als Infanterist eingesetzt war, war er sicherlich nicht in einem Panzer abgeschossen worden.
Zudem gilt er ja als vermißt, so daß über die genauen Umstände seines Verschwindens und seines Verbleibs nichts bekannt wurde. Er könnte ja auch in sowjetische Gefangenschaft geraten und dabei umgebracht oder später in einem Kgf.-Lager gefallen sein.


--- Zitat von: Bia Paradies am 14.06.20 (17:16) ---Ich frage mich nun inwieweit man den Suchraum ,wo er tatsächlich fiel eingrenzen könnte und ob es dort auch Soldatenfriedhöfe/ Gräber gibt.
--- Ende Zitat ---

Den Raum habe ich Dir oben exakt benannt, nachdem nun das korrekte Datum bekannt ist.
Soldatenfriedhöfe gab es situationsbedingt (je nach Kampf- bzw. Rückzugslage). Feld-, Einzel- oder Kameradengräber wurden ebenfalls je nach Situation angelegt. U. U. konnten Gefallene je nach Lage aber auch nicht mehr geborgen werden.
Gräber deutscher Soldaten wurden von der Wehrmacht beim Rückzug aus Geheimhaltungsgründen von Truppenteilen und Truppenverlusten nach Möglichkeit unkenntlich gemacht oder aber beim Vorrücken der Roten Armee von dieser zerstört, wenn sie aufgefunden wurden.
Allerdings wurde Dein Großonkel ja vermißt, so daß eine offizielle Grablage nicht bekannt ist.


--- Zitat von: Bia Paradies am 14.06.20 (17:16) ---Was passierte eigentlich, wenn die Soldaten fielen, hat man sie irgendwo begraben oder ließ man sie einfach liegen?
--- Ende Zitat ---

Siehe vor.


Die Karteikarte kannst Du mir gerne per Mail zusenden, ich schaue sie mir dann mal an. Evtl. kann man noch etwas "zwischen den Zeilen" herauslesen, denn die Einträge in verschiedenen Handschriften zu verschiedenen Zeitpunkten können über den reinen Text hinaus u. U. auch noch Hinweise geben.

Jürgen Fritsche:
Moin zusammen,

die gleiche Anfrage läuft seit dem 11.06.20 auch hier.
Fast alles, was sie hier eingestellt hat, hat sie von dort herauskopiert, u. a. die weitere Verluste der 7./695 - also so getan, als stamme das alles von ihr.

Leider wurden wir hier nicht über diese Doppelanfrage informiert.
Zumindest ich habe mir deswegen ordentlich unnötige (aber immerhin deutlich exaktere und ausführlichere!) Arbeit gemacht ...  ::)  ::)  ::)

Und hier kam nicht mal mehr eine Reaktion der Threaderstellerin!  ::)  ::)  ::)

Bia Paradies:
Guten Abend Jürgen Fritzsche,
ich hatte zu Beginn meiner Anfrage noch keine detaillierten Informationen vorliegen und nur die Karteikarte. Auf meiner Suche wollte ich verschiedene Wege nutzen, da ich dachte, dass man an verschiedenen Stellen vielleicht mehr Informationen zusammentragen kann. Ich hab das also nicht böse gemeint und wollte damit niemandem auf den Schlips treten.
Da zum Zeitpunkt meiner Anfrage dann bei mir massive familiäre Schwierigkeiten auftraten( meine Mutter war verstorben) habe ich die Suche dann erstmal vernachlässigt und mich auch diesbezüglich nicht mehr damit befasst. Ich danke daher an der Stelle nochmal für die Arbeit und die Recherche deinerseits und ich kann auch sagen,dass mir deine Informationen wesentlich mehr und verständlicher waren,als die in dem anderen Forum.
Aktuell habe ich den nächsten Trauerfall in der Familie, ich bitte also zu entschuldigen,wenn ich wieder nicht sofort reagiere.
Viele Grüße B.

Jürgen Fritsche:

--- Zitat von: Bia Paradies am 26.03.21 (00:34) ---Guten Abend Jürgen Fritzsche,
[...] Ich danke daher an der Stelle nochmal für die Arbeit und die Recherche deinerseits und ich kann auch sagen,dass mir deine Informationen wesentlich mehr und verständlicher waren,als die in dem anderen Forum.
--- Ende Zitat ---
Moin Bia,

gern geschehen. Und danke für Deine Erklärung - ist soweit natürlich völlig verständlich. Mein aufrichtiges Beileid.

Ja, nicht jeder (eher: recht wenige ...) recherchiert gründlich genug und arbeitet seine Antworten dann auch noch mit voller Qualität aus. Ich schon.

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