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A.S., mein Vater und seine Briefe, + O.K.W. Berlin.

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IM:
Wäre eine wirklich ungewöhnliche Geschichte, ... hört sich recht interessant an.

inge:
Ich erinnere mich, dass er sagte, er sei mit dem letzten Verwundertentransport vom Einsatzgebiet weggekommen, bzw. nach Ostland, Estland in ein Lazarett.
Der Brief, den ich vor mir habe, ist mit 31. 7. 44 datiert.

Unter anderem schreibt er:
" Wie Sie aus dem O.K.W. Bericht ersehen, ist unsere Lage hier heoben nicht günstig. Vielleicht komme ich mit einem Lazarettschiff in die Heimat.
.."

Da hat er sich vermutlich vorsichtig ausgedrückt.

i.

inge:
Heute hab ich ein bild von Vater angesehen, Grusino, Wochovsumpf, 1944.


Vielleicht ist das unten angeführte die Strafkompanie, in der sich mein Vater
zu seiner Überraschung befand.


http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Bewahrungseinheiten/IB540-R.htm


Am Wolchow wurde das Bataillon im Brückenkopf Gruskino eingesetztIn diesen 7 Tagen des Einsatzes hatte das Bataillon 112 Mann Gefallene, 321 Mann Verwundete und 34 Mann Vermisste zu beklagen.
Interessant ist hier auch die Aufstellung der Strafen, weswegen die Mannschaften ins Bataillon kommandiert worden waren (Stand 18. Februar 1943):
8 Mann wg. Fahnenflucht
20 Mann wg. unerlaubter Entfernung
4 Mann wg. Feigheit vor dem Feind
8 Mann wg. Zersetzung der Wehrkraft
13 Mann wg. Angriff auf einen Vorgesetzten
5 Mann wg. Befehlsverweigerung
8 Mann wg. Wachvergehen
3 Mann wg. Mißbrauch der Dienstgewalt
54 Mann wg. Eigentumsdelikten
5 Mann wg. § 175 (?)
6 Mann wg. sonst. Sittlichkeitvergehen
1 Mann wg. Volltrunkenheit
10 Mann wg. sonstiger Vergehen
Zusammen 145 Mann. Davon waren vor ihrer Bestrafung 1 Offizier (Vergehen nach § 175) und 1 Beamter (Hinterziehung der Schlachtsteuer) und 25 Unteroffiziere.
Interessant auch, dass in diesen Zahlen 11 Angehörige der Kriegsmarine und 26 Angehörige der Luftwaffen enthalten sind. 1943 kämpfte das Bataillon vor Leningrad und am Wolchow. Am Wolchow wurde das Bataillon im Brückenkopf Gruskino eingesetzt. Damit war das Bataillon im Bereich vom XXVIII. Armeekorps im Einsatz.

Ende Januar 1944 wurde das Bataillon dann unter der 61. Infanterie-Division eingesetzt. Es wurde dieser zur Verstärkung der Riegelstellung an der Rollbahn Kipen - Jamburg zugeführt.

1944 verteidigte das Bataillon Walk unter der 21. Feld-Division (L). Das Bataillon kapitulierte 1945 im Rahmen der 18. Armee in Kurland.

irgendwann werde ich wieder weiterlesen. Inge

IM:

--- Zitat ---5 Mann wg. § 175 (?)

--- Ende Zitat ---

Das müßte Homosexualität gewesen sein.

Balsi:
empfehle dazu:

Die Bewährungstruppe 500

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