Militärgeschichte > Bundeswehr und NVA

Mit welcher Motivation....

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waldi44:
....gingen junge Männer freiweillig zu den bewaffneten Organen der SBZ und der DDR?
Zu meiner Zeit gabe es verschiedene  Gründe: Interesse an allem Militärischem, Interesse an der Technik (Fahrzeuge/Waffen), Hoffnung auf sozialen Aufstieg/Anerkennung(weil man zB. studieren wollte), weil man vom Sozialismus und seiner Verteidigungswürdigkeit überzeugt war (gaben ohnehin fast alle vor ;D).
Warum aber ging man zwischen 1945 und 1949 zu den bewaffneten Organen, der kasernierten VP zB.? Alles Antifaschisten?
Die meisten Väter dieser "neuen" Soldaten hatten noch wenige Monate/Jahre zuvor die neuen Dienstherren bis auf's Blut bekämpft. Warum also dienten sie ihnen, dienten sie sich ihnen an?

Balsi:
sicherer Lohn? Weil sie nix anderes konnten, bzw. das Soldatenhandwerk besonders gut...?

waldi44:

--- Zitat von: Balsi am 23.10.09 (23:09) ---sicherer Lohn? Weil sie nix anderes konnten, bzw. das Soldatenhandwerk besonders gut...?

--- Ende Zitat ---

Das galt dann  für die zwischen 45 und 49!? Hab aber genau für diese Zeit auch gehört: Zu faul zum Arbeiten (Zeit des Wiederaufbaus). Das "Argumet" aber wird immer wieder  für Berufs-/Zeitsoldaten aller Zeiten benutzt - stimmt aber nicht, wie ich meine.

adrian:
Hallo Waldi,

wer in der Nachkriegszeit in den Städten lebte, der war mit Hunger und Mangel vertraut.
Die allerdings den Krieg und auch die Gefangenschaft überlebt hatten, kamen wohl eher nicht auf die Idee,
wieder eine Waffe in die Hand zu nehmen, außer vielleicht Offiziere, die ja selbst in der Gefangenschaft anders behandelt wurden,
als die einzelnen Soldaten oder Unteroffiziere. Ich kann mir vorstellen, dass viele wegen einer gesicherten Versorgung
diesen Schritt taten. Vielleicht ist einer in diesem Forum, der uns da Genaueres sagen kann.
Ein heißes und interessantes Thema.

Gruß
Werner

waldi44:
Mich würde ja wirklich interessieren, wieviele in etwa tatsächlich  aus Überzeugung "dienten", also den neuen Staat, der ja erst 1949 entstand gegen die "westlichen Kriegstreiber und Neonazis, die Revangisten und Knechte des Kapitals, den Bütteln des US Imperialismus usw usw" verteidigen wollten. Konträrer konnten die beiden Armeen: Wehrmacht und NVA und ihre Vorgänger weltanschaulisch nicht sein, wenn sich auch gleichzeitig eine veblüffende Ähnlichkeit zeigte, die sich nicht nur in der Uniform zeigte und oft nur auf das Hackenknallen verzichtete.

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