Autor Thema: Sebastian Wimmer - Majdanek  (Gelesen 6860 mal)

Jürgen Fritsche

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Re: Sebastian Wimmer - Majdanek
« Antwort #15 am: 14.03.20 (01:02) »
Wie enttäuschend, dass du Balsis Aufruf für dich zum Türöffner für einen wie immer inhaltslosen Akt der Selbstbeweihräucherung bei gleichzeitiger Missachtung anderer User nutzt, um wieder einen typischen Frexit hinzulegen.

Vielen Dank für diesen Beitrag! Bravo!

"lerne leiden, ohne zu klagen" … :D
Viele Grüße,
Jürgen



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Ronny22

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Re: Sebastian Wimmer - Majdanek
« Antwort #16 am: 14.03.20 (02:40) »
Nur als Hinweis für diejenigen die immer noch behaupten das es zwischen Lager-SS und Waffen-SS an der Front keine Schnittpunkte gab...


Hallo an alle,

behauptet die obige Aussage jemand? Es geht doch vielmehr darum, das per Befehl Himmlers die Totenkopfverbände pauschal als Waffen-SS galten.

und zur Wehrmacht:

Irmfried Eberl - kam von der T4 - erster Kommandant von Treblinka (mit verliehenem SS-Rang - war m.W. wie fast das ganze "Aktion Reinhard"-Personal nie in der SS) - ab 1944 bei der Panzer-Lehr-Division

Uwe

Hi Uwe,

ja leider gab es hier User die versuchten da die Grenzen zuziehen, um quasi den Ehrenschild der Waffen-SS reinzuhalten. So wie viele ehemalige Angehörige der Waffen-SS nach Kriegsende versuchten, sich von den Schlächtern in den Einsatzgruppen und Lager-SS zu differenzieren.

Ich möchte aber betonen das auch ich, die Angehörigen der o.g. Einheiten nicht pauschal verurteile, aber der Einsatzzweck dieser dürfte hier im Forum ja allen weithin bekannt sein.

Aber wenn es auffällt das diejenigen Karriere gemacht haben, sich auch scheinbar nicht um Versetzung bemüht haben, dann liegt es nahe das sie sich in die Maschinerie eingefügt haben oder mit deren Lauf vollkommen einverstanden waren.

Denn wie man weiß, konnte man sich auch in diesen Einheiten vor dem verabscheuungswürdigsten Teil der Arbeit entziehen - was dann aber für die Karriere empfindliche Probleme bedeutete.
Wer also gut Karriere gemacht hat, der hat seinen "Job" scheinbar gut und im Sinne des Systems gemacht.


Wenn dann vor diesem Hintergrund versucht wird, die Waffen-SS von Ihrer Mitverantwortung reinzuwaschen, dann hat das einen faden Beigeschmack.

Denn es gab diese Verflechtungen, teils gezwungen aus den Umständen heraus, teils freiwillig - da gibt es auch nichts zu beschönigen.

Und es gab immer die Möglichkeit sich diesem Dienst zu entziehen.
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

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Jürgen Fritsche

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Re: Sebastian Wimmer - Majdanek
« Antwort #17 am: 14.03.20 (21:29) »
Und es gab immer die Möglichkeit sich diesem Dienst zu entziehen.

Moin Ronny,

eine solche (in bestimmten Fällen vielleicht, in ihrer Allgemeingültigkeit ("immer") jedoch unzutreffende) Behauptung kann man nur aufstellen, wenn man a) weder allgemein im Dritten Reich leben mußte und dessen totalitären Zwängen unterworfen war noch b) in dessen Organisationen diente.
Es ist völlig müßig, so etwas aus heutiger Sicht, heutigem Wissen, heutiger Lebensweise und heutiger Gesellschaftsstruktur beurteilen oder behaupten zu wollen - und natürlich auch nicht für sämtliche ("immer") derartigen Fälle belegen zu können.
Du müßtest schon über eine Zeitmaschine verfügen und Dich für lange Jahre ins Damals versetzen, um das Damals neutral aus damaliger Sicht und damaligen Umständen verstehen und beurteilen zu können.
Viele Grüße,
Jürgen



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Nightwish

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Re: Sebastian Wimmer - Majdanek
« Antwort #18 am: 15.03.20 (09:45) »
Wie enttäuschend, dass du Balsis Aufruf für dich zum Türöffner für einen wie immer inhaltslosen Akt der Selbstbeweihräucherung bei gleichzeitiger Missachtung anderer User nutzt, um wieder einen typischen Frexit hinzulegen.

Vielen Dank für diesen Beitrag! Bravo!

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Geht es noch banaler?

Oder sollte das etwa bedeuten, dass du mit deinem Klagen ohne Inhalt aufhören möchtest!?
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Re: Sebastian Wimmer - Majdanek
« Antwort #19 am: 15.03.20 (09:48) »
Und es gab immer die Möglichkeit sich diesem Dienst zu entziehen.

Moin Ronny,

eine solche (in bestimmten Fällen vielleicht, in ihrer Allgemeingültigkeit ("immer") jedoch unzutreffende) Behauptung kann man nur aufstellen, wenn man a) weder allgemein im Dritten Reich leben mußte und dessen totalitären Zwängen unterworfen war noch b) in dessen Organisationen diente.
Es ist völlig müßig, so etwas aus heutiger Sicht, heutigem Wissen, heutiger Lebensweise und heutiger Gesellschaftsstruktur beurteilen oder behaupten zu wollen - und natürlich auch nicht für sämtliche ("immer") derartigen Fälle belegen zu können.
Du müßtest schon über eine Zeitmaschine verfügen und Dich für lange Jahre ins Damals versetzen, um das Damals neutral aus damaliger Sicht und damaligen Umständen verstehen und beurteilen zu können.

Das ist eine interessante Aussage von jemandem, der hier im Forum immer die Deutungshoheit für sich beansprucht, als sei er bei allem dabei gewesen und könne alles absolut neutral bewerten.

Beste Grüße

Nightwish
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Ronny22

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Re: Sebastian Wimmer - Majdanek
« Antwort #20 am: 15.03.20 (21:39) »
Und es gab immer die Möglichkeit sich diesem Dienst zu entziehen.

Moin Ronny,

eine solche (in bestimmten Fällen vielleicht, in ihrer Allgemeingültigkeit ("immer") jedoch unzutreffende) Behauptung kann man nur aufstellen, wenn man a) weder allgemein im Dritten Reich leben mußte und dessen totalitären Zwängen unterworfen war noch b) in dessen Organisationen diente.
Es ist völlig müßig, so etwas aus heutiger Sicht, heutigem Wissen, heutiger Lebensweise und heutiger Gesellschaftsstruktur beurteilen oder behaupten zu wollen - und natürlich auch nicht für sämtliche ("immer") derartigen Fälle belegen zu können.
Du müßtest schon über eine Zeitmaschine verfügen und Dich für lange Jahre ins Damals versetzen, um das Damals neutral aus damaliger Sicht und damaligen Umständen verstehen und beurteilen zu können.

Okay, Zeitmaschine habe ich keine - ich kann mich da nur auf Quellen stützen...

Zitate aus Browning: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen.

Major Trapp sagte vor dem fast vollständig angetretenen Bataillon, "man stehe vor einer furchtbar unangenehmen Aufgabe, die Sache sei höchst bedauerlich, aber der Befehl komme von ganz oben". Um Fassung bemüht, mit den Tränen kämpfend, erklärte er, dass die jüdischen Bewohner von Józefów zusammenzutreiben, arbeitsfähige Männer auszusondern, Kranke, Alte, Frauen und Kinder aber zu erschießen seien. Wer sich diesem Auftrag nicht gewachsen fühle, könne sich melden. Zwölf von mehr als vierhundert traten zögernd vor. Sie wurden ebenso wie ein Reserveleutnant, der sich als einziger prinzipiell weigerte, jemals an Erschießungen Wehrloser beteiligt zu werden, anderweitig eingesetzt.

Fortan gab es bei ähnlich organisierten Massakern immer etliche Polizisten mit Ausweichverhalten. Wer sich vom Schießkommando absetzte, versteckte, "verkrümelte", auch einmal befreien ließ oder danebenschoss, wurde kaum bestraft.

Die Täter hätten sich in einer unerträglichen Zwangslage befunden und könnten daher nicht für ihre Taten verantwortlich gemacht werden. So wurde nach dem Kriege immer wieder von Angeklagten in deutschen Gerichtsprozessen argumentiert.
Bei dieser Argumentationsweise existiert allerdings ein generelles Problem. In den vergangenen fünfundvierzig Jahren ist in Hunderten von Gerichtsverfahren schlicht und einfach noch kein Angeklagter oder Verteidiger in der Lage gewesen, auch nur in einem einzigen Fall zu belegen, daß auf die Weigerung, unbewaffnete Zivilisten zu töten, jene gnadenlose Bestrafung gefolgt wäre, die angeblich zwangsläufig damit verbunden war. Die Strafe oder der Verweis, zu dem ein solcher Akt des Ungehorsams gelegentlich führte, war niemals mit der Schwere der Verbrechen zu vergleichen, die von den Männern verlangt wurde.



Es wird in einem weiteren Abschnitt ausgeführt, dass für viele eher karrieretechnische Aspekte dabei eine Rolle spielte - man schoss mit um beruflich keine Schwierigkeiten zu bekommen.
Aber nicht wie selbst heute noch von Geschichtsrevisionisten behauptet wird, weil Gefahr für Leib und Leben drohte, wenn man sich weigerte mitzumachen.



Vielleicht liest Du es ja mal, gibt irgendwie mal einen neuen Blick auf das Thema.
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