Moin Helmut,
zu Deinen Angaben stellen sich so einige Fragen:
Dort wurde mein Onkel verwundet und hat sich nach seinem Heimaturlaub wieder zu seiner Einheit durchgeschlagen (er sollte zur SS).
Woher stammen diese Informationen?
Nach der Verwundung wurde er erst mal für einen gewissen Zeitraum von einer Sanitätseinheit oder -einrichtung versorgt und danach i. d. R. mit einem bestimmten Verwendungs-Status zur Truppe entlassen, von der Truppe u. U. dann auch in einen Genesungsurlaub. Normalerweise ist dies in Truppenmeldungen, auch denen der San-Einheiten, erfaßt.
Hast Du denn überhaupt mal bei WAST, VDK, Suchdienst des DRK, Heimatortkartei des Kirchlichen Suchdienstes angefragt? Falls ja, bitte die erhaltenen Auskünfte als Scans hier einstellen (Namen und Anschriften können geschwärzt werden). Fall nein, bitte erst mal diese Anfragen nachholen.
Sein letztes Lebenszeichen stammt von einem Feldpostbrief (Nr. 65326) im März 45.
Existiert dieser FPB noch? Falls ja, kannst Du hier bitte einen guten Scan einstellen?
Im März 1945 kämpfte die angeschlagene 711. ID immer noch in Nordungarn im Raum Esztergom (dt.: Glan), dem Nachbarort von Dorog, und mußte sich dann über die Donau in die Slowakei zurückziehen. Dein Onkel kann also gut wieder zu seiner Einheit zurückgekehrt sein.
Ich kann nur sagen was mir mitgeteilt wurde. Mein Onkel war Angehöriger der Einheit 1-Kompanie Füsilier-Batalion 1711 bis zu seiner Verwundung bei Dorog.
Wer teilte Dir das mit?
Die 711. ID wurde unmittelbar nach ihrer Verlegung von der Normandie nach Ungarn im Raum Esztergom eingesetzt, um dort sich bereits festgesetzte sowjetische (nicht:
russische) Verbände zu zurückzuschlagen. Dies gelang und Esztergom wurde bis zum 06.01.1945 befreit. So paßt das Datum der Verwundung Deines Onkels zeitlich zu den dortigen, andauernden Gefechten der 711. ID.
Dort wurde er allerdings nicht mehr registiert
Wer gab diese Auskunft?
Unter den Gegebenheiten ließ ihn meine Großmutter für Tod erklären.
Wann hat sie das veranlaßt? Hast Du nachgeforscht, ob innerhalb dieses behördlichen Vorgangs ggf. weitere beigezogene Informationen dokumentiert sind?