Moin
Soweit ich es im Gedächtnis habe ist die sog. Feuerdisziplin wohl ein Hauptgrund
gegen automatische Handfeuerwaffen als Vorwand/Grund angesetzt worden.
Munition kostet ja auch was und wenn der einfache Soldat einfach das Blei in die
Heide bläst, steht er auch flugs ohne Munition da. Die Menge an Munition, die der
Infanterist mitführen kann ist ja auch begrenzt.
Auf der anderen Seite ist zum Beispiel die 7,92-Mauser-Patrone für Grabenkämpfe
(WK1) sichtlich Ãœberdimensioniert und an dieser Stelle hatten wohl die Entscheider
so langsam einen Sinneswandel vollziehen müssen.
In einer Doku (fragt mich jetzt nicht wann wo etc.) wurde eingeworfen, dass die
usamerikanische Thompson-MPi an sich für die Polizei entwickelt und so beworben
wurde, aber aufgrund des mangelnden Geldes der öffentlichen Stellen fand sie dort
erstmal keine Einführung, dafür freute sich die "Gegenseite" an dieser Waffe.
Die MPi 38/40 ist an sich extra für die Anwendung in Panzerfahrzeugen gedacht und
der dafür vorgesehene "Anschlag" unter dem Lauf und die entsprechenden Scharten
bei Pz III / Pz IV hinten am Turm (auch bei frühen Tigern, sowie entsprechende Öffnungen
beim Panther) zeigen, dass die MPi zur Fahrzeugausstattung gehörte. Die Panzer IV Ausf.
B und Ausf. C verfügen über eine MPi-Öffnung anstatt eines MG für den Funker und in der
Ausf. D und Ausf. E ist in der Schräge der (abgeknickten) Fahrerfront auch eine extra
Scharte vorgesehen. Diese Scharten lassen natürlich auch die Benutzung von Pistolen zu,
aber eine MPi ist da schon zweckmäßiger.
Bei russischen Panzern (T34, KW-Reihe - JS-Reihe) sind auch häufig MPi-Stopfen an den Türmen
zu finden.
Wie hier jedoch schon beschrieben ist Pistolen-Munition nicht unbedingt nützlich, was die
Ausstattung des gemeinen Infanteristen betrifft und hier ist die sog. Kurzpatrone das
Zwischending, was die Handhabe einer Infanterie-Waffe verbessert, aber auch hier gab
es Widerstände und dies auch verzögerte die Einführung des StG 44.
Das FG42 als Fallschirmjäger-Waffe könnte hier zwar auch aufgeführt werden, aber hier wurde
die Standard-Gewehrpatrone verwendet und Schnellfeuer aus dieser Waffe war wohl nicht
unbedingt so leicht sicher auszuführen. Deshalb ist an dieser Waffe wohl auch ein Zweibein montiert...
Naja das Ding war letztlich zu teuer/schwer und in recht geringen Stückzahlen eingeführt.
Die AK47 zeigt jedenfalls, dass hier das Potential einer Kurzpatrone klar erkannt wurde und deshalb
kurz nach den Krieg eine Grundausstattung einer ganzen Armee damit angelegt wurde, obwohl es
im Krieg dort keine Waffe mit Kurzpatrone gab. Dagegen ist man auf der NATO-Seite auf 7,62x51
gegangen, was so gesehen wieder einen Rückschritt darstellt. Das für/in Spanien entwickelte
CETME-Gewehr, quasi der Vorläufer des G3 der Bundeswehr, war auch auf eine Kurzpatrone ausgelegt.
MPi bei der BW
Neben den schon genannten Einsatzbereichen, fällt mir hier noch der Krad-Melder ein, der damit (UZI-MPi)
ausgestattet war/ist.
Gruß
Walter
P.S.
Rubrik - Legenden/Wissen
Häufig wird in Kriegsfilmen (WK2) gezeigt, dass dt. Landser gerne mit der PPSh hantieren - im Film
"Stalingrad" von Vilsmeier wird gar behauptet, dass diese besser als die MPi40 seien - naja
mit der Armee, die dort dargestellt wurde wäre man vielleicht nicht bis Stalingrad gekommen?!?
Übrigens: Im Fünfteiler
"Die Befreiung" laufen die Rotarmisten recht häufig mit MPi 40 rum
Mein Fazit dazu: Man schießt mit dem was gerade zur Hand ist