Zitat:
Nerz, Lothar Ritter von
Ltn. und Batt.Führer der 6. Batt. b. Res.Feld.-Art.Rgts. 9.
Im Frieden aktiver Ltn. im 8. b. Feld.-Art.Rgt. Prinz Heinrich von Preußen.
Geb. 28.1.1893 zu Nürnberg in Mittelfranken
Als in der Sommeschlacht am 18.08.1916 die Franzosen in die deutsche Stellung südl. Maurepas eingebrochen waren, leitete Ltn. Nerz trotz schwerster feindl. Beschießung das ausgezeichnet sitzende Sperrfeuer seiner 6. Batt. b. Res.Feld.-Art.Rgts. 9 gegen die taktisch besonders wichtige Bahnhofmulde von Maurepas, bis um 4 Uhr nachmittags eine zwischen dem Zugführer des linken Zuges und ihm einschlagende Granate ersteren zerriß, dem Ltn. Nerz den linken Fuß wegriß und ihn mit 9 weiteren Verwundeten in den Eingang eines Unterstandes warf.
Nach Abbindung des abgeschossenen Fußes sandte Nerz an den nunmehr ältesten Unteroffizier den Befehl, das Feuer wie bisher aufrechtzuerhalten.
Bei vollem Bewußtsein behielt er dann bis zu seinem Abtransport um 6 Uhr nachmittags die Feuerleitung bei und bewirkte durch sein heroisches Beispiel, daß die Batterie mit unverminderter Kraft erfolgreich weiterschoß.
Dadurch, daß Nerz trotz schwerster Verwundung bei der batterie blieb und die Fortsetzung des Sperrfeuers überwachte, hat er die Vorbedingung für die Abwehr starker französischer Angriffe geschaffen.
Zitat Ende.
Das mit der späten Verleihung paßt schon.
Die Prüfung der Anträge wurde von der kgl. bay. Ordensommission genaustens durchgeführt und dauerte schon "ein paar Tage"!
Verleihungen bis in die 20er Jahre hinein sind nicht ungewöhnlich - und das nicht nur in Bayern.
Und selbst in den Jahren des 3. Reiches mußten diese Alten Auszeichnungen nach dem Tode des Trägers zurückgegeben werden.
"Vergaß" man das, standen irgendwann die netten Herren mit der kleinen, handlichen Blechmarke vor der Tür ...