Autor Thema: TV-Tip: "Schätze im Schützengraben" und danach "Verborgenes Schlachtfeld"  (Gelesen 3011 mal)

Jürgen Fritsche

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3sat
Schätze im Schützengraben -Archäologie des Krieges
Do, 12.11.2015, 20:15 - 21:00 Uhr

Film von Christophe Reynaud und Lucie Boisard

Noch immer bergen Archäologen Überreste aus dem Ersten Weltkrieg. Waffen, aber auch Champagnerflaschen erzählen vom Alltag an der Front - manchmal im Widerspruch zu historischen Dokumenten.

Die Dokumentation ist eine Entdeckungsreise, eine wissenschaftliche Untersuchung mit Laboranalysen, Experteninterviews und 3D-Rekonstruktionen, zu unerwarteten Schätzen, die immer noch unter der Erde liegen.

Ein Jahrhundert lang erzählten die Überlebenden ihre Geschichten. Heute werfen nur noch wissenschaftliche Ausgrabungen an den Kriegsschauplätzen und Untersuchungen der ausgedehnten Tunnelsysteme ein neues Licht auf den bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte.

Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzogs Franz Ferdinand leitet im Juni 1914 den blutigsten Konflikt der Weltgeschichte ein. Der Erste Weltkrieg ruft mehr als 60 Millionen Menschen zu den Waffen – die meisten von ihnen unerfahrene Zivilisten. Weit mehr als 10 Millionen Menschen sterben. Tausende Stunden Filmmaterial, viele Fotografien und noch mehr Dokumente sind von Historikern analysiert worden, um den Kriegsverlauf zu dokumentieren. Wie lebten die Männer an der Front? Zurückgelassene Waffen und Munition, aber auch Kartenspiele, Senfgläser oder Champagnerflaschen aus den ausgedehnten Tunnelsystemen und Rückzugsorten des Ersten Weltkriegs geben Archäologen neue wissenschaftliche Einblicke. Die Analyse dieser oft gut erhaltenen Schätze gibt Einblicke in einige der Millionen Leben, die durch den Ersten Weltkrieg berührt und oft auch zerstört worden sind.

Redaktionshinweis: In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen unter anderem über gesellschaftliche und ethisch-moralische Aspekte des Themas.


3sat
scobel - Verborgenes Schlachtfeld - Archäologie des Krieges
Do, 12.11.2015, 21:00-22:00 Uhr

Gert Scobel diskutiert in der Ausstellung "Krieg – Eine archäologische Spurensuche" in Halle mit Museumsdirektor Harald Meller und anderen über die archäologische Schlachtfeldforschung.

Nur sechs Stunden dauerte eine der blutigsten Schlachten des 30-jährigen Krieges. Mit mehr als 6.500 Gefallenen gilt die Schlacht bei Lützen als verlustreichstes Gefecht des ersten großen europäischen Krieges. Was ist daraus zu lernen?

Welche Spuren geben uns Jahrhunderte später Aufschluss über die damaligen Geschehnisse? Was sagen uns Merkmale, Strukturen und Strategien von vergangenen Kriegen? Kann die neue archäologische Schlachtfeldforschung die Geschichtswissenschaft verändern?

Seit 2006 untersucht das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt mit einem internationalen Archäologenteam den freigelegten Kriegsschauplatz. Mit einer Fläche von 111 Hektar handelt es sich um das bisher größte systematisch untersuchte Schlachtfeld weltweit. Die Entdeckung eines Massengrabs mit dutzenden Toten, die eng beieinander liegend in mehreren Schichten bestattet worden sind, sorgte dort für Aufsehen.

Das vorzüglich erhaltene Grab ermöglicht einen einzigartigen Zugang zur Realität eines Schlachtfeldes. Dank modernster Technik ist es nun möglich, die Geschichte auch der einfachen Soldaten zu rekonstruieren: ihr Alter, ihre Verwundungen, Krankheiten und sogar Herkunft.

In der Ausstellung "Krieg – Eine archäologische Spurensuche" im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle bildet das mit neusten Verfahren präparierte Grab ein Mahnmal gegen Grauen und die Sinnlosigkeit des Krieges. Gleichzeitig ist die Ausstellung Anlass zu hinterfragen, seit wann und warum es Kriege gibt, obwohl sie so viel Gewalt und Gräuel mit sich bringen.
Viele Grüße,
Jürgen



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