Servus,
die von Dir geäusserten Gedanken sind nicht wirklich mit realen Fakten zu begründen. Denn die USA wären auch ohne der von Deutschland ausgesprochenen Kriegserklärung früher oder später in den Krieg gegen die Achsenmächte eingetreten. Du darfst nicht vergessen, daß bereits vor dem formellen Kriegseintritt Waffenlieferungen an GB sowie an die SU geleistet wurden.
Verloren war der Krieg für Deutschland ja nicht erst mit dem Eingreifen von US-Truppen auf dem Kontinent, sondern bereits geraume Zeit vorher. Ob man nun Moskau, Stalingrad, Tunis oder Kursk als Wendepunkt bezeichnen will, ist eigentlich nebensächlich, die dem DR zur Verfügung stehenden Ressourcen waren ganz einfach nicht vorhanden, um einen längeren Krieg siegreich zu beenden.
Ob eine Eroberung Stalingrads tatsächlich einen Zusammenbruch der Sowjets bewirkt hätte, wage ich zu bezweifeln. Abgesehen von der Tatsache, daß dies eben nicht geschehen ist - noch dazu mit schwersten Verlusten - , hat sich die RA nach den Niederlagen von 1941 und tw. 1942 nicht nur personell und materialmässig erholt, sie hat auch die bisherige Taktik geändert.
Auch die Rüstungs- und Versorgungsproblematik darf man nicht vergessen. Die Verluste an Menschen und Material überstiegen immer mehr die Ersatzmöglichkeiten, es wurden schlecht, bzw. zu kurz ausgebildete Soldaten an die Front geschickt, und auch der Nachschub an wichtigem Material (Treibstoff, Munition, Verpflegung ect.) konnte praktisch nie den Bedarf decken. Die Transportwege zur Front sind ja immer länger geworden.
Dazu kamen noch erhebliche Beeinträchtigungen durch Sabotage und Überfälle von Partisanen, die nicht nur die Versorgung der Armeen behinderte, sondern auch viele Divisionen band. Dies ja nicht nur an der Ostfront, sondern insbesonders auch am Balkan.
Ganz wesentlich aber war auch die Tatsache, daß die Sowjetunion ab 1942 praktisch ungehindert Unmengen von Rüstungsmaterial produzieren konnte, Panzer, Flugzeuge etc., und aus einem - fast - unerschöpflichen Reservoir an Rohstoffen sowie Menschen schöpfen konnte.
Daß die von den westlichen Allierten gelieferten Rüstungsgüter - zumindest in der ersten Zeit des Krieges - eine gewisse Erleichterung für die Sowjets bewirkte, mag sein, aber auf die Entwicklung des Krieges hatte dies IMHO nicht wirklich grossen Einfluss.
Nun zu den Verbündeten: Wie Du selbst festgestellt hast, waren diese Truppen mehr als schlecht ausgestattet. Und Deutschland war keineswegs in der Lage, modernes Material zur Verfügung zu stellen. Es reichte ja nicht einmal für den eigenen Bedarf.
Es mag sein, daß - im fiktiven Falle eines Nichteintrittes der USA in den Krieg und der dadurch nicht erfolgten Landung in der Normandie - etwas länger gedauert hätte. Aber im Sommer 1944 war der Krieg im Osten so oder so bereits verloren, und die Sowjets wären eben nicht nur bis Berlin gekommen, sondern hätten vermutlich auch ganz Westeuropa "befreit".
Und daß die Sowjets eben nur bis zu den mit den Westallierten vereinbarten Grenzen vorgestossen sind, hat nix mit Erschöpfung/Verluste etc. zu tun, sondern ganz einfach mit der Tatsache, daß die USA über die Bombe verfügten !!
Aber gut, es ist wahrscheinlich - nein, sicher - eh besser, daß es so gekommen ist, wie es gekommen ist....
lg aus Wien
Vormeister