Autor Thema: Generalmajor Walter Freytag  (Gelesen 14420 mal)

Heimatschuss

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Re:Generalmajor Walter Freytag
« Antwort #15 am: 06.03.11 (16:26) »
Hallo,

hab nochmal Google Books bemüht.  Paul (1976, S.85-87) scheint einige nützliche Infos zu enthalten, u.a. einen Bericht von Oberst Schöpffer. Demnach war Schöpffer auch am 23.01. schon Stadtkommandant. Freytag kam an dem Tag gegen 15 Uhr zusammen mit Gen. von Rappard in Elbing an, um sich über die Verteidigungsstellungen zu unterrichten. Als die Schießerei dann losging, ging Freytag (anscheinend mit v. Rappard) in die Stadt, um die Lage zu erkunden. Schöpffer blieb derweil auf dem Gefechtsstand.

Leider krieg' ich immer nur Bruchstücke in Google zu sehen. Für die volle Geschichte muß man sich wohl das Buch besorgen.  

'Nachrichten für die Truppe' scheint also hier eine Falschmeldung zu enthalten.

Quelle:

Wolfgang Paul
Der Endkampf um Deutschland 1945.
Bechtle Verlag; 1976

Viele Grüße
Torsten

IM

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Re:Generalmajor Walter Freytag
« Antwort #16 am: 06.03.11 (16:50) »
Na Hoppla, ...  ;D

Ich muß gestehen, ich komme mit Google-Books überhaupt nicht zurecht, oder habe diese Quelle zumindest nie wahrgenommen.

Aber da hätten wir ja die Lösung.

Am 23. Januar 1945 war Oberst Eberhard Schoeppfer bereits Kampfkommandant von Elbing.

Die Generäle Freytag und Rappard kamen am Nachmittag des 23. Januar 1945 in Elbing an. Da lag ich ja vorhin gar nicht so falsch. 

Generalmajor Freytag war zu dieser Zeit Kommandant von Danzig. Da die Lage dort noch normal und ruhig war, befand er sich wohl tatsächlich auf einer Art Erkundungsfahrt, um zu schauen, wie die Lage an anderen Orten war.

Generalleutnant Friedrich-Georg von Rappard war Kommandeur der 7. Infanteriedivision.

Somit macht man im Zeitungsartikel wohl tatsächlich fälschlicherweise Generalmajor Freytag zum Kampfkommandanten von Elbing.

Sollte die Geschichte mit den Panzerabschüssen durch den General stimmen und er dafür tatsächlich die Ehrenblattspange erhalten haben, oder zumindest dafür eingereicht worden sein, dann wäre dies eine Geschichte, auf die man sicher sonst nur schwer gekommen wäre.

Da erhält der Kommandant von Danzig eine Auszeichnung für eine Tat in Elbing, noch dazu für Panzerabschüsse als General in der vordersten Linie. Zumal er vorher kaum richtige Frontkommandos hatte.

Oberst Eberhard Schoepffer wurde als Kommandant der Festung Elbing mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Wobei man sich hier durchaus mit Recht fragen könnte, wofür dies erfolgt sein dürfte. Ein wirklicher Abwehrerfolg waren die Kämpfe in und um Elbing doch nicht wirklich, oder ?

Und der erwähnte Generalleutnant Rappard erhielt für die Kämpfe in diesem Zeitraum das Eichenlaub zum Ritterkreuz.

Dazu aus dem Buch über die Eichenlaubträger von Franz Thomas:

"Der Vorschlag ging am 18. Februar 1945 beim Heerespersonalamt ein. Die Division schlug sich hervorragend gegen die gewaltige Sowjetoffensive ab 14. Januar 1945. Am 14. wurden 50, am 15. Januar 48 und am 16. Januar 120 Feindpanzer vernichtet. Mit rasch zusammengerafften Verbänden hatte von Rappard Feindangriffe auf Marienburg und Elbing wiederholt durch kühne Gegenangriffe zurückgeworfen. Am 10. Februar nahm die Division die Reste der Kampfgruppe Oberst Schoepffer auf, die bisher Elbing verteidigt hatte. Unermüdlich bei Tag und Nacht inmitten seiner Truppen, verhinderte von Rappard den Durchbruch auf Danzig."