Autor Thema: Die Artillerie  (Gelesen 6408 mal)

waldi44

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Die Artillerie
« am: 08.03.06 (15:14) »
Zwischen Nordkap und Tobruk, Biskaya und Lappland, Den Helder und Kaukasus, standen weit über 1000 leichten und rund 340 schweren Artillerie-Abteilungen, zu denen dann noch die leichten und schweren Feldhaubitzen-Abteilungen, Sturmgeschütz-Abteilungen, Sturmgeschütz-Brigaden und -Batterien, Beobachtungsabteilungen, Eisenbahn-Batterien, Gebirgsartillerie-Abteilungen, Leichtgeschütz-Abteilungen und Werfer-Regimenter kamen.
 
Die deutsche Artillerie umfasste im Jahre 1943 655000 Mann, das waren 22 Prozent aller Soldaten, die zum Einsatz kamen. 39 deutsche Geschütztypen und 40 Geschütztypen der Kriegsbeute aus zehn verschiedenen europäischen Staaten waren schließlich eingesetzt.

 
Meine Frage dazu: War in diesen Angaben die Luftabwehr schon beinhaltet oder kam die noch dazu??? Kamen noch weitere ausländische Artillerieeinheiten incl. ihrer Geschütze dazu???

Hoover

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Re: Die Artillerie
« Antwort #1 am: 08.03.06 (15:30) »
Die Flakarntillerie war im Kriege ein eigener Bereich, ich denke nicht, dass diese hier schon mit inbegriffen ist.

waldi44

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Re: Die Artillerie
« Antwort #2 am: 18.03.06 (13:03) »
Hab wo gelesen, dass bei der Flak rund eine Million Mann/Frauen waren...

militaerbuechersam

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Re: Die Artillerie
« Antwort #3 am: 25.03.06 (18:36) »
Hallo Waldi,
Flak gehörte doch bekanntlich zur LW. Außerdem kam ja auch noch die Marineflak hinzu sowie einige organische Verbände bei bestimmten Einheiten wie z.B. der waffen SS. Die Gesamtzahl aller Soldaten und Luftwaffenhelfer dürfte mit  rund 1 Million hinkommen. Nähere details siehe :
Flak , von H.A Koch 2. erweiterte und ergänzte Auflage ( 680 Seiten im Gegensatz zur dünnen1. Auflage mt 240 Seiten !! ). Erschienen 1965 bei Podzun Pallas. Da sind auch alle Flakeinheiten der LW aufgeführt. Übrigens das Standardwerk zu dem Thema. Gruß MBS

waldi44

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Re: Die Artillerie
« Antwort #4 am: 27.03.06 (13:12) »
Daneben gab es aber auch noch die 66 Heeres-Flakabteilungen....

Interessan zum Thema Artillerie war für mich, nach der Lektüre von "Das Buch der Artillerie", Joachim Engelmann, Dörflerverlag, war die Art bzw eine Art der Zielerkennung.

Bisher dachte ich immer, die Ziele der Ari wurden in der mir geläufigen Form ermittelt. Duch den berühmten Beobachten im nicht minder berühmten Kirchturm, den einsamen Beobachter im vordersten Loch, den Ballonbeobachter in schwindelder Höhe (bis 1.500 Meter) oder durch fliegende Aufklärer oder auch Fernaufklärer zu Fuss und aus der Luft....

Aber schon im Vorwort des besagten Buches fand ich bei der Aufzählung der Artillerieeinheiten, so merkwürdige, wie Lichtmessbatterie, Vermessungsbatterie und Schallmessbatterie.
Wusste gar nicht, dass es soetwas gab. Mittels "Knallbilder", ermittelt durch Oszilographen, wurde der Standort fernerer Geschütze ermittelt und selbiges tat die Lichtmessbatterie mit dem erkennbaren Lichtblitz bei Nacht.
Diese Art der Aufklärung diente aber auch dazu, zu ermitteln wo welche Geschütze aufgestellt waren um daraus eventuell die Angriffsabsichten des Feindes zu ermitteln.

militaerbuechersam

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Re: Die Artillerie
« Antwort #5 am: 29.03.06 (19:12) »
Hallo Waldi ,
Pflichtlektüre : Aufklärende Artillerie : von H.J. Froben ! Er war zuletztKommandeur des PAR 128 ( 23. PD ). Das Buch ist 1970 in nur einer Auflage im Schild Verlag erschienen. Neben ener guten Einführung zum Thema Zielfindung usw. sind danach alle Einheiten dieser Waffengattung drin. 982 Seiten plus Kartenmaterial.
Gruß MBS

Thomas123

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Re: Die Artillerie
« Antwort #6 am: 29.03.06 (20:57) »
Hi MBS

mal ne Frage, gibt es eigentlich Bücher über Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilungen? Ich bin nämlich auf der Suche nach Material über die HKAA 903, da mein Onkel dort als Funker eingesetzt war.

Gruß

Thomas

waldi44

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Re: Die Artillerie
« Antwort #7 am: 30.03.06 (16:31) »
Zum Thema HKAA fand ich folgendes:
Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 1230

Aufgestellt am 10. Dezember 1943 beim OB West durch die Umbenennung des Stabes der Heeres-Küsten-Artillerie-Abteilung 758 mit sechs Batterien für den Einsatz in den Niederlanden:
1. Batterie mit vier 10,5-cm Kanonen (pl) Polnisch
2. Batterie mit vier 10,5-cm Kanonen (fr) Französisch
3. Batterie mit vier 10,5-cm Kanonen (cz)Tschechisch
4. Batterie mit vier 10,5-cm Kanonen (pl)Polnisch
5. Batterie mit drei 17-cm Kanonen
6. Batterie mit sechs 15,2-cm Haubitzen (ru)Russisch

Es stellt sich mir immer mehr die Frage: Wie deutsch war die Deutsche Wehrmacht eigentlich? Wo man hinsieht nichts als Beutewaffen, bis hin zu den Beutegermanen. Hier ein Beitrag dazu aus dem alten Forum: http://www.nexusboard.net/showthread.php?siteid=332&threadid=7800


Thomas123

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Re: Die Artillerie
« Antwort #8 am: 31.03.06 (01:38) »
Moin,

eine Aufstellung gibt zu den HKAA gibt es ja im LdW. Mir gehts aber darum, ob und wie man über diese Formationen herausfinden kann.

@waldi

Wie deutsch die deutsche WH war? Ich denke mal, dass es sich in keinem Krieg "vermeiden" läßt, aus den eroberten Gebieten Hiwis zu rekrutieren. Und es sollte ja ein "neues Europa" nach deutschen Maßstäben entstehen. Und von dieser Warte denke ich, ist es nicht verwunderlich, dass so viele aus den eroberten Gebieten auf deutscher kämpften. Warum es so viele waren, da gibt es verschiedene Gründe. In den westlichen Demokratien herrschte ja auch eine gewisse Angst vorm Kommunismus und in den "Ostgebieten" (Ukrainer, Letten usw.) die wollten nicht mehr vom Russen beherrscht werden und sahen wahrscheinlich daher keine andere Möglichkeit und kämpften auf Seiten Deutschlands.
Bei den Ungarn oder Rumänen z.B. denke ich mal, die wollten an der Seite Deutschlands einfach nur ein Stück vom Kuchen im Osten haben und sich bei einem erhofften Sieg einfach nur ihren Platz sichern um eine deutsche Besatzung zu vermeiden.

Gruß
Thomas

steffen04

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Re: Die Artillerie
« Antwort #9 am: 31.03.06 (12:50) »
Was ich schon immer über die Artillerie wissen wollte, aber mich nie zu fragen traute: warum zählen die Sturmgeschütze zur Artillerie und nicht zur Panzerwaffe? Hetzer, Jagdpanther, Ferdinand etc. liefen als Panzer, nicht als Geschütze.

militaerbuechersam

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Re: Die Artillerie
« Antwort #10 am: 31.03.06 (14:08) »
Hallo Steffen,
eigentlich ganz einfach : die Sturmartillerie war ursprünglich  als reine Unterstützungswaffe der Infanterie z.B. Bunkerbekämpfungm MG-Nester , usw.  gedacht und nicht wie später oft mißbraucht als Panzerknacker. Deshalb war sie ja anfangs auch nur mit dem " Stummel " ausgerüstet der zur Panzerbekämpfung eigentlich ungeeignet war. Dafür war ja eigentlich die Panzerabwehr bzw. die eigenen Panzerverbände  zuständig . Das die später überwiegend zur Panzerabwehr eingesetzt wurden war wohl eine Notlösung zumal die Produktionszahlen sowohl der schweren Paks wie auch Kampfpanzer in keiner Weise ausreichten. Es gab sogar komplette Panzerabteilungen in de Panzerdivisionen die aus Mangel an " richtigen " Kampfpanzern mit Stugs ( dann allerdings mit 7,5 cm lang ) ausgestattet wurden. Gruß MBS

 

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